Inhalt von über einem Monat Gesangsunterricht - normal oder Lehrer wechseln?

... Denn tatsächlich kann auch der typische klassische "Kuppelklang" und die eher geraden Phrasierungen in der klassischen Literatur zu einer "schlechten Gewohnheit" werden, ...
Also vor diese "schlechten Gewohnheiten" braucht er sich nach einem Monat GU sicher nicht fürchten. Wenn er das nach einem Monat auch nur ansatzweise entwickelt hätte, stehen ihm in einem Jahr sämtliche Opernhäuser der Welt offen :)

Im Ernst: für die Basics ist es meiner Meinung nach absolut egal, welche Stilrichtung der Lehrende unterrichtet. Sicher nicht überall, aber bei uns ist es viel einfacher einen fundiert ausgebildeten Klassischen Gesangslehrer zu erwischen. Im Pop/Rock Bereich bin ich mir bei vielen der Gesangslehrer die ich kenne nicht so sicher, ob das meine Stimme aushielte.
... Dass Du nicht singen / mit Liedern arbeiten sollst verstehe ich nicht ganz; ...
Ich auch nicht!
Ich hatte mal eine Gesangslehrerin, bei der habe ich nie Lieder gesungen sondern nur Übungen gemacht. War ein toller Unterricht und hat mir viel gebracht. Aber natürlich habe ich das gelernte beim Üben in meine Lieder übernommen (oder zumindest versucht zu übernehmen). Macht ja auch nicht viel Sinn, singen zu lernen um nicht zu singen.

Ich vermute stark, dass du da etwas von deinem Lehrer falsch aufgefasst oder interpretiert hast. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er dich mit einem "Singverbot" in die Sommerferien entlassen hat.

lg Thomas
 
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Hm, jetzt bin ich tatsächlich verwirrt und frage mich, ob ich den Lehrer eventuell dazu selbst beeinflusst habe nicht weiterzugehen inhaltlich und anwendungsbezogener (weil ich so schlecht bin, dass ich immer noch am i und e Vokal hänge und sowas wie Stimmlippenschluss, klar singen nicht hinkriege).


Außerhalb des Unterrichts mich an einen Song zu wagen klappt ehrlich gesagt auch nicht, weshalb ich wohl etwas verzweifelt bin mit dem inhaltlichen Fortschritt des Unterrichts und gerne anwendungsbezogen meine komischen Probleme lösen würde mit Lehrer
 
Zuletzt bearbeitet:
und sowas wie Stimmlippenschluss, klar singen nicht hinkriege
O mei. Da ist ein Monat gar nichts! Und das hat nichts mit schlecht sein zu tun, das sind einfach körperliche Geschichten, die umprogrammiert werden müssen und das dauert.
Du kannst ja spaßeshalber mal die Lieder erst auf i/e singen, mit den Einstellungen, die Du gelernt hast. Dann hast Du schon mal die Melodie drin ;)
 
Du hast ja gefragt, wie das bei mir im Unterricht abläuft. Ich habe eine Weile ausgesetzt, aber selbst in den ersten Stunden lief das bei mir ganz anders.

Begonnen haben wir mit Atemtechnik, deutliche Aussprache, Tonleitersingen, Vokaldreieck, aber eben auch Lieder singen.....
 
Im Ernst: für die Basics ist es meiner Meinung nach absolut egal, welche Stilrichtung der Lehrende unterrichtet

Völlig richtig und ich habe ja auch nichts Gegenteiliges gesagt. Halt nur: Ein Lehrerwechsel - und der würde ja irgendwann fällig - fällt halt nicht jedem ganz leicht. Und warum sollte man dann erst zu einem gehen, von dem man weiß, dass man ihn wechseln wird, wenn man die Basics kann.

Talentiertere oder vorgeschulte Zeitgnossen, die Gelerntes vielfältig und selbstständig umsetzen können, könnten sicher auch länger oder sogar komplett bei einem Klassiker bleiben, auch wenn sie eine andere Richtung einschlagen. Aber gerade unsichere und ängstlichere Schüler sind eben mehr von ihrem GL abhängig.
 
Singen ist komplizierter als ich dachte, selbst die Lehrerwahl anscheinend.. kriege jetzt schon massive Kopfschmerzen

Bzw. vielleicht auch nur, weil ich etwas Spezielles anstrebe, ein reiner Pop-Gesangslehrer würde mir glaube ich auch wenig bringen, ein Klassik-Lehrer könnte mich jedoch zu klassisch trainieren.

Ich hoffe einfach mal, dass durch "Imitation" anderer Sänger ich autodidaktisch etwas erreichen kann.

Ansonsten stimmt, ich muss wohl etwas geduldiger sein bzgl. "körperlicher Geschichten", den Lehrer nochmal direkt auf Lieder ansprechen und einfach selbst rumexperimentieren wohl.
 
Singen ist komplizierter als ich dachte

Naja - ist auch 'ne Typfrage. Viele machen das einfach. Ohne Lehrer.

Bzw. vielleicht auch nur, weil ich etwas Spezielles anstrebe, ein reiner Pop-Gesangslehrer würde mir glaube ich auch wenig bringen, ein Klassik-Lehrer könnte mich jedoch zu klassisch trainieren.

Du könntest enttäuscht werden, wenn du dein angestrebtes Ziel ausschließlich in der Auswahl des passenden Lehrers festmachst.

Singen ist zu einem sehr großen Teil auch Veranlagung und Anatomie. Das Instrument - also deine Stimme - ist ja schon da. Der Lehrer zieht die Saiten straff, leimt das lose Material zusammen. Wenn das Material aber nur für eine Violine reicht, wird auch er daraus keinen Kontrabass bauen können.

Wenn du also Pech hast, ist das Stimmmaterial, was du mitbringst, nicht für das geeignet, was du gerne möchtest. Dafür aber für andere Sachen vielleicht umso besser.
 
Wenn du also Pech hast, ist das Stimmmaterial, was du mitbringst, nicht für das geeignet, was du gerne möchtest. Dafür aber für andere Sachen vielleicht umso besser.
Interessant. Wie findet man das denn heraus? Ich habe nicht gerade eine hohe, liebliche Stimme und klar und sanft singen fällt mir momentan sogar schwer. Oder muss man da viel detaillierter analysieren, wie lang und breit Stimmbänder sind oder so?
 
Wie findet man das denn heraus?

Indem man singt.

Oder muss man da viel detaillierter analysieren, wie lang und breit Stimmbänder sind oder so?

Nein. Du musst einfach weiter singen (lernen) und stößt eben irgendwann auf Grenzen, die auch der Gesanglehrer durch Technik nicht mehr beeinflussen kann. Die können verschiedener Art sein. Stimmumfang, klanglich und natürlich auch allgemein konstitutionell.
 
Oder muss man da viel detaillierter analysieren, wie lang und breit Stimmbänder sind oder so?

Nein, analysieren muss man da nichts, das merkt man mit der Zeit. Ganz generell geht's beim Singen - ich tue mich damit auch schwer - auch mehr ums Fühlen und Tun als ums Analysieren und Denken. Deshalb braucht es auch Zeit, bis sich der Körper umstellt.

Möglicherweise möchte der Gesangslehrer, dass du erst mal nur Vokale singst, weil es beim Singen auf Text am Anfang schwieriger ist, die Lautformung richtig hinzukriegen (also den Kiefer richtig lockerzulassen, den Mund weit genug zu öffnen und so)? Stücke, die für mich in einem unangenehmen Bereich (Bruchlage) liegen, singe ich manchmal auch erst auf "lü", bis ich die Melodie beherrsche, der Text kommt dann später dazu.

Ob ein Gesangslehrerwechsel ansteht, würde ich so früh noch nicht entscheiden. Wie bist du denn an den GL gekommen? Über Empfehlungen? Oder gab's nicht so große Auswahl?

LG

Nicole
 
@chamäleon333

ich glaube, am besten wäre, wenn du dir erstmal diesen FAQ-Thread durchliest. Da steht alles, was wir bislang hier angesprochen haben, im Prinzip schon drin - und sicher beantwortet er auch noch weitere Fragen.
 
Wie findet man das denn heraus? Ich habe nicht gerade eine hohe, liebliche Stimme und klar und sanft singen fällt mir momentan sogar schwer. Oder muss man da viel detaillierter analysieren, wie lang und breit Stimmbänder sind oder so?
Indem man die Stimme aufbaut, zum Beispiel mit Hilfe eines Lehrers.

So langsam bekomme ich eine Ahnung, warum Du erst einmal auf Vokalen singst... Kann es sein, dass Du furchtbar viel denkst und sehr wenig in den Körper reinfühlst? Singen ist das körperhafteste Instrument, das ich kenne. Das geht verkopft ziemlich schnell ziemlich schief.
 
warum Du erst einmal auf Vokalen singst... Kann es sein, dass Du furchtbar viel denkst und sehr wenig in den Körper reinfühlst? Singen ist das körperhafteste Instrument, das ich kenne. Das geht verkopft ziemlich schnell ziemlich schief.
Naja, egal welche Art von Mensch ich bin, ich habe nicht gewählt, dass mein Lehrer mir nur zwei Vokale für bis zu nach den Sommerferien auf gibt.
Ansonsten hast du schon recht, einen Song selbst auszuprobieren ohne exakte theoretische Anweisungen zu kriegen ist für mich bis jetzt schwierig

ich glaube, am besten wäre, wenn du dir erstmal diesen FAQ-Thread durchliest.
ja, werde ich auf jeden Fall mal tun
 
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Jedoch meinte im vom Lehrer aus - nur zwei Vokale als Aufgabe und das jetzt bis zu nach den Sommerferien..nur das üben soll ich. Also insgesamt fast 3 Monate nur 2 Vokale als Aufgabe gekriegt. Und da wollte ich fragen ob das normal ist oder ich wechseln soll. LG :)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Unterricht 1x die Woche und ich übe tägl. mind. 30 min.

Das heißt, du übst täglich 30 Minuten lang nur diese zwei Vokale ? Weil dein GL dir nichts anderes erlaubt hat? Klar, kann man so machen - als Klassiker dürfte dein Lehrer ein bestimmtes Klangideal im Kopf haben und darauf trimmt er seine Schüler minutiös, die meisten Klassiker sind da leider ziemlich unflexibel.
Ich stelle mir so ein Üben allerdings ziemlich langweilig und freudlos vor. Und frage mich, was das für die Praxis bringen soll.
Jeder reagiert anders auf "Anweisungen von oben". Ich hätte mich ohne eine triftige und plausible Begründung nicht daran gehalten, sondern die zwei Vokale als reine Technikübung betrachtet, ein paar Minuten abgearbeitet und dann gesungen, wie mir der Schnabel gewachsen ist, vor allem Songs.
 
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Hallo,

als Klassiker dürfte dein Lehrer ein bestimmtes Klangideal im Kopf haben und darauf trimmt er seine Schüler minutiös

...kann man aber auch anders machen.. meine erste GL hat sich auch richtig Zeit gelassen, bevor ich an die erste "ernsthafte" Literatur ran durfte. Aber die Übungen waren vielseitig, sogar sehr unterhaltsam, gut "verpackt" (eine ganze Menge aus dem "Vaccai"...).
Nur zwei Vokale, das wäre mir allerdings auch ein bißchen wenig... vielleicht hakst Du ja mal nach, warum?

Viele Grüße
Klaus
 
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Ich hatte auch mal eine klassische Gesangslehrerin, die hat im Unterricht standartmäßig 6 Monate nur Übungen singen lassen und danach gab es "Der Mond ist aufgegangen". War ok, ich hab auch schon längst in einer Band und mehreren anderen Projekten gesungen und darüber hinaus auch stundenlang sonstwas zuhause ausprobiert :)

Vokale würde ich nie so gesondert unterrichten, aber da gibt es verschiedene Herangehensweisen und es kommt auch immer drauf an, auf welchem Stand der Schüler/die Schülerin eben ist. Bei manchen muss man eine Gesangsstimme physiologisch und technisch erst aufbauen, weil noch nichts in einem sängerischen Sinne funktioniert, da bringt es wenig, wenn irgendwelche Songs zuhause heruntergebrummt-, oder gepiept werden. Übungen bringen in solchen Fällen am Anfang allerdings alleine auch nicht viel mehr, denn die müsste der/die SchülerIn dann ja auch selber als richtig oder falsch erkennen können. Sonst braucht man keine Übungen zu singen.

Also, wenn du vorher schon gesungen hast kannst du es jetzt auch weiter tun und versuchen, das im Unterricht neu gelernte zu integrieren. Die zwei Vokale werden ja sicher in Stücken auch vorkommen. Wenn du Totalanfänger bist in dem Sinne, daß du sowieso keinen Song singen könntest ohne Anleitung, dann mach die Übungen, die dein Lehrer dir erklärt hat oder denk dir was kreatives aus mit diesen zwei Vokalen ;-)
 
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