Ratespiel

  • Ersteller Klangbutter
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Ein Faksimile findet sich hier. ("l Arotta" in der vierten Zeile.)
Interessant, nur die Melodie ohne Begleitung. Man ahnt, dass irgendwann irgendwer einen Bordunbass in eine nachfolgende Notenausgabe dazugesetzt hat. Außerdem sind die Noten im Original anders als viele Fassungen, die heutzutage verkauft werden. War das Stück früher dreiteilig, ist es in den überlieferten Adaptionen irgendwann zweiteilig geworden. In der Umschrift des Londoner Manuskripts hier fällt das sofort auf.
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Bei uns gibt Fussball nämlich den Wert 92!
In der Tat: In CH Fussball=92. Ich habe noch einmal nachgedacht, @holzkiste. Das hat bestimmt etwas zu bedeuten. Die erste Fußballweltmeisterschaft fand bekanntlich im Jahr 1930 statt. Zählt man die 92 dazu, kommt man auf 2022 - das Jahr also, in dem die Schweiz zum ersten Mal Fußballweltmeister werden wird. Jetzt muss ich noch warten bis Vollmond. Dann werfe ich nachts um 12 eine Münze nach oben. Wenn dann Zahl kommt und gleichzeitig eine schwarze Katze von rechts nach links schleicht, werde ich Geld auf diesen Tipp setzen.

Aber statt zum Besten gehalten zu werden, wollte @Torquemada uns doch etwas zum Besten geben. Bin schon ganz neugierig.:w00t:
 
Man ahnt, dass irgendwann irgendwer einen Bordunbass in eine nachfolgende Notenausgabe dazugesetzt hat.
Äh, der romantische Werkgedanke wäre hier ja auch völlig ahistorisch.

Zum neuen Musikrätsel: Ich weiß gar nicht, was ich hier schon alles verwurstet habe. Ich warte noch auf eine Eingebung. :engel:
 
überlieferten Adaptionen irgendwann zweiteilig geworden. In der Umschrift des Londoner Manuskripts hier fällt das sofort auf.

Also diese Faksimilie kann ich gar nicht lesen bzw. verstehen. Lustig finde ich die gemalten Hände, die mit dem Zeigefinger auf einzelne Noten zeigen.
Die Umschrift sieht gut spielbar aus. Wo stammt die her?
In was für einem Studium lernt man solche Notenblätter zu entziffern?
Die Musik ist 600 Jahre alt. So was faziniert mich. Dadurch, daß jemand das aufgeschrieben hat, ist es für uns heute erhalten. Auch wenn ich kein originales Instrument spielen kann, kann ich doch eine Idee von dem Klang dieser Zeit bekommen und für mich entdecken.

Danke für diese Links und Tonbeispiele.
Gruß Moricasso
 
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Also diese Faksimilie kann ich gar nicht lesen bzw. verstehen.
Das Faksimile ist auch nicht so einfach zu verstehen, aber die Umschrift, die ja das Faksimile eins zu eins umsetzt, kann man lesen und dann mit dem Faksimile rückvergleichen. Dabei fällt mir folgendes auf:
- Die Tonhöhe ist anders als bei unseren Noten, aber das ist ja auch nicht so ungewöhnlich, wenn man Noten von Bach oder anderen Komponisten aus dem Barock anguckt und sieht, dass dort verschiederlei Schlüssel auf den Notenzeilen nach oben oder unten verschoben werden.
- Wichtig ist zu wissen, dass bei diesen Noten die Entfernung zwischen zwei aufeinanderfolgenden Noten nicht unwesentlich ist. Je näher die einander stehen, desto flotter nimmt man sie. ""Durch die Entfernung werden so aus Vierteln Achteln."" Weiß nicht, wie ich das sonst ausdrücken soll.
- Ein Studium braucht man dafür nicht. Die Mitgliedsschaft in diesem Forum reicht aus.:) Genauso wie es akkordeonverrückte Akkordeonauten gibt, die sich mit allerlei musikalischen und technischen Feinheiten beschäftigen, gibt es eine mittelalterliche Szene, die manches ausgräbt. Dazu gehören auch die von @Torquemada aufgeführten Noten, die mir die Augen geöffnet haben für das, was man gemeinhin heute als mittelalterlich vorgesetzt bekommt. Manchmal lohnt es sich auch, katholisch zu sein. Denn in den älteren Gesangbüchern gab es noch Gregorianik, die man so ähnlich aufgezeichnet hat. Wenn man das gewohnt ist, hat man einen ungezwungeneren Zugang. Aber nichts, was man sich nicht durch einige Übung aneignen könnte.
 
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- Die Tonhöhe ist anders als bei unseren Noten
Öh? Wie meinst du das?

Je näher die einander stehen, desto flotter nimmt man sie.
Nee, die Notendauern ist wie bei unseren Noten auch durch die Form der Noten ausgedrückt. Dass da welche näher beieinanderstehen, ist wie bei uns die Gruppierung durch Verbalkung. Sogar die Pausen sind ja notiert. (Oder meintest du etwas anderes?)

Gregorianik, die man so ähnlich aufgezeichnet hat.
Sind die Noten im Rotta-Beispiel nicht schon viel, viel näher an unserer Notation? Das sind doch längst keine Neumen mehr.

Egal, hier kommt eine Polka auf einer Konzertina aus dem Land, in dem die Konzertina Nationalinstrument ist:

https://soundcloud.com/weltsauerstoff/polka

Wie heißtse?
 
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Polka auf einer Konzertina aus dem Land, in dem die Konzertina Nationalinstrument ist
Nun ja, ich rat mal drauf los. Kommt die Polka aus einem englisch-sprachigen Land?
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Öh? Wie meinst du das?
notenhandschrift.jpg


Na, ich meinte zum Beispiel so was. Man sieht vier Notenlinien. Die Intervalle sind natürlich korrekt. Aber wie interpretiert man so etwas? Wie hoch wird so etwas gesungen? Das ist für uns ja schwerer zu erschließen.

Außerdem fällt in der Notenzeile 5 auf, dass bei dominus viele Noten stehen. Da legt sich nahe, die Töne etwas schneller zu nehmen. Unklar ist das Tempo, in dem gesungen wird. Ich sehe auch keine Pausen. Schwierig also, wenn man die Tradition nicht kennt.
 
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Nun ja, ich rat mal drauf los. Kommt die Polka aus einem englisch-sprachigen Land?
Auch Englisch ist da Amtssprache, ja.

Na, ich meinte zum Beispiel so was.
Dein Beispiel ist Quadratnotation, das sind Neumen. Das Rotta-Stück ist aber nicht in Neumen (und sowieso nicht in Quadratnotation) notiert. Das Rottastück beginnt mit dem Notenschlüssel auf der zweiten Linie von oben, einem C-Schlüssel. Die zweite Linie von oben ist also der Ton c. Dann stehen da zwei kurze Pausen, die beiden senkrechten halbhohen Strichelchen auf der zweiten Linie von unten (das werden später unsere halben Pausen). Dann beginnt das Stück mit zwei Notenköpfen mit Hälsen auf a und h. Später in der Geschichte malt man die Notenköpfe nicht mehr aus, sondern sie werden hohl, das sind also zwei halbe Noten. Dann kommt ein Notenkopf ohne Hals auf c. Das wird später hohl, also eine ganze Note. Dann folgen wieder auf h und c 'halbe' Noten und auf a und d dann keine rombenförmigen Notenköpfe, sondern liegende Quadrate. Das sind unsere späteren Breven (= Dauer von zwei ganzen Noten). So kannst du das ganze Stück durchgehen. Natürlich sind dann die Notenwerte für heutige Verhältnisse viel zu lang, also wird man sie proportional einkürzen, also etwa die Romben mit Hals als Achtel, die Romben ohne Hals als Viertel und die liegenden Quadrate als Halbe übertragen. Aber die Notendauern selber stehen alle im Notentext, und zwar in den einzelnen Noten, nicht in Notengruppen. Das ist im Prinzip schon genau unsere Notation. Es fehlen halt Taktstriche, der C-Schlüssel ist bei den meisten Instrumenten und Singstimmen unüblich geworden, und statt Pausen am Anfang notieren wir heute einen Auftakt. Aber sonst ist eigentlich kein Unterschied.

Wie hoch wird so etwas gesungen?
Du siehst am Notenschlüssel am Anfang jeder Zeile welche Töne da stehen. Du weißt also, welcher Tüpfel ein f ist oder ein c usw. Natürlich gab's noch keine Stimmgabeln.

Außerdem fällt in der Notenzeile 5 auf, dass bei dominus viele Noten stehen. Da legt sich nahe, die Töne etwas schneller zu nehmen.
Nein.
 
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Ich sehe, @Torquemada, du kennst dich richtig gut mit alter Musik aus. Toll. Ich muss mir das meistens irgendwie herleiten, wie du siehst. Vielen Dank für die vielen Erläuterungen.

Also eine Polka aus einem Land, in dem England auch Amtssprache ist. Kommt deine Polka aus Irland?
 
falscher Kontinent.
Jetzt wird's echt hart. Eine Polka aus einem nicht-europäischen Land, in Englisch auch die Amtssprache ist. Jetzt denke ich an Canada oder Australien. Freilich klingt die Musik dort oft flotter wie das gesuchte Lied, wie so ne Art Céilí. Spielt man dort auch Polkas auf Concertinas? Wikipedia nennt Concertina als Nationalinstrument von England - ob die aus der EU austreten oder nicht, England ist europäisch. Ich schätze, ich stehe auf dem Schlauch. Ich kriege das alles nicht zusammen...
 
Eine Polka aus einem nicht-europäischen Land
Richtig.

in dem Englisch auch die Amtssprache ist.
Jawohl, eine der Amtssprachen.

Jetzt denke ich an Canada oder Australien.
Immer noch nicht der richtige Kontinent. ;-)

Die gesuchte Musik ist allerdings nicht eigentlich die des englischsprachigen Bevölkerungsteils; der Titel der Polka ist auch nicht englisch. Aber erst das Land zu suchen, ist gewiss der richtige Ansatz.

Edit: Folkytom liegt richtig.
 
Ich sehe, @Torquemada, du kennst dich richtig gut mit alter Musik aus.
Ja, toll, nicht? Wenn ich nicht teilweise Unsinn geschrieben hätte, wäre sogar was dran an dem Lob. Was ich als zwei Breven gelesen habe, hat offensichtlich insgesamt diese Länge. :oops: Na ja. :er_what:
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Ok, @folky Tom, jetzt musst du weiter machen. In südafrikanischer Musik kenne ich mich überhaupt nicht aus.
Das ist jetzt ja nicht sooo kompliziert. Die benennen ihre Polkas meist nach dem Motto "Heinrichs Polka" oder "Konrads Polka". Da Buren Bauern sind, können sie kein Deutsch und sagen "Hinnerk seine Polka" oder auf Afrikaanisch: "Hendrik se polka". Nur der Personenname wechselt, das "se polka" bleibt in der Regel. :)
 
Ok, ein Versuch: Sampie se Polka?
 
Wer besingt wen?



 

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Wencke Myhre mit dem Regenwurm und seinem Hinterteil:D(glaub ich mal)
 
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Wencke Myhre ist absolut richtig.:cheer::cheer::cheer: Sie besang nicht Max, die Maus, sondern Max, den Regenwurm.:claphands::claphands::claphands: Damit darfst du uns jetzt eine kleine Sommerfreude machen, @Klementine. Du bist dran.
 

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