Ein Herz und ein "Ich liebe dich"

WOW - krasses Stück. Ich bin hin- und hergerissen, was ich davon halten soll, weil der Text auf mich sehr indifferent transportiert wird und sich nicht als Ganzes erschließt.
Wie empfindet ihr den Text als Ganzes? Zusammengestückelt, oder kann der seine Länge tragen, zieht er den Hörer mit?
Es schwankt für mich zu stark zwischen Ernst, Spaß und Attitüde. Ich würde es ja einfach als KUNST definieren, aber ich weiß nicht, ob du es so meinst wie ich es gern verstehen will.
 
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Mir geht's sehr ähnlich wie Katz23. Auf mich wirkt das Stück - zumindest in dieser Ausführung - eher verkopft und auch mehr wie "Kunst" als wie eine persönliche Liebeserklärung. An den gesprochenen Stellen klingst du für mich auch nicht "echt und nachdenklich", sondern eher theatralisch wie bei einer Inszenierung, die man auch von weitem noch wahrnehmen können soll - so als wolltest du das Ganze auf einer großen Bühne vor entfernten Zuschauern vorführen. Mir fehlt da die Intimität. Die Soundqualität mit dem brummenden Handyklang tut aber vielleicht auch ihr Übriges, viele leisere Töne fallen da akustisch auch einfach weg. Um das Singen an sich mache ich mir weniger Sorgen, da hört man nur einfach, dass du es noch häufiger üben solltest, damit du richtig mit Herz und Körper bei der Sache bist. Dann kommt an den lauteren und höheren Stellen auch mehr Gefühl rüber.

LG

Nicole
 
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Das letzte Wort passt irgendwie nicht zum Ganzen Deines wundervollen Textes, finde ich. Wie wär's mit "Mich machst Du jedesmal ganz heiß"

Ja, kann ich auf jeden Fall nachvollziehen die Kritik. Es passt aber so sehr zu unserer Beziehung, weil wir sehr viel "Scheiß" machen. Natürlich macht er mich auch heiß, aber das passt für mich da gar nicht so rein... Deshalb werde ich das nicht ändern, auch wenn du natürlich irgendwie recht hast.

theatralisch wie bei einer Inszenierung
Joar, so habe ich das auch irgendwie im Kopf. Ich weiß nicht - vielleicht soll es genau das sein. Eine große, laute Liebeserklärung, die mal gar nicht intim ist. Wenn ich es intim machen wollte, würde ich wohl auch andere Sachen reinschreiben, die nicht so klischeehaft sind und die vielleicht auch nur wir beide wissen dürfen, weil sie niemanden was angehen. Aber das wollte ich nicht. Solche Sachen sage ich ihm oft und da sprechen wir oft drüber. Es sollte jetzt wirklich was sein, was nach außen in die Welt "hineinschreit", was ich fühle. Außerdem ist es tatsächlich so, dass ich das auch als Kunstwerk sehe. Die kleinen Bekundungen des Alltags sind oft intim, sehr persönlich und nicht perfekt. Aber das hier soll mal etwas mit viel Aufwand sein, was auch für sich selbst stehen kann und einen besonderen Kitschglanz hat.

Um das Singen an sich mache ich mir weniger Sorgen, da hört man nur einfach, dass du es noch häufiger üben solltest, damit du richtig mit Herz und Körper bei der Sache bist.
Wie gesagt, nur ne einfache Skizze. Bin auch nicht hauptsächlich Sängerin, das ist schon echt nicht leicht für mich zu singen und zu sprechen, aber das ist ja ein guter Grund zu üben.

Es schwankt für mich zu stark zwischen Ernst, Spaß und Attitüde.

Ja, das ist auch momentan noch mein größtes Problem: Wie kann ich noch besseren Zusammenhalt hinbekommen? Eigentlich dachte ich, dass der Refrain schon etwas Zusammenhalt gibt, aber ich merke auch selbst, dass das nicht reicht. Ist auch immer wieder ein Problem für mich, wenn ich komponiere, dass es zu unterschiedliche Teile gibt, die ich aber alle genau so haben will. Die textlichen Themen mit ihren verschiedenen Stimmungen müssen da irgendwie rein, da will ich keine Abstriche machen. Es ist wirklich so, dass ich zu jeder Textzeile nen Roman erzählen könnte, warum die so unglaublich wichtig für mich ist und unsere Beziehung so perfekt beschreibt. Davon will ich keine missen. Aber es ist halt sehr schwer, dann wieder eine Story zu erzählen, die zusammenhängend wirkt. Also wer Tipps hat (evtl kann man durch Instrumentierung/Begleitung was schaffen, was zusammenhält? oder doch ähnlichere Melodien für die Strophen?), gerne her damit.

Auf jeden Fall schon mal ganz herzlichen Dank für eure Rückmeldungen. Das spornt mich jedes Mal an, auch noch mal anders drüber nachzudenken und es macht mir viel Spaß dann mit neuen Impulsen weiterzuarbeiten. Hier lernt man wirklich was dabei :great:

Annino
 
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Eine große, laute Liebeserklärung, die mal gar nicht intim ist. Wenn ich es intim machen wollte, würde ich wohl auch andere Sachen reinschreiben, die nicht so klischeehaft sind und die vielleicht auch nur wir beide wissen dürfen, weil sie niemanden was angehen.
Vielleicht war "Intimität" als Begriff blöd gewählt - ich meine nicht intim im Sinne von privat oder persönlich, sondern im abstrakteren Sinne von emotional eindringlich im Detail. Ich glaube - ohne es zu wissen - dass Katz23 so etwas Ähnliches mit "indifferent transportiert" ausdrücken wollte. Du sagst, dass du es "laut und groß" haben willst. Auf mich wirkt es aber eher theatralisch im Sinne von modernem Theater, also nicht laut, wuchtig und mitreißend.

Wie gesagt, nur ne einfache Skizze. Bin auch nicht hauptsächlich Sängerin, das ist schon echt nicht leicht für mich zu singen und zu sprechen, aber das ist ja ein guter Grund zu üben.

Ja, das war mir bewusst. Auch hier meinte ich aber nicht, dass es irgendwie "perfekt" gesungen sein muss. Ich finde auch gar nicht, dass du dafür eine "hauptberufliche Sängerin" sein musst. Der Gesang klingt für mich aber - ein bisschen wie der gesprochene Text auch - so, als ob du ihn noch nicht so richtig mit emotionalem Leben füllen kannst, weil die technischen Schwierigkeiten noch zu viel Konzentration erfordern.

Ja, das ist auch momentan noch mein größtes Problem: Wie kann ich noch besseren Zusammenhalt hinbekommen? Eigentlich dachte ich, dass der Refrain schon etwas Zusammenhalt gibt, aber ich merke auch selbst, dass das nicht reicht. Ist auch immer wieder ein Problem für mich, wenn ich komponiere, dass es zu unterschiedliche Teile gibt, die ich aber alle genau so haben will. Die textlichen Themen mit ihren verschiedenen Stimmungen müssen da irgendwie rein, da will ich keine Abstriche machen. Es ist wirklich so, dass ich zu jeder Textzeile nen Roman erzählen könnte, warum die so unglaublich wichtig für mich ist und unsere Beziehung so perfekt beschreibt. Davon will ich keine missen.

Ich würde mir an deiner Stelle auch nichts ausreden lassen wollen. Das ist dein Stück und das, was du ausdrücken willst. Der Refrain und auch das (im Übrigen sehr hübsche) Zwischenspiel bringen auf jeden Fall Zusammenhalt. Was für mein Gefühl eher "Löcher reißt" sind die gesprochenen Parts, vor allem der Erste. Der Auftakt ist ja musikalisch sehr getragen, fast wie bei Kirchenmusik, und dann kommt diese gesprochene "philosophische Reflexion", die den aufgebauten Spannungsbogen unterbricht. Vielleicht ließe sich das beheben, wenn du beides umstellst? Also erst den gesprochenen Teil, dann eine instrumentale Überleitung und dann das eigentliche Stück?

Was mir auch nicht so gefällt, ist diese Dissonanz direkt vor dem Zwischenspiel, die klingt für mich zu abgründig und melancholisch für eine Ode an die große Liebe. Das Zwischenspiel und der Refrain sind meine Highlights, die würde ich auf jeden Fall hervorheben wollen. Zu dem Zwischenspiel könnte ich mir ein Cello sehr gut vorstellen, für den Refrain könnte man die Stimme evtl. doppeln?

LG

Nicole
 
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Es passt aber so sehr zu unserer Beziehung, weil wir sehr viel "Scheiß" machen

Ok, das kann ich nachvollziehen. Trotzdem, die Redewendung stört irgendwie, es ginge ja vielleicht auch "Ganz viel Spass ist der Beweis", das drückt ja auch aus, was Du meinst.
 
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Es ist wirklich so, dass ich zu jeder Textzeile nen Roman erzählen könnte, warum die so unglaublich wichtig für mich ist und unsere Beziehung so perfekt beschreibt. Davon will ich keine missen. Aber es ist halt sehr schwer, dann wieder eine Story zu erzählen, die zusammenhängend wirkt. Also wer Tipps hat
Na ja - Dafür gibt´s eigentlich Konzeptalben - wo halt jeder song das repräsentiert, trägt und ausleben darf, was Di´u in eine Strophe von einem gemeinsamen Lied packen willst ...
oder es wird halt ein langer song mit mehreren Parts, der durchaus sehr orchestral und "überladen" sein darf - wie eben viele Sachen von Queen (die ich mag) oder sowas von meatlove wie I´d do anything for love (den ich nicht mag) ...
oder halt Musicalformate ...

Aber ... ich denke, es geht schon, was Du vorhast - damit legst Du die Meßlatte aber ziemlich hoch, weil bei so verdichteten Sachen jede Betonung sitzen sollte ...

x-Riff
 
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Was für mein Gefühl eher "Löcher reißt" sind die gesprochenen Parts, vor allem der Erste

Da wollte ich eh noch mal ran, weil mir der Text an sich da auch noch ein bisschen quer geht. Vielleicht fällt mir dann auch noch was zur musikalischen Einbindung ein, da werde ich auf jeden Fall gucken. Guter Hinweis - Danke.

Das Zwischenspiel und der Refrain sind meine Highlights, die würde ich auf jeden Fall hervorheben wollen. Zu dem Zwischenspiel könnte ich mir ein Cello sehr gut vorstellen, für den Refrain könnte man die Stimme evtl. doppeln?

Ja, an Cello für den Bass habe ich auch schon gedacht und Flöte für die Oberstimme. Das Zwischenspiel sackt ja tatsächlich auf Zweistimmigkeit zusammen. Ob ich ein Cello finde ist halt die Frage, aber wenn du auch sagst, das könnte gut klingen bin ich schon mal sicherer dabei, dass es so bleibt und ich nur noch coole Instrumente brauche. Refrain wird sicherlich auch irgendwie mit Flöte unterstützt, ob gedoppelt oder irgendwie mit ner unterstützenden Stimme muss ich noch ausprobieren.

Was mir auch nicht so gefällt, ist diese Dissonanz direkt vor dem Zwischenspiel, die klingt für mich zu abgründig und melancholisch für eine Ode an die große Liebe.

Sorry, aber ich liebe diese Dissonanz, das macht einfach so viel Spaß das zu singen. Keine Ahnung, ob es passt, aber es bringt einen in einen Rausch, wenn man das singt.

Na ja - Dafür gibt´s eigentlich Konzeptalben - wo halt jeder song das repräsentiert, trägt und ausleben darf, was Di´u in eine Strophe von einem gemeinsamen Lied packen willst ...

Hihi, ja. Als nächstes Projekt bau ich ein Album... Ne, das ist mir dann doch ne Nummer zu groß ; ) Deshalb muss es wohl irgendwie doch in diese Richtung gehen:
oder es wird halt ein langer song mit mehreren Parts, der durchaus sehr orchestral und "überladen" sein darf
In die Richtung Musical denke ich ja auch irgendwo dabei. Allerdings ohne dass ich selbst groß Musicals kennen würde oder ne Ahnung hätte. Aber du hast Recht, ich schreib mir mal auf meine ToDo-Liste, dass ich mal nen Nachmittag oder mehr mit verschiedenen Songs verbringe und mal gucke, was so Songs mit vielen verschiedenen Teilen für mich ausmacht. Sowas gibt es ja durchaus, Beispiele hast du genannt und ich finde sicherlich noch mehr, und irgendwie funktionieren die ja auch.

Aber ... ich denke, es geht schon, was Du vorhast - damit legst Du die Meßlatte aber ziemlich hoch, weil bei so verdichteten Sachen jede Betonung sitzen sollte ...

@x-Riff : Kannst du mir den Satz noch mal genauer erklären? Meinst du jetzt künstlerisch in der Ausführung oder schon beim schreiben? Ich glaub, der Satz ist wichtig, ich versteh ihn nur gerade irgendwie nicht so richtig :redface:

Noch mal Danke für eure tolle Mitarbeit. Macht echt Spaß hier zu schreiben, wenn man so viel Rückmeldung bekommt.
Annino
 
Aber ... ich denke, es geht schon, was Du vorhast - damit legst Du die Meßlatte aber ziemlich hoch, weil bei so verdichteten Sachen jede Betonung sitzen sollte ...
Das ist so eine allgemeine Betrachtung, die es aber in sich hat ...

Nimm mal als Bild ein Riesengelage mit wahnsinnig vielen Gängen und sehr vielen Geschmacksrichtungen - da kann schon mal ein Gericht dabei sein, was nicht so hunderprozent auf dem Punkt ist - das fällt dann nicht so auf bzw. gerät in Vergessenheit - wie bei einem Roman mit vierhundert Seiten - wenn Dir da drei Seiten nicht gefallen, fällt es nicht so ins Gewicht.

Jetzt denkst Du Dir ein völlig reduziertes Menü von einem 5-Sternekoch: sehr wenige Gerichte, überhaupt wenig auf dem Teller, aber das, was drauf ist, öffnet Dir den Gaumen und setzt völlig überraschende Geschmacksräume frei ... oder als Vergleich ein Gedicht oder ein Haiku, das nur aus ein paar Zeilen besteht - da zählt dann jede Beilage beziehungsweise jedes Wort und jede Silbe.

Du hast - so habe ich das verstanden - jede Menge zu sagen, das sehr unterschiedliche Aspekte und Gefühle beschreibt. Du möchtest es aber nicht in eine Konzept-Album packen oder in ein Musikal. Sondern in einen song. Dementsprechend denke ich, dass Du für jeden Aspekt und jedes Gefühl nur wenig Raum und Zeit hast, um sie zur Geltung kommen zu lassen.

Also musst Du die wenige Zeit und den wenigen Raum gut nutzen - heißt: schnell auf den Punkt kommen, genau wissen, was Du willst und die Mittel gut wählen.
Und: es muss halt trotzdem gut zusammenpaßen, damit man noch das Gefühl hat, es ist ein song, auch wenn es ein langer ist, der aus mehreren Parts besteht.

Im Prinzip hast Du ja schon eine Form gewählt, die viel zuläßt - nämlich eine Art szenische Inszenierung mit Sprechtext, Musik, Gesang, Gesten - mal in sich, mal zum Publikum gekehrt. Mehr kannst Du eigentlich nur realisieren, wenn Du in Richtung Musik/Text und Video gehst - weil Du mit dem Video im Prinzip noch mal eine Ebene hast, wo Du eine eigene Geschichte erzählen kannst, die entweder parallel zu Musik/Text verläuft oder diese kommentiert oder konterkariert oder ergänzt oder oder oder ...

Aber natürlich ist das halt auch Aufwand und man sollte seine Zeit und Energie gut einteilen und einen Überblick darüber behalten, welche Mittel man selbst zur Verfügung hat oder an welche man mit welchem Aufwand rankommt - zu manchen meiner songs habe ich ein ganzes Orchester im Kopf - aber zur Zeit bleibt alles im singer/songwriter-Rahmen - und danach bemißt sich in gewisser Weise auch, was ich wie umsetze und wie inhaltsreich das ist, was ich mir zum Umsetzen vornehme ...

x-Riff
 
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Das klingt logisch. Irgendwie so ist ja auch mein Plan... Nur dass ich das nicht so wunderbar in Worte fassen kann wie du und wahrscheinlich auch nicht so perfekt umsetzen kann. Danke für die Erklärung :D
 
Ja, an Cello für den Bass habe ich auch schon gedacht und Flöte für die Oberstimme. Das Zwischenspiel sackt ja tatsächlich auf Zweistimmigkeit zusammen. Ob ich ein Cello finde ist halt die Frage, aber wenn du auch sagst, das könnte gut klingen bin ich schon mal sicherer dabei, dass es so bleibt und ich nur noch coole Instrumente brauche. Refrain wird sicherlich auch irgendwie mit Flöte unterstützt,

Ich hatte bei dem Zwischenspiel sofort eine Cellobegleitung im Kopf - das würde sehr gut passen, und ich hoffe, du findest eine/n Cellistin/en, der mitmacht. Flöte für die Oberstimme und zum Refrain klingt für mich auch gut - bei der Gelegenheit ist mir auch wieder eingefallen, dass du ja Querflöte spielst :)

LG

Nicole
 
Die Tondatei ist fertig. Ich muss sagen, es hat ewig gedauert, weil ich einfach keine Begabung für Technik und co habe. Ich werde erstmal wenig dazu sagen und eure Meinungen anhören.

https://soundcloud.com/user-161071152/ein-herz-und-ein-ich-liebe-dich-version-1

Ob ich irgendwas in Richtung Film noch schaffe, muss ich mal sehen. Ich hab jetzt auf jeden Fall mal ein einfaches Kamerastativ gekauft, das ist heute morgen angekommen. Zum einen zum filmen, zum anderen um bei den nächsten Aufnahmen mein Aufnahmegerät darauf zu stellen, wie es mir vor etwa einem Jahr in diesem Forum empfohlen wurde... ja, ich habs nicht vergessen, hab nur etwas gebraucht :whistle:.

Ich bin gespannt auf eure Tipps,
Annino
 
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Hallo Annika,

ich habe mir diese Fassung jetzt insgesamt vier oder fünf Mal angehört. Was ich gut finde: Durch das weggelassene Sprechintro gewinnt das Stück auf jeden Fall an Zusammenhalt, Refrain und Zwischenspiel haben außerdem wirklich Ohrwurm-Charakter, ich habe die Melodie jetzt jedenfalls gut im Ohr.

Ich will aber auch ganz ehrlich sein, dass ich bei manchen Sachen immer noch zwiegespalten bin, ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel. Andererseits finde ich, dass auch wenn du schon sehr viel Herzblut und Mühe investiert hast, dir ehrliche Kritik mehr bringt als Lobhudelei oder Stillschweigen, denn eure Liebe ist ja noch ein zartes Pflänzchen und dir ist dieser Song als Liebesbeweis sehr wichtig.

Unter diesem Aspekt würde ich noch ein paar Dinge dringend verbessern: Die von n****t angemerkte Stelle mit dem "Scheiß" fällt in dieser Fassung unangenehm aus dem Rahmen, weil du hier (während du vorher eher hauchig und zurückhaltend singst) stimmlich richtig reinbretterst und das Wort auch extrem betonst. Weil man den Text vorher teilweise nur schwer versteht, bekommt das fast eine unfreiwillige Komik - einerseits natürlich wegen des Worts an sich, aber auch, weil dieses "ai" so ein durchdringend-aggressiver Laut ist. Ich dachte zuerst, dass mir das deshalb so aufstößt, weil mir diese Dissonanz ja auch nicht so gefällt. Die andere Refrainstelle mit "rosarot" fällt mir aber nicht so unangenehm auf. Wenn du dir beiden mal im Vergleich anhörst, verstehst du vielleicht, was ich meine. Vielleicht denkst du doch noch mal über die Wortwahl nach - oder du betonst das Wort an dieser Stelle dezenter.

Insgesamt würde ich an deiner Stelle, damit die Message des Songs auch gut rüberkommt, auf jeden Fall noch mal auf eine sauberere Artikulation und Phrasierung hin üben. Auch bei dem schnelleren Teil "Mit dir zu lachen..." hinkst du gesanglich hinter der Musik her, das macht es holprig und den Text schwer verständlich. Ich würde den Text an deiner Stelle auswendig lernen und so lange zu der Melodie üben, bis es aus dem Effeff kommt. Sonst bekommen diese Stellen etwas leicht "Gehetztes" und wirken weniger überzeugend.

Ich hoffe, du bist jetzt nicht vor den Kopf gestoßen, das ist nicht meine Absicht. Und natürlich kannst nur du abschätzen, wie dein Liebster tickt und wie der Song bei ihm ankommen wird. Aber aus meiner Sicht solltest du noch mal an die obengenannten "Baustellen" dran.

LG

Nicole
 
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Ich hab's mir endlich auch angehört.
Musikalisch liegt das weit über meinen Fähigkeiten und ich finde es gut gemacht und auch spannend aufgebaut. Der Text ist sehr umgangssprachlich, intim und sorry wenn ich es so sage: fast zu schwach für die Intensität und Wucht deiner Vertonung. Leider formt sich für mich Text und Musik nicht zu einer Einheit. Es sind ganz wunderschöne Stellen drin, wo was aufblitzt und dann zerfällt es wieder in Phrasen, Wörter, Pathos und driftet auseinander.
Das ist mein Eindruck - als textfokusierter Hörer.
 
Leider formt sich für mich Text und Musik nicht zu einer Einheit

Das war auch mein erster Gedanke.

Der Text liest sich wie ein Liebeslied: euphorisch, naiv, vernarrt. Aber der Song vermittelt mir eher sowas wie "hau mir ab mit deinem Schmus - die Masche zieht bei mir nicht"

Das muss jetzt nicht unbedingt ein Nachteil sein. Es verleiht dem Lied eine weitere, im gewissen Sinne zynische Seite. Die Frage ist, ob du das möchtest... denn das Lied soll ja ein Geschenk an deinen Freund sein.
 
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Das muss jetzt nicht unbedingt ein Nachteil sein. Es verleiht dem Lied eine weitere, im gewissen Sinne zynische Seite
Ja, ich hab's auch schon versucht aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten, aber da springe ich von lyrisch zu ironisch über pathetisch, ernst, lieb, böse... und bleibe etwas verwirrt zurück.
 
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... und bleibe etwas verwirrt zurück.

... und - siehe edit - der Song soll ja ein (Liebes)Geschenk für den Freund werden (falls das noch gültig ist). In dem Fall wäre jede Form von offener Interpretation natürlich eher ungünstig. Wenn schon Liebeslied, dann pur und mit allem Kitsch.
 
Es verleiht dem Lied eine weitere, im gewissen Sinne zynische Seite

Hmm, okay, so ist das natürlich nicht mal ansatzweise gedacht :D

Punkt 1: Technisches und Musikalisches
Ob ich die Sachen, die Swingaling angemerkt hat, noch schaffe, werde ich mal gucken. Auswendiglernen war leider noch nie so meins. Ich kann so gut wie nichts auswendig, auch keine Lieblingslieder oder sowas. Dafür kann ich halt sehr gut Noten vom Blatt lesen und verlasse mich gerne darauf, sodass ich auch nie was auswendig lernen muss :redface: Rein vom Aufnehmen war es so, dass ich da überhaupt keine Ahnung drin habe und die meisten Sachen bestimmt mindestens 30/40 Mal aufgenommen habe. Das eine Mal hatte ich die Aufnahme vom Klavier komplett fertig, da hat er mir das plötzlich in nem anderen Tempo/Tonhöhe wieder ausgespuckt, weil irgendwie die Hertzzahl (oder sowas) falsch eingestellt war, dann habe ich komplett noch mal in einem anderen Programm aufgenommen, was dann aber auch doof geworden ist, dann habe ich irgendwann den Fehler mit der Hertzzahl gefunden, dann stimmte dies nicht und jenes... Aber ich habe unglaublich viel dabei gelernt. Dementsprechend bin ich auf das Ergebnis eigentlich ganz stolz. Durch diese Probleme bin ich aber auch musikalisch dann manchmal ein bisschen schlampig geworden, was ich auch bemerkt habe und für mich einfach akzeptiert habe, weil ich irgendwann gesagt habe, so ist okay, auf noch Mal machen habe ich keinen Bock mehr. Beim Singen war auch irgendwann das Problem, dass ich mich die ganze Zeit schon mit leichtem Husten rumschlage und ich irgendwie an dem Tag, wo die Stimme am fittesten war, einfach loslegen musste.

Also technisch und musikalisch sehe ich das gerade eher als: Ich bin ziemlich weit gekommen für das, was ich kann. Auch, wenn ich deine Punkte absolut verstehe, Swingaling, und dem noch einige Stellen hinzuzufügen hätte, die ich nicht ganz top gesungen finde (z.B. am Ende "Lass uns sehen, ob es sich bewähren kann" ist viel zu gepresst; die Flötenintonation ist auch nicht lupenrein und beim letzten Ton einfach nur fürn Arsch).

Punkt 2: Text und Komposition
Da muss ich ehrlich sagen, es wundert mich mittlerweile, dass ihr das so kritisch seht. Für mich passt der Stil des Textes mit dem der Komposition super zusammen. Was zynisches kann ich da gar nicht sehen. Wie würdet ihr es denn eher vertonen? Irgendwie ist schon mal der Vorschlag von Gitarre und Gesang mehr so Singer-/Songwriter gekommen. Aber das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, ehrlich gesagt. Ich werde mit Sicherheit nicht mehr die ganze Komposition über den Haufen schmeißen, das ist klar, aber interessieren würde es mich trotzdem.

Für mich ist das der erste "Song", den ich geschrieben habe. Ich habe schon mal ein Hörspiel mit kleinen Liedern für Kinder geschrieben und auch ein paar eher experimentelle Sachen mit Gesang, aber sowas wie hier habe ich noch nie gemacht. Ich dachte ehrlich gesagt immer, das wäre einfacher. Aber man muss sich halt nicht nur überlegen, was man selbst gerade gerne machen würde, sondern auch, wie es bei anderen ankommt. Und das ist sicherlich der schwerste Part, bei sich selbst Längen zu merken oder halt, wenn der Musikstil für andere gar nicht zum Text passt. Auf jeden Fall ein sehr interessantes, wenn auch weites Feld. Ich denke mal, da gehört vor allem Songs hören dazu und sich in den verschiedenen Musikstilen besser auskennen. Aber vor allem gehört wohl dazu, noch eine Million Songs zu schreiben und hier ehrlich kritisieren zu lassen - in dem Sinne: Danke für eure Anmerkungen. Ich bin oft eher geneigt, alles, was ich mache, sofort gut zu finden.

Punkt 3: Wie's gemeint ist
Und natürlich kannst nur du abschätzen, wie dein Liebster tickt und wie der Song bei ihm ankommen wird.
Der ist Metal-Fan, aber Metal kann ich nun definitiv nicht. Also da geht's mehr um die Mühe, die ich mir damit mache :tongue:
Es soll natürlich absolut nichts böses oder sonstwas drin sein. Eigentlich ist der Sinn, nur alles positive zu sammeln, was die Beziehung ausmacht. Ich denke, das wird er auch so verstehen ;)

Ich habe gestern Videosequenzen aufgenommen und angefangen zu schneiden. Wahrscheinlich wird das aus eurer Sicht am Ende weder zum Text noch zur Musik passen, wie es geworden ist, aber naja :rolleyes:
Das ist auf jeden Fall meine Aufgabe für die letzten zehn Tage, die ich noch habe, bis ich fertig sein muss (weil wir uns dann sehen und dann ist nichts mehr mit heimlich Musik machen) und dann gucke ich noch mal, was ich an der Tondatei verändern kann/möchte.

Herzliche Grüße,
Annino
 
weil wir uns dann sehen und dann ist nichts mehr mit heimlich Musik machen
Emm, du hast das Lied auf SC und hier veröffentlicht - das würde bei mir nicht unter "heimlich Musik machen" laufen.

Aber wie dem auch sei: natürlich muss es nicht nach unserem Geschmack gehen, wenn das Lied für deinen Liebsten ist. Deshalb: weiter an die Arbeit und was feines für ihn zaubern!
 
Da muss ich ehrlich sagen, es wundert mich mittlerweile, dass ihr das so kritisch seht. Für mich passt der Stil des Textes mit dem der Komposition super zusammen.

Das ist doch die Hauptsache. Das Ziel solch einer Online-Diskussion soll ja nicht sein, dich mit Kritik umzustimmen. Sie soll dir Gelegenheit geben, Eindrücke von Außenstehenden zu sammeln. Ob du sie annimmst und verarbeitest, bleibt ja ohnehin dir überlassen.

Du hast ja bereits am Anfang angekündigt, dass dir eine Umsetzung ala "Ich gehör nur mir" vorschwebt. Dass das mit deinem Text nicht so leicht wird, haben ja manche bereits erahnt.

Wie würdet ihr es denn eher vertonen? Irgendwie ist schon mal der Vorschlag von Gitarre und Gesang mehr so Singer-/Songwriter gekommen.

Für mich geht es gar nicht unbedingt um das Genre oder die Instrumentierung. Ob Piano/ Flöte oder Westerngitarre ist eigentlich nicht ausschlaggebend. Du solltest es schon mit/in deinen präferierten und verfügbaren Instrumenten und Stilen umsetzen können. Mir geht es eher ums Arrangement und Ausdruck.

Wenn ich keine Tomaten auf den Ohren habe, ist das Stück in C-Moll.

Ich hätte solch einen Song wahrscheinlich nicht in Moll geschrieben. Dieses Moll donnert zackig, fast militärisch in mittleren bis tiefen Lagen durch weite Strecken des Liedes. Ich hätte etwas Leichteres, Schwebendes, Verspieltes gewählt. Du könntest den Song testweise mal in der Paralleltonart D# intonieren. Dann brauchst die Melodietöne nicht mal ändern.

Die Phrasierung und Tonalität deiner Melodie ist sehr nahe an dem, was du auf dem Klavier spielst - dadurch wird das Marschmäßige noch mehr forciert. Hier würde ich eher versuchen, die Begleitung auszudünnen, es eventuell mit ein paar gebrochenen Akkorden zu versuchen und auch ein paar Töne in höheren Lagen zuzufügen.

Gesang: In der ersten Strophe singst du noch angenehm zurückgenommen. Aber bereits bei Strophe 2 ab 0.15 beginnst schon ein wenig zu keifen. Meiner Ansicht nach solltest den gesamten Song eher zurückgenommen oder doch zumindest homogen singen.

Für mich vermittelt die jetzige Vertonung irgendwas zwischen Schwermut und Dramatik, Abschied, Wut, Trotz. Wie das Lied von jemandem, der die Liebe zu Grabe trägt, der von ihr enttäuscht wurde. Nicht von jemandem, der gerade die Liebe seines Lebens erlebt. Das Tempo würde ich wieder etwas drosseln. Dadurch wird es zwar auch nicht fröhlicher, aber singbarer.

Versteh mich nicht falsch: Das Lied ist in Form und Struktur für ein Erstlingswerk solide gemacht. Es ist in meinen Ohren aber kein Liebeslied.
 
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