Wersi PhonX 2 Problem einschalten

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psypreacher
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Hallo,

nach tagelanger Suche ohne Ergebniss hoffe ich hier auf Hilfe.

Wersi PhonX 2 geschenkt bekommen. Einschalten, Display leuchtet, dazu diverse Taster rot, das war es dann. Es leuchten auch mal diese Taster, mal jene Taster (keine Regelmässigkeit erkennbar, ausser das nach gezogenem Stromstecker, sprich komplett stromlos, alle Taster leuchten; bei anliegendem Strom nur die Taster rechts vom Display)

Netzteil bringt 3 x 4,95 V,
2 Taster hängen

Bin minimal elektrisch/elektronisch bewandert, also Netzteil konnte ich messen.

Kennt jemand dieses Fehlerbild? Bin für jeden Hinweis dankbar.

Vielen Dank
Ronny
 
Eigenschaft
 
Also die Phon X ist im Grunde ein zweimanualiger Pegasus.
Viele Baugruppen somit identisch bzw bedingt austauschbar.
Bedingt deswegen weil es unterschiedliche GAL ICs dieser Serie bei den einzelnen Instrumenten
gibt.
Auch gibt es jeweils unterschiedliche TGM Module 2 bis 4 für diese Serie.
Zur Serie gehörten neben der Phon X auch der Pegasus 1 , Pegasus 2 , Pegasus 2 plus sowie der Performer. Unterscheiden muß man dann noch obendrein zwischen der normalen Version und der sogenannten DANCE 98 Version ( erkennbar am aufgesteckten Dongle am TGM Modul ).

Das Netzteil liefert jedoch auch andere Spannungen als die fehlerhaft angegebenen 4,95 V.
Zumindest muß neben 5 V vorhanden sein + 15 V und - 15 V sowie die Spannung für die Endstufen
von ca +/-30V . Bei eingebauter Festplatte obendrein + 12 V.
Als erstes jedoch mal sich die große TGM Platine vornehmen auf der sich zwei aufgesteckte
kleinere Platinen befinden. Unter der linken neben dem breiten Flachkabelstecker befindet sich
der Backup Akku 2,4V in einem weissen runden Gehäuse. Häufigste Fehlerquelle ist dieser wenn
ausgelaufen bzw ausgegast was man an weissen/ bläulichen Rückständen erkennt.
Dieser Bereich muß dann gründlichst gereinigt werden mit Isopropanol Alkohol/Glasfaserstift.
Sollten bereits Leiterbahnen oder IC Anschlüsse an den viereckigen GAL ICs ( die mit einem Farbstrich an einer Seite ) betroffen sein ist oft genug dann kaum noch etwas zu retten.
Meist ist dann auch der grünliche Lötstopplack der VIERLAGIGEN Platine bereits unterwandert was man von oben als schwarze Fläche erkennt. Hat sich die Säure dann schon in die unzugänglichen inneren zwei Lagen durchgefressen ist dann absolut nichts mehr zu machen.
In jedem Fall würde ich den runden Akku sowieso ersetzen und dann extern in einer einigermaßen dichten Dose ( alte Rollfilmdose zb ) unterbringen.
Gesetzt den Fall dies Problem wäre in trockenen Tüchern würde ich die Netzteilplatine, die auch die Endstufen trägt mal vorknöpfen.
Es befinden sich insgesamt 8 dicke Gleichrichterdioden auf der Platine. Ist dieser Bereich bereits bräunlich verfärbt sind meist die Dioden schadhaft und die Platine verkohlt was zu merkwürdigen fast-Kurzschlüssen führt .Grund solcher Fehler ist die über Kopf Montage dieser Platine was zu Wärmestau führt. Wenn Dioden ersetzt werden würde ich die von der anderen Seite mit 5mm Abstand zur Platine einlöten. Hier keine Gewalt anwenden um nicht die Durchkontaktierungen in den Lötaugen zu beschädigen !! Erst mit frischem Lötzinn nachlöten und dann erst absaugen. Oder die Anschlußdrähte der Bauteile mit Seitenschneider durchtrennen und die verbliebenen Anschlußdrähte einzeln herauslöten. Ist eh der sicherste Weg.
Die jeweils 4 Entstörkondensatoren ersetzen und genau wie derzeit von der Bestückungsseite einlöten. Damit wird verhindert daß sie sich zu stark erwärmen.
Das weitere hängt dann vom Ausbauzustand der PhonX ab. Ist eine Festplatte eingebaut muß diese auch anlaufen. Ist sie fehlerhaft kann sie mit den zum Instrument gehörenden Disketten mit den RSC Files neu eingerichtet werden.
In jedem Fall muß auf dem Bildschirm die blaue Schrift nach hochfahren dann lesbar sein. Erst dann wird das Gesamtsystem auch freigeschaltet. Wenn vorher jedoch irgendwelche LEDs in den Tastern leuchten ist der Daten/Adressbus blockiert.
Das Gesamtsystem dieses Instrumentes ist ein TRANSPUTER mit dem Hauptchip auf dem TGM Modul.
Schaltunterlagen von diesen Instrumenten gibt es so gut wie nicht und die einzige Firma die hier dann ggf noch helfen kann ist das REPLAY TEAM in Halsenbach.
 
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Danke für deine Antwort!

Ich versuche mich da mal einzuarbeiten, auch wenn ich bisher nur die Hälfte deiner Antwort verstehe...

Werde mir die beschriebenen Problemfälle näher anschauen und danach melden.

Vielen lieben Dank!
Ronny
 
Hallo,

auf der TGM-Platine befindet sich kein Akku, der Platz ist leer. Hoffe kann ein Bild anfügen.

Wo könnten sich noch Akkus befinden?

Und bezüglich Netzteil: die gemessenen 4,95 V sind zu wenig, da sollten 5V anliegen? Wo messe ich die +/- 15V und die 30V? Diverse Platinen haben LED's, sollten diese bei Spannungsversorgung leuchten?

Danke!
 

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Rechts oben in der Ecke ist der Dongle auf der Buchse mit Arretierhebeln aufgesteckt.
Somit liegt hier eine DANCE 98 Version vor.
Diese Version ist seinerzeit von Kanschat , Velbert produziert worden .
Die Firma gibt es auch nicht mehr.
SMD - LEDs auf Platinen sind Kontroll LEDs die ggf Fehler/Funktion anzeigen und haben meist
ensprechenden Text " [ERROR] " etc
Stell mal ein Foto der Netzteilplatine ein - ist aussagekräftiger.
Die Phon X sicher aus der letzten Serie die es gegeben hat.
 
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hy happyfreddy,

danke für die aufklärung bezgl. dongels!
thema dongel: kenn sowas nur aus dem pc-bereich als kopierschutz. funktion bei der wersi ist mir unklar. wo "liegt" den eigentlich das betriebssystem?

foto mach ich dir schnellst möglich, hatte die platine vorgestern ausgebaut und leiterbahn gereinigt, sah eigentlich gut aus. problem beim einschalten mit diversen, wechselnden dauerhaft leuchtenden leds und beleuchtetem display (aber keine anzeige & kein ton) weiterhin.

und evtl. könntest die ja sagen wo ich was abgreifen muss bezüglig spannung messen? multimeter vorhanden.

vielen dank, das du deine zeit für mich opferst
ronny
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bilder anbei, braune stellen an der unterseite sind mir aufgefallen, text von psf-technik bezüglich dioden bekannt
 

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Also Anschlußplug vom Trafo dürfte klar sein. Dort liegen die jeweiligen Wechselspannungen an die
dann über die Sicherungen laufen. Sicherungen mit Ohmmeter durchmessen !!! Optische Kontrolle
kann fehlerhaft sein wenn die Unterbrechung unter den Metallkappen ist.
Rechts oben in der Ecke sind viele zweipolige Kabel angeschlossen. Weiss = + 5 Volt
Schwarz = Masse. Unten links sind die beiden Spannungsregler für + 15 V (7815) und - 15 V (7915).
Anschlußreihenfolge von links und von oben gesehen
7815 : Eingang , Masse , Ausgang + 15 V ( Kühlfahne ist Masse )
7915 : Masse , Eingang , Ausgang - 15 V ( Kühlfahne ist Eingang )
Die Ausgänge laufen entweder in den roten Stecker mit grauem Kabel bzw an die darüber liegende
Steckverbindung mit den freien Pins ( weil hier zwei Spannungsregler nicht bestückt sind ).
Die kleinen 8 poligen ICs der NF Vorstufe werden auch mit +/- 15 V versorgt.
Wiegesagt Schaltpläne nicht verfügbar und man muß hier anhand der Leiterbahnen heraustüfteln was wohin geht.
Diese Platine hat nur zwei Leiterbahnseiten somit easy.
Oben links auf dem Kühlkörper sitzen die beiden Endstufen ICs deren Spannung über 4 weitere Gleichrichterdioden mit den beiden großen Elkos kommt.

Das Betriebssystem ist in den beiden großen Eproms auf dem TGM Modul bzw Logikverdrahtung im viereckigen IC links vom Transputer IC MST 400 mit dem weissen Aufkleber.
Ohne den Dongle läuft beim TGM Modul hier jedoch absolut nichts.
Auf dem Dongle sitzt ein weiterer programmierter GAL der vom System abgefragt wird.
Stimmt der Dateninhalt nicht mit dem Programm überein läuft auch nichts.
Die gesamte erhältliche PEMO Software mit Sounds und Rhytmen funktioniert eh nur mit einer Dance 98 Version.
Eine normale Phon X streikt dann sofort weil sie mit dem Datensalat nichts anzufangen weiß.
Nur dazu muß das System aber erstmal hochfahren und auf dem Bildschirm die Schrift
DANCE 98 erscheinen.
Da hier irgendwelche LEDs in den Tastern aufleuchten mal so mal so dürfte ein kapitaler
Fehler vorliegen der den Daten / Adressbus komplett blockiert.
Ich würde hier nicht lange rumdoktern sondern gleich REPLAY in Halsenbach aufsuchen.
Notfalls kann man die Orgel auf die Standardversion zurückrüsten.
 
Hy,

vielen lieben Dank für die schnelle Antwort.

Werde später mal durchmessen, dank deiner sehr genauen Beschreibung werd ich danach hoffentlich schlauer sein.

Aber vorab, da du ja ziemlich gut informiert bist:
die Orgel stammt aus dem Haushalt eines älteren Herren, der leider verstorben ist. Laut Aussage der Kinder hat das gute Stück von heute auf morgen nicht mehr funktioniert, wurde nicht bewegt, keiner dort hat irgendwas mit dem Gerät angestellt/modifiziert/bewegt.

Auf was würdest du spontan tippen als Fehlerquelle aufgrund deiner Erfahrungen?

Danke für den Tip mit Replay, wäre ne Stunde Fahrt von mir. Aufgrund aktueller Finanzlage jedoch hinten an gestellt.

Grüsse
Ronny
 
Es kann sein daß von heute auf morgen das TGM den Geist aufgibt und ohne das Teil
funktioniert rein garnichts.
Unten links auf der TGM Platine ist eine dicke Diode. An der ( nach Aufstecken der Kabel und der beiden Platinen) muß eine Gleichspannung von 5 Volt zu messen sein. Spannungen unter 4,87 Volt bewirken eine Nichtfunktion des TGM.
In dem Fall zunächst das Netzteil prüfen.
Den Gang zu REPLAY kann ich nur empfehlen, alles andere macht keinen Sinn egal was man Dir erzählt.
 

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