Welche Effekt-Parameter für 80er Jahre Lead-Sound (Delay, Reverb, Chorus etc.)

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Wow... ich war lange nicht mehr hier.
Zum Glück hat sich bei mir nicht viel verändert, aber in den letzten Jahren war ich immer froh, dass ich meine Gitarre in mein Rack einstecken und spielen konnte, ohne dass ich dabei sonderlich viel Zeit für klangliche Experimente aufgewendet hätte.

Das hat allerdings auch ein bisschen dazu geführt, dass ich ein wenig den Kontakt zu Effektklängen verloren habe. Wenn ich eine neue Musik höre, höre ich zwar schon noch, ob der Gitarre Delay, Chorus, Phaser oder was auch immer aufgelegt ist, aber wenn ich dann vor meinem Effektgerät sitze, und versuche, das ganze nachzubauen, stoße ich an meine Grenzen, verpfriemele die meisten Werte und weiß hinterher nicht mehr, ob ich jetzt einen höheren oder niedrigereren Depth-Wert als vorher habe. Das ist auch ein wenig die Tücke, wenn man vor einem Effektgerät sitzt, das nicht bloß zwei unbeschriftete Drehregler hat.

Jedenfalls bin ich derzeit auf der Suche nach einer Möglichkeit, einen satten 80er-Lead-Sound nachzubauen (ich denke dabei an so etwas wie Steve Stevens' Top Gun Anthem, Kiss' Reason To Live oder wie bei manchen dieser neueren Neo-80er-Retro-Vertretern, wie Dance With The Dead). Die meisten werden jetzt wahrscheinlich sagen: Du brauchst einen JMP, JCM800, oder einen Plexi Super Lead, der Ton liegt im Finger - oder dergleichen. Ich bin aber explizit nicht auf der Suche nach diesem Verstärker- oder Gitarrenklang, sondern nach Einstellungen für Delay, Chorus, wahrscheinlich nicht Compressor (?) und Reverb. Und, damit es möglichst nachstellbar ist, wäre es sinnvoll, dabei mehr oder weniger absolute Werte zu vergleichen ("Dreh' das Delay-Feedback auf 9 Uhr" hilft leider keinem).
Ein bisschen überschreitet diese Frage die Grenze zu Recording & Mixing, eben weil es mir um das vergleichbare Sound-Design (so dass man das sowohl an irgendwelchen Plugins, als auch Multi-Effektgeräten, als auch einfachen Pedalen einstellen kann) der Effekte geht und nicht um den Klang an sich, aber ich hoffe, ihr seid bereit, diesen Spagat mit mir zu überbrücken.

Was wäre eure Einschätzung für Effekteinstellungen zu einem solchen Klang?
Welche Geschwindigkeit für's Delay? Vielleicht sogar mehrfache Delays mit unterschiedlichen Delay-Zeiten? Wieviel Prozent Feedback? Wieviel Mix? Wie sieht es mit solchen Dingen wie einem Hi-Cut oder einem Low-Cut aus?
Wie schnell der Chorus, wieviel Depth, wieviel Mix?
Was für ein Reverb-Setting würdet ihr dafür verwenden? (Pre-Delay, Decay, Mix etc.)
 
Eigenschaft
 
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Das Delay sollte im besten Falle dem Songtempo angepasst sein.
Es kann schon reichen eine, recht unauffällige Wiederholung einzustellen um den Sound etwas dicker zu machen. Das klappt übrigens auch für so manchen Rhythmuspart ganz gut. Wenn man es universal nutzen will - zumindest mache ich das so - dann stelle ich die Zeit nicht größer als 150-160ms Sekunden bei einer recht leisen Wiederholung.

Soll das Delay eine rythmische Komponente darstellen, können es durchaus auch mehrere Wiederholungen sein.

Das Delay sollte dabei so eingestellt sein, dass es das Originalsignal nicht zumatscht. Delay kann auch Hall ersetzen. Manchmal sind Delay + Hall auch zu viel.

Pauschal lässt sich das kaum sagen. Es hängt ja auch davon ab was man spielt. Spielt man lang gehaltene wenige Töne oder eher schnelle Läufe ? Bei schnellen Läufen kann es sowohl störend als auch gewollt sein, wenn das Feedback zu lange und dominant ist.





 
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Ui, schöne Frage, da spiele ich gerne mit. :-D

Ich mag auch gerne die 80er und ihre Sounds. Zu dem Zweck habe ich mir auch ein schönes Rack zusammengestellt, das ich auch nach wie vor sehr gerne bei unseren Auftritten einsetze:


Um meinen Lead Sound zu erreichen, spiele ich einen Marshall JMP1 mit einem Tube Screamer Mini davor.
Seriell zwischen Preamp und Endstufe habe ich dann ein Rocktron Replifex, mit dem ich die Effekte generiere.

Ich nutze folgende:
  • Chorus
  • Delay
  • Pitch Shifter
Reverb benutze ich eigentlich nie, das überlasse ich immer dem Soundmann am Front of House.
Auch den Compressor lasse ich weg, der JMP-1 in Kombination mit dem Tube Screamer komprimiert genug und bietet genug Sustain.
Was ich brauche, ist ein dezentes HUSH Noise Gate, aber da auch nur so viel als nötig, damit der Sound nicht arg beschnitten wird. Und ein kleines bisschen Rauschen geht im Live Betrieb eh unter.

Ins Detail: :)

Beim Chorus mag ich es gerne, wenn die Amplitude (Rate) nicht allzu hoch ist. Dafür mache ich die Depth gerne etwas breiter, das klingt dann flächiger.
Das Replifex bietet mir zwei parallele Chorus an, die ich auch beide einsetze.

Das Delay nutze ich ebenfalls doppelt, allerdings nicht auf den jeweiligen Song angepasst, wie Kluson gemeint hat. Professionell wäre es auf jeden Fall, das zu tun, aber dann müsste der Drummer nach Klick spielen, damit Songtempo und Delay wieder zusammen passen, und das machen wir in unserer Band nicht.
Das erste Delay habe ich - ebenfalls wie von Kluson beschrieben - auf eine recht kurze Zeit eingestellt, ich meine, es waren 20ms. Damit wird das Signal sozusagen schon mal ganz subtil und unauffällig "gedoppelt".
Das zweite Delay habe ich auf 500ms, eine deutlich wahrnehmbarere Doppelung.
Feedback habe ich bei beiden Delays so, dass es jeweils nur eine einzige Wiederholung gibt.

Mein Lieblingseffekt ist aber der Pitch Shifter. Mit dem generiere ich ein zweites Signal, das ich zum Originalsignal etwa 12 Cent abweichen lasse.
Das soll auch nochmal einer Art Doppelung dienen und macht den Sound ebenfalls "breiter".

Mit einem EQ gebe ich im vergleich zum Rhythmus Sound dann noch ein paar mehr Mitten darauf.

Im Mix versuche ich, die Effekte soweit subtil zu halten, dass man sie halt gerade so wahrnimmt.
Ich habe ein paar alte Soundbeispiele, da hatte ich deutlich mehr Effektanteil, aktuell habe ich das schon deutlich reduziert, war mir dann fast zu "zugekleistert". :-D
Leider habe ich noch keine aktuelleren Soundbeispiele, sollte ich wirklich mal wieder machen.

Das ist war der Lead Sound über den Steg Humbucker meiner Les Paul:

https://soundcloud.com/user-619995529/lead-bridge-1?in=user-619995529/sets/90ies-vintage-rack-revision-2-2016-08-31

Und das der über den Hals Humbucker:

https://soundcloud.com/user-619995529/lead-neck-1?in=user-619995529/sets/90ies-vintage-rack-revision-2-2016-08-31

Aber wie gesagt: Aktuell ist der Effektanteil in meinen Lead Sounds deutlich dezenter. :)

Für all das braucht man natürlich kein großes, schweres 19" Rack, das bekommt man mit jedem Modeller bequemer hin.
Aber es ist auch so ein bisschen Hobby für mich dabei, alle meine 80er Sounds mit (in etwa) damalig zeitgenössischem Equipment zu generieren. :-D

Hilft Dir das alles für Deine Frage schon mal weiter? :)
 
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Hi,

wie Kluson schon schrieb, all zu viel brauchts dafür nicht.. aufgerissener JCM800, angeboostet mit nem Booster, Overdrive oder leichterem Distortion und nem Delay...

Grrrreeeetz
OLLI
 
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Ein paar Stunden vor'm Rack und ein paar von euren Hinweisen haben meine Ohren wieder einigermaßen geerdet.
Ich habe jetzt mal einen Versuch gemacht, mit einem doppelten Delay, das erste konstant auf 40ms, das zweite in Abhängigkeit vom Tempo bei einer Achtel, Feedback jeweils so etwa bei 10-12% (ergibt eine gut hörbare Wiederholung und eine fast verschwindende), ein HiCut für das Tape-Feeling bei 14kHz, was mit Sicherheit noch zu hoch ist, da wäre vermutlich 5-7kHz besser gewesen, bei einer Zumischung von ~30%.
Der Chorus läuft konstant bei 0,119 Hz, mit einer Depth von 50%, einer Delay-Zeit von 12ms, zugemischt mit 22%.
Dazu tatsächlich nur minimalen Reverb - einen Plate-Reverb mit 1,2s Decay, einem PreDelay von 12ms, der mit stark beschnittenen Höhen und Tiefen bei gerade mal 10% zugemischt wird.

Das hört sich dann ungefähr so an:
https://soundcloud.com/user-64946677-29180357/80ies-lead-beispiel
Das ist schon ganz nett. Wenn ich das Mikrofon noch etwas weiter zur Seite gedreht hätte, klänge es wahrscheinlich weniger kratzig, aber so ein bisschen geht das schon in die richtige Richtung - Steve Stevens werde ich dadurch zwar nicht, aber immerhin.

Was ich dabei allerdings bereits festgestellt habe ist, dass ein höheres Gain-Setting sehr viel weniger Chorus verträgt, als ein niedrigeres. Da kann man schonmal knapp 10% weniger beimischen, bevor gehaltene Noten, insbesondere in höheren Lagen, anfangen abscheulich zu klingen.
 
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Bei den ganz kurzen Delays muss man "aufpassen" . Die müssen dann schon sehr kurz sein, den ab ca. 70ms wird es hörbar und klingt nach Slapback. Das kann auch sehr ccol sein, für Rockabilly ... aber nicht für 80s Lead ;-)

In dem Pete Thorn Beispiel bzgl. Van Halen ist es 300 ms
 
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Was ich dabei allerdings bereits festgestellt habe ist, dass ein höheres Gain-Setting sehr viel weniger Chorus verträgt, als ein niedrigeres. Da kann man schonmal knapp 10% weniger beimischen, bevor gehaltene Noten anfangen abscheulich zu klingen.
Ist der Chorus bei dir vor oder hinter der Zerre?

Wie auch immer, an deinem Beispiel kann man sehen, dass pauschale Angaben zu Settings nicht unbedingt zum Ziel führen. Das Ohr und ein bisschen herumprobieren gehören auch dazu.
 
Mir gefällt's gut. :)

Was ich dabei allerdings bereits festgestellt habe ist, dass ein höheres Gain-Setting sehr viel weniger Chorus verträgt, als ein niedrigeres. Da kann man schonmal knapp 10% weniger beimischen, bevor gehaltene Noten anfangen abscheulich zu klingen.

Wie gesagt, wenn Du die Möglichkeit hast, probier mal einen Pitch Shifter / Detune aus.
Der ist statischer und nicht so wabernd im Vergleich zum Chorus.
Wenn man beide kombiniert, kann man den Chorus im Mix ziemlich gut zurücknehmen. Zumindest für meinen Geschmack. :-D

Auf jeden Fall hast Du mich motiviert, endlich mal wieder neue Soundfiles zu erstellen.
Am Montag habe ich frei, da nehme ich mir mal gar nichts anderes vor. :-D
 
Bei den ganz kurzen Delays muss man "aufpassen" . Die müssen dann schon sehr kurz sein, den ab ca. 70ms wird es hörbar und klingt nach Slapback. Das kann auch sehr ccol sein, für Rockabilly ... aber nicht für 80s Lead ;-)

Ah, das ist doch schonmal was. Slapback will man ja nun wirklich nicht. Ich würde allerdings auch nicht unter 20-30ms gehen, sonst verschwindet der Effekt ziemlich schnell. Ich fand es allerdings schon erstaunlich, welchen Unterschied es ausmacht, wenn man nicht drei bis vier Wiederholungen im Delay hat (wie ich es eigentlich seit Jahren gefahren habe, was in meinen Ohren immer etwas 'moderner' klang), sondern tatsächlich nur eine bis anderthalb.

Ist der Chorus bei dir vor oder hinter der Zerre?
Wie auch immer, an deinem Beispiel kann man sehen, dass pauschale Angaben zu Settings nicht unbedingt zum Ziel führen. Das Ohr und ein bisschen herumprobieren gehören auch dazu.

Der ist eingeschleift zwischen Vor- und Endstufe. Pauschale Angaben mögen nicht "zum Ziel" führen, der Weg ist aber ein bisschen das Ziel. Es geht mir ja um die Frage, was für Einstellungen (und eben nicht Geräte) jemand verwenden würde, der so einen Klang nachzustellen versucht. Ein Chorus mit 100% Depth und 0.8Hz Speed bei 80% Mix klingt sicherlich für bestimmte Sachen sinnvoll, aber definitiv nicht für einen 80er-Lead-Sound - und das gilt immer.
Dabei geht es eben auch um den Vergleich. Wenn jetzt jemand sagt: Ich habe diesen Sound perfekt nachgestellt!, würde ich gerne wissen, welchen Ansatz derjenige verfolgt hat. Dass das nicht 1:1 übertragbar sein kann, ist selbstverständlich.

Wie gesagt, wenn Du die Möglichkeit hast, probier mal einen Pitch Shifter / Detune aus.
Der ist statischer und nicht so wabernd im Vergleich zum Chorus.
Wenn man beide kombiniert, kann man den Chorus im Mix ziemlich gut zurücknehmen. Zumindest für meinen Geschmack. :-D

Werde ich mal ausprobieren.:great:
 
Die Diskussion wird ja fast wissenschaftlich.
Ich kann nur sagen wir haben in den 80ern ein Delay und einen Chorus oder Flanger vor den aufgedrehten Amp gehängt und es hat geklungen.
Muss man keine Wissenschaft draus machen.

Gruß
 
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Ah, das ist doch schonmal was. Slapback will man ja nun wirklich nicht. Ich würde allerdings auch nicht unter 20-30ms gehen, sonst verschwindet der Effekt ziemlich schnell. Ich fand es allerdings schon erstaunlich, welchen Unterschied es ausmacht, wenn man nicht drei bis vier Wiederholungen im Delay hat (wie ich es eigentlich seit Jahren gefahren habe, was in meinen Ohren immer etwas 'moderner' klang), sondern tatsächlich nur eine bis anderthalb.

Delay wird meines Wissens nach sowieso erst ab 20-40 ms als Delay wahrgenommen.

Und wie gesagt ... mehrere Wiederholungen gehen auch, allerdings hängt das stark davon ab, was man spielen will. Dabei hilft auch, wenn das Delay je Wiederholung merklich leiser wird und imho auch, wenn es bei jeder Wiederholung etwas dumpfer wird.

Wenn man es "übertreiben" will, kann man auch überlegen sich etwas zu bastelen, so dass das Delaysignal in den Bässen beschnitten wird. Das hilft auch gegen Matsch. Wie man das mit Pedalen realisieren sollte, weiß ich auf Anhieb auch nicht.

Umsetzen lässt sich so etwas mit Mischpult, bei dem das Delay auf einem Buss sitzt und dort auch ein EQ mit Lowcut dahinter geschaltet ist.
 
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Delay wird meines Wissens nach sowieso erst ab 20-40 ms als Delay wahrgenommen.

Und wie gesagt ... mehrere Wiederholungen gehen auch, allerdings hängt das stark davon ab, was man spielen will. Dabei hilft auch, wenn das Delay je Wiederholung merklich leiser wird und imho auch, wenn es bei jeder Wiederholung etwas dumpfer wird.

Wenn man es "übertreiben" will, kann man auch überlegen sich etwas zu bastelen, so dass das Delaysignal in den Bässen beschnitten wird. Das hilft auch gegen Matsch. Wie man das mit Pedalen realisieren sollte, weiß ich auf Anhieb auch nicht.

Umsetzen lässt sich so etwas mit Mischpult, bei dem das Delay auf einem Buss sitzt und dort auch ein EQ mit Lowcut dahinter geschaltet ist.

Das ist der Nachteil an den Pedalen, weswegen ich die als spezielle Geräte auch ausblenden möchte. Entweder man hat das richtige, das schon so klingt, wie man es will, oder man kriegt keinen vergleichbaren Effekt hin, es sei denn das Pedal bietet Einstellmöglichkeiten in absoluten Werten. Deswegen ja Frage nach den 'absoluten' Werten (eingedenk, dass es keine wirklich absoluten Werte dabei gibt).
Die Frage bei einem Lo-Cut ist allerdings auch wieder, ob es dann mehr nach 80er klingt, oder nicht. Ich werde es jedenfalls mal zusätzlich ausprobieren. Das nächste mal nehme ich am besten ein Rohsignal per DI auf, damit ich nicht für jede Spielerei immer wieder neu aufnehmen muss. :D

Die Diskussion wird ja fast wissenschaftlich.
Ich kann nur sagen wir haben in den 80ern ein Delay und einen Chorus oder Flanger vor den aufgedrehten Amp gehängt und es hat geklungen.
Muss man keine Wissenschaft draus machen.

Gruß

Jab, das ist schon klar. Das gleiche kann man heutzutage immer noch machen, aber dadurch bekommt man nicht automatisch den gleichen Klang. Man könnte auch sagen: Gitarre einstecken und spielen - das ist der einzige Weg, um so richtig wie Chuck Berry zu klingen. Geholfen ist damit allerdings niemandem, weswegen der etwas abstrakte Zugang notwendig ist, um überhaupt sinnvolle Aussagen treffen zu können.
 
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Jab, das ist schon klar. Das gleiche kann man heutzutage immer noch machen, aber dadurch bekommt man nicht automatisch den gleichen Klang. Man könnte auch sagen: Gitarre einstecken und spielen - das ist der einzige Weg, um so richtig wie Chuck Berry zu klingen. Geholfen ist damit allerdings niemandem, weswegen der etwas abstrakte Zugang notwendig ist, um überhaupt sinnvolle Aussagen treffen zu können.

Muss ich widersprechen:
Es geht um den typischen 80er Jahre Sound. Und 95% der damaligen Gitarristen (auch die meisten Profis) hatten damals nicht mehr Equipment zur Verfügung (außer vielleicht im Studio).

Wieso sollte es mit dem Equipment also nicht so klingen wie damals?

Gruß
 
Wie gesagt, wenn Du die Möglichkeit hast, probier mal einen Pitch Shifter / Detune aus.
Der ist statischer und nicht so wabernd im Vergleich zum Chorus.
Wenn dieses Thema angeschnitten wird, empfehle ich traditionell das Digitech Luxe, das Chorussounds ohne Modulation zum Anfetten bietet.
Derzeit nur gebraucht verfügbar.
 
So, ich habe es mal mit einem Detune versucht, +/-10ct, mit einem Mix zwischen 30% und 40%. Das ist sicherlich ein brauchbarer Effekt für unterschiedlichste Anwendungen, aber schlicht ein bisschen zu steril für die angesprochenen Klangfarben. Durch die konstante Modulation, die sich mit dem Detune ergibt, klingt das Signal dadurch ein bisschen zu 'modern', um an die Vorlagen heranzureichen. Wenn ich das nächste Mal eine klangliche Alternative zum üblichen Chorus suche, werde ich das auf jeden Fall vorziehen (gerade für Clean-Kanäle), aber einen richtigen 80ies-Sound ergibt das nicht.

Da der Chorus, mit dem gehörigen Fingerspitzengefühl, aber nicht das große Problem darstellt, verbuche ich das mal als zusätzlichen, hilfreichen Lerneffekt. ;)
 
(...) einen richtigen 80ies-Sound (...)

Wobei es einen richtigen oder den 80ies Sound pauschal ja vermutlich eh nicht gibt.

Was Vivian Campbell beispielsweise zu Beginn der 80er bei Dio für einen (Lead-) Sound hatte, ist völlig unterschiedlich zu dem, was er Ende der 80er bei Whitesnake machte.
Oder nach Whitesnake, wenn man dieses Video ansieht, in dem er sein Equipment erklärt:



Oder Steve Clark und Phil Collen auf der "Pyromania" im Vergleich zu der "Hysteria".
Oder man vergleiche Neal Schon mit Mick Jones.
Dann denke man an Steve Lukather, Dan Huff und Michael Landau - die gehen ohne Detune und Chorus gar nicht.

Das sind alles Gitarristen, die einem (meiner Meinung nach :-D ) einfallen müssen, wenn man an die 80er denkt, und die sind alle völlig unterschiedlich.
Drum - 80er Sound ist wahrscheinlich auch für jeden von uns ein bisschen was anderes. :gruebel: :m_git1:

Pete Thorn bekommt hier mit dem Nux Cerberus Multipedal auch einen schönen 80er Sound hin und erklärt dabei grob, was er macht:



Vielleicht sind diese beiden Videos zur Soundfindung für Dich ja auch interessant oder hilfreich. :)
 
Wobei es einen richtigen oder den 80ies Sound pauschal ja vermutlich eh nicht gibt.

Vielleicht sind diese beiden Videos zur Soundfindung für Dich ja auch interessant oder hilfreich. :)

Neinnein, das ist schon klar. Deswegen habe ich ja oben mehr oder minder ähnliche Beispiele angegeben für einen spezifischen Typ von Sound, auf den ich mich beziehe. Vielen Dank trotzdem für die Links! :)
 
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Die Diskussion wird ja fast wissenschaftlich.
Ich kann nur sagen wir haben in den 80ern ein Delay und einen Chorus oder Flanger vor den aufgedrehten Amp gehängt und es hat geklungen.
Muss man keine Wissenschaft draus machen.

Gruß
Nein, hat es nicht! Ich war in den 80ern Guitar Tech von einem Gitarristen einer Hardrock/Metal Band. Der spielte zwei Mastervolume Plexi Fullstacks. Als Effektkette ein Boss OD-1, der die Marshalls in die Zerre getrieben hat und ein 400 ms Digital Delay vor den aufgerissenen Amps. Nachdem ich den Job bekam, hatte ich da mal ohne das groß zu diskutieren, den Signalweg umgebaut und habe das Line Signal des 1. Marshall durch das Digital Delay geschickt und damit den 2. Marshall -den ich so Clean wie möglich eingestellt habe- betrieben. Der Gitarrist war völlig von den Socken, wie transparent und angenehm der Sound plötzlich war. Gerade episches, langes Delay klingt grausig, wenn man es verzerrt.
Nachdem ich deren Drummer dann noch überzeugen konnte, sein Kit mal zu dämpfen, klang dass zusammen zigmal besser - so wie man es auch heute machen würde.
 
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Drum - 80er Sound ist wahrscheinlich auch für jeden von uns ein bisschen was anderes. :gruebel: :m_git1:

Aber auf eines kann man sich einigen. Das Synonym für 80er Drumsound ist ein Gated Reverb auf der Snare. Der Rest ist variabel ;-) Obwohl im Popbereich wohl auch Linn Drums so etwas wie ein Standard waren.
 

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