Wie kann ich die Intervalle besser erkennen?

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janole28
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Hallo liebes Forum,
bin in letzter Zeit am Intervalle-Üben. Dabei fallen mir bestimmte Intervalle relativ schwer wie z.B. die Sexten und Septimen, also den Unterschied zwischen klein und groß. Bei Septimen ist das nicht so schwer aber bei Sexten. Außerdem fällt mir das simultan (also wenn die Töne zusammen gespielt werden) sehr schwer. Was kann ich tun, um die Intervalle besser zu können? Ich will dann mit der Hilfe Lieder nach Gehör nachspielen, ohne ständig suchen zu müssen.
Danke für Antworten und liebe Grüße
 
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Dabei fallen mir bestimmte Intervalle relativ schwer wie z.B. die Sexten und Septimen, also den Unterschied zwischen klein und groß.
Es ist sehr hilfreich, sich Intervalle über das saubere Singen einzuprägen.
Allein durch passives Gehörübungen oder Spielen auf dem Instrumument wird die Intervallerkennung m.E. bei Otto Normalhörer niemals wirklich sicher.

Es gibt auf Youtube verschiedene Songs, die das erleichtern, mein liebster schon oft empfohlener Interval Song ist von Django Bates. Jedes Intervall wird darin auf- und abwärts gesungen, es gibt 3 Durchgänge.
Auch wenn beim ersten Hören vielleicht nicht gleich alles klar ist, einfach mitsingen und schließlich sauber unbegleitet singen lernen, dann wird das wird schon. :)



Liedanfänge in großer Auswahl für verschiedene Geschmäcker bzw. Repertoirekenntisse findet man auch auf der Earmaster Homepage. Man kann sich seine Liste zusammenstellen und per Link direkt den Youtube-Clip anzeigen lassen. Leider werden die Links nicht in die eigene Leiste übernommen, sondern nur die Titel.
https://www.earmaster.com/products/free-tools/interval-song-chart-generator.html

Gruß Claus
 
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Die Wichtigkeit von Singen kann ich auch nur betonen. Allerdings finde ich dass du Liedanfänge vermeiden solltest sondern die Intervalle anhand von Dur- oder Molltonarten lernen solltest. Wenn wir jetzt als Beispiel C Dur bzw. a moll nehmen gibt es die kleinen 6ten e-c, a-f und h-g. Diese innerhalb der Tonart üben, also erst einen C-Dur Akkord, oder einfache Kadenz und dann diese Intervalle singen um dann in Diktaten auf alle Varianten zugreifen zu können. Passives üben mit EarMaster ist auch nicht schlecht allerdings solltest du auch da am Anfang die Intervalle nachsingen.
 
Hi, ich würde mich meinen zwei Vortippern anschließen. Die Liedanfänge behindern letztlich unnötigerweise das abstrakte Hören von Intervallen bzw. das kontextuelle Hören. Wenn du eine kleine Sexte als Tonsprung innerhalb einer Mozartsonate hast, ist der Klangcharakter ein komplett anderer als der Liedanfang von "Go down, Moses". Es ist leider anstrengender, sich das Intervallhören durch Spielen&Singen (Singen ist dabei viel, viel, viiiiiiel wichtiger) einzuprägen, aber viel nachhaltiger. :)

Ich finde, es empfiehlt sich, zuerst so zu üben und dann, wenn man die Intervalle sitzen hat, eine Software dazu zu nehmen. Zum Lernen kann ich die Anleitung dieser Website empfehlen:
http://www.musicademy.de/index.php?id=2067

Einfach in der Reihenfolge "Vorübungen", "Grundübungen" und "Kontrollübungen" bearbeiten. Wenn du es jeden Tag konzentriert für eine Viertelstunde machst, hast du in ein paar Wochen alle Intervalle intonationsfest drinnen. :)
 
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Was mir noch einfällt. Das Buch "Gehörbildung im Selbststudium" von Clemens Kühn (kostet unter 10 euro) ist sehr empfehlenswert!
 
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Liedanfänge ist m.E. nicht die schlechteste Methode für den ersten Einstieg. obgleich ich damit den Einwand des Vorredners nicht in Anrede stellen will. Es ist halt nur ein gangbarer Einstieg.

Ebenfalls lohnt es sich, mal eine Tabelle mit allen Tonintervallen einer Dur-Tonleiter durch alle Stufen zu erstellen.

Dann sieht man, wo ein bestimmtes Intervall üblicherweise vorkommt. Die große Septime beispielsweise bei maj7-Akkorde (Typischerweise Subdominante und Tonika, aber auch der Moll-Tonika im harmonischen und melodischen Moll. )

Die Sexten wie die Terzen übt man als Sequenzen. Oder im Zusammenhang mit Akkordumkehrungen. Da tauchen die Intervalle gehäuft auf.
Durakkord C E G
Erste Umkehrung E G C
Kleine Sexte E - C
zweite Umkehrung G C E
Große Sexte G - E
Moll-Akkord C Eb G
Erste Umkehrung Eb G C
Große Sexte Eb - G
Zweite Umkehrung G C Eb
Kleine Sexte G - Eb

Da könnte man die Intervall-Übungen fürs Instrument mit dem Gehörtraining verbinden

Das Problem, die Sexten wie die Terzen richtig zu bestimmen, liegt unter anderem daran, dass man sie ohne weiteres keinem Dur oder Moll eindeutig zuordnen kann. Daher sind die Intervalle ohne weiteren Bezugspunkt mehrdeutig. Man ist leicht versucht, vorher gehörte Töne mit in den Kontext einzubeziehen.

Mit den Akkorden oder wenn man sich inerhalb einer Tonart bewegt fällt es leichter, die Unterschiede überhaupt zu erkennen, und den abstrakten Intervallen einen Sinn zu geben. Algebra lernt man auch mit Äpfel und Birnen, obwohl ich für eine Steuererklärung keinen Obstsalat mehr brauche. ;)

Tipp: Bestimme die großen und kleinen Intervalle nicht durch Abzählen der Halbtonschritte, sondern mittels Quintenzirkel.
Befindet sich der erste oder besser gesagt der tiefere Ton im Quintenzirkel links (gegen den Uhrzeigersinn) so ist das Intervall groß.
Ist der tiefere Ton rechts, so ist
das Intervall klein.

Solmisationssilben können ebenso helfen, wobei man auch dort alle üblichen Kombinationsmöglichkeiten durchexerzieren sollte. (Eigentlich Aufgabe eines Lehrers)

Mit der Kenntnis wo bestimmte Intervalle üblicherweise vorkommen, fällt es auch leichter, sie im ungewöhnlicheren Kontext zu erkennen.

Um die Aufgabe, später alles zu abstrahieren, also Intervalle auch ohne funktionalen oder melodischen Kontext zu erkennen, kommt man natürlich nicht rum.

Ein Saiteninstrument hilft auch, da man die Intervalle dort buchstäblich begreift.
 
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