Gesang aufnehmen: Grosser Dynamik-Range

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Hallo zusammen
ich spiele Klavier und nehme manchmal mit meiner Freundin aus Spass ein paar Songs auf. Nun habe ich bei dem Song "When we were young" von Adele allerdings etwas Schwierigkeiten mit der Einpegelung des Mikrofons. Und zwar ist es so, dass der Song ja relativ leise beginnt, aber lauter wird und so hoch, dass meine Freundin schon ziemlich in das Mikrofon schreien muss. Ich hab dann versucht, an der entscheidenden Stelle den Pegel manuell, d.h. während der Aufnahme, etwas herunterzudrehen, aber das hört sich gar nicht gut an.

Wie soll man da am besten vorgehen? Muss ich den Pegel einfach von Anfang an so hoch einstellen, dass die lauteste Stelle gerade noch OK ist? Dann hört man am Anfang allerdings fast nichts mehr...
Ist es besser, wenn ich mehrere Aufnahmen mit unterschiedlichen Pegeln mache und die dann irgendwie zusammenschneide? Müssen wir den Abstand zum Mik ändern?

Hier mal eine Testaufnahme, damit ihr das Problem hört:

https://soundcloud.com/davidstuder/...uder/sets/anna-maria-di-lavello-david/s-KrtVn

Das Problem ist etwa bei 4:50. Wir haben das AT 2035 verwendet und der Abstand war vielleicht 15cm. Ich habe auch noch ein Shure Beta 56A: Wäre das vielleicht eine Möglichkeit, dass sie dann einfach bei der lauten Stelle den Abstand zum Mik vergrössert?
 
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Ich würde zunächst mal einen geeigneteren Raum zum Aufnehmen suchen.
Der vorhandene Raumklang ist unterirdisch.

Sorry für die ehrlichen Worte. :redface:
 
ist das wirklich der raum oder ein reverb mit nem satten predelay?
 
Hallo dstuderov

Da gäbe es mehrere Möglichkeiten. Einige hast du ja selber schon erwähnt.
Muss ich den Pegel einfach von Anfang an so hoch einstellen, dass die lauteste Stelle gerade noch OK ist?
Das wäre eine Möglichkeit.

Dann hört man am Anfang allerdings fast nichts mehr...
Dafür gäbe es allerdings eine einfache Lösung.....Nachbearbeitung ;)
Spuren schneiden und dann die Strophenparts in der Lautstärke anheben oder den Einsatz eines Kompressors in Erwägung ziehen um so die Dynamik zu verringern,
so das der Refrain in der Lautstärke abgesenkt wird und im gleichen Zug die leisen Stellen, sprich hier die Stropenparts angehoben werden.
Allerdings nutzt das alles wenig, wenn im Refrain die Lautstärke schon so hoch ist, das es Übersteuert.

Wäre das vielleicht eine Möglichkeit, dass sie dann einfach bei der lauten Stelle den Abstand zum Mik vergrössert?
Das wäre die andere Möglichkeit.
Wobei man hier aber beachten muss, das je größer der Abstand zu Mik ist, umso mehr Raumanteile in der Aufnahme sind und wenn dann der Raum nicht relativ trocken
ist, also viel Raumhall vorhanden ist, kann sich das sehr schnell negativ auswirken. Der Raum sollte also dann schon akustisch optimiert sein.
Hört man ja auch jetzt schon in der Aufnahme, das der Raum nicht gerade doll ist. Klingt meines Erachtens ziemlich grauenhaft...Sorry, aber ist so.
Oder ist das vielleicht ein Raumhall, den du nachträglich eingefügt hast?. Falls ja, dann schnell ändern :D.
Mir scheint da auch noch so irgendeine Art Chorus drauf zu sein. Jedenfalls zuuu viel.

Ist es besser, wenn ich mehrere Aufnahmen mit unterschiedlichen Pegeln mache und die dann irgendwie zusammenschneide?
Kann man auch machen. Ob es besser ist, sei erstmal dahingestellt. Einfach ausprobieren.
Strophe einpegeln und dann einsingen. Anschließend eine neue Spur erstellen und dort den Refrain aufnehmen.
Auf jeden Fall würde ich aber eine neue Spur erstellen, damit sie jedenfalls die letzten Sätze der Strophe nochmals mitsingen kann um besser in den Refrain zu kommen.
Das kann auf der neuen Spur ja ruhig mit aufgenommen werden. Später kann man das ja ohne Probleme wegschneiden.

Wie du siehst, gibts ne Menge Möglichkeiten. Ich würde das einfach alles mal ausprobieren.
 
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Ist es besser, wenn ich mehrere Aufnahmen mit unterschiedlichen Pegeln mache und die dann irgendwie zusammenschneide? Müssen wir den Abstand zum Mik ändern?
Genau. Eine Mischung aus beidem. Als Sänger/In gleicht man die unterschiedliche Dynamik mit Variieren des Mikroabstandes aus. Da reichen wenige Zentimeter.
Wenn du während der Aufnahme an den Knöpfen sitzt, dann kannst du die Verstärkung des Mikrofons entsprechend auf die jeweilige Dynamik vorher einstellen und z.B. dynamisch ähnliche Parts gleich zusammen aufnehmen. Also in mehreren Takes je nach Dynamik

Als erstes würde ich aber mal den nicht gut gewählten Reverb von der Stimme nehmen. Das klingt nicht gut und lenkt komplett von der Stimme ab. Das hat sie wahrlich nicht nötig :)
Weniger ist da mehr, in jedem Fall mit Send FX arbeiten und den Wet-Anteil (viel) weiter runter.
Die hohen und lauten Stellen sind schon übersteuert. Das ist noch nicht gut gepegelt. Die Stimme hat auch eine gewisse Härte auf der Aufnahme, die sie in natura mit Sicherheit nicht hat. Da hast du zu viel geschraubt.
Oh, und wenn die männliche Stimme dazu kommt, die klingt wie durch ein Rohr gesungen. Ich glaube, an Raum und Reverb müssen wir noch arbeiten ;-)
Ich würde mit weitaus weniger anfangen.
Mir ist klar, dass das breite Stereo-Klavier nach kräftigem Gegenpart ruft. Das darf aber durchaus etwas weniger präsent sein, sprich, der Stimme in den Vocal-Frequenzen von 1.5 bis 7 kHz etwas Platz lassen. Es reicht oft, wenn du den Bereich sanft und breitbannig absenkst, nur wenige dB.
Und zusätzlich kann das Piano auch etwas (!) kleinen Raum mit early reflections bekommen, um einen kleinen Schritt nach hinten zu treten.

Ich denke, die Hauptstimme sollte um einiges intimer sein, zumindest in den leiseren Parts. Augenmerk auf einen subtilen Hall an diesen Stellen. Wenn es dann lauter wird, durchaus etwas mehr Fülle und Raum rein drehen.
 
Hallo und danke erstmal für eure Antworten, die ich allerdings nicht restlos verstanden habe (z.B. keine Ahnung was send Fx sind). Ich gebs zu, es lag wohl nicht am Raum mit dem Reverb ;-) Wir werden es jetzt nochmals aufnehmen.
 
Hallo und danke erstmal für eure Antworten, die ich allerdings nicht restlos verstanden habe (z.B. keine Ahnung was send Fx sind). Ich gebs zu, es lag wohl nicht am Raum mit dem Reverb ;-) Wir werden es jetzt nochmals aufnehmen.
FX ist die Abkürzung für Effects, zu Deutsch Effekte. Darunter fallen fast alle Werkzeuge mit denen du Audio bearbeiten kannst. Equalizer, Compressoren, Delays, Hallgeräte, Verzerrer etc.

Ich habe mir nicht alles durchgelesen was geschrieben wurde aber ich versuche dir nochmal zusammenzufassen was du tun musst:
-Mikrofon auf die lauteste Stelle einpegeln. Du willst auf gar keinen Fall clipping (übersteuerungen) haben!
-Aufnahme bei Bedarf nachbearbeiten. Bei zu großer Dynamik in kurzer Zeit (zB. innerhalb eines Wortes oder einer Silbe. Sogenannte plosives sind meistens lauter als Vokale) mittels Kompressor (Tutorials gibt es genug im Internet) oder bei zu großer Dynamik in längerer Zeit (Unterschied zwischen Strophe und Refrain oder zwischen Zeilen einer Strophe) mittels Lautstärke Automation (ein Feature deiner Software).

LG lightsrout
 
Oh sorry, bin wohl gestern zu sehr in den flow gekommen.
Genau, lass erst mal alles an Effekten weg und schaut erstmal, dass ihr eine gute trockene Aufnahme hinbekommt.
Wie pegelst du so ein? Wo liegen die lautesten Stellen auf deiner Peak-Anzeige? Knapp unter rot ist oft schon zu viel.
Die Aufnahmen können deutlich weniger Pegel haben, eher so, dass sie gefühlt erst einmal zu leise wirken.
 

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