Lehrbuch für erwachsene Wiedereinsteiger

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Liebe Leute

Ich wollte Euch fragen, ob er mir vielleicht ein Lehrbuch für Violine für Erwachsene empfehlen könnt, was speziell auch für einen Wiedereinsteiger. Ich habe vor vielen Jahren ein Paar Jahren Geige gespielt und auch kurz im Orchester der Musikschule mitgespielt. Als ich nachher im Ausland studiert habe, ist es leider vollkommen versandet. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob es nun war, weil mir das Instrument nicht gefiel und ich das Spielen zu mühsam fand, oder ob die wirkliche Ursache war, dass es keinen Spaß gemacht hat es ganz für mich alleine zu spielen. Ich fand mich selbst nicht gut genug um mich bei einem Orchester zu bewerben und für Orchester von Musikschulen war ich nach meinem Gefühl zu alt.

In der letzten Jahren bin ich allerdings sehr fleißig auf musikalischem Gebiet und spiele verschiedene Instrument. Mit der Gambe habe ich auch mein Streichinstrument gefunden. Die Idee, dass ich mal wieder Violine spielen würde, wäre bis vor kurzem nicht bei mir aufgekommen. Ich spiele aber seit einem Jahr in einem Amateurorchester für Erwachsene. Normalerweise spiele ich dort Klarinette, aber da die Pianistin ein halbes Jahr im Ausland ist, habe ich ihren Platz am Klavier übernommen. Und wo es keinen Klavierpart gibt, spiele ich bei den Klarinetten mit. Obwohl es nur ein Hobbyorchester ist, macht es viel Spaß. Es gibt aber das Problem, dass es bei den Instrumenten eigentlich keine Beschränkung gibt und deswegen einen Überschuß an Bläsern gibt. Zur Zeit gibt es etwa drie oder vier Violinen, zwei Bratschen, zwei Celli, eine Oboe, drei Flöten, vier Tenorblockflöten, zwei - mit mir drei - Klarinetten, Gitarre und Klavier. Gerade drei Klarinetten klingt besonders laut, und deswegen habe ich mich überlegt, ob ich nicht die Violinen verstärken soll.

Ich hab deswegen zum ersten Mal seit vielen Jahren meine alte Violine aus dem Schrank, die ein Familienerbstück war. Abgesehen, dass gleich eine Saite gesprungen ist, ging es eigentlich gar nicht so schlecht. Auch wenn die Bogenhaltung total anders ist, habe ich durch die Gambe ja Streicherfahrung. Ich habe mich noch nicht entschlossen, ob ich es wirklich will, aber es wäre eigentlich eine ideale Gelegenheit es mal wieder zu probieren. Die anderen sind auch etwas älter, nicht extrem gut und ich bin wenigstens nicht ganz alleine. Und früher war ich doch auch imstande im Orchester mitzuspielen. Bevor ich es aber wirklich probieren will, möchte ich doch noch ein wenig üben und deswegen würde gerne wieder ein Lehrbuch haben. Ich glaube, dass mein Lehrer früher ein Lehrbuch für Kinder verwendet hat. Also vielleicht hat jemand einen guten Vorschlag.

Liebe Grüße von Michael
 
Eigenschaft
 
Ein Freund, der erst im Teenie-Alter anfieng, hat mit den Geigenschulen von Doflein gelernt. Was ich davon gesehen habe, ist da die Zielgruppe definitiv nicht "Kinder"- nix Bilder, nix Farben, nix modern, eher kleingedruckter Fließtext und recht zügig voranschreitend. Entsprechender Mensch spielt deutlich besser als ich, kann also nicht so verkehrt sein.
Ansonsten würde ich an deiner Stelle einfach viel spielen, was dir Spaß macht. Wenn die grundsätzliche Technik noch da ist und man halbwegs eine Klangvorstellung hat (klingt ja so), dann macht man mit ein bisschen Routine schnell wieder Fortschritte. Ab einem bestimmten Niveau braucht man sinnvollerweise einen Lehrer, aber um sich aushilfsweise halbwegs durchs Orchesterchen zu wursteln...
Alternativ: Transponieren lernen und die 2. Geigen mit der Klarinette unterstützen.
 
Doflein ist jetzt auch das erste was mir einfiele, Generationen von Geigenschülern, durchaus im Grundschulalter, haben danach gelernt. Bunte Bildchen brauchte man damals nicht. "Modernere" Schulen für Kinder gehen inzwischen oft kleinschrittiger vor, insofern könnte das für dich passen. Allerdings hat das Werk m. W. nach wie vor keine CD Beilage, was als Selbstlerner sinnvoll sein könnte.

Das Doflein Schulwerk ist insofern revolutionär gewesen, als dass nicht mehr nur Tonfolgen à la
Otakar Ševčík zusammengestellt wurden. Die Autoren haben viele Stücke aus dem Bereich alte Musik eingerichtet und auch namhafte Komponisten um Originalbeiträge gebeten. Carl Orff, Paul Hindemith und m. W. auch Bela Bartok sind vertreten.
 
Danke für eure Antworten! Ich werde schauen, ob ich das Buch finden kann. Ob ich tatsächlich wieder Geige spielen werde, muss ich noch entscheiden.
 
Hi, zusätzlich zu den Beiträgen:
Vielleicht wäre Kontrabass doch cool? Ihr habt keinen und braucht einen. Ich habe einen guten gebraucht für 800 Euro bekommen - dann nochmal 200 Euro für den Bogen so als Starterset.

Du kannst glaube ich (!) die Gambentechnik Naturgemäß gut übertragen. Musst dich aber an den Bassschlüssel gewöhen.
 
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Bassgeige ist natürlich auch ein cooler Vorschlag ;-)
 
Hi, zusätzlich zu den Beiträgen:
Vielleicht wäre Kontrabass doch cool? Ihr habt keinen und braucht einen. Ich habe einen guten gebraucht für 800 Euro bekommen - dann nochmal 200 Euro für den Bogen so als Starterset.

Du kannst glaube ich (!) die Gambentechnik Naturgemäß gut übertragen. Musst dich aber an den Bassschlüssel gewöhen.
Danke für den Vorschlag! Ich bin tatsächlich selber auch schon auf die Idee gekommen. Wie Du dachte ich, dass ein Kontrabass eine Bereicherung für das Orchester wäre und in der Regel sind sie in Orchestern sehr gefragt. Außerdem ist es bei anderen Musikrichtungen sehr praktisch. Die Handhaltung bei der Gambe ist in Theorie gleich wie die - deutsche Haltung - beim Kontrabass. Und den Bassschlüssel verwendet man auch bei der Bassgambe.

Ich habe sogar eine vor ein Paar Monaten sogar schon eine Probestunde gemacht. Allerdings muss ich sagen, dass ich micht ganz wohl fühlte mit dem Kontrabass. Es ist ja ein riesiges Instrument und die Saiten sind extrem dick. Und so ähnlich wie bei der Gambe fand ich nun auch wieder nicht. Ich habe diese Idee deswegen - vorläufig? - wieder aufgegeben. Ich muss auch sagen, dass ich momentan kein neues Instrument anfangen will. Ich habe noch immer Klarinettenunterricht und vor etwas mehr als einen Monat habe ich auf der Harfe angefangen. Voriger Woche hat mir Klarinettenlehrer mir zufälligerweise erzählt, dass er früher Kontrabass gespielt hat. Ein Grund, dass er aufgehört hat, war dass die Linien die man auf dem Kontrabass spielt etwas langweilig sind.
Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht, ob ich wirklich wieder mit der Geige anfangen soll. Auch die Geigenhaltung finde ich ja nicht ganz angenehm und ich habe ja früher aufgehört. Gambespielen liegt mir dagegen sehr gut.
 
Du scheinst viel zu tun zu haben ;)

Für jedes Instrument gibt es langweilige Literatur. Spazialisierung bringt einem die Fähigkeiten da mehr rauszuholen. Außer Tuba- das ist wirklich schrecklich langweilig! (Liebe Tubisten sprecht zur Hand!:tongue:)

Harfe ist halt fürs Orchester doof, weil du da selten was zu tun hast. Die Harfe ist zu leise um sie einfach hineinzuarrangieren. Dass heißt, wenn es nicht sinfonische Stücke mit Szenen genau für dieses Instrument gibt, die ihr spielt. Dann haben die Bassisten mit 2 Stunden lang Grundtöne spielen im Gegensatz zu Dir an der Harfe ne wahnsinnig aufregende Zeit. Ein Arrangeur sagte mal er lässt die Harfe gerne mitspielen, damit die (Frau) halt was zu tun hat. Hören würde man es eh nicht, also egal.
Das mit den Dicken Seilem am Kontrabass stimmt natürlich - da muss man halt durch. Dass die langweiliger wäre als zum Beispiel 2. Geige oder Bratsche oder Cello... weiß nicht. Ja die großen Kontrabassstellen im Orchester waren erstmals glaube ich bei Beethoven in eine "Solo"qualität da. Später haben grade in der Romantik die Komponisten dem Bass gerne besondere Stellen gegeben.




Und wenn ich mir Barocke Streichersätze angucke weiß ich nicht ob ich die Basstimme da langweilig finden kann... Generalbass da hat man schon wirklich gut zu tun.
:D :engel:

Aber wenn man gerne rödelt, dann Geige.


ps: aber ich will dich ja nicht zum Bassisten bekehren. Wenn Dir das mit der Geige gefällt dann mach es. Gibt nur ein paar "pro Bass" Dinge die ich noch loswerden wollte.
 
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ps: aber ich will dich ja nicht zum Bassisten bekehren. Wenn Dir das mit der Geige gefällt dann mach es. Gibt nur ein paar "pro Bass" Dinge die ich noch loswerden wollte.
Danke für Video von Prokofiew, das mir sehr gut gefällt. Und es ist sehr willkommen, wenn die Argumente für den Kontrabass lieferst. Ich habe wie gesagt ja schon mal überlegt, ob ich ihn spielen würde. Und vielleicht werde ich es irgendwann mal tun. Es ist einfach nett ein richtiges Orchesterinstrument zu spielen, das immer gewünscht ist. Und auch bei anderen Musikrichtigungen sind die tiefen Töne ja gefragt.
 
Ich hab da so ein Buch von Simon Fischer (,,Violin Lesson") entdeckt, das wahnsinnig viele Themen abdeckt. Es gibt auch ein Übungsbuch. Parallel zu Suzuki find ich das zum Selbststudium ziemlich ergiebig.
Viele Grüße!
Meike
 
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Edit: Es ist mir sogar fast ZU ergiebig. Unfassbar, wie viele Themen Fischer anspricht. Ich weiß seitdem erst, wie viele Baustellen ich habe. Nichts für zarte Gemüter! Das wollte ich noch hinzufügen :)
LG
Meike
 

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