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Künstlervertrag ok oder nicht

Hallo nochmal,

kurz noch zu dem Thema Projekt. Ja, so ist es wohl, dass die Plattenfirma, das Label bestimmte Vorstellungen hat, die es gerne verwirklichen möchte. Ist ja auch verständlich. Nun sind die Vorstellungen ja nicht sooo weit weg voneinander, aber wir haben halt schon durchblicken lassen, dass wir gerne bessere Texte hätten z. B. und nicht ganz so altbacken z. B. Letztlich laufen die Liedvorschläge dann aber doch wieder darauf hinaus. Wahrscheinlich liegt das eben automatisch, dass denen das ja halt eben auch gut gefällt.

Die Sängerin, die vorher da beschäftigt war, hat ein paar Videos im Netz und mir hat das eigentlich auch alles recht gut gefallen, was die da so produziert haben. Man muss sich eben auch persönlich damit identifizieren können.

Wie seht ihr das? Immerhin muss ich es nach außen vertreten und verkaufen. Ich kann ja schlecht sagen, das Lied wollt' ich unbedingt singen, obwohl es dann ja nicht ganz so ist. Es wurde auch schon mal was von undankbar durchklingen lassen, weil man eben auch versucht, dass das ganze so schön wie möglich wird. Insgesamt kann man sich so nicht mal beschweren. Aber wie weit würdet ihr denn so gehen? Immer sagen, dass das jetzt nicht ganz so das ist, was man sich vorgestellt hat oder nehmen, was angeboten wird. Texten dürfen wir sogar selber, es muss einem selbst aber auch was einfallen.

Im Großen und Ganzen können wir uns echt nicht beschweren, bis jetzt, aber ich möchte nachher auch nicht todunglücklich irgendwo landen, wo ich gar nicht sein wollte. Doch wer kann das schon von sich behaupten, dass alles so lief, wie er es haben wollte?!

LG und einen schönen Rest-Sonntag :redface:)
 
Hi nochmal,
ich denke, Ihr kommt nur zu etwas anderem, wenn Ihr selbst aktiver werdet.

Ihr habt gesagt, was Ihr Euch vorstellt, was aber nicht bewirkt, dass Ihr etwas anderes geliefert bekommt. Das kann sehr viele Gründe haben. Möglicherweise gibt es doch unterschiedliche Ansichten auf das, was Marktchancen hat, möglicherweise arbeiten die eben gerne mit ihren bewährten Leuten zusammen, möglicherweise spielt noch was ganz anderes eine Rolle, unter anderem, dass nicht so recht klar ist, was nun bessere Texte sein sollen. Das kann jetzt noch ziemlich lange so weiter gehen. Irgendwie befriedigend, irgendwie aber auch nicht das Gelbe vom Ei.

Was Ihr machen könnt:
  1. Macht mal selbst einen Text.
    Könnt Ihr hier auch reinstellen, dafür gibt es einen eigenen Bereich für (unter vocals > eigene Texte), da könnt Ihr auf Feedback oder Unterstützung hoffen. Versucht es ruhig mal - wenn man sich mal beim songtexteschreiben ausprobiert bzw. es sich drauf geschafft hat, ist das sicher kein Fehler.
  2. Schaut mal in dem benannten Forum nach Texten und Autoren, die Euch gefallen.
    Erstens als Anregung, zweitens vielleicht ergibt sich ja was und drittens gibt es da auch einige Autoren, die da schon auch berufliche Erfahrungen haben. Ein Austausch kann da nie schaden.
  3. Schaut auch mal songs an, deren Texte Euch gefallen und orientiert Euch daran.
    Wäre vielleicht auch ein konkreter Hinweis in Richtung Eures Managements, falls Ihr das nicht schon gemacht habt, oder auch, um selbst Euren Blick noch mal zu schärfen. Möglicherweise könnt Ihr ja auch fragen, ob man von dem und dem nicht mal einen Text kaufen oder in Auftrag geben kann. Fänd ich mal interessant, wie die sich dazu verhalten.
Das wären ein paar Möglichkeiten, wie Ihr aus der etwas unbequemen passiven Rolle raus kommt.

x-Riff
 
Zuletzt bearbeitet:
@x-Riff

Hey, danke für die Ideen. Da fehlt's wohl manchmal auch noch etwas. Klar, man muss selber mehr aktiv werden, um zu bekommen, was man sich vorstellt.

Selber texten ist auch okay, haben schon angetestet. Ja, du sagst da was: Viele Aussagen sind etwas schwammig, z. B. bessere Texte... Naja, wenn sie uns was anbieten, finden die das ja schon gut. Selber texten ist eine tolle Möglichkeit, aber so gut bin ich darin selber nicht. Dann denken die anderen wahrscheinlich: oh Graus... ;o)

Probieren geht über studieren...

@alle
Weiß jemand, ob man sich das im Management-Vertrag auch reinschreiben kann, dass man für Auftritte, die man selber an Land zieht und die mit den Produktionen nichts zu tun haben, nicht noch Geld abtreten muss bzw. die Erlaubnis von jemandem dazu braucht.

LG
 
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Weiß jemand, ob man sich das im Management-Vertrag auch reinschreiben kann, dass man für Auftritte, die man selber an Land zieht und die mit den Produktionen nichts zu tun haben, nicht noch Geld abtreten muss bzw. die Erlaubnis von jemandem dazu braucht.
In einen Vertrag kann alles rein, worauf sich die beiden Vertragsparteien einigen, es sei denn sie bedeuten Gesetzesübertretungen.

Es ist mehr eine Frage der Macht, des Üblichen und des Verhandlungsgeschickes.

Nicht schlecht wäre, wenn Ihr ein konkretes Beispiel benennen könnt, wo das der Fall wäre und deutlich wäre, dass sie wirklich gar keinen Beitrag dazu erbracht haben.
Das wird aber nicht einfach sein, weil ja das Management üblicherweise auch für Werbung, Vertrieb und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist und damit argumentieren kann, dass ein Auftritt auch einer allgemein verbesserten Wahrnehmung der Band geschuldet ist, ebenso die Bedingungen für den Auftritt etc.

Zudem ist es ökonomisch häufig eine Mischkalkulation - ein Management weiß nicht, welche Band das Rennen macht und etwas einbringt und man weiß auch nicht, wodurch eine Band etwas einbringt - also versucht man, bei allem, was generell reinkommt, auch was abzubekommen.

Eine Alternative wäre, dass Ihr in den Vertrag reinschreibt, dass ihr auch selbst in Sachen Eigenvermarktung aktiv werden könnt - dann ist nur folgerichtig, dass ihr zumindest einen deutlich höheren Anteil bekommt, wenn auf diesem Weg Einnahmen generiert werden.

x-Riff
 
Hallo wieder,

also vielleicht lässt sich das irgendwann mal nachvollziehen, wenn irgendwo geschrieben steht "wir hatten ihr Lied im Radio gehört und deshalb hatten wir Sie dann auch für Veranstaltung XY gebucht" oder so ähnlich. Also manchmal ist es ja schon ersichtlich, dass es irgendwie in kausalem Zusammenhang steht. Wenn ich aber ein ganz anderes Projekt anleiere für mich privat, auch um weiter etwas unabhängig zu bleiben, dann dürfe das schon klar gehen.

Besteht kein Management-Vertrag und ist keine Einigung bzgl. irgendwelcher Auftritte vereinbart, dann kann ich wohl machen, was ich möchte, ohne was abgeben zu müssen, vermute ich mal. Ansonsten ist es wohl so, wie du es geschrieben hast, x-Riff, alles Verhandlungssache und am besten lässt man sich's haargenau reinschreiben, bevor es nachher noch anders ausgelegt werden kann.

Nun bin ich gespannt, wie das alles noch werden wird. Jetzt geht's los. Jetzt werd' ich doch noch in eine Richtung gedrückt, die mir persönlich nicht ganz so zusagt. Aber so ist das wohl im Business. Grade wenn man noch unbekannt ist und wenn man dann später Erfolg damit hat, muss man auch schön dabei bleiben.

Letztlich muss ich dann aber auch eher jemanden spielen auf der Bühne. Das muss ich wohl noch lernen, eine Figur zu kreieren, die dazu passt. Also die Bewegungen auf der Bühne müssen irgendwie auch dazu passen und stimmig sein. Verkaufen muss ich es ja so, als wäre es das schönste, was es überhaupt gibt und dass ich mir alles selbst ausgesucht habe etc. Die Lieder sind auch wirklich nicht sooo übel, nur eben leicht eine andere Richtung, wie ich sie mir gewünscht hätt'.

LG
 
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Ich glaube nicht, dass ich das schaffe. Das ganze bereitet mir Bauchgrummeln und eine schlaflose Nacht. Bald geht es ins Studio und ich darf offensichtlich nicht mitreden bei der Songauswahl.

Bin ich zu anspruchsvoll? Undankbar? Wie schafft man das? Ich könnt' heulen. Für mich ist das nichts.
 
Das hört sich nach ein paar ordentlichen Prüfungen an, die Du gerade durchläufst. Hört sich so an, als fühltest Du Dich gerade ziemlich links liegen gelassen.

Unbenommen davon, was jetzt im Einzelnen passiert, solltest Du aber mal in Deinen Vertrag schauen:
Steht da etwas von einer Strafe, Konsequenzen oder Verpflichtungen (auch finanzielle), wenn Du aussteigst?
Gibt es einen Passus, in dem etwas über Deine Mitwirkungsmöglichkeiten gesagt wird bzw. darüber, was die andere Seite festlegen oder bestimmen darf?

Kläre auf dieser Ebene noch einmal genau, welche Möglichkeiten Du hast und welche Verpflichtugen Du eingegangen bist.
Kläre für Dich, was Du willst und was Du nicht willst.
Die andere Seite will ja auch etwas - das ist die Basis für Verhandlungen und Kompromisse.

Du kannst auch mal antesten, was eigentlich passiert, wenn Du Dich weigerst - etwa in dem Du sagst, dass Du den song XYZ nicht singst. Was passiert dann?
Wird gefragt, warum? Sucht man das Gespräch? Hast Du mal selbst songs vorgeschlagen? Was ist damit passiert?

Versuch mal, Dir vorzustellen, dass ein oder Jahr vergangen und alles gut gelaufen ist - stell Dir einen absolut tolles Ergebnis vor. Und dann frag Dich, wie es dazu gekommen ist: Was hat zum positiven Verlauf beigetragen? Was hast Du gemacht? Wie hast Du Dich verhalten?

x-Riff
 
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Hallo x-Riff,

dankeschön auch wieder für deinen lieben Beitrag.

Ich habe noch mal drüber nachgedacht und das schlimme für mich ist eigentlich gar nicht mal das Lied oder so. Vielleicht könnte ich da noch über den Schatten springen.

Für mich steht dahinter, dass man scheinbar nicht ernst genommen wird, auch in anderen Belangen. Viele Dinge, die uns vorher anders erzählt wurden vom Mittelsmann gewissermaßen. Und als wir dann zusammensaßen lagen die Dinge dann plötzlich anders und es war keine Rede mehr davon.

Ich glaube es geht hier ganz stark um Transparenz und vor allem um Vertrauen. Und das ist hier nicht wirklich gegeben. Mir liegt ganz stark im Magen, dass wir vielleicht früher oder später ganz tief in der Sch... sitzen und gar nicht so recht mitgekriegt haben wie wir eigentlich dort gelandet sind. Das arbeitet ganz stark in mir.

Dass ich noch Titel aufgedrückt bekomme, die der Plattenfirma gefallen und die natürlich daran glaubt usw. ist wahrscheinlich nur eine Auswirkung davon, dass ich das Gefühl dann wirklich überhaupt gar nichts mehr gelassen zu kriegen. Wenn es erfolgreich werden würde (mehr oder weniger), dann habe ich am Schluss auch nichts damit zu tun und muss mir anhören, dass ich ja ohne die immer noch in einem Loch hocken würd'. Obwohl MEINE Liedauswahl vielleicht auch zum Ziel geführt hätte...

Für die Musikvideos schreibt auch die Plattenfirma die Scripts. Dann muss ich auch noch da alles machen, was die sich ausgemalt haben. Ich komm' mir einfach blöd vor. Die letzte Sängerin hat ein ganz nettes Musikvideo gehabt. Da wurde ein Schauspieler mit reingestellt, den musste sie dann auch noch küssen. Also sowas hab' ich noch in keinem Musikvideo gesehen. Es gibt Andeutungen usw aber ein Kuss? Es würde vielleicht auch leichter fallen, wenn man ihnen eine gewisse Professionalität zugute halten könnte. Aber so?

Für uns steht eigentlich schon fest, dass wir nicht mehr weiter machen werden. Der Vertrag läuft noch ein Jahr und zum Glück steht dort erfreulich wenig drin. Also geplant ist jetzt mal, dass Anfang nächsten Jahres wir uns zurückziehen werden und nichts mehr machen werden. Und dann läuft der Vertrag aus und gut ist...So wird's wohl laufen. Dieses Jahr sind noch 3 Sachen, die geplant sind, die wir mit ihnen noch durchziehen müssen.

Morgen wollen sie noch eine Besprechung abhalten. Vielleicht erfahren wir dann am Wochenende on Tour was darüber. Und wir sind gespannt, was uns da überhaupt erwartet, weil ja der Mittelsmann mit dabei ist - 2 Tage lang. Der wird uns schon ganz schön zutexten. Natürlich nur mit dem, was wir wissen dürfen ;o)

LG
 
Ich glaube es geht hier ganz stark um ... Vertrauen.
Das ist wohl der springende Punkt. Du hast der ganzen Sache von deinem ersten Post an mißtraut und durchgehend deine Zeifel an dem gesamten Vorgehen, der geplanten Zusammenarbeit und insbesondere dem zu erwartenden Ergebnis gehabt.
Es schien durchgehend so, dass du dich weder organisatorisch noch künstlerisch mit der Geschichte anfreunden kannst.
Mir als Außenstehendem scheint der Ausstieg aus dem Vorhaben die einzig logische Konsequenz und der richtige Schritt zu sein. Du bist sonst unglücklich, weil du das Gefühl hast, dich nicht wirklich einbringen zu können und die andere Partei ist unglücklich, weil du an allem zweifelst und nicht richtig mitziehst.
Ich tue mich ein bisschen schwer, da jetzt Ratschläge zu geben, weil man ja den Sachverhalt nur Auszugsweise kennt. Aber mein Gefühl ist,
Für mich ist das nichts.

Macht ja nichts. Wenn du auf dein Bauchgefühl gehört hättest, wäre dir das vielleicht auch schon früher klar geworden. Aber man lernt ja nie aus. Und es gibt ja noch so viele andere schöne Möglichkeiten, Musik zu machen.
 
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Angesichts des geringen Anteils, den ich hier von dem ganzen Sachverhalt mitbekomme, geht es für mich auch nicht darum, einen Rat zu geben.

Vielleicht eher zu sagen, wie das auf mich wirkt, was mir dazu einfällt und was für Möglichkeiten ich sehe.
Zumindest ist es beruhigend, dass im Ernstfall ein Ausstieg möglich ist, ohne dass außer Träumen viel zerbrochen ist. Erfahrungen sammeln, kann man das auch nennen.

Wenn man mal bei Erfahrungen bleibt (und eine mögliche Erfahrung ist ja auch, dass es ja doch besser wird als es Euch jetzt scheint), dann kann es auch darum gehen, dass Ihr noch möglichst viel mitnehmt aus dieser Situation.
Wenn Ihr selbst scripte für Videos schreiben wollt, dann ist es doch toll, wenn Ihr jetzt bei einem (vermute ich mal) professionellen Dreh dabei seid. Das ist jetzt nur ein Beispiel dafür, was alles wichtig für Euch sein kann, was Ihr alles lernen und mitnehmen könnt, wenn Ihr so weit seid, Euer eigenes Ding zu machen. Inklusive vielleicht einer Demo, die zunächst mal nur beweist, dass Ihr Erfahrungen habt.

Gestern habe ich eine Dokumentation über Bruce Lee gesehen. In Hollywood musste er noch das Image spielen, das die Amerikaner den Asiaten in Filmen zugestanden. Er hat sich da nicht voll reingehängt, aber genug davon mitbekommen (unter anderem auch Choreografien von Kämpfen entwickelt), dass er später in Hong Kong sein eigenes Ding machen konnte. Hat mich sehr beeindruckt. Was auch dazu zählte, war, dass Bruce Lee sehr verbindlich war: er hat mit Leuten, mit denen er geschäftlich zu tun hatte, sehr konkret auf das hingewiesen, was er will und hat auf sehr konkrete Vereinbarungen geachtet.

Das wäre vielleicht eine Idee in Bezug auf den Mittelsmann. Man kennt ja den Spruch von der stillen Post oder dass um die Ecke herum geredet wird. Letztlich kann jeder sagen, der andere hätte es aber anders dargestellt.
Wenn Ihr in eine Situation mit dem Mittelsmann kommt, laßt Euch nicht von dem zutexten, sondern konfrontiert ihn mit ganz konkreten Dingen und dringt auf ein gemeinsames Gespräch, wo sich am Ende niemand rausreden kann, er hätte was anderes gehört oder gemeint.
Jedenfalls wäre das eine Möglichkeit, noch was rauszuholen - aber auch eine Möglichkeit, Vertrauen aufzubauen. Ihr wißt ja auch nicht genau, was der Mittelsmann der Firma gesagt habt.
Man könnte ein paar Dinge richtig stellen und was für die Zukunft lernen.

Wie auch immer: mal schauen, was draus wird und haltet uns ruhig auf dem Laufenden.

Herzliche Grüße und Toi Toi Toi

x-Riff
 
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Vielleicht noch ein Hinweis aus einer anderen Ecke:
Meiner Erfahrung nach ist es immer besser, im Guten auseinander zu gehen. Auch wenn man im ersten Moment vielleicht denkt, das Kapitel wäre sowieso abgeschlossen und hätte keinen Einfluß mehr. Es lohnt sich oft, sich in das Gegenüber hineinzuversetzen. So lassen sich Konflikte oft im Vorfeld schon mit geringem Aufwand vermeiden.
In deinem konkreten Fall könnte ich mir vorstellen, dass euer Geschäftspartner nicht sehr erfreut sein wird, wenn er jetzt viel Geld für Studioaufnahmen, Fotoshootings, Videodrehs und Werbung ausgibt, wenn euch schon vorher klar ist, dass ihr das nur noch "aussitzt".
Ehrlich gesagt habe ich anhand der Beschreibungen noch nicht ganz verstanden, was für ein Konzept überhaupt hinter der Sache steckt und was sich der Geschäftspartner davon verspricht.
Auch will ich eure Entscheidung, sofern sie denn so ausfällt, nicht kritisieren oder euch etwas Anderes empfehlen.

Ich persönlich würde vermutlich einfach darüber nachdenken, ob Kommunikation mit der anderen Seite nicht sinnvoll wäre. Soll heißen, sie darauf vorbereiten, dass man nicht plant, den Vertrag zu verlängern. Dann ist es für sie nachher keine Überraschung, können jetzt schon überlegen, wie viel Geld sie noch reinstecken und wie sie weiter vorgehen. Vielleicht gibt es ja eine verständnisvolle Ebene.
 
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Finde ich einen sehr guten Hinweis von Korki.
Zum einen ist nicht klar, was der Mittelsmann weitergegeben hat. Es könnte auch so sein, dass die Firma gar nicht weiß, was Ihr eigentlich wollt.
Möglicherweise ist auch ein Kompromiss drin. Möglicherweise auch eine gütliche Einigung. Möglicherweise schauen die auch einfach, was geht.
Es könnte da noch einiges geben, was ungesagt geblieben ist.

Der jetzigen Situation kann man mit "Augen zu und durch" entgegnen - aber auch mit: "Schauen, was noch geht" bzw. "Laß uns drüber reden".

x-Riff
 
Hallo,

danke nochmal für eure Beiträge.

Ja, das ist schon ein Problem, dass man natürlich deutlich machen müsste, was man denn möchte. Hier sehe ich die Auswahl an Liedern, die durchweg sehr professionell sind. Hier dürfen wir aber offenbar nicht auswählen, was uns gefallen würde, sondern die Plattenfirma möchte auswählen. Und hier herrscht dann schon eine Schieflage.

Und letztlich hört man immer nur: Jetzt wollen wir aber entscheiden etc. pp. Der Mittelsmann meinte nur sowas wie: Wenn die Plattenfirma entscheidet, dass dies und das auf die CD kommt, dann haben wir da gar nichts zu melden. Es geht also schlecht ein Kompromiss. Wählt jeder 50 % der Songs aus, kann es schon sein, dass keine einheitliche Linie für den Künstler erreicht wird. So entscheidet dann wohl nur eine Seite darüber. Der Komponist (und der arbeitet echt professionell) sähe mich z. B. ganz woanders, aber er kommt auch nicht zum Zug.

Das grundlegende Problem ist hier ja, dass eben kein wirkliches Konzept ausgearbeitet wurde und auch nicht werden wird. Die sitzen da und hecken was aus, und wir kriegen dann präsentiert und haben das zu machen. So stellen die sich das vor. Die Ziele sind einfach überhaupt nicht richtig klar. Für uns jedenfalls nicht so richtig. Oder es liegt daran, dass uns das nicht so gefällt.

Geht z. B. auch darum, dass die eh lieber uns als Duo haben wollen, das geht uns irgendwie immer so. Ist aber nicht das, was wir möchten.

Da ist eben kein Konzept erstellt worden, kein Plan, wann, was, wie stattfindet. Da wird einfach rumgewurschdelt. Erst heißt es, es gibt Fotos. Bisher tut sich da gar nichts. Dann frage ich mich, warum Lieder aufgenommen werden, wenn wir kein anständiges Präsentationsmaterial haben. Auf der einen Seite wollen sie natürlich schon Geld verdienen, machen dann aber nur Musik fürs Webradio-Format. Und wenn es nur darum geht, uns über einen Managementvertrag lange zu binden, um an unseren (selbst hergeschafften) Auftritten zu verdienen... Also das möchte ich nun wirklich gar nicht. Und ist das legitim, dass die Plattenfirma sich die verauslagten Gelder über einen Managementvertrag wiederholt? Mal ganz abgesehen davon, dass uns das so auch nicht kommuniziert wurde, dass uns die Produktionskosten letztlich doch aufs Auge gedrückt werden sollen. Und das fördert alles nun mal nicht grade mein Vertrauen. Abgesehen davon, dass ich eben auch nicht unbedingt vor hatte, eigenes Geld da zu investieren.

Sie haben signalisiert, dass sie uns investieren wollen (müssen) wie auch immer, bei der nächsten Gelegenheit kriegst du's dann aber aufs Brot geschmiert, von wegen "undankbar" usw. Das ist sicher auch keine gute Basis. Mir ist auch ehrlich nicht so wohl dabei, wenn sie eben so viel Geld zahlen für uns und so wie wir da arbeiten, kommt da auch nie was raus dabei. Zuerst dacht' ich ja noch: naja, wenn die ja "unbedingt" investieren wollen. Aber auf die Dauer ist das auch kein gutes Gefühl. Dann lass' ich das lieber alles und covere wieder mein Zeug wie früher - gut isses.

Schade eigentlich... Aber es wäre auch zu schön gewesen.

LG
 
Hallo Mucki,

Zunächst möchte ich dir für deinen Mut und die Zeit danken, die du in deinen Thread investiert hast. Der wird hoffentlich einigen Nachwuchskünstlern helfen, sich vorher genau klar zu machen, was sie von ihrem Musikerleben erwarten.
Gleichzeitig möchte ich sagen, dass mir regelmäßig Musiker begegnen (gerade auch aus dem Bereich Cover), die sehr emotional und wenig kaufmännisch an das Thema Karriere in der Musikbranche herangehen und zudem ihren eigenen Anteil an der Arbeit und somit am gesamten Schaffungsprozess falsch einordnen. Und es sei auch angemerkt, dass es sich, so man wirtschaftlich erfolgreich sein möchte, um Arbeit handelt!

Die Frage ist doch grundsätzlich; was genau bring der Künstler in den Prozess mit ein?
So wie ich das verstanden habe, gibt es keine eigenen Songs, keine Arrangements, keine wirkliche, vorhandene Marke, in die es sich (meiner Meinung nach) gelohnt hätte, zu investieren. Was genau dazu geführt hat, dennoch dieses Risiko einzugehen, solltest du dir unbedingt bewusst machen. Das ist nämlich dein einziges Verhandlungsmittel. Wie gut ist das denn? Was für Gewinne habt ihr denn bisher ohne "Hilfe" generiert. Könntet ihr davon Leben?

Letztlich möchte da jemand mit euch Geld verdienen. Nur kurzfristig in euch zu investieren wird da wohl kaum im Eigeninteresse sein.
Also würde ich da zunächst nicht immer vom schlechtesten Willen ausgehen. Kommunikation geht immer mindestens von zwei Seiten aus. Ich behaupte einfach mal; würden eure Bedenken im Arbeitsumfeld ebenso klar, wie hier geäußert, wärt ihr bereits ein großes Stück weiter.

In welcher Hinsicht Ihr Mitspracherecht habt, hängt auch immer davon ab, ob ihr selbst eine klare Vision von dem habt, wo es hingehen soll. Ist die nicht konsistent oder für andere nicht richtig erkennbar?
Wie gut seid ihr denn neben dem reinen Handwerk an eurem Instrument aufgestellt?

Man sollte versuchen, die Interessen aller Parteien zu berücksichtigen. Das erleichtert einem auch die eigenen Vorstellungen umzusetzen.

Viele Grüße und Erfolg,

Jan
 
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Und ist das legitim, dass die Plattenfirma sich die verauslagten Gelder über einen Managementvertrag wiederholt?
Letztlich möchte da jemand mit euch Geld verdienen.
Ich denke, das ist des Pudels Kern.

Das sollte schon grundsätzlich klar sein, dass das investierende Unternehmen mehr raus haben will als es reingesteckt hat. Das muss auch insgesamt so sein, ansonsten ist es nicht lange am Markt. Nicht jede Investition zahlt sich aus und manchmal mag man auch was aus Liebe zur Musik oder zum Kunstschaffenden tun - aber das kann man auch nur machen, wenn man als Unternehmen halbwegs gesund da steht.

Das ist die eine Seite.

Die andere Seite ist, dass der Kunstschaffende auch was davon haben will: Erfahrung, Entwicklung, Geld, Möglichkeit, sich Leuten zu zeigen.

Auf dieser Basis geht man dann einen Vertrag ein.

Wenn ich den thread verfolge, waren Dir die möglichen Vor- und Nachteile auch präsent. Es ist halt auch vieles Interpretationssache, man hat noch nicht die Erfahrung, alles kann man am Anfang noch nicht festlegen etc. Dennoch: je mehr man offen läßt, desto mehr Spielraum und Geltung hat die andere Seite und desto mehr passiert nach ihrer Nase.

Das ist für mich die grundlegende Erfahrung dieses Verlaufs.
Im Nachhinein - und dabei geht es nur um Erfahrung und Erkenntnisgewinn, um nichts anderes - bzw. wenn man nach vorne schaut, und sich fragt, was man beim nächsten Mal anders machen würde, wären aus meiner Sicht diese Dinge angezeigt:
1) Den "Mittelsmann" so schnell wir möglich und so weitgehend wie möglich rauszuhalten.
Das muss kein böser Wille sein - jeder weiß, wie stille Post funktioniert: was man selbst gesagt und gemeint hat, kommt, je mehr Kettenglieder dazwischen sind, um so anders an ...
2) Ein paar ganz klare Forderungen aufstellen und auf deren Einhaltung achten.
Vor allen Dingen, Forderungen, die sich überprüfen lassen und zwar sehr schnell. Das kann auch einfach die Forderung sein, einen eigenen song umzusetzen oder ein cover zu bestimmen und den als einen von den ersten dreien, die man anpackt. Oder die Auswahl der Fotos zu bestimmen, die genommen werden. Irgendetwas, anhand dessen man feststellen kann, ob die andere Seite überhaupt gewillt ist, einen Dinge mitbestimmen zu lassen.
3) Mit Musiker*innen oder anderen Leuten (Komponist*innen) sprechen, die mit diesem Unternehmen schon zusammen gearbeitet haben oder zusammen arbeiten. Dann hat man zumindest eine Chance, für sich herauszufinden, was die Handhabungsweisen sind und worauf man achten sollte.
4) Man kann zumindest die wichtigsten Ziele und ein Grundkonzept verlangen bzw. gemeinsam ausarbeiten.
Das ist eigentlich auch generell die Grundlage unternehmerischen Handelns. Dass man nichts davon erfährt, heißt nicht, dass das Unternehmen keinen Plan, keine Ziele und kein Konzept hat. Es heißt möglicherweise, dass das Unternehmen sich ausrechnet, dass es besser zu ihrem Plan, ihren Zielen und ihrem Konzept kommt, wenn sie die Kunstschaffenden im Ungewissen läßt und ihnen die eigenen Entscheidungen scheibchenweise serviert. Es mag auch durchaus so sein, dass es Leute gibt, die auch in Unternehmen relativ planlos handeln oder man eben nicht so wichtig ist, als dass viel Energie da reingesteckt wird. Aber beides läuft letztlich auf´s gleiche hinaus: Als Kunstschaffende/r sitzt Du am Ende der Nahrungskette. Jedenfalls wenn man nicht darauf dringt - und das heißt letzten Endes: es zur Bedingung macht - das Menue mitzubestimmen.

Was würdest Du auf Deine "lessons learned"-Liste setzen, Mucki?

Zunächst möchte ich dir für deinen Mut und die Zeit danken, die du in deinen Thread investiert hast. Der wird hoffentlich einigen Nachwuchskünstlern helfen, sich vorher genau klar zu machen, was sie von ihrem Musikerleben erwarten.
Das möchte ich extremst unterstreichen!
Ich finde es großartig von Dir, dass Du Deine Erlebnisse und Erfahrungen offen machst und beschreibst, so dass potentiell viele Künstler und Künstlerinnen sich ein Bild davon machen können, wie Verträge und der Ausführungen verlaufen können.

Nichts - neben eigenen Erfahrungen - ist so wertvoll wie die Erfahrungen anderer, wenn sie denn gewillt sind, diese mitzuteilen!

Wie geht es denn jetzt weiter?
Geht es um einen weiteren Vertrag (Managementvertrag)? Oder läuft die Sache aus? Wie sind denn Eure Verpflichtungen eigentlich?

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Hallo ihr Lieben,

hatte gar nicht mitgekriegt, dass ich wieder zwei neue Antworten habe... Vielen lieben Dank für eure Beiträge.

Ja, vom Business habe ich nicht so viel Ahnung, da geb' ich ja zu, deshalb schreibe ich ja hier. Auch dass man vielleicht Dinge tun muss, die einem nicht so nach der Nase gehen. Aber ich habe das psychisch schon einige Probleme und wenn es grundsätzlich nach der Nase anderer geht und man so gar kein Mitspracherecht hat.... Alles was wir vorschlagen wird in den Wind geschossen.

Letztlich haben sich auch andere Partner aus unseren Reihen wieder schnell verabschiedet, weil ihnen sogar in ihre Arbeit letztlich reingepfuscht wurde von Mittelsmann und Plattenfirma und die da keine Lust darauf haben, sich in ihrem Gebiet noch alles vorschreiben lassen zu müssen.

Letztlich geht es um Kontrolle durch den Mittelmann, der seine gewohnte Schiene fahren möchte. Das heißt, du singst das, was er gut findet. Und wenn z. B. Discofox nicht zu mir passt, dann sing' ich das trotzdem, weil er darauf eingeschossen ist und Erfahrungen damit hat. So kommt's mir halt vor. Oder du singst etwas, was die Plattenfirma toll findet. Da liegt ein Lied in der Schublade, was eine andere Sängerin singen sollte, die aber sich irgendwann einfach nicht mehr gemeldet hat. Da wird nicht geguckt, was könnte zu mir passen. Das macht zwar der Komponist, der dann wieder eine andere Richtung für mich gut finden würde, aber das wollen weder der Mittelsmann noch die Plattenfirma.

Grade "suchen" wir uns wieder was raus zum Aufnehmen. Lieder, die uns gefallen würden und der Komponist sagt "gute Wahl", werden einfach abgelehnt, nur weil die anderen sie nicht ausgewählt haben. Ich habe das Lied sogar genommen, weil ich noch gut damit leben kann. Das andere Lied, was auch schon für die andere Sängerin ausgewählt war, habe ich abgelehnt und weil der Mittelsmann das auch nicht gut fand, muss ich es jetzt nicht singen. Dann schlug der Komponist ein anderes vor, wo ich aber überlege, ob ich das überhaupt hinkriege. Das ist halt eine Ballade und es hat zwar noch niemand gesagt, dass ich das nicht singe, aber das kommt sicher noch. Schwuppdiwupp habe ich jetzt noch ein anderes gekriegt, was sie ausgewählt haben. Ich find's zwar nicht so übel, aber der Text ist auch recht belanglos - kann man sowas noch singen im höheren Alter?

Das Problem ist, dass schon durchblicken gelassen wurde, dass man ja im Grunde gar nichts zu melden hat als Künstler. Und das kommt auch tatsächlich so rüber. Uns wird vorgehalten, dass wir ja keinen Erfolg hatten bisher und vielleicht ist das auch nicht unsere Sache so kommerziell Musik zu machen. Es ist nicht so lustig, sich überall herumkommandieren zu lassen und zu merken, dass man nur irgendein Blödi ist, der das große Glück hat, eine CD machen zu können... Letztlich verdienen wir ja nichts damit, wenn man's mal so nimmt.

Live-Auftritte sind wohl auch geplant, da wird dann auch alles von A-Z vorgeschrieben, so wie's aussieht. Das ist irgendwie recht erniedrigend.

Das Label kann ein paar Einsätze bei Radio Schlagerparadies vorweisen, sonst aber bisher auch nichts. Also ich versteh' diese Argumentation nicht, dass wir die Titel nicht selbst wählen dürfen, weil wir ja schließlich keinen Erfolg gehabt hätten. Und so kommen sie einem mit vielen "Ausreden", damit wir ja nichts mitbestimmen dürfen. Ich glaube nicht, dass ich das durchstehe auf irgendwelchen Live-Auftritten mir auch noch vorschreiben lassen zu müssen, wie ich mich bewegen und gucken muss. Mir ist zwar klar, dass das wohl auch andere Künstler mehr oder weniger gesagt bekommen. Doch hier habe ich einfach das Gefühl, da will jemand die Kontrolle behalten und überall mitmischen, ob es nötig ist oder nicht, ob es verschlimmbessert wird oder nicht, Hauptsache nichts geht ohne ihn. Und das finde ich gar nicht gut. Meinen Live-Auftritt fanden sie alle total toll und waren begeistert, aber ich befürchte, dass das alles nur schlechter werden wird, wenn dauernd diese unnötigen Kritiken nachher kommen und ich jemand anderes werden soll, nur weil sie mich ja so nicht gemacht haben wie ich bin (falls ihr versteht, was ich meine...)...

Das kann ich doch nun auch nicht mit mir machen lassen, oder bin ich jetzt kleinlich?

Vorschläge habe ich keine Lust mehr zu machen, weil sie dann verletzt sind, die Sachen nicht selbst ausgesucht haben zu dürfen. Das kann doch nicht sein, dass das normales Geschäftsgebaren ist? Wie gesagt, ich habe mich ja auch auf Lieder eingelassen, die sie ausgesucht haben, obwohl ich die Texte teilweise etwas dünn finde... Die Gegenseite ist da aber irgendwie kompromisslos. Und immer dieses Damoklesschwert über uns: "Ja, ihr könnt ja alleine nichts, sonst hättet ihr ja Erfolg gehabt... usw."

Wir waren ja noch nie bei einem Label, hatten wir auch gar nicht danach gesucht.... Vielleicht ist das ziemlich offen, was ich schreibe, ja, aber ich weiß sonst auch nicht, was ich tun soll. Ist das jetzt schon zu viel des Guten, oder bin ich einfach nicht professionell genug?

Ich glaube manchmal, dass hier die Losung gilt: Viele Köche verderben den Brei...

Ich wünsche euch trotzdem einen guten Rutsch und alles gute für 2019...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
...es geht auch um die Argumentation. Ein Lied wurde gar nicht richtig promotet, weil sie dachten, wenn das ankommt, erwartet man mehr von diesen Sachen. Ihnen gefiel das Lied aber nicht und sie wollte eben nicht, dass es erfolgreich wird. Also relativ gesehen, ich bin ja nur bei einem sehr kleinen Label. Das finde ich total unprofessionell von der anderen Seite. Der Komponist lehnt schon mal Wünsche ab, wenn er der Meinung ist, dass passt nicht zu mir und ich kann das dann auch nachvollziehen. Die Plattenfirma kommt mit seltsamen Begründungen und es geht nur darum, nicht selbst gewählt zu haben und es deshalb doof zu finden. Vielleicht könnt ihr damit was anfangen... LG
 
Hallo @Mucki,

Vielen Dank für deine Antwort mit den zusätzlichen Erläuterungen und die guten Wünsche.
Ich hoffe auch, dass du gut in das neue Jahr gekommen bist und wünsche dir viel Kraft und Durchhaltevermögen, all deine Herausforderungen zu meistern.

Zunächst fällt mir auf, dass du generell ein emotionaler Typ zu sein scheinst. Das ist nicht gut oder schlecht, man (du selbst und deine Partner) sollte nur eben damit umzugehen wissen. Offensichtlich passt ihr da als Musiker, Mittelsmann und Label einfach nicht zusammen. Die Ursachen dafür sind sicher vielschichtig. Aber: jeder von euch trägt seinen Teil dazu bei.
Ohne jetzt zu sehr in die Tiefe gehen zu wollen; du (emotionaler Typ) empfindest die Situation als unangenehm und falsch - dann ist sie das auch!
Lass dich da auf keine Kompromisse ein, die dir anfangs schon so sehr missfallen. Überlege dir lieber alternativ, was du selbst - also ohne Label etc. - auf die Beine stellen kannst. Suche dir die passenden Leute dazu und werde aktiv!
Du hattest jetzt den Einblick und siehst, dass - zumindest bei diesem Label - auch nur mit Wasser gekocht wird (;

Und mach bitte nur das, wobei du dich wohl fühlst, was du kennst und am Ende auch glaubhaft verkörpern kannst. DAS kaufen dir Fans ab und nur das kann dich auf Dauer befriedigen.

Wenn du jetzt auf deinen Bauch hörst, danach deine Entscheidung allen Beteiligten gegenüber klar artikulierst und umsetzt, wirst du nur noch selten an die aktuelle Situation zurück denken. Zumindest wirst du eine große Last los sein und wieder Energie für die wichtigen und richtigen Dinge haben.

So oder so, ich drück dir die Daumen.


LG, Jan
 
Hallo, vielen Dank lieber Jan für deinen lieben Beitrag...

Ich würde sagen, dass wir mit so viel Dominanzgebaren nicht umgehen können. Zumal die Titel dann eben unter fadenscheinigen Gründen abgelehnt werden. Mein Mann zweifelt an seinem Urteilsvermögen. Wir hatten in den letzten Tagen heftig gestritten bis er dann mal merkte, dass es damit zu tun hatte. Also Titel aufdrücken, die man gar nicht mal so schön findet. Und Titel ablehnen mit dem eigentlichen Grund: "Du hast doch nie Erfolg gehabt, also hast du keine Ahnung." Mein Mann hatte bei einem Wettbewerb von einer wirklichen Fachjury durchgehend den 1. Platz erhalten. Aber das wird alles nicht berücksichtigt. Wir würden ja auch noch Kompromisse eingehen: sie suchen was raus, mit dem man dann irgendwie leben kann oder muss. Und wir dürfen uns dafür dann auch selber was raussuchen. Aber darauf lassen sie sich auch nicht mehr ein. Keine Kompromisse. Alle Vorschläge werden abgelehnt.

Wenn es nach mir ginge, würden wir nach der nächsten Session aufhören. Mein Mann spricht zwar auch dauernd davon, aber er kann/will nicht loslassen. Er versucht, seinen Wunschtitel noch irgendwie durchzukriegen.

Im übrigen sollte man das hier nicht unbedingt als professionelles Gebaren im Musikgeschäft nehmen. Es ist wirklich nur ein kleines Label und es gibt nicht mal einen Businessplan. "Ach sowas brauchen wir doch nicht...." Genauso wie kurz vor dem Studiotermin die Titel noch nicht richtig feststehen. Irgendwie schon, aber so richtig. Da heißt es dann auch: ja, schauen wir mal usw. Und zwei hat man dann so in etwa, um die Sachen einzustudieren... Das nervt und stresst mich auch irgendwie.

Ich war das letzte Mal nach 2 Liedern total fertig. Jetzt haben wir ungefähr das 3fache zu leisten. Das klappt eh nicht.

LG und alles gute für euch im neuen Jahr...
 
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Hey, sehr interessanter Thread, der zum Nachdenken und Mitfühlen animiert :).

Meinungen/Kommentare von außerhalb sind wahrscheinlich nur bedingt hilfreich. Ich versuch es mal trotzdem.

Ich hatte beim Lesen den Eindruck, dass sich das "kleine, familiäre Label" eigentlich sone Art Studiomusiker gewünscht hat. Also Musik (+ Videos/Fotos/etc.) nach Maßgabe vorlegen und umsetzen lassen. Dieser Wunsch scheint den beteiligten Künstlern nur bedingt mitgeteilt worden zu sein (vielleicht hat die konkrete Idee sich auch erst im Verlauf entwickelt und stand am Anfang so gar nicht fest). Zunächst wäre es sinnvoll, mal den Mittelsmann auszuschalten und direkt von Angesicht zu Angesicht zu besprechen. Der Mittelsmann ist ja schließlich nicht Vertragspartner.

Das Label sieht die ganze Sache wahrscheinlich sehr einfach. Mal ein Parallele zum Handwerk. Wenn ich ein neues Klo brauche, dann such ich mir ein Klo aus und hole einen Handwerker, der es einbaut. Ich lass den Handwerker nicht entscheiden, welches Klo ich haben will. Wenn ich ein japanisches Klo will, muss der Handwerker das verbauen, auch wenn er vielleicht lieber auf der klassischen deutschen Variante hockt ...

Wenn euch die Rolle des Studiomusikers nicht gefällt (was ich verstehen kann, ich wäre auch nie auf die Idee gekommen, Studiomusiker zu werden), dann löst euch irgendwie von dem Label.

Falls ihr euch mit der Idee Studiomusiker anfreunden könnte (Geld und Erfahrung sind ja trotzdem drin), dann habt ihr irgendwie den falschen Vertrag an der Backe. Als Studiomusiker solltet ihr eher auftragsbezogen arbeiten ... und auch die "Band", also die "Marke" der Musik, würde ich dann zum Label zählen und nicht zu euch. D. h. wenn etwas aufzunehmen ist, dann stellt ihr den Studiotag in Rechnung. Wenn es ein Video geben soll, kommt der Drehtag in Rechnung. Wenn ihr auf einen bestimmten Auftrag keinen Bock habt, müsst ihr den auch nicht annehmen (was sich aber für zukünftige Aufträge negativ auswirken könnte). Die Musik hat dahingehend nichts mit euch zu tun, ihr seid nur Teil der Umsetzung. Ihr könnt das Label natürlich wohlwollend beraten aber die Entscheidung liegt immer bei der Band / Label (was bei euch ja schon Realität ist).

Allerdings könnt ihr als Studiomusiker dann auch nicht Konzerte selber organisieren und den Umsatz behalten. Eher müsstet ihr eine Auftrittsgage vereinbaren und da könnte ja auch ein flexibler Anteil enthalten sein (Mindestgage + XX% vom Umsatz oder Gewinn nach Abzug der direkten Kosten).

Alles in allem klingt es bei eure Situation sehr kompliziert, als hätte am Anfang keiner gewusst, wo es am Ende hingehen soll ... weder das Label noch ihr. Oder das Label hatte von Anfang an vor, euch als eine Art Studiomusiker einzuspannen, und minimiert Kosten.
 
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