Schlagzeug lernen mit E-Drums möglich?

  • Ersteller kiagualuna
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Unter uns wohnt keiner und die Nachbarin über uns ist schwerhörig, deshalb brauchen wir glaube ich nicht unbedingt Trittschalldämmung unterm Set. Es ist zwar nicht geräuschlos, aber die Geräusche die er mit E-Drumset macht stören die Nachbarn im Haus glaube ich nicht. Und mich stört er damit auch nicht.

Hi,
wir haben damals (mit Kopfhörer und elektr. Drumset) im Keller geübt und die Bassdrum konntest Du trotz Teppich und Schaumstoffunterlage im ganzen Haus hören
 
wir haben damals (mit Kopfhörer und elektr. Drumset) im Keller geübt und die Bassdrum konntest Du trotz Teppich und Schaumstoffunterlage im ganzen Haus hören

Das ist krass! Das kann ich mir kaum vorstellen. Vielleicht liegt es an der Bauweise des Hauses? Bezüglich unserer Nachbarn mache ich mir aber bei einem E-Set keine großen Sorgen. Ich beklimpere hier auch alles mögliche: Klavier, diverse Gitarren und Ukulelen, E-Bass, Geige, Akkordeon, Cajon, … und hatte noch nie Beschwerden von Nachbarn. Ich spiele natürlich nicht mitten in der Nacht oder Sonntags morgens um halb 7, aber das wird mein Sohn ja auch nicht tun.


Es ziehen allerdings nächste Woche zwei neue ins Haus. Ich hoffe die sind ebenfalls locker was unser Musizieren betrifft.
 
Hi,

ich habe hier nicht alles durchgelesen, aber hier kurz noch meine Erfahrungen:
Ich nehme seit ca. 2 Jahren Schlagzeugunterricht und habe auch nur ein E-Drum-Set (Mietswohnung).
Das Set hat ca. 500 EUR gekostet + Hocker.

Was mir in all der Zeit aufgefallen ist:
- Das A-Set beim Lehrer macht sehr viel mehr Spaß.
- Meine Fußtechnik konnte ich nur schwer entwickeln (und hat sich immer noch nicht richtig entwickelt). Das liegt daran, dass das E-Drum Set nur sehr leichtgängige Pedale OHNE Schlegel hat. Das fühlt sich doch sehr viel anders an.
- Ich habe mir daher ein Bassdrum Übungs-Pad und eine richtige Fussmaschine mit Schlegel gekauft, um das üben zu können (Heel-Toe-Technik z.B.), was auch gut geholfen hat.
- Das wiederum macht aber auch schon genug Lärm, so dass sich meine Nachbarn beschwert haben, seitdem bin ich auch damit zurückhaltender :-(
- Beim E-Drum-Set scheint alles leichtgängiger zu sein, da es auch kleiner ist, die Hihat auch nur so ein leichtes Pedal ist, und die Wege und der Kraftaufwand damit geringer sind.
- Richtig Ausdauer und Muskeln (z.B. für Fußtechnik) konnte ich daher nie gut entwickeln, am A-Set ist alles immer anstrengender.
- Ich übe inzwischen viel, sogar mehr auf einem Übungspad (Rudiments), was relativ leise ist, aber einen auch gut voranbringt.

Noten lesen können, finde ich allerdings schon essenziell. Wir benutzen fast jede Stunde Noten und ich kann mir nicht vorstellen, dass was ich gelernt habe ohne Noten zu lernen.
 
muss nicht gestimmt werden/klingt immer gleich "gut"

Da sehe ich - wenn man nur auf E-Drums lernt - aber auch eine Gefahr.

Bei einer akustischen Trommel höre ich sofort, wo ich den Schlag platziere. Am Rand klingt es ganz anders, als in der Mitte. Da es beim E-Drumpad - vor allem bei günstigen - immer gleich klingt, gewöhnt man sich mitunter eine schlechte Technik an (man hört nicht wirklich, ob man richtig trifft).
Daher sollte man ab und zu (z. B. im Unterricht) auf echten Trommeln spielen.
 
Es ist bei E-Drums auch sehr schwer, sich eine dynamische Spielweise Anzueignen. Die haben zwar heute auch bereits unterschiedliche Soundlayer für unterschiedlich hart platzierte Schläge, aber die Feinheiten einer normalen Trommel wird kaum erreicht. Auf einer E-Drum Snare klingen Ghost Notes komplett anders und fühlen sich auch anders an, als am akustischen Pendant. Gut möglich, dass es an einem TD-50 etwas anderes ist aber nicht viele leisten sich ein 5000 Euro Drumset.

Hi,

Was mir in all der Zeit aufgefallen ist:
- Das A-Set beim Lehrer macht sehr viel mehr Spaß.
- Meine Fußtechnik konnte ich nur schwer entwickeln (und hat sich immer noch nicht richtig entwickelt). Das liegt daran, dass das E-Drum Set nur sehr leichtgängige Pedale OHNE Schlegel hat. Das fühlt sich doch sehr viel anders an.
- Ich habe mir daher ein Bassdrum Übungs-Pad und eine richtige Fussmaschine mit Schlegel gekauft, um das üben zu können (Heel-Toe-Technik z.B.), was auch gut geholfen hat.
- Das wiederum macht aber auch schon genug Lärm, so dass sich meine Nachbarn beschwert haben, seitdem bin ich auch damit zurückhaltender :-(
- Beim E-Drum-Set scheint alles leichtgängiger zu sein, da es auch kleiner ist, die Hihat auch nur so ein leichtes Pedal ist, und die Wege und der Kraftaufwand damit geringer sind.
- Richtig Ausdauer und Muskeln (z.B. für Fußtechnik) konnte ich daher nie gut entwickeln, am A-Set ist alles immer anstrengender.
- Ich übe inzwischen viel, sogar mehr auf einem Übungspad (Rudiments), was relativ leise ist, aber einen auch gut voranbringt.

Noten lesen können, finde ich allerdings schon essenziell. Wir benutzen fast jede Stunde Noten und ich kann mir nicht vorstellen, dass was ich gelernt habe ohne Noten zu lernen.

Das mit der Fußtechnik ist übrigens dann tatsächlich dem Umstand geschuldet, dass du dir offenbar so ein ultra kompaktes Teil wie das Roland HD1 gekauft hast. Beim Schlagzeug ist eine echte Fußmaschine schon recht essentiell. Aber auch hier: Der Rebound ist komplett etwas anderes bei kleinen harten Pads als bei akustischen Sets.

Was den Lärm betrifft: Da könnte ein Trittschallpodest Abhilfe schaffen. Es gibt hier im Board auch ein oder zwei Anleitungen zum Bau eines solchen. Damit solltest du es ggf. noch einmal ausprobieren.

Das mit den Rudiments ist äußerst wichtig und wird dich auf jeden Fall vorwärts bringen. Ich genieße es sehr, dass jemand, der gerade lernt, auch Rudiments beachtet. Habe ich damals außer Acht gelassen und hinterher sehr bereut.

Das mit dem Noten Lesen ist so eine Sache heutzutage.
Es wird dann interessant, wenn man ein Schlagzeuger sein möchte, der ohne großartig üben vom Blatt runter spielen kann. Also Orchester/Bigband Schlagzeuger und so weiter.

Ich selbst hab Noten damals lesen gelernt - hatte seither aber kaum noch Berührungspunkte damit. Ich selbst hab wieder die Erfahrung gemacht, dass ich mich lieber auf mein Gehör verlasse. Und da wo ich gar nicht weiter komme, lese ich tabulaturen. Gelernt habe ich das Schlagzeugspiel vor allem Autodidaktisch. Ich hatte 3 Monate lang unterricht. Der Rest kam nach und nach so. Für Bigbandmusik hab ich mir seinerzeit als Kind ein Buch mit CD schenken lassen. Darin habe ich das Noten Lesen gelernt. Das meiste habe ich allerdings nach dem Prinzip "Monkey See, Monkey Do" gelernt. Da muss jeder seinen eigenen Weg finden, wie man zurecht kommt.
 
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Das mit dem Noten Lesen ist so eine Sache heutzutage.
Es wird dann interessant, wenn man ein Schlagzeuger sein möchte, der ohne großartig üben vom Blatt runter spielen kann. Also Orchester/Bigband Schlagzeuger und so weiter.

Es geht eigentlich nicht um das "vom Blatt runterspielen." Das kann ich auch nicht gut, auch nicht auf der Gitarre, und finde ich auch relativ schwierig im geforderten Tempo.

Es geht eher darum, wenn man neue Sachen erlernen möchte, dass "Noten lesen können" schon sehr hilfreich ist.

Allein schon, wenn man Lehrbücher benutzt, da ist ja alles voller Noten.
Oder wenn man ein Übungsblatt bekommt.
Oder ich habe beispielsweise Noten für Songs bekommen, da finde ich es einfacher und korrekter, wenn man die mit den Noten lernt, als übers Gehör.
 
Was das angeht ist Noten Lesen zum Glück beim Schlagzeug auch nicht so schwer. Wenn man weiß, welche Note für was steht, dann sieht man es auch. Die Standard Tänze habe ich auf diese Art und Weise gelernt.

Was das Üben von Songs angeht - es mag zwar von den Schlägen her korrekter sein - keine Frage. Ich persönlich habe aber einen anderen Stil als der originale Schlagzeuger, weshalb ich den Song nicht original wieder geben würde, ohne versteift und tot zu klingen. Ich halte da nichts vom Konzept "Musik korrekt" spielen. Eigene Interpretationen sind mir durchaus lieber. Man kann natürlich auf einen Pur Song keine BlastBeats legen und sagen, dass es das originale Lied ist, aber wenn man grob weiß, wo die Richtung hin geht, kann man mit dem eigenen Feeling nicht viel falsch machen.

Das ist allerdings eher eine Glaubenssache und ich will deinen Ansatz damit nicht schlecht reden. Auch hier ist wieder gefragt, was genau einem beim Lernen wichtig ist und wie man das Schlagzeug spielen erlernt.
Darüber hinaus wäre ich natürlich mal sehr glücklich Schlagzeugnoten zu Dreamtheater Songs zu bekommen aber da wäre eine Takt genau eine Din a4 Seite lang :D.
 
Korrekt bzw. nach Noten zu spielen fordert einen aber auch und erweitert das eigene Repertoire.

Natürlich ist ein eigener Stil gut und wichtig, aber den muss man eben erstmal entwickeln.
Der Drummer unserer Band kann auch keine Noten lesen und argumentiert auch wie du: "Noten brauche ich nicht, ich interpretiere die Songs lieber nach meinem eigenen Stil. Das Spielen muss aus dem Bauch heraus kommen". Das Problem ist nur, dass er nur 1-2 Stile kennt und die auf jeden Song anwendet, was sehr langweilig wird (bumm tschak, bumm bumm tschak).
Und sich ohne Noten lesen zu können, neue Stile, Patterns oder Rhythmen aneignen zu können, halte ich für schwierig, zumindest langfristig.

Beispiel:
Etwas komplexere lateinamerikanische Rhythmen nur nach Gehör nachzuspielen, könnte ich nicht.
Oder bei Rock-Songs würde ich einfach immer die gleichen Fills spielen, die ich eh schon immer spiele, anstatt mein Gehirn zu trainieren jetzt genau einen Fill mal korrekt nach Noten zu spielen und somit meinen Stil erweitere.
 

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