Podcast für ambitionierte Bands, die ihr Musikbusiness selbst in die Hand nehmen wollen

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Hallo zusammen,

ich habe letztens für meinen Podcast ein Interview mit einer Beratungsstelle für die Künstlersozialkasse geführt.
Ich konnte also jemanden, der sich täglich mit dem Thema beschäftigt mal intensiv ausfragen.

Wenn euch das interessiert, könnt ihr euch die Folge gerne hier anhören: https://www.innerlichelvis.de/ie010...issen-wolltest-interview-mit-detlef-husemann/

Ich hoffe, dass euch die Episode Mehrwert und den ein oder anderen AHA-Moment bringt (hat sie bei mir auf jeden Fall!) und falls Interesse besteht, teile ich auch gerne weitere Folgen hier.

Ansonsten bin ich sehr gespannt auf diese Community.

Viele Grüße,
Chris
 
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Hallo zusammen!

Da ich in der letzten Zeit immer wieder von Musikern erzählt bekomme, dass grade in der Band irgendwas schief läuft, zB einer nicht mehr auf die Proben kommt, ein anderer weniger Zeit in die Musik stecken möchte oder sonstwie was klemmt, habe ich mich dem Thema mal in einer Podcast Episode gewidmet.

Zuerst aber kurz meine eigene Erfahrung mit dem Thema:

Mitte der 90er gründete ich meine erste Band, mit der wir ein paar Jahre später sogar einen Major Deal angeboten bekamen.
Doch irgendwann fing es dann an.

Wir waren drei Leute und jeder von uns wollte völlig unterschiedlich weiter machen. Die Stile, in die wir gehen wollten, unterschieden sich und die Zeit, die jeder investieren wollte ebenso. Proben wurden abgesagt und Gigs fielen aus. Frustrierend!
Nachdem es uns allen Dreien eine Weile gar nicht mehr gut miteinander ging, trennten wir uns. In Freundschaft. Wie in einer Beziehung.

Nur mit dem Unterschied, dass wir heute noch befreundet sind. (Wir planen sogar, die alten Songs von damals heute nochmal auf Platte rauszubringen, aber das ist ein anderes Thema).

Und bei den meisten Bands, denen ich danach begegnete, spielte sich etwas ähnliches ab.

Der eine wollte ganz groß rauskommen, der andere mehr Zeit mit der Familie verbringen.
Die eine möchte Jazz machen, die andere mehr Pop.
Eine Band wunderte sich über einen Gitarristen, der kaum noch zu den Proben auftauchte.

All diesen Problemen liegt die gleiche Ursache zugrunde!

Etwas, was man damals einfach ausgelassen hat, weil Musik machen so cool war und Gigs spielen ja auch und irgendwann war er plötzlich da: der Elefant im Raum.
Mit diesem Elefanten im Raum rechnen wir in der neusten Episode des Innerlich Elvis Podcast ab.

Ich erzähle dir, was eine Band, die an einem Strang zieht von der unterscheidet, die zerbricht. Völlig unabhängig ob das Ziel Erfolg oder ein bisschen jammen ist.
Und ich empfehle dir zwei Tools, die mir die Arbeit mit großen Bandprojekten massiv vereinfacht haben.

Wenn du also eine Band hast, an der dein Herz hängt, dann ist diese Episode für dich!

Hier kannst du dir die Episode anhören: http://bit.ly/Bandstruktur

Was sind eure Erfahrungen mit schwierigen Bandsituationen und wie habt ihr sie gelöst?

Viele Grüße und einen schönen Freitag,
Chris

PS: Wenn ihr Themen habt, über die ihr gerne mal ne Podcast Folge hättet, sagt mir gerne Bescheid. :)
 
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Was sind eure Erfahrungen mit schwierigen Bandsituationen und wie habt ihr sie gelöst?
Ich habe eine "Hauptband" seit Anfang an, also im Prinzip seit dem Moment wo ich meine Gitarre hatte, und bis auf 2 Basser die gingen (eine aus persönlichen Gründen, einer war n Arsch - dazu später) haben wir nie Abgänge gehabt.

Dann hatte ich in der Zeit 2 ernstzunehmende Projekte gehabt, die beide aber auch zeitlich begrenzt waren.

Die Hauptband lebt davon, dass wir keine großen Ambitionen haben.
Wir kommen alle aus verschiedenen musikalischen Hintergründen, und treffen uns aber im härteren Rock den wir machen, aber auch nicht einzäunen - wenn da n Blues oder was waviges kommt, dann machen wir das, weils rockt.
Songs entstehen in der Band, auch wenn alle Ideen von mir kommen werden sie in den Proben entwickelt und zu Songs gemacht. Das heißt, jeder einzelne steht hinter den Songs, und mag diese sehr gern spielen.
Wir haben keine Ambitionen, aber wir möchten gute Musik machen. Wenn einer mal nicht kann, weil er beruflich ne doofe Phase hat, ist es schade, aber umso geiler kommt die Zeit danach.

Aber: Alle Bandmitglieder sind Schnarchnasen. Keiner von denen bewegt seinen Arsch um n Raum zu organisieren, n neuen Basser zu suchen, n Gig ranzuholen. Diese Aufgaben fallen alle mir zu, was mir teilweise vorgehalten wird, und wir hatten bislang 3 große Kriesengespräche wo wir uns mal ausplaudern mussten. Ich musste denen klar machen, dass ich da richtig Arbeit reinstecke in sowas, Verantwortung übernehme, und wirklich am Ball bleibe für die Sache. Die sind da in nem Sinne "Trittbrettfahrer", etwas, womit ich mich arrangiert habe - gibt mir den Vorteil, alles in der Hand zu haben, und nur das zu machen, worauf ich wirklich Bock habe.

Wichtig ist halt, wie in ner Beziehung: Offene Kommunikation, nicht nachtragend sein, und die Rollen auch mal anzunehmen, die man hat.


Das erste Projekt was ich hatte, war im Prinzip schlecht. Wir haben "Thrashmetal" gemacht, eher Trashmetal, und keiner wusste wohin eigentlich, und nur einer hatte Ahnung davon.
Ich kann keinen der Songs noch spielen. Das Projekt starb recht schnell und wurd nie wieder aufgenommen.

Das andere Projekt war ein Progmetalprojekt mit einem unglaublich begnadetem Musikerfreund von mir (Leadgitarre). Wir hatten von Anfang an massive Probleme Leute zu finden weil die Musik damals sehr komplex war und viele es nicht spielen konnten oder sich nicht damit identifizieren konnten. Die Songs kamen von dem Leadgitarristen, aber wurden in der Band verarbeitet. Wir haben sie geformt und angepasst. Das Projekt scheiterte lange Zeit schlichtweg an den fehlenden Musikern.

Dann kamen welche dazu, die damit aber auch Ambitionen hatten. Und damit fängt die Scheiße an.
Leute die in die Band kommen, ihr Potential irgendwo erkennen, aber nicht wirklich an Songs oder an der Organisation mitarbeiten, sondern nur "mitspielen".
Diese Leute hatten alle mehrere Projekte, viel geübt, und hatten uns vorgeworfen, dass wir zu wenig üben würden. Haben aber nicht gesehen, dass wir die Musik überhaupt zusammen geschaffen haben, dass wir nicht nur stumpf nach Blatt was abspielten, sondern da auch mit jedem neuen Mitmusiker in der neuen Soundfindungsphase waren. Die wollten alle hoch hinaus, aber im Prinzip als Mitarbeiter, haben diese Selbstständigkeit in dem Beruf nicht gesehen - bzw haben das nicht mal richtig als Beruf angesehen, trotzdem damit Geld verdienen wollen.

Mein Kumpel nimmt jetzt für sich alleine die alten Songs auf, und es ist fast Verschwendung. Ich habe leider keine Zeit für ein zweites Projekt nebenbei, und es tut mir bitter weh, ihn nicht in einer Band zu sehen. Falls ihr also Mukker kennt, die im Raum Hamburg komplexe Metallastige Musik mit vielen Spielereien (Rhythmiken, krumme Takte, Jazztheorie) kennt, nennt sie mir gerne :)

Genauso der zweite Bassist in unserer Hauptband. Netter Kerl, viel geübt und ganz OK am Bass, aber kein Teamgeist. Hat uns die ganze Zeit gedrängt, dass wir mehr machen sollen und bekannt werden können, aber er hat selber nur Dienst nach Vorschrift gemacht. Songwriting war scheiße, Organisation ging nix. Er ist irgendwann einfach nicht mehr gekommen. N richtiger Sack.
Unser jetziger passt dafür umso besser rein.


Für mich zusammenfassend die wichtigen Punkte:
- Zielsetzung (Musikstil, Ziel der Arbeit)
- Rollenverteilung (Bandleader, Kassenwart etc.)
- Arbeitsweise (Songwriting, Probe-Ablauf etc)
- Gesprächs- und Kompromissbereitschaft
 
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Wow, dann hast du im dem Bereich ja auch schon einiges erlebt. Das ist immer schlimm, wenn Herzensprojekte wegen sowas scheitern.
Und das Gefühl derjenige zu sein, ohne den in einer Band nix mehr läuft und auf dem die ganze Verantwortung lastet, kenne ich auch nur zu gut. Ich kann dich da also sehr gut nachvollziehen.

Deine Zusammenfassung kann ich so voll und ganz unterschreiben.
Danke für den Beitrag, da steckt wirklich ne Menge drin und ich bin mir sicher, anderen gehts ähnlich.
 
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Nach einigen Bands als Bassist sag ich dazu eine Band funktioniert solange alle auf einem ähnlichen Niveau rumeiern.
Sobald sich jemand entwickelt kommts auf kurz oder lang zur Trennung
 
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@Cold Prep Auch sowas kann funktionieren, wenn man weiter an einem Strang zieht. Ich war deitlich heavier unterwegs anfangs, mittlerweile kommen deutlich ruhigere aber verspieltere Sachen von mir. Das funktioniert, weil ich die Band in dieser Entwicklung mitnehme, und es nicht stilistisch äußere.
Wenn ich jetzt in ner Bluesband auf einmal Pop machen will, breche ich in dem Moment das Bandkonzept. Ich kann aber meine Einflüsse aus neuen Stilen auch in meinem Projekt einfließen lassen, ohne den Stil zu brechen.
 
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@crazy-iwan
klar geht das setzt aber von demjenigen schon etwas Reife voraus.
Leider ist dies so aber nicht die Regel
 
Ja, das ist n Leidthema bei Bands, leider auch unabhängig vom Alter.
Deswegen ist es wichtig die Leute rechtzeitig abzuholen. Es ist wie ne Firma, die Mitarbeiter müssen gepflegt werden.

Ich hab meine Auswüchse in andere Stile halt mit anderen Projekten gemacht, dadurch hatte ich den Teil ventiliert. Wenn einer also ankommt mit "Blues schön und gut, ich will auch mal Blackmetal spielen" muss man mal drüber sprechen, ob sowas nicht auch parallel laufen kann.
Meiner Erfahrung nach hilft es dabei ungemein, wenn sich das besagte Mitglied sehr mit der Musik identifizieren kann, dadurch werden sie weniger gerne dieses sehr persönliche Produkt fallen lassen wollen.
 
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Ich vermute mal, das mit der "Reife" ist letztlich das Generalproblem.
Reife in dem Sinne, als dass man sich im Klaren sein sollte, dass es in erster Linie nicht darum geht, supermegahypererfolgreicher Rockstar zu sein und in Chicks´n Dollars zu baden, sondern um das Ausleben einer bestimmten, (band-)kollektiven künstlerischen Vision - kurz: um die Musik.
Es sollte heute einfach jedem klar sein, dass es äußerst unwahrscheinlich ist, von einer Band tatsächlich leben zu können - an mangelndem Erfolg habe ich nicht nur eine Band zerbrechen sehen. In direkter Konsequenz bedeutet dies jedoch, dass das bereits angesprochene Commitment schwer darunter leiden kann, wenn die Ambitionen zu unterschiedlich sind.
So lange hier ein gemeinsamer Nenner besteht und auch durchaus mal in die eine oder andere musikalische Ecke über den Tellerrand geschaut werden darf, die Grundidee aber von allen getragen wird - so lange läuft´s auch.

Wenn die Band aber nur initiiert/betrieben wird, um auf Teufel komm raus eine wie auch immer geartete Zielvorgabe (Album, Tour, Charts...) zu erreichen, wird´s wahrscheinlich unschön scheitern - siehe quasi jede einzelne gecastete Band.
 
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Kann ich nicht, zumindest nicht, ohne etwas zu abonnieren... :(

Siehst du den Player in deinem Browser? Da solltest du einfach Play drücken können ohne Abo. Ich hab einen Screenshot angehangen, wie es aussehen sollte.
 

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Hey zusamm,

...schönes Thema für alte Hasen.

In meiner "alten" Hauptband spielen wir seit fast 25 Jahren mit nur einem Wechsel (der andere Gitarrist) zusammen.
Am Anfang wollten wir nicht covern, nur paar Stücke um "Raum für eigenes" zu schaffen.

Doch bei unseren eigens für`s Songwriting organisierte Probewochenenden stellte sich dann immer heraus, daß wir beim Songwriting nicht zusammen kamen. Der Basser und ich kamen klar, Drummer zog mit, auch der andere Klampfer. Als dann Riffs und Song-Gerüst da standen, gings darum, daß der Sänger daraus nen Song macht -erbestand darauf so zu arbeiten, er behauptete, alle "großen" Sänger hätten das so gemacht und nicht ne Melodie oder gar Worte gesungen, die n anderer geschrieben hat.

Dabei kam nur nix gescheites raus-Gillan-mäßige Shouts mit Pseudo Melodien und typischen Hardrock-Macho Texten....ich legt jedesmal Veto ein.
Damals ham wir uns oft gestritten-mein Sänger war aber auch ein richtiger Macho-Heissporn zu der Zeit, ich kam eher aus der "Birkenstock Friedensbewegung"-Szene, der Basser ein American Rock Guy aus Atlanta, anderer Klampfer aus der experimental Jazz Szene, unsere "Drum-Diva" aus der höheren Deutschrock-Szene....

Lange Rede, kurzer Sinn: man muss sich trotz aller Gegensätze auf den "grössten gemeinsamen Nenner" hin vorarbeiten.

Als wir dann so um 2000 rum beschlossen beim Covern zu bleiben gab`s keinen Streit und keine nervigen Probe-WEs mehr...:D

Gemeinsam entdeckten wir dann, dass wenn wir mit mehr als der üblichen (eher gebremsten) Leidenschaft die Songs spielen wir mehr erreichen können als viele andere Coverbands. Das hat gut geklappt, und wir durften (und dürfen immer noch) so manchen schönen Club spielen, der normalerweise keine Coverbands macht.

Doch das ist nur eine von einigen Geschichten.

Gruss,
Bernie
 
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Hallo zusammen,

da das Thema "Ab wann lohnt sich die GEMA" immer wieder vorkommt und dabei große Verwirrung herrscht,
hab ich mir für den Podcast einen Musikanwalt geschnappt und ihn zu GEMA und GVL ausgefragt.
In der Episode geht es vor allem darum, ab wann und für wen sich die GEMA Mitgliedschaft lohnt.

Zu Gast: Musikanwalt Gregor Theado, der dir außerdem am Ende der Folge erzählt, wie du als Musiker kostenlose Rechtsberatung bekommst!

Im Web: http://bit.ly/GEMAGVL
Spotify: http://bit.ly/GEMA_GVL
Google: https://kuerzer.de/InnerlichElvis
iTunes: http://bit.ly/InnerlichElvis
 
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Die schnelle Antwort: im ersten Jahr "lohnt" es sich ab dem 27. EIGEN Song (als Komponist und Texter), den man live aufführt, danach ab dem 9.:

Aufnahmegebühr 107,-
Jahresbeitrag 50,-

Bei kleinen Kneipenkonzerten gibt es etwa 6,- Euro Tantiemen pro aufgeführtem Song, ergo:
157 / 6 = 26,17


*wenn man selbst als Veranstalter einer kleinen Veranstaltung fungiert (z.B. weil der Wirt sonst keine Musikveranstaltungen macht oder nur mit freier Musik wie alten Irischen Folksongs oder so) verschiebt sich die "Gewinngrenze" um 4 Songs.
 
Was sind eure Erfahrungen mit schwierigen Bandsituationen und wie habt ihr sie gelöst?
Eine gut funktionierende Band auf völlig "demokratischer" Basis ist etwas was nach meiner Erfahrung leider sehr selten funktioniert. Da muss einfach sehr viel ziemlich genau zusammenpassen: Musikgeschmack, Niveau, Motivation, persönliche Situation (Familie/Beruf) usw. Deswegen finde ich es mittlerweile gar nicht so verkehrt, wenn es einen "Bandleader" gibt, der den restlichen Bandmitgliedern die Richtung vorgibt und ein bisschen Druck macht, der aber auch entsprechend die Verantwortung übernimmt und auch viele lästige z.B. organisatorische Sachen selber in die Hand nimmt. Wenn man das halbwegs geschickt anstellt, kann man dann aber auch Aufgaben auf die Kollegen delegieren...

Songwriting ist auch so eine Sache, wo man häufig erst einen Anreiz schaffen muss (z.b. in Form eines guten Gitarrenriffs, zu dem man gut jammen kann), der die restliche Band auf Touren bringt und dann auf jeder mitmacht.
 
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Sobald sich jemand entwickelt kommts auf kurz oder lang zur Trennung
Ich sag mal jein dazu. Meine alte Band hat sich damals tatsächlich unter anderem deswegen aufgelöst - unser Keyboarder hat sich weiter entwickelt, Jazzseminare besucht. Das Problem war nicht, dass das in sein Songwriting eingeflossen ist. Wir haben bewußt immer einen recht breiten Stilmix gespielt (fast nur eigene Sachen). Das Problem war eher, dass er uns dann mehr oder weniger vorgeben wollte was wir spielen sollten. Und das teilweise auf recht überhebliche Art. War sicher nicht bös gemeint von ihm, aber wir hatten es immer anders gehalten: einer hat eine Songidee, gemeinsam haben wir sie dann ausgearbeitet und jeder hat für sein Instrument das passende dazu gefunden. Klar wurden da auch Vorschläge gemacht á la "könntest du da vielleicht das spielen". Was auch angenommen wurde, weil es auf Augenhöhe war.
Doch dann war das eines Tages eben nicht mehr auf Augenhöhe und das hat vor allem unserem Gitarristen die Lust verdorben und er hat dann hingeschmissen und sich lieber auf sein Studium konzentriert. Daraufhin haben sie beschlossen die Band aufzulösen, obwohl ich bereit gewesen wäre weiterzumachen und vom Bass auf die Gitarre zu wechseln. Aber die Entscheidung ist ohne mich gefallen - leider. Ich behaupte ja, wir waren gut, hatten gutes Songmaterial aber insgesamt eine recht schleissige Arbeitsmoral. Da muss ich mich ja auch einschliessen.

Langer Rede kurzer Sinn: es kann funktionieren, wie auch @crazy-iwan schreibt, aber die Gefahr ist groß, dass es das nicht tut.
 
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Eine gut funktionierende Band auf völlig "demokratischer" Basis ist etwas was nach meiner Erfahrung leider sehr selten funktioniert. Da muss einfach sehr viel ziemlich genau zusammenpassen: Musikgeschmack, Niveau, Motivation, persönliche Situation (Familie/Beruf) usw. Deswegen finde ich es mittlerweile gar nicht so verkehrt, wenn es einen "Bandleader" gibt, der den restlichen Bandmitgliedern die Richtung vorgibt und ein bisschen Druck macht, der aber auch entsprechend die Verantwortung übernimmt und auch viele lästige z.B. organisatorische Sachen selber in die Hand nimmt. Wenn man das halbwegs geschickt anstellt, kann man dann aber auch Aufgaben auf die Kollegen delegieren...

Songwriting ist auch so eine Sache, wo man häufig erst einen Anreiz schaffen muss (z.b. in Form eines guten Gitarrenriffs, zu dem man gut jammen kann), der die restliche Band auf Touren bringt und dann auf jeder mitmacht.
Stimme dem zu! Aus eigener Erfahrung; aber auch die Literatur über Teambuilding generell (und eine Band ist ja nichts anderes als ein kleines Team) sagt immer wieder, dass letztendlich immer eine die Führung übernimmt. Und ich glaube, eine Band kann erst dann funktionieren, wenn jeder seinen Platz, seine Rolle gefunden hat - und sich darin wohl fühlt.
Ich sehe eine Band mittlerweile als Puzzle - wobei die Puzzlestücke unterschiedlich groß sind. Wichtig ist also nicht die Größe zueinander sondern dass die Stücke zusammenpassen.
Auch hat mir ein Coach mal gesagt, dass erst ab einer Teamgröße von 10 aufwärts, das Team sich einen Quertreiber leisten kann. Umgelegt auf eine Band heisst es aber, dass Opportunisten einfach fehlt am Platz sind - weil das Team zu klein ist um so jemanden handeln zu können.
 
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In der neusten Episode von Innerlich Elvis geht es darum, wie der aktuelle Streaming Boom gerade die Welt für Musiker verändert und wie du auf die großen Spotify Playlists kommst.
Heute zu Gast: Marcel Beuchert vom Digitalvertrieb Artistfy, der auf dem Digitaltag des Reeperbahnfestivals war und da den großen Playern der Streaming-Welt spannende Infos entlocken konnte. Marcel plaudert aus dem Nähkästchen eines Digitalvertriebs und hat noch was schönes mitgebracht für alle, die grade ein Album, eine EP oder ähnliches veröffentlichen wollen.

Hier könnt ihr die Episode anhören:
http://bit.ly/SoKommstDuZuSpotify
 
Vor einigen Jahren begleitete ich eine Indieband, die sehr viele Live-Gigs spielte und tourte.
Dabei fiel mir etwas auf, was ich vorher massiv unterschätzte: Durch den Verkauf von Shirts konnten wir den Tourbus tanken.
Das war eine wegweisende Erfahrung.

In der aktuellsten Episode des Innerlich Elvis Podcast habe ich einen absoluten Merch Profi im Interview:
Jürgen "Measy" Mißbach kommt aus der DIY-Punkszene und hat eine verdammt lange Musikhistorie hinter sich.
Measy hat Merch gemacht u.a. für Pascow, The Baboon Show und die abstürzenden Brieftauben.

In dieser Episode teilt er seine Erfahrung mit uns und zeigt uns, wie man mit Merch Geld verdient um eine Tour, das Studio oder die Pressung zu finanzieren.

Klicke hier, um dir das Podcast Interview anzuhören:
https://www.innerlichelvis.de/ie014...erview-mit-merchprofi-juergen-measy-missbach/
 
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