Der Formfaktor Jazzmaster - Genre übergreifend und resultierende Prägungen

...
Hast du da ordentlich fette 13er Saiten drauf, flats?
Für meine Musik und auf meiner Gitarre funktionieren 13er nicht so gut, rein tonal gesehen. Ich habe gern etwas mehr Obertöne, die vermisse ich bei 13ern. Imho sind 11er ein guter Kompromiss.
Derzeit sind noch die 09er Werkssaiten drauf. Bin erstaunt, wie gut ich damit zurecht komme. 09er habe ich eigentlich schon seit Jahren nicht mehr gespielt,
Auf der Tele spiele ich ausschließlich 11er. Die kämen dann auch auf meine JM. Mal sehen, ob's zufrieden stellt.
 
Ich zähle mich auch zu den Jazzmasterplayern, auch wenn ich nur eine Deimel Firestar habe. Mir geht es nicht um die originalen Specs, sondern darum, die für mich perfekte Jazzmasterartige zu haben. Alle bekannten Schwachstellen der traditionellen Konstruktion sind ausgemerzt. Hier ist ein Bild von meiner:
kipp_IMG_5760.jpeg

In welchem Stil wird sie eingesetzt?
Schrammelpop, Psychodelic Rock, Soundscapes, Krach und Fuzzmadness sowie -wellness :D.

Nach landläufiger (und meiner...) Meinung ist das Vibratosystem ziemlich grottig und so ziemlich die schlechteste Kombo aus stimmstabil und nutzbar, die es so gibt. Was überzeugt dich denn so dran
Gut, ich habe das Mastery Vibratosystem mit Mastery Bridge, das funktioniert super. Flutter with Bar ist drin, Modulation im oben beschriebenen Rahmen, und durch die geringe Übersetzung kann ich ohne hörbare Verstimmungen auf Drop D umstimmen. Ist das beim Standardsystem auch so? Ich schätze mal, weil die Hebelwirkung sich nicht groß unterscheiden sollte.

An der Hardware gibt es bei Jazzmasters oft Verbesserungspotential, da werden oft Bridges und klapprige Vibratohebel gegen Teile von Staytrem oder anderen Anbietern ausgetauscht. Sattelkerben und Saitenniederhalter sind wie bei vielen anderen Fenders auch oft die größten Schwachstellen.

Erstaunlich, ich kenne sonst niemanden, der mit einer Jazzy Jazz spielt.
Nels Cline spielt u.a. Jazz damit, ist aber nicht gerade Traditionalist.
Der hat auch einen sehr charmanten Stil, den Vibratohebel einzusetzen. Kräftig und schnell. Bei sportlicheren Vibratosystemen müsste man für so einen Sound viel vorsichtiger dosieren bzw. würde man es wohl einfach anders benutzen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
tele und jm, selten, aber sehr geil.
 
"Nur" ist gut :D
Ich finde Frank Deimel als Mensch sehr nett und seine Kreationen immer wieder spannend. Für mich eine interessante Kombination aus Tradition und Innovation. Wer mal in Berlin ist, sollte auf jeden Fall einen Abstecher in seinen kleinen Laden und Werkstatt mitnehmen.
Frank ist ein angenehmer Zeitgenosse, mit dem sich wunderbar plaudern und fachsimpeln lässt.
Wäre das nicht mal ein Fall fûr unseren fliegenden Reporter? @hack_meck , wie siehts aus?

Warum ich selber noch keine Deimel habe....gute Frage, irgendwo arbeite ich wohl noch eine fiktive Wunschliste ab, da sind einfach mehr Wunschgitarren drauf, als ich mir leisten und spielen kann :gruebel:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich finde Frank Deimel als Mensch sehr nett und seine Kreationen immer wieder spannend. Für mich eine interessante Kombination aus Tradition und Innovation. Wer mal in Berlin ist, sollte auf jeden Fall einen Abstecher in seinen kleinen Laden und Werkstatt mitnehmen.
Absolut, das war eine tolle Erfahrung. Die Deimels sind allerdings künstlich nach Märkische Höhe etwa 70km östlich von Berlin gezogen, um mehr Platz für alles zu haben. Trotzdem lohnt sich ein Besuch absolut!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Eine Deimel hatte ich auch mal kurz in der Hand. Definitiv eine schöne Gitarre!

Kurz noch mal zum Tremolo. Ich mach das Jaguar / Jazzmaster Tremolo sehr gerne und finde es auch wirklich stimmstabil. Also vielleicht hab ich Glück mit meinen aber v.a. meine Jaguar (mit 11er Seiten und StayTrem Bridge) gehört zu den stimmstabilsten Gitarren die ich habe. Aber wenn mann divebombs machen will ist man bei dem System natürlich falsch.
 
Hast du eins mit Trem-Lock?
 
Auf der Jaguar ja, auf der Jazzmaster nein.
 
Ich habe seit einem Jahr die American Special Jazzmaster aus der Magnificent Seven Serie, limitiert mit Bigsby in wunderbarem candy apple red.

Wunderschöne Gitarre, der reduzierte Schaltkreis liegt mir, die Form ist superbequem, das Bigsby gefällt mir in der massiveren Bauart besser als das Jazzmaster Tremolo, allerdings habe ich so meine Probleme mit den PUs.

Zum einen neigen sie zu stärkeren Nebengeräuschen, wobei das ganz unterschiedlich ist, was mir auch noch niemand schlüssig erklären konnte.

Am Fender Mustang II Transistor brummen sie höllisch in jeder Schalterstellung und wenn man Metallteile der Gitarre berührt, hört das auf.
Am Fender Röhrenverstärker macht es keinen Unterschied, ob man Teile berührt oder nicht, dafür ist das Brummen schwächer und in der Mittelstellung ist ganz Ruhe.
Jedes einzelne Phänomen ist bekannt, allerdings nicht in dieser unterschiedlichen Weise, wie es bei mir auftritt. Seltsam und manchmal störend.

Und der Sound? Naja - mir ist er etwas zu dünn für Jazz, da bevorzuge ich doch die Wärme von Humbuckern auf einer Archtop.
11er Flatwounds haben etwas geholfen, aber dennoch ringe ich immer wieder mit meiner Jazzy um den gewünschten Sound.

Irgendwie ist es eine echte Hassliebe geworden. Sie sieht hinreißend aus, tut aber nicht immer so, wie ich gerne hätte. Drum sagt man auch "die" Jazzmaster!

15 Fender Jazzmaster American Special Limited Edition Bigsby Candy Apple Red 25.jpg
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Am Fender Mustang II Transistor brummen sie höllisch in jeder Schalterstellung und wenn man Metallteile der Gitarre berührt, hört das auf.
Dann solltest du mal alle Metallteile der Gitarre vernünftig erden.
Sieht sehr nice aus, deine Gitarre. Mir persönlich sind die Bigsbies immer etwas zu dick auf einer Jazzmaster, aber bei deiner wirkt das trotzdem stimmig.
Trotzdem, ich liebe die Schrulligkeit der originalen Konstruktion mit ihren Macken :)

Btw....warum schreiben wir nicht im Userthread?
Ist schwierig, immer so viele Threads im Auge zu behalten.
Was meinst du, @Edged, mal nen Mod fragen, ob er den Thread dort integrieren kann?

Jazzmaster galore?
Lasst den Meister sprechen:

 
Zuletzt bearbeitet:
Sie sieht hinreißend aus, tut aber nicht immer so, wie ich gerne hätte.

Kommt mir bekannt vor :D Ich gebe zu, das hat mit Deiner nix zu tun: Meine hatte jahrelang immer mal und komplett zufällig auftretende Probleme mit dem PU-Schalter. Bei Gigs natürlich besonders gern, aber nie bei der Reinigung und Überprüfung. Egal ob durch den Laien (mich) oder in dieser oder jener Werkstatt. "Du, der funktioniert einwandfrei", hieß es immer wieder. Außer bei jedem zweiten Gig eben ... irgendwann verschwand das Problem genauso magisch, wie es gekommen war. Und dann gibt es so Tage, da will sie einfach nicht klingen. Tontechniker: "Hast Du noch ne andere Gitarre dabei?" Vielleicht mochte sie den Raum nicht. Denn das war genauso wenig vorhersehbar.
 
Ist da so ein großer Unterschied?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
...
Btw....warum schreiben wir nicht im Userthread?
Ist schwierig, immer so viele Threads im Auge zu behalten.
Was meinst du, @Edged, mal nen Mod fragen, ob er den Thread dort integrieren kann?
...
Habe mir meinen Eingangspost noch einmal angeschaut. Vielleicht hätte ich eine andere Überschrift nehmen sollen und nicht die leicht schnodderige Eingangsfrage ... :gruebel:

Ich bin natürlich sehr erfreut, dass das Thema eine solch große Resonanz findet. Da habe ich, was die JM angeht, auf die Schnelle viel dazugelernt.

Eigentlich wollte ich aber gerne diskutiert haben, wer (also User aus dem Board) die JM mit ihren erweiterten Möglichkeiten, ggf. wie in seinen Musikstil integriert. Technische Feinheiten sind da schon verführerisch zu diskutieren. Allerdings hat sich der gute alte Leo ja bei der Konstruktion etwas gedacht. Mich hat das nach nun 60 Jahren überzeugt, auch wenn er mit seiner Idee keinen, zumindest keinen großen, Erfolg hatte.
Von daher gehört der Thread eher in den Bereich 'Spieltechnik' und eine alternative Überschrift könnte heißen: "Einsatz der Jazzmaster in unterschiedlichen Generes und daraus resultierenden Prägungen"
Ist ein wenig holprig ..., ich weiß. :cool:

Nichtsdestotrotz ist die Diskussion hier ja recht fruchtbar. Deshalb sollte sie vielleicht einfach weiterlaufen. Ist doch gut so. Hört dann irgendwann von alleine auf. ;)

Ich danke jedenfalls allen Beteiligten für den regen Input!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Einsatz der Jazzmaster in unterschiedlichen Generes und daraus resultierenden Prägungen"
Das ist immer interessant :great:
Für Spieltechniken wäre es wohl am besten, selbst gemachte Medien (Vid, audio) zu posten.
Finde ich gut. Brauch nur seine Zeit.

einfach weiterlaufen
Okay, dann abonnier ich den halt auch.

auch wenn er mit seiner Idee keinen, zumindest keinen großen, Erfolg hatte
Findest du? Immerhin begeistern sich 60 Jahre danach immer noch neue Leute für das alte Konstrukt. Das würde ich gern von mir behaupten können, dass sich in 60 Jahren noch jemand an mich bzw. meine Kreationen erinnert :)
Was er sich dabei gedacht hat? Das kann man wohl nur aus der damaligen Sicht sinnvoll beurteilen. Leo dachte halt darüber nach, wie er mit vergleichsweise einfachen Mitteln seinen Kundenkreis um die anspruchsvollen Jazzer, Gibson- und Archtop-Spieler erweitern kann. Die mussten für ihre aufwändig gemachten Gitarren ne Menge Kohle hinlegen. Lag nahe, da mal bei zu gehen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ihr habt mich jetzt angefixt... :ugly:
können die Squier-Modelle mit dem Original mithalten???
 
ist die Diskussion hier ja recht fruchtbar.
Jooh :)!

Ist ja keine dezidierte Modell-/Kaufberatung im engeren Sinn und -wie einige Beispiele zeigen- nicht unbedingt und nur am Original (Fender) festgemacht. Sonst wäre es sogar was für die User-Threads. Es wird ja über alles mögliche, was den "Formfaktor" Jazzmaster ausmacht, geplaudert.

Wie wäre es also mit einer Verlagerung in den Biergarten (als alle Fachthemen erfassender Small-Talk) und -diesen Vorschlag
Einsatz der Jazzmaster in unterschiedlichen Generes und daraus resultierenden Prägungen"
aufgreifend- mit "Der Formfaktor Jazzmaster - Genre übergreifend und resultierende Prägungen" :gruebel: ?

LG Lenny
 
Ihr habt mich jetzt angefixt... :ugly:
können die Squier-Modelle mit dem Original mithalten???
Ich weiß es nicht. :weird:

Habe auf der Suche nach was Jazzigem, die Squier DLX im kölner Ikea in die Hand genommen und war geflasht.
Dann an einen AC10 gestöpselt, ein wenig Hall dazu, ein wenig clean mit kruden Akkorden gejazzt und ich war nochmal geflasht.

Eine Nacht drüber (nicht) geschlafen und gekauft. Die Jazzkollegens waren dankbar für den Sound. Habe wohl alles richtig gemacht. So geht Jazzgitarre in flach. :evil:

Das Finish der Squier ist in meinen Augen und Fingern perfekt, ja sogar detailverliebt.
Ein anderes Modell habe ich garnicht erst angefasst ... :nix:


@C_Lenny : Gute Idee. Kannst sicher machen. Denke, es sind alle einverstanden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben