"Attack"? Sustain? Neckthru? Bolt-on? Häh?

  • Ersteller neuronic
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Man hat alles schon mal irgendwo gelesen, deshalb muss es noch lange nicht stimmen.
Aber ich kann es mir einreden, weil ich nur Gitarren mit Schraubhals hab und mit dem Sustain zufrieden bin. :D
 
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Bei geleimten Hälsen gibt ja auch keiner Auskunft über den verwendeten Leim und dessen Menge und Anpressdruck. Weißleim nimmt Wasser auf etc.
Da ist festgeschraubt mit nix dazwischen schon im Vorteil. Ahorn/Eiche gegen Sumpfesche ist ja durchaus ein signifikanter Unterschied.

Es sind einfach zu viele Faktoren bei Holzinstrumenten die da zusammenkommen.
 
Ich hab auch schon Schraubhälse eingeleimt und konnte keinen Unterschied feststellen. Selbst bei geringer Auflagefläche durch eingelegten
Zahnstocher-shim kein Sustainunterschied.
 
Ich bekomme gerade eine Gitarre mit geschraubtem Hals gebaut, in der 0% Holz ist und die wird auch gut klingen und ich bin fest davon überzeugt, dass man bei einer "Blindverkostung" hören wird, dass sie Humbucker hat, aber nicht woraus sie besteht.

Was ist nun mit all den Holztheorien?

Manchmal scheint mir das so, wie die Weintrinker, die vor lauten analysieren von Jahrgängen und Aromen völlig übersehen, dass der einfach gut schmeckt!
 
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Meine zweite "Selbstgebaute" hat einen fünfteilig verleimten, durchgehenden Hals aus Ahorn und Mahagony. Die Seitenteile sind aus Erle. Somit wäre sie laut Theorie ja durchaus gut für laaaanggezogene Töne geeignet.
Sie hat aber keine High-Gain Humbucker, sondern Schaller Golden 50 drin.
Und dann noch einen frei schwebenden Kahler Vibrato Steg.
Also doch nicht so gut dafür?

Ganz ehrlich: Es kommt vorallem auf die Verstärkereinstellungen an.
Im Studio damals stand bei einem Solo ein voll aufgerissner Marshall im Aufnahmeraum und ich saß mit der Gitarre beim Mischpult. Die Boxen am Mischpult waren nicht sehr laut eingestellt und trotzdem blieb mein Schlußton ewig stehen.
Er gefiel mir und passte zu allen Akkorden des Refrains, also ließ ich ihn stehen.
Ich drehte ihn beim Abmischen am Ende sogar früher ab, trotzdem stand er seeehr weit in den Refrain hinein wie eine Eins.

Wenn ich die Gitarre aber clean spiele klingen die Töne ganz "normal" und nicht übertrieben lang :)

Also liegt es an der Gitarre, ihrer Bauweise, der Einstellung und der Spielweise... Also quasi an allem... ;)

 
ach ich glaube, dass irgendwann mal Mythen aufkommen, die dann übernommen und verbreitet werden:

Mahagony klingt warum und voll
Esche klingt höhenreicher und spitzer
Ebenholz / Palisander Griffbrett führt zu mehr Höhen
Schwere Gitarren klingen besser
Leichte Gitarren klingen besser
durchgehender Hals hat mehr Sustain

Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es dabei ggf. sogar Tendenzen gibt - die dann aber unzulässigerweise verbreitet werden und sich so manifestieren

... bei den Gitarren die ich bisher mit eingeleimten oder durchgehendem Hals hatte, waren sie öfter mal trocken gespielt leiser als bei Schraubhals. Spielt das eine Rolle ? Keine Ahnung.
Ist das immer so ? ne, gab bei mir auch schon andere Beispiele. Kann man daraus eine allgemeingültige Regel machen ? Wohl eher nicht
 
ich frage das nur so doof, weil es immer heißt, dass Gary Moores Les Pauls ein Endloses Sustain haben, wegen dem langen Ton in z.B. Parisienne Ways. Dabei ist das einfach nur Feedback durch Resonanz und hat mit Sustain (wie ICH und du das definieren) wenig bis gar nichts zu tun

Genau.
Wenn man darüber nachdenkt, wie und was die die Finger machen ....

Spielen und an sich selbst arbeiten, dann erklären sich solche Fragen oft von selbst.
 
ach ich glaube, dass irgendwann mal Mythen aufkommen, die dann übernommen und verbreitet werden:
zum Teil sind es Mythen, zum Teil sind es Anhaltspunkte. Nicht jede Gitarre zB aus Esche klingt gleich. Liegt ja auch daran, wie das Holz verarbeitet, verleimt ist etc. Abgesehen von der ewigen Holzdiskussion, die wir hier aber nicht führen sollten.
 
zum Teil sind es Mythen, zum Teil sind es Anhaltspunkte. Nicht jede Gitarre zB aus Esche klingt gleich. Liegt ja auch daran, wie das Holz verarbeitet, verleimt ist etc. Abgesehen von der ewigen Holzdiskussion, die wir hier aber nicht führen sollten.

zu der Diskussion wollte ich gar nicht hin. Es ging eher um den Mythos, der, wie Du sagst, allenfalls ein gewisse Ansammlung von Ähnlichkeiten ist, der dann irgendwann zur allgemeinen Meinung wird. Oder wie schrieb, es gibt vielleicht Tendenzen - aber bestimmt keine allgemeine Regel.

Kann man ja beliebig weiterführen.
Irgendwann mal konnten Amps nicht groß genug sein. Dann wurden sie kleiner und dann nochmal kleiner. Wäre man in den 80er Jahren mit einem 15 Watt Amp in den Proberaum gekommen, wäre das Gelächter ( unbegründet ) groß gewesen.
Früher mussten Amps einfach 50W - besser 100W haben, damit sie gut klingen konnten. Heute ist es wieder anders. Unterscheidliche Zeiten kreiieren unterschiedliche Mythen. Allgemeingültig ist wohl keiner davon
 
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Welche Gitarren werden da meist verglichen? Fender gegen Gibson.
Was haben die beiden Hersteller denn noch für einen Unterschied in der Halskonstruktion, wenn man vom Schraubhals/geleimten Hals absieht?
Die Mensur, die ist bei Fender um die 2cm länger! Was macht man da mit den Saiten, um den gleichen Ton beim Stimmen zu erzielen? Welche Auswirkungen hat das für das Sustain, bei gleichem Anschlag?
Dass man davon, je stärkter die Verzerrung ist, nicht mehr viel hört, ergibt sich von selbst.
 
NT oder BO, es sind imemr nur Nuancen. Der Gitarren Sound wird von sovielen anderen Sachen beeinflüßt und die Halsanbindung steht da imho ziemlich hinten.
 
Dem widersprech ich jetzt mal - die Halsverbindung ist definitiv wichtig für den Gitarrensound. Aber die Art der Verbindung scheint nicht so wichtig zu sein.
 
Ich meine ob durchgehend oder angeschraubt ist imho nicht so wichtig, wie vielleicht immer dargestellt wird.
 
Dann sind wir ja einer Meinung! :great:
 
Alles subjektive Wahrnehmung - anstatt das alles zu Tode zu analysieren und zu diskutieren, einfach ausprobieren. Haben unsere Helden früher auch nicht anders gemacht. Sie haben gespielt, ausprobiert, experimentiert und das beibehalten was für sie funktioniert hat.
Wir reden hier ja immer noch über Kunst und Kunst wissenschaftlich zu erklären hat noch nie funktioniert.
 
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Auch unsere alten Helden haben viel analysiert, zum Teil auch auf experimenteller Ebene.

Und wie schon öfter angeklungen - das was wir als Sustain wahrnehmen ist oft nur mit aufgedrehtem Verstärker erreicht und hängt gar nicht so sehr an der Gitarre.
 
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Auch unsere alten Helden haben viel analysiert

Das würde ich auch annehmen, dass da viel getüftelt wird / wurde. Die tauschten sich damals aber nicht im Internet aus ;-)
Und wenn sie dann den Heldenstatus hatten, fand der Austausch mit ihrem Tech statt :)
 
Wir reden hier ja immer noch über Kunst und Kunst wissenschaftlich zu erklären hat noch nie funktioniert.

Das halte ich für einen großen Irrtum! Die wirklich großen Künster, wie Leonardo Da Vinci waren eher Universalgelehrte, deren Ziel es war, auch zu verstehen, was sie darstellen. Ich halte es für eine verklärte und naive Vorstellung, dass Kunst nur „aus dem Bauch“ kommt oder kommen sollte. Ein Künstler ist immer auch ein „Handwerker“ der schon im Vorteil ist, wenn er weis, wie sein Handerwerkszeug funktioniert.
 
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Das halte ich für einen großen Irrtum! Die wirklich großen Künster, wie Leonardo Da Vinci waren eher Universalgelehrte, deren Ziel es war, auch zu verstehen, was sie darstellen. Ich halte es für eine verklärte und naive Vorstellung, dass Kunst nur „aus dem Bauch“ kommt oder kommen sollte. Ein Künstler ist immer auch ein „Handwerker“ der schon im Vorteil ist, wenn er weis, wie sein Handerwerkszeug funktioniert.
Das eine schließt das andere ja nicht aus. Aber es würde mich doch sehr wundern (auch hier könnte ich dir eine verklärte Sicht unterstellen ;-) ), wenn Leonardo in der Lage gewesen wäre seine Darstellung von Mona Lisas Lächeln wissenschaftlich zu erklären...
Natürlich sollte ein Künstler ein rudimentäres Verständnis davon haben wie sein Werkzeug funktioniert, aber ob ich wirklich wissen muss welches Holz in welcher Konstruktion wie klingt...da sollte ein Künstler eher erfahren/erspielen können ob das Werkzeug das tut was er benötigt oder nicht.
Aber ich denke auch, wir werden hier mit unseren Ansichten nicht komplett zusammen kommen - aber auch das ist völlig OK, da darf jeder gerne seine eigene Meinung zu haben. Ein Richtig oder Falsch sehe ich hier nicht.
 

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