Homerecording Hall reduzieren

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denif
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Vom Recording und Mixing in die Raumakustik verschoben. MfG. Basselch

Hallo Leute,

ich habe ein großes, relativ leeres Zimmer und daher entsteht viel Hall. Ich möchte hier Gesangsaufnahmen machen.
Mikriofon: AT4033/SE Cardioid Condenser ; Interface: Universal Audio Arrow

Hier sind Fotos von meinem Zimmer und meinen bisherigen Versuchen, Hall zu reduzieren: https://we.tl/s-LcdJdtLDML
(Ich habe sehr wenig Geld übrig und suche eine kostengünstige Variante.)

Ich habe bisher eine mit Noppenschaum ausgekleidete kleine Konstruktion an die Wand gehängt, wo das Mikro drinstand
und eine eine Bettdecke über mich und die gesamte Konstruktion gehangen, um den Hall nach hinten hin zu dämmen.
Das klang SEHR DUMPF.

Habt ihr Vorschläge? Muss ich einen gößeren "Raum" erschaffen? dünneren Noppenschaum? oder gibt es bessere Hinweise? Umsetzungsvorschläge?

Danke im Voraus für eure Hilfe!

LG, Denif

20180715_141724.jpg Screenshot_2018-07-15-14-19-49.png Screenshot_2018-07-15-14-19-56.png 20180715_141822.jpg
 
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Hi Denif!

Das Problem ist, das tiefe Frequenzen schwerer zu dämpfen sind als hohe. Noppenschaum kann etwas von den hohen Reflexionen wegnehmen aber die tiefen Frequenzen, ich schätze mal alles unter 5kHz, wird ungehindert durchgelassen. Das Resultat ist ein dumpfer Klang. Um den Raumhall zu verringern muss man den ganzen Raum behandeln und das kostet etwas Geld und Arbeit. Auf welchem Niveau möchtest du denn aufnehmen? "Etwas besser" oder semiprofessionell?

LG lightsrout
 
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Hallo, Denif,

...Autsch-Zeit... ;) - daß diese Noppenschaumkonstrukition sehr dumpf klang, ist überhaupt kein Wunder. Du hast Dir da wirklich nur die Höhen rausgezogen. Wenn wirklich nur der Hall im Raum das Problem ist (die großen freien Wandflächen deuten darauf hin...) und Du kaum Geld zur Verfügung hast, dann fallen mir jetzt spontan eigentlich nur Gardinen ein, die Du beim Aufnehmen vor die blanken Wände ziehst, und wenn Du fertig bist, schiebst Du sie einfach wieder zurück. Gardinenstangen andübeln, leidlich schweren Gardinenstoff kaufen (oder Molton...) - soweit, daß die vorgezogene Gardine in lockeren Falten liegen kann und so die Reflexionen an der blanken Wand verhindert, und off it goes...
Oder gibt es - auf dem Foto vom Zimmer sehe ich keinen - einen Kleiderschrank im Zimmer? Falls ja, den öffnen und Dich mit dem Rücken zu selbigem positionieren und aufnehmen. So können die Kleidungsstücke im Schrank verhindern, daß der Schall in Deinem Rücken wieder reflektiert wird und so ins Mikrofon gelangt.

Viele Grüße
Klaus
 
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Danke für die Antwoten!

Auf welchem Niveau möchtest du denn aufnehmen? "Etwas besser" oder semiprofessionell?

..semi-professionell!

dann fallen mir jetzt spontan eigentlich nur Gardinen ein, die Du beim Aufnehmen vor die blanken Wände ziehst, und wenn Du fertig bist, schiebst Du sie einfach wieder zurück. Gardinenstangen andübeln, leidlich schweren Gardinenstoff kaufen (oder Molton...) - soweit, daß die vorgezogene Gardine in lockeren Falten liegen kann und so die Reflexionen an der blanken Wand verhindert, und off it goes...

Was wenn ich so dicke Molton Gardinen "nur um den Recording Bereich herum" aufhänge?
Die eine Seite würde durch die Wand/Fenstergardine geschlossen sein. (siehe Foto Skizze)



Noppenschaum kann etwas von den hohen Reflexionen wegnehmen aber die tiefen Frequenzen, ich schätze mal alles unter 5kHz, wird ungehindert durchgelassen.


Ich habe jetzt den meisten Noppenschaum rausgenommen. (Nur noch hinter dem Mic)
oder soll ich ihn ganz rausnehmen, wenn ich die Gardinen habe?
(siehe zweites Foto)



20180715_2111382bb.jpg
20180715_212918bb.jpg
 
Hallo, Denif,

...oh, oh... das war mir ja aus den ersten Bildern noch gar nicht aufgegangen, daß Du offenbar das Mikrofon wie einen Fernsprecher an der Wand montiert hast... der Kasten muß weg und das Mic frei im Raum positioniert werden, aber nicht zu nahe an einer Wand. Dann nimmst Du meinethalben die Wand, an der jetzt das Mic hängt, bringst da eine Gardine an, so daß Du schon mal was "über Eck" hast (man kann einen Raum akustisch auch "töten", das ist aber genauso kontraproduktiv...), und dann probiere mal ein wenig mit der Aufstellung.

Wenn Du allerdings schreibst, Du möchtest semiprofessionell aufnehmen, dann wirst Du doch noch ein wenig mehr Geld in die Hand nehmen müssen. Mobile Stellwände gäben Dir die Möglichkeit, damit nach Belieben eine Art "Kabine" um Dich herum aufzustellen und den Raumhall zu bekämpfen. Schau mal hier: KLICK. Da ist der Aufbau schön übersichtlich dokumentiert.

Viele Grüße
Klaus
 
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Also dein Noppenschaum bringt dir nichts. Keine Verbesserung. Vergiss das gleich.

Dann, wie von @Basselch schon gesagt, Mikro in die Mitte des Raumes um möglichst viel Abstand von den Wänden zu haben. Genau genommen gibt es in jedem Raum bessere und schlechtere Plätze, das kann man austesten.

Dann wart ich noch immer auf Raumdimensionen...
 
Tausend Dank für die Infos!

Dann wart ich noch immer auf Raumdimensionen...

Der Raum ist ca. 5,70 m (Länge) X 4,35 m (Breite) X 3,15 m (Höhe)


Oder gibt es - auf dem Foto vom Zimmer sehe ich keinen - einen Kleiderschrank im Zimmer?

...einen Kleiderschrank habe ich leider nicht

[/QUOTE]
Mikro in die Mitte des Raumes um möglichst viel Abstand von den Wänden zu haben

Hier ist eine Skizze von meinem Zimmer:
..Habt ihr Ideen? Wo könnte ich das Mikro am besten aufstellen? und wo die Gardinen bzw. Stellwände?

myroom.jpg
 
Vorerst: tut mir leid für meinen Ton bez. der Raumdimensionen. Hab den Thread verwechselt und gedacht ich habe schon gefragt. :D

Na bitte, du hast genug Platz! Wäre es für dich möglich über ein Jahr etwas Geld beiseite zu legen um in Raumakustik zu investieren? Wenn du selbst etwas Handwerklich begabt bist kommst du unter 1000€ durch! Dann wirds auch semiprofessionell.
 
Hallo,
in Deinem Fall sehe ich die einfachste Lösung darin, das Mikrofon auf einen Ständer möglichst mittig zu montieren und um Dich herum mobile Breitbandabsorber aufzustellen.
Kostet nicht die Welt, wird aber deutlich trockenere Aufnahmen ermöglichen.
 
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Hallo,
in Deinem Fall sehe ich die einfachste Lösung darin, das Mikrofon auf einen Ständer möglichst mittig zu montieren und um Dich herum mobile Breitbandabsorber aufzustellen.
Kostet nicht die Welt, wird aber deutlich trockenere Aufnahmen ermöglichen.

OK ein paar Fragen:
-soll durch die absorber ein geschlossener "Raum" entstehen oder kann eine Seite offen bleiben?
-Falls ja, was wenn ich zwei absorber baue und an zwei Wände stelle (also in eine ecke) , um nicht 4 absorber bauen zu müssen?
-In welchem Abstand soll ich die absorber zueinander aufstellen (wie gross soll der entstehende "Raum" sein?)
-muss ich bei einer DeckenHöhe von 3,15 m auch nach oben hin dämmen? Z.b eine Bettdecke über das ganze legen?

Danke für die Antworten! LG
 
Es gibt dazu schon alles zu lesen, tausenfach... Bisschen mehr Eigeninitiative zeigen wäre von Vorteil. Da ich aber gerade selbst auf eine Antwort in einem anderen Forum warte...

-soll durch die absorber ein geschlossener "Raum" entstehen oder kann eine Seite offen bleiben?

- drei Stück, auf Ständern, 100x60 cm (besser 80cm), 20cm dick, mit Steinwollmatten bestückt/gefüllt
- einer je links und rechts, einer hinter dir

-muss ich bei einer DeckenHöhe von 3,15 m auch nach oben hin dämmen? Z.b eine Bettdecke über das ganze legen?

Eine Cloud an der Decke kann nicht schaden, diese dann so ca. 80x80x20 - wenn das zu schwer wird, kann man sich dafür auch etwas basotect gönnen

-Falls ja, was wenn ich zwei absorber baue und an zwei Wände stelle (also in eine ecke) , um nicht 4 absorber bauen zu müssen?

Wie oft denn noch? Nix Ecke, nix Wand! Das sind schallharte Oberflächen.

-In welchem Abstand soll ich die absorber zueinander aufstellen (wie gross soll der entstehende "Raum" sein?)

Wird ja durch deren Abmessungen quasi vorgegeben.
 
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@Signalschwarz Tausend Dank! Das hat mir sehr geholfen. Sorry für die mangelnde Eigeninitiative. Ich dachte durch die Raumabmessungen etc. könnte man konkret auf dieses Zimmer eingehen. Aber du hast recht: hätte ich mir mir vorher mehr allgemeines Wissen angeeignet, hätten sich dadurch einige Fragen erübrigt. Danke nochmal! Ich werde jetzt anfangen zu bauen. Liebe Grüße!
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Achso eins noch: soll ich auch einen micscreen/reflexion filter hinters Mic tun, oder reichen die Absorber dann?
 
Ich dachte durch die Raumabmessungen etc. könnte man konkret auf dieses Zimmer eingehen.

Nein, das geht nicht wirklich, dazu ist Schallausbreitunng zu komplex und selbst in deinem recht spärlich ausgestatteten Zimmer sind zu viele Oberflächen, Kanten etc. die weitere Variablen darstellen. das einzige was man sagen kann ist wohl, dass sich der Bereich seitlich von deinem Bett empfiehlt, einfach weil da Platz ist. :D

Aber du hast recht: hätte ich mir mir vorher mehr allgemeines Wissen angeeignet, hätten sich dadurch einige Fragen erübrigt.

Joar, einfach mal im betreffenden Bereich des Forums schmökern (diesmal ist's ja Raumakustik, nächstesmal dann Aufnahmetechnik usw.) und auch die Suchfunktion kann gerne genutzt werden. Ist ja nicht so, dass keine Fragen gestellt werden sollen, aber vieles kann zielgerichteter erfragt werden, wenn man sich vorab versucht Hintergrundinfos draufzuschaffen.


Ich werde jetzt anfangen zu bauen.

Echt? :D Und falls die Frage doch noch aufkommt: Wenn ich mich recht erinnere ist "Isover DP4" die Steinwolle mit den geforderten Eigenschaften hinsichtlich Strömungswiderstand. Vorne sollten die Absorber am besten "offen" sein, also nur mit dünnem Stoff verkleidet. Wer's lieber hat kann sie auch mit dünner Malerfolie abdichten (ist bei mobilen Absorbern eher ein Thema als bei solchen zur Wandmontage, da durch die Bewegung mehr Faserflug entsteht und Du willst ja in dem raum auch atmen und leben. Die Rückseite kann auf jeden Fall mit Malerfolie verkleidet werden, oder auch mit Malervlies.


Achso eins noch: soll ich auch einen micscreen/reflexion filter hinters Mic tun, oder reichen die Absorber dann?

Nein, brauchst Du nicht, weil Du mit Nierencharakteristik aufnehmen wirst und somit das Mikrophon ruckwärtig sehr unempfindlich ist.
 
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Hallo, denif,

soll ich auch einen micscreen/reflexion filter hinters Mic tu

...arrrrghhhh... NEEEEEEEIN :D - sorry für das virtuelle Gebrüll, zum Thema Mic-Screen gibt es hier auch schon mehr als genug Fragen und Antworten. Auf die Schnelle findest Du hier die Begründung von Eberhard Sengpiel, einem leider 2014 verstorbenen Tonmeister und Fachdozenten, warum so ein Screen hinter dem Mikrofon (wo eine Nierencharakteristik ja am unempfindlichsten ist...) zumindest äußerst fragwürdig ist.
Bei einer Raumhöhe von 3,15 m kannst Du Dir übrigens gratulieren, das ist mehr, als die meisten Homerocordler so zur Verfügung haben.
Zum Thema "Cloud": Einfach mal damit die Suche füttern... übrigens könnte es für Dich sehr interessant sein, mal den Bilderthread in der Plauderecke zu durchstöbern... da findest Du bestimmt noch gute Anregungen.

Viele Grüße
Klaus
 
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Danke Danke Danke für die Hilfe. Das hier wäre jetzt mein Setup:
absorber.jpg


Für die "Cloud" würde ich gerne etwas Basotect nehmen. Könnte ich das einfach oben rauflegen auf die Absorber?

Habe im Internet fast nur Deckenkontruktionen gefunden, aber möchte ungerne etwas an der Decke montieren, da ich bald ausziehe und den Aspekt der Mobilität wichtig finde.

Bei einer Raumhöhe von 3,15 m kannst Du Dir übrigens gratulieren, das ist mehr, als die meisten Homerocordler so zur Verfügung haben.

ist also ein größerer Abstand nach oben von Vorteil? -->Also nicht einfach rauflegen, sondern Abstand nach oben schaffen?

LG, Denif
 
Hallo, Denif,

...oben drauflegen würde ich das nicht - damit schaffst Du Dir doch schon wieder so eine Art Kabine, und das solltest Du ja gerade vermeiden. Es ist ja gerade der Witz an den verschiebbaren Stellwänden, daß Du sie VERSCHIEBEN kannst :D - je nachdem, wie es am besten klingt. Eine Cloud gehört an die Decke, darum heißt sie eigentlich ja auch Cloud.. SCNR ;)
Die Raumhöhe ist deswegen von Vorteil, als daß die Decke nicht gleich Reflexionen "zurückknallt". In meinen Kellerräumlichkeiten habe ich z. B. nur 2,15 m Höhe und habe deshalb an der Decke Moltonbahnen in leichten "Schwüngen" angetackert, so daß die Reflexionen, die ansonsten von der Decke zurückkämen, halbwegs im Molton steckenbleiben. Für eine ordentliche Cloud-Konstruktion fehlt mir einfach die Bauhöhe...

Viele Grüße
Klaus
 
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So eine Basotectplatte ist derart leicht, die kannst Du mit ein paar Reisszwecken halten.
Sollte kein Problem sein für den Vermieter ;)
 
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Alles Klar! Danke und liebe Grüße.
 
Das sieht doch ganz gut aus. Und hast Du schon getestet, wie es funktioniert?
 

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