Schlagzeug beim 4-Jährigen?

  • Ersteller crazy-iwan
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Hast du die Möglichkeit, deinen Sohn in ein paar Monaten mal an ein Kinderschlagzeug zu lassen? Das wäre dann für mich der nächste logische Schritt, falls er dabei bleibt.
Mit 4 ist das glaub ich noch zu früh. Der stolpert noch über seine eigenen Füße, da muss ich ihn nicht unvorbereitet an ein Kinderdrumset ranführen.
Das mit einer Trommel find ich richtig gut, und dann ein Becken mal dazu :)
Das wird aber bei einem 4jährigen bestimmt nicht so arg passieren ;-)
Hast Du ne Ahnung, wie ausdauernd und schmerzbefreit der sein kann :D
Der gibt mir manchmal aus Jux Kopfnüsse, dass es richtig rums und ich ganz kurz "ouuh" denke, und der lacht sich nur schlapp.
Wird also Schlagzeuger :evil:
wegen dem ClipHit:
Sicher, das sind Triggerclips dran. Nur, wenn man bspw in einer Mietwohnung wohnt, kann mer net eben mal einfach so n Drumkit da aufbauen.
Ganz genau, und dann hat er aber verschiedene Sounds zum Spielen :)
 
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Hast Du ne Ahnung, wie ausdauernd und schmerzbefreit der sein kann :D
Der gibt mir manchmal aus Jux Kopfnüsse, dass es richtig rums und ich ganz kurz "ouuh" denke, und der lacht sich nur schlapp.
Wird also Schlagzeuger
glaub ich Dir gern.
Bloss wird ein Kind, spätestens wenns beim trommeln "Aua" an den Händen macht, auch freiwillig aufhören.
So meinte ich das.
Wird wohl kaum, wie manch masochistischer erwachsener Trommler/Schlagzeuger solange rumprügeln, bis die Finger/ Hände blutig sind.
Ist ja net wie bei "Whiplash" :-D
 
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Eine ganz wichtige Frage ist halt, ob mit Sticks oder mit Händen gespielt werden soll. Und da würde ich in dem Alter erst mal zu Händen tendieren. Sticks brauchen in der Handhabung eine große Feinmotorik, die sich erst noch entwickelt.

Ich würde ja sagen:
Bongos, Handtrommel, Cajon, etc. kaufen (vielleicht auch, was dem Sohnemann am besten gefällt?) und ihn ausprobieren lassen. Dabei kannst du auch mal Sticks in die Hand drücken, aber ich würde eben nicht versuchen, das zu erzwingen, weil es für Kinder noch schwer ist mit Sticks zu spielen. Und dann einfach frei spielen lassen und mal Impulse geben (kannst du eig auch so leise spielen wie Papa? Du spielst vor und ich spiel nach und andersrum mit ganz leichten Rhythmen, mitspielen zu Liedern, etc.).

Was du nicht tun solltest, ist, das Kind in einen Rhythmus oder Puls zwingen zu wollen/es ihm beibringen zu wollen. Das klappt wahrscheinlich noch nicht. Das liegt aber nicht daran, dass Kinder Puls noch nicht wahrnehmen, sondern daran, dass sie sich noch nicht bewusst sind, wann genau die Trommel klingt und wie sie das bewusst lenken. Es wird immer wieder Phasen geben, wo Kinder direkt im Takt sind (vor allem auch bei unbewussten Begleitbewegungen, so wie Erwachsene mit dem Fuß wippen), aber auch Phasen, wo das Kind an was anderes denkt und einfach irgendwann geschlagen wird. So wie ich das beobachte geraten Kinder oft auch aus dem Takt, wenn sie sich bewusst werden, was sie da tun und dass das ja Spaß macht und wenn sie selbstvergessen spielen sind sie im Takt. Das ist in dem Alter aber auch komplett richtig so.

Also insgesamt: Geh ran mit der Überlegung "Ich gucke mal, was mein Kind schon alles tolles kann" und nicht mit der Überlegung "Ich gucke mal, was ich meinem Kind alles tolles beibringen kann." Und dann ist es so wie immer, wenn Eltern ihren Kindern was beibringen: Einfach vor- oder mitmachen und gucken, ob das Kind es übernehmen möchte oder noch nicht. Und gerne auch die Ideen des Kindes mal nachmachen, das kann zu echten Trommeldialogen führen.

Auch an das große Schlagzeug (es gibt eins, so wie ich das verstanden habe?) kannst du ihn mal dransetzen. Das wird auf jeden Fall Spaß machen. Nur es geht dann absolut nicht um einen Schlagzeugrhythmus! Auch nicht um den einfachsten. Sondern um die Erfahrung, wie viel Spaß das trommeln machen kann.

Mit wirklich gezieltem Unterricht würde ich ab sechs (manche Musikschulen empfehlen Schlagzeug auch erst ab acht) bei einem Musikschullehrer anfangen. Vorher gilt: Das Üben und Arbeiten des Kindes ist sein Spiel. Im Kindergartenalter macht etwas üben wollen, so wie wir Erwachsene das tun, noch keinen Sinn. Das gilt übrigens nicht nur fürs musikalische. Aber Kinder sind trotzdem ständig hart am arbeiten, denn immer, wenn sie spielen schulen sie ihren Körper und ihr Gehirn und machen wichtige Erfahrungen, sodass sie am Ende ganz wundervolle Sachen machen können.
 
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Eine ganz wichtige Frage ist halt, ob mit Sticks oder mit Händen gespielt werden soll. Und da würde ich in dem Alter erst mal zu Händen tendieren. Sticks brauchen in der Handhabung eine große Feinmotorik, die sich erst noch entwickelt.
Der kann schon Sticks, hat er im Proberaum gelernt ;)
Was du nicht tun solltest, ist, das Kind in einen Rhythmus oder Puls zwingen zu wollen/es ihm beibringen zu wollen. Das klappt wahrscheinlich noch nicht. Das liegt aber nicht daran, dass Kinder Puls noch nicht wahrnehmen, sondern daran, dass sie sich noch nicht bewusst sind, wann genau die Trommel klingt und wie sie das bewusst lenken.
"Ich gucke mal, was mein Kind schon alles tolles kann" und nicht mit der Überlegung "Ich gucke mal, was ich meinem Kind alles tolles beibringen kann."
Weder noch halte ich für die richtige Herangehensweise.
Er kann definitiv noch nichts, weil woher, und ich möchte auch keine Erwartungshaltung durch Zielsetzung aufsetzen.
Ich will ihm aber definitiv die Tür zur Welt des Trommels öffnen, und dazu gehört auch, mal was zu zeigen.

Davon abgesehen hat er schon n gutes Takt- und Rhythmusgefühl, und trommelt auch in diesem.
 
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@crazy-iwan

Falls Du für den Knirps ggf. was "akustisches" willst, ich hab noch ne unbenutzte Snare und Tom von nem Kinder Drumset da. evtl auch ne HiHat und nen Becken.
Hat ja Zeit ;-)
 
Hi Iwan! Kommt auch immer ein wenig auf das Kind an. Ne Freundin hat durch Auswechseln eines Elternteils nen winzigen Bruder bekommen, der hatte auch ein Kinderschlagzeug. Mit lernen war da nicht viel. Sobald er dran saß war es Hochleistungs-Blackmetal-Speedjazz. Das hat einfach zu sehr gereizt und das war ein wildes Kind. Der Vorteil: wenn das Haus groß genug ist und der Keller schalldicht, schläft das Kind pünktlich ein, so vor Anstrengung.
Für den Anfang tut es sicher auch ein bisschen Kleinkram, aaaber: auch kleine Kinder haben schon Helden und wenn das Drummer sind, muss zur Motivation vielleicht doch ein Schlagzeug her in Kindergröße. In der Grundschule hatte ich so ein E-Drum-Dings mit 8 Pads und 2 Fußtastern, ein Gehäuse, das auf nen Snareständer passt. Das an nen Amp, ging auch. In dem Alter spielt man nicht um irgendwann Copeland zu werden, man spielt Schlagzeug wegen LAUT! Denk ich zumindest.
 
Erfahrungsgemäß würde ich ein "richtiges" Schlagzeug (bzw. ein im Umfang vollständiges, also nichts von diesen Spielzeugdingern) in dem Alter noch ausschließen. Einfach deshalb, da es für derart junge Kids nicht wirklich brauchbare Sets von der Stange gibt, die größenmäßig problemlos bedienbar wären. Dazu kommt unter Umständen (kann, nicht muss) noch das Problem mit den allgemeinen motorischen Fähigkeiten, die sich noch entwickeln und in dem Alter vielleicht etwas unausreichend sind, um Hände und Füße effektiv unabhängig voneinander zu bewegen.
Man kann zwar generell auch ein kleines Set selbst bauen (bzw. umbauen; Floortom als Bass etc.), aber das kostet Zeit, Geld, erfordert etwas Know-How und allenfalls ist der Junior nach zwei Jahren wieder rausgewachsen :)

Wie wäre es denn mit einer Art Instrumentenkarussell oder wenn es das gibt, Percussionkarussell?
Viele hier hatten ja schon den Vorschlag gehabt grundsätzlich eher in die Richtung "Musikalische Früherziehung" zu gehen, also vorerst das Ziel zu verwerfen, ein bestimmtes Instrument zu lernen, vielmehr eben einen Eindruck vom Zusammenspiel, Klängen und Rhythmik zu entwickeln.

In dem Zusammenhang fielen mir direkt Boomwhacker ein. Mit dem Teilen kann man recht simpel Melodien und Rhythmen vermitteln. Ist halt eher ein Gruppending, aber das muss ja kein Nachteil sein (im Gegenteil). Vielleicht habt ihr ja einen Lehrer in der Nähe, der so etwas anbietet?
Ansonsten könntet ihr euch aber auch einen Satz leihen/bestellen und selbst damit experimentieren.
 
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Viele hier hatten ja schon den Vorschlag gehabt grundsätzlich eher in die Richtung "Musikalische Früherziehung" zu gehen, also vorerst das Ziel zu verwerfen, ein bestimmtes Instrument zu lernen, vielmehr eben einen Eindruck vom Zusammenspiel, Klängen und Rhythmik zu entwickeln.
Seine Eltern machen beide Musik, der kriegt das daheim schon gut genug mit.
Dazu kommt, dass der zu lang in der Kita sitzt für Nachmittagsprogramm, Konzentrationsmäßig ist es glaub ich erstmal sinnvoller Wochenenden oder Kurzzeitgeschichten spontan zu machen.
Das schaue ich mir mal mit ihm an!
 
Edit: Nur damit hier keine Missverständnisse entstehen, alles zitierte kommt aus dem Artikel

Gerade drüber gestolpert, passt sehr gut zum Thema:

https://musikdidaktik.net/2016/10/i...r-ab-2-jahren-sinnvoll-oder-nur-werbewirksam/

Speziell zu Schlagzeug:

Edit: Beispielhaft wird in dem Artikel ein Gespräch entworfen zwischen erfundener Mutter (Müller) und Musikschulleitung (Zimmermann=Autorin)

"Frau Müller: Ich habe einen Sohn, der ist 2 Jahre alt und möchte Schlagzeug lernen. Wann immer er kann, sitzt er am Instrument meines Mannes und spielt schon fast wie ein Erwachsener.
Frau Zimmermann: Das ist wirklich toll. Wie wunderbar, dass Ihr Sohn mit Musikinstrumenten aufwächst und sich so schon mit 2 Jahren derart für die Musik begeistert. Diese Begeisterung gilt es nun zunächst zu bewahren und möglichst noch auszubauen. Wir bieten an unserer Musikschule deshalb Kurse im Rahmen der musikalischen Frühförderung an, die musikalische Grundlagen altersgemäß und ganzheitlich ausbilden und ihr Kind auch bei seiner allgemeinen Entwicklung unterstützen. Das Musizieren auf unterschiedlichsten Rhythmusinstrumenten ist dabei ein wichtiger Bestandteil. Wenn er dann das entsprechende Alter hat, kann er gerne mit einem kindgerechten Schlagzeugunterricht starten.
Frau Müller: Sie meinen damit bestimmt so eine musikalische Früherziehung, so mit singen und tanzen und solch Zeug. Nein, das ist nichts für meinen Sohn. Er will Schlagzeugunterricht so richtig mit Lehrer und Noten und so. Der kann nämlich schon Schlagzeug spielen. Wenn ich der Meinung wäre, dass er Singen lernen sollte, dann bringe ich ihm das irgendwann selbst bei…"


"Nach meiner persönlichen Erfahrung ist eine gute Früherziehung einem frühen Instrumentalunterricht in den meisten Fällen vorzuziehen. Denn in der Früherziehung bleibt viel Zeit, wichtige Grundlagen nachhaltig zu etablieren. Rhythmik wird z.B. nur durch Bewegung ausgebildet. In einer bewegungsarmen Zeit, entwickeln Kinder oft nur ein unzureichendes rhythmisches Empfinden und weisen grob- und feinmotorische Defizite auf. Dieser Tendenz kann man mit einer bewegten musikalischen Frühförderung entgegenwirken."

"– Häufig werden auch normale, entwicklungsbedingte Fähigkeiten der Kinder überinterpretiert.
Erinnern wir uns z.B. an das Telefonat zu Beginn des Artikels. Viele zweijährige Kinder trommeln mit ihrem beschränkten Muskeltonus noch sehr locker und dabei sehr gleichmäßig. Eine Fähigkeit, die später leider häufig wieder verloren geht. Das ist der Grund, warum auffällig viele Eltern von Zwei- und Dreijährigen nach Schlagzeugunterricht fragen. Wenn ich ihnen dann vorsichtig zu erklären versuche, dass diese Fähigkeit natürlich und sehr häufig ist, sind einige Eltern wirklich verärgert."

"Instrumentalunterricht mit Kindern vor der Einschulung (und auch noch danach) ist nur sinnvoll, wenn …
1. …die Eltern sich stark engagieren und die Kinder zu Hause beim Üben unterstützen.
2. …das Kind bereit ist, zu Hause zu üben.
3. …die Eltern genügend Durchhaltevermögen mitbringen.
4. …die Eltern auch mit kleinen Fortschritte zufrieden sind.
5. …die Lehrkraft Freude am Umgang mit kleinen Kindern hat.
6. …die Lehrkraft altersgerecht mit dem Kind arbeitet."
 
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Ja witzig.
Leider sind die Kinder alle so unterschiedlich, auch wenn sie entwicklungstechnisch oft auf einem Punkt sind, dass ich solche verallgemeinerten Artikel schwierig finde.

Nein, das ist nichts für meinen Sohn. Er will Schlagzeugunterricht so richtig mit Lehrer und Noten und so.
Er möchte das nicht, nicht mit 2, nicht mit 6.
Vielleicht will er aber einfach trommeln, und diese Energie kann man etwas fokussieren und begleiten.
Denn in der Früherziehung bleibt viel Zeit, wichtige Grundlagen nachhaltig zu etablieren. Rhythmik wird z.B. nur durch Bewegung ausgebildet. In einer bewegungsarmen Zeit, entwickeln Kinder oft nur ein unzureichendes rhythmisches Empfinden und weisen grob- und feinmotorische Defizite auf.
Das heißt nicht, dass man es nacheinander lernen muss.
Stellt euch vor, ihr müsstet erst Noten, dann Rhytmik lernen, dann Dynamik...
Wenn ich ihnen dann vorsichtig zu erklären versuche, dass diese Fähigkeit natürlich und sehr häufig ist, sind einige Eltern wirklich verärgert.
Klar, das liegt an den Powereltern, die ihre Kinder zum nächsten Genie erziehen wollen.
Finde ich auch fürchterlich :redface:
1. …die Eltern sich stark engagieren und die Kinder zu Hause beim Üben unterstützen.
Aber auch das Kind üben lassen, und auch nicht üben lassen
2. …das Kind bereit ist, zu Hause zu üben.
Die Eltern müssen auch bereit sein. Wer will das Getrommel schon ertragen :D
3. …die Eltern genügend Durchhaltevermögen mitbringen.
Und auch Ruhe
4. …die Eltern auch mit kleinen Fortschritte zufrieden sind.
Oder auch mit keinen Fortschritten. Ich messe doch nicht die Fortschritte, sondern ob Junior Spaß hat...
 
Hallo Iwan, hallo liebe Leute,

ich stolpere über diesen Thread, weil ich gerade ähnliche Überlegungen habe wie @crazy-iwan. Nur unplanmäßig bin ich schon weiter fortgeschritten. Mein Knirps wird im November drei und trommelt auf allem herum. Aus Töpfen, Bongos und Glockenspiel baut er ein Drumset um sich herum auf. Zu Weihnachten wollte ich kleine Rahmentrommeln zur klanglichen Erweiterung besorgen, doch gestern fiel mir zufällig für 20€ ein passables und stimmbares Kinderdrumset in die Hände gefallen. Das kann ich nicht noch ein oder zwei Jahre zurückhalten, zumal unsere fünfjährige es auch spielen wollen wird, was andere aber auch ähnliche Fragen aufwirft.

allerdings frage ich mich, ob man in dem Alter nicht mit kleinen Trommeln anfangen soll, oder wie man sowas angeht.
Ich schreibe natürlich nicht von eigenen Erfahrungen mit kleinen Kindern am Drumset. Beruflich (ich bin Förderschullehrer) trommele ich aber viel mit Schülern von sechs bis 18 Jahren, die häufig erste Erfahrungen mit Trommeln oder am heißbegehrten Drumset machen und oft motorisch, kognitiv und emotional auf einem ähnlichen Entwicklungsstand sind wie Drei- bis Fünfjährige. Da fahre ich ganz gut mit einer Mischung aus Vormachen, experimentieren/improvisieren lassen, Techniken zeigen, Zusammenspiel, spielerisches Call & Response. Zu Hause mit den Kindern läuft es ähnlich, aber noch “zwangloser“ (Zwang ist eigentlich das falsche Wort). Wenn die Kinder aufnahmebereit sind sind sie wirklich wie Schwämme. Schon mehrfach habe ich erlebt, dass Schüler plötzlich Rhythmen getrommelt haben, die ich ihnen eigentlich nicht zugetraut hatte. Am besten war es meist, wenn jemand einen Rhythmus in einem Tempo gut spielen konnte. Da sind Anfänger oft noch nicht so flexibel, auch weil das nötige Zuhören und Einstellen auf die anderen noch garnicht beherrscht wird. Also gebe ich einen Teil der Führung ab und steige ein, unterstütze durch Mitspielen und kleine Details. Wenn das eine Weile läuft, beginnen die Lernenden oft, auch auf die anderen und den Gesamtklang zu achten. Das ist eine ziemlich komplexe Wahrnehmungsleistung. Das motorische Bedienen von Instrumenten ist diesbezüglich noch anspruchsvoller als das Mitsingen von Liedern.

Mit meinen Kindern gehe ich es ohne Druck an. Ich spiele selbst öfter Musik, dann wollen sie meistens eh mitmachen. Oder ich spiele mit, wenn sie gerade üben und es zu wild wird. Musikalische Früherziehung und Musikgarten hatten sie schon. Sie musizieren total gerne, die Früherziehung war ihnen nach einiger Zeit aber zu gelenkt. Jammen, zu Musik tanzen, eigene Texte singen, ohne dass jemand sagt, wie es genau laufen soll, lässt sie ein recht “natürliches“ Verhältnis zur Musik entwickeln. Auf der anderen Seite machen sie ja eh alles nach, was ihnen gefällt und lernen beiläufig.
Als “Samenkorn“ für die Rhythmusentwicklung am Schlagzeug werde ich den gleichmäßigen Wechsel von Basedrum und Snare vormachen (vielfach bewährt und beliebig erweiterbar). Irgendwann machen die Kinder das schon nach, und bis dahin wird beim Lieder singen halt bei jeder Silbe auf eine Trommel geschlagen oder es gibt Freejazz.

Eigentlich halte ich die Rahmentrommeln oder andere Handtrommeln, die möglichst auch schön klingen, für eine ganz gute Möglichkeit, Kinder ans Trommeln heranzuführen. Vielleicht führt ein komplettes Drumset zu Überforderung, ich glaube abei eigentlich viel mehr, dass die Fußmaschine, wenn sie zu den zwei Händen zu viel ist, beim Spielen einfach vergessen wird. Und irgendwann, nachdem sie mehrfach entdeckt wurde, bauen die Kids sie von selbst ein. Und natürlich werden sie immer staunend und begeistert zusehen, wenn Könner trommeln. Und das so nachahmen, wie es halt klappt. Wollen sie irgendwann Unterricht, sollen sie ihn bekommen. Vielleicht spielen sie dann ja schon ein paar Grundrhythmen:rolleyes:.

Die Frage ist da, ob es einen Wiedererkennungswert gibt. Seine Kinderlieder haben keine deutlichen Percussion-Elemente drin, da läuft alles über den Gesang :gruebel:
Hört er denn nur Kinderlieder, oder auch die Musik seiner Eltern? Bei uns ist die Playlist ausgewogen, da legen wir Wert drauf. Vorgestern haben unsere Kids rhytmisch und tight wie noch nie zur extrem funkigen neuen Parcels-CD getanzt. Die wird wohl häufiger zur unauffälligen Rhythmusschulung dienen, zumal der Genussfaktor auch stimmt.
Und es gibt auch ein paar gute Kinderlieder-CDs mit ordentlich Percussion. Bei Bedarf PN, damit es nicht zu OT wird.

Soweit meine paar Gedanken zum Thema. Ich glaube, sofern nicht ausdrücklich ein Drumset gewünscht wird, ist es ziemlich egal, worauf die Kinder trommeln. Sie haben ja Phantasie und trommeln sogar in der Luft. Schöner Klang erhält natürlich die Freude länger aufrecht, weshalb ich beim Kauf darauf achten würde.
Am wichtigsten ist, denke ich, dass man Anteil nimmt und mitmacht, wenn's erlaubt wird.
 
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Ich habe jetzt nicht alle Posts im Detail zum Zitieren gelesen. Hier mal kurz MEINE Essentials:
Die eigene Biografie begann - wie in den 1960ern üblich - mit den Blechdosen von XOX-Gebäck oder der Persil-Trommel. (Ok, ein Nachbar hatte ein Drumset im Keller, da durfte ich auch mal draufhauen.) Geendet hat das bei mir im Versuch, Gitarrist und Basser zu werden. Etwas Percussion auch, aber nicht vorrangig. Die XOX-Dose gab es übrigens auch im Elternhaus meiner Frau, die musikalisch dann bei Drums und Perc hängengeblieben ist.

Unsere Kinder durften im Haus über alles stolpern, was irgendwie mit Musik zu tun hat: Recht früh (vielleicht mit 1.5 oder 2 Jahren) haben wir ein Kinderschlagzeug (tatsächlich waren es sogar 2...) gekauft. Damit waren wir immer die coolen Eltern bei den Kindergeburtstagen (vor allem bei den fremden Kindern...). Das stand jahrelang im Wohnzimmer an prominenter Stelle, die Kinder durften immer drauf hauen, dann musste der Tatort eben hintenan stehen. Dann gibt es da viele (zumeist Klein-) Percussions, von der Werbegeschenk-Klatschhand (so was: https://www.adizz.de/de/YORK-Klatschhaende-blau) über irgendwelche Ethno-Trommeln und Selbstgebautes bis hin zu ein paar pfiffigen Schlagwerk- oder LP-Effekten, Bongos, Congas, Djembe, aber auch ein paar Metallophone. Cajon? Ja, auf jeden Fall. Wir haben mit den Kindern eine kleine selbst gebaut, etwas größer als die von Schlagwerk. Gar nicht hauptsächlich als Musikinstrument, sondern als selbst gebautes Sitzmöbel mit Musikzusatzfunktion, quasi als "nutzbare Option". Kam gut an.

Die Kinder haben allerdings nie Schlagzeugunterricht gehabt; das wollten sie nie, dafür sind sie dann bei Klavier, Chor, Posaune, Geige, Orgel hängengeblieben...
 
doch gestern fiel mir zufällig für 20€ ein passables und stimmbares Kinderdrumset in die Hände gefallen

Und da hört sich das ganze schon wieder auf. Sogar das hat damals 100€ gekostet. Was du erstanden hast ist vermutlich bestenfalls als Deko zu gebrauchen und wird weder deinen noch den Ohren deines Kindes gefallen. Ich rate dir zur Früherziehung auch erst mal weg von Schlagzeugen zu bleiben. Trommeln stell ich mir toll vor aber eine Trommel genügt da mal. Ich stelle mir sowas wie eine Djembe, Bongos oder Cajon vor, da muss man dann auch nicht lernen wie man Sticks haltet. Es trainiert alle von dir angesprochenen Bereiche, ist aber viel leichter aufzugreifen und das Schlagzeug kann danach die Fortsetzung sein. Mit mehreren Kindern kannst du da einen richtigen Trommelkreis aufbauen! Pass nur drauf auf das es nicht zu laut wird oder sorge für Gehörschutz!

LG lightrsout
 
Und da hört sich das ganze schon wieder auf. Sogar das hat damals 100€ gekostet. Was du erstanden hast ist vermutlich bestenfalls als Deko zu gebrauchen und wird weder deinen noch den Ohren deines Kindes gefallen.

Hmmpf. Gerade bei Drums und noch mehr bei Percussions findet man immer wieder irgendwelche Trüffel, die für wenig Geld interessante und brauchbare Klänge liefern. Unsere Kinderschlagzeuge haben 35 DM (!) gekostet (Sonderpostenmarkt...), das Becken taugt nicht wirklich was, der Rest ist aber ok. auf jeden Fall für den Zweck eines musikalischen Einstiegs. Solange Profis neben xyz und abc auch auf Bremstrommeln, alten Computerfestplatten (Aluminiumlegierung) und Messingstäben vom Baumarkt spielen, würde ich den Preis nicht als alleiniges Kriterium der Qualität wählen. (Auch wenn es wahrscheinlich im Hochpreissegment einfacher ist, etwas Zufriedenstellendes zu finden.)
 
@rw: Ich stimme dir zu das, vor allem Percussion Instrumente nicht teuer sein müssen. Bedenke aber, das es hier um Kinder geht und wie billige Instrumente zum Teil nur verarbeitet sind. Von der Stange klingen sie ungenügend und sind im schlimmsten Fall sogar scharfkantig etc.

Wenn ich Billig-Schlagzeug höre denk ich halt immer sofort an Doppler-Drums, die ein Becken verkaufen das ein dreijähriger ohne Probleme zusammenfalten kann. Nicht mal als Topfdeckel kann man das verwenden.
 
Völlig klar, Augen auf, aber die Märkte funktionieren so skurril, dass man immer mal spannende Dinge für wenig Geld bekommen kann. (Und jemandem, der keine Ahnung hat, würde ich nicht empfehlen, die Einsteigerinstrumente bei Kik oder Rudis Reste-Rampe zu kaufen... Aber genau in solchen Läden haben wir immer wieder mal Trüffel gefunden. Wobei ich jemand bin, der sehr "soundsüchtig" ist und auch schon mal im Musikgeschäft 1.5 Stunden Kuhglocken für um die 20€ ausprobiert hat, um dann die in meinen Ohren passendste zu finden.)
 
Und da hört sich das ganze schon wieder auf. Sogar das hat damals 100€ gekostet.
Das was ich bekommen habe kostete neu 120€ bei Thomann. Die Becken sind nicht gut, aber der Rest ist stimmbar und zwar günstig, aber schon echt okay und mehr als ein Spielzeug, das nach Pappkarton klingt. Hätte es mir eine Bekannte nicht so günstig hinterhergeworfen (ich konnte einfach nicht widerstehen), hätte ich auch erstmal andere Percussionistrumente gekauft.

Falls eins der Kinder ernsthaft Drummer wird, kann das Set ausgetauscht werden, bis dahin oder bis es zu klein ist, reicht es erstmal. Wobei - die Bekannte hat noch etwas metallicgelbes und wenig genutztes von Ludwig herumstehen... Wer weiß, wie lange ich widerstehen kann :rolleyes:.

Ich rate dir zur Früherziehung auch erst mal weg von Schlagzeugen zu bleiben. Trommeln stell ich mir toll vor aber eine Trommel genügt da mal. Ich stelle mir sowas wie eine Djembe, Bongos oder Cajon vor, da muss man dann auch nicht lernen wie man Sticks haltet.
Früherziehung haben wir erstmal durch, vielleicht nächstes Jahr nochmal.
Ich lasse den Kindern ja ziemlich viele Freiräume beim Musizieren. Der Knirps besteht zur Zeit auf Schlägel, auch beim Tambourin und den Bongos. Ich spiele viel mit den Händen, damit er sieht, dass es auch anders geht...

Jetzt will ich aber nicht länger crazy-iwans Thread okkupieren.
 
Moin nochmal,

jetzt schreibe ich doch nochmal ein bisschen über meine ersten Erfahrungen mit dem Thomann Kinderschlagzeug unter dem Weihnachtsbaum. Für jedes Kind (Junge 3, Mädchen gerade 5) gab edr ein paar 30cm Sticks dazu. Das kam sehr gut an :m_drummer:. Nach zaghaften ersten Versuchen am Set steigerte sich die Intensität deutlich. Man muss schon ein Auge darauf haben, aber die Kinder gehen mit regelmäßigen Erinnerungen vorsichtig mit dem Set um. Der Punkrockaufstand muss aber regelmäßig gebremst werden.

Ich hatte ich ja schon geschrieben, dass ich die Kinder nur punktuell anleiten möchte, und wenn sie es einfordern halt. Manchmal setzte ich mich hinter das Kinderschlagzeug und spiele einfach, was ich kann. Lernen durch Beobachten passiert ja nebenbei und völlig zwanglos.
Vorvorgestern gab es die erste Lektion für meine Tochter: Abwechselnd Basedrum und Snare spielen. Seitdem spielt sie das regelmäßig wenn sie ans Set geht und verliert sich dann bald in “Improvisationen“, wenn man das so nennen kann. Gestern morgen hat der Kleine dann auch den Rhythmus gespielt. Mit der Aufforderung “spiel mal nach“ hätte das vielleicht auch funktioniert, hätte aber auch eine kleine Enttäuschung sein können, wenn es nicht geklappt hätte.

Gestern habe ich zum ersten Mal ein paar Akkorde dazu gespielt, und zwischendurch hatten wir sogar ein gemeinsames Tempo :rolleyes:. Heute klappte es schon etwas länger.
Die rhytmischen Gehversuche werden auch immer strukturierter. Allerdings ist auch schon eine Basis da. Beide singen sehr viel und können im Takt klatschen. Wahrscheinlich ist das normal, ich habe ja fast nur meine bedonderen Schüler zum Vergleich :).

Falls eins der Kinder Schlagzeugunterricht möchte, suchen wir einen Lehrer. Bis dahin soll es ungezwungen weitergehen. Als ich mal einfach so in der Küche den “We-will-rock-you-Rhythmus“ gestampft habe, sind sie sofort zum Schlagzeug gelaufen. Eines Tages spielen sie ihn unaufgefordert nach, dessen bin ich mir ziemlich sicher.

In unserem Fall scheint, zumindest vorerst, auch drei Jahre nicht zu jung zu sein. Das ist aber wahrscheinlich von Fall zu Fall zu entscheiden. Ich glaube, man muss es auch sich selbst zutrauen, das Kind angemessen im Umgang mit dem Instrument zu begleiten. Da sind musikalische Eltern klar im Vorteil - aber das sind wohl die meisten hier ;).
 
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