Making of Cover Dear Prudence - 50th Anniversary of the legendary White Album

...
Hast du noch Bilder vom Schaffensprozess? Das machte das Ganze noch lebendiger....

Bilder habe ich keine mehr, dafür ein Video :D vom final take der Drum Session (w/o comping...)

 
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Ich besitze Das Weiße Album.
Toll einfach toll gemacht.
 
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Making Of ... Backing Vocals

die Backing Vocals sind wie immer bei den Beatles sehr effektiv und sehr fein.

hier ein Excerpt aus meinem Cover, nur Backing Vocals aus dem Mittelteil

https://app.box.com/s/awmsg1bop1aic18l5xbg5kpmh9n92uxy

Beginnend ab 0:02 mit den High D Falsett Boys (Girl).

Heftig bearbeitet in den Höhen, Tiefmitten und Bässe stark abgesenkt, um das "Strahlende" in den Höhen zu bekommen.

Genial war, die Stimme meines Sohnes und mir ist quasi nicht zu unterscheiden ;)
Die anderen beiden rec.de Sänger klingen ganz anders, was toll war, denn das ergänzt sich gut, und klingt heterogener.

Haben sie gut gemacht, denn, das hohe D ist wirklich hoch, und das können wenige Männers.

Alle anderen mehrstimmigen Stimmen
ab 00:14 singe ich alle Stimmen und Stimmlagen alleine (beim nächsten Male, 50 Jahre Abbey Road ;) würde ich das anders machen, und alle einladen, die mitmachen wollen und vor allem auch können ;)

Alle meine Stimmen (jede Stimmlage auch mind. gedoppelt) habe ich mit vier unterschiedlichen Mikros eingesungen, um unterschiedliche Farben in die Stimme zu bekommen, manche auch an anderen Tage, da klingt die Stimme von sich aus etwas anders.
Gefell M990, Vanguard V13, AT4060 und FLEA 47 (alle via Telefunken V672a)

Das M990 klingt schön hell und sehr smooth in den Höhen, hat aber auch im LowEnd und MItten einiges zu bieten, dadurch klingt es für mich wie ein Hybrid zwischen U67 und C12.
Ein wunderbares Mikrofon übrigens für Frauenstimmen, wäre meine erste Wahl!
Vanguard V13 klingt unglaublich ausgewogen, und färbend voll, ohne davon zu viel zu machen.
AT4060 hat im im LowEnd und MIttenbereich eine eigene Farbe.
FLEA 47 ist im LowEnd stark und in den Höhen um die 5-10Khz.
Übrigens alles Röhrenmikros, die im Mix wunderbar erklingen, in den Mitten wie Höhen.
Das klingt nicht so trocken/kühl wie bei den meisten TLM-basierten Mikros.


Der "Round Round Round Part" geht via AT4060 und Vanguard V13

Der genial gesetzte disney-ähnliche Part im Original ab 00:38 geht bei mir via Vanguard V13 und M990 (was hier überhaupt nicht im Mix bearbeitet ist).
Dieser Part hat ein paar Anläufe gebraucht, weil die Art und Weise das so zu singen, sehr speziell war, ich habe mir einfach Disneyfilme und Wizard of Oz mit Judy Garland vorgestellt :)


Insgesamt nehme ich gerade hier im Original auch wahr, die Beatles waren ebenso der Tin Pan Alley Schule verpflichtet wie der des Rock N Roll, wunderbar das zu begreifen, wenn man das singt!
 
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Nochmal zu diesem Punkt aus Post 13

Making of ... Excerpt Rhythmus Section (Drums, Schellenkranz, Händeklatschen, Bass and Piano)


https://app.box.com/s/lkst8b15yxp3imbxsacjsrju1icf0gen

In Sachen Tempochange, wenn der Drum Bridge/Solo Part kommt ziehen die Drums gewaltig das Tempo an, der Tempochange ist also im Drumbreak versteckt, und maskiert/verschleiert das erhebliche Anziehen etwas.
Interessant ist, beim Overdubben geht es auf einmal ab, heute ist man ja quasi robotergenaues fixes Tempo gewöhnt.

Bei den ersten Overdubbversuchen, hing ich erstmal hintendran, man ist ja schließlich genaues und festes Tempo gewöhnt, sowas aber auch ;)

War schon eine Umstellung bei der Einspielung, aber eine wertvolle Erfahrung, werde in meinen zukünftigen Projekten mehr Tempochanges zulassen, wenn es musikalisch Sinn ergibt.
Dies lockert auch unglaublich den Song auf, macht ihn spannender, warum immer ein fixes Tempo nutzen?

Schellenkranz
Wie gesagt, in diesem Part eine Umstellung, und der erste Take klang wie wild um sich geschlagen :D
Der ist klug vom Pattern her angelegt.
Klanglich ist der Originalschellenkranz mittiger klingend, ich hatte aber nur einen Schellenkranz, und musste dann heftig bearbeiten (EQing, Sättigung via Decapitator und Comp)

Dies hat sehr viel Spass gemacht, ich spiele gerne Schellenkranz :)

Aufgenommen via M930 und BAE 1073.
Das M930 hat einen Vorteil in Sachen trockener Abbildung, es klingt sehr direkt und nah.

Würde ich wegen Fokussierung auf die Mitten, heute mit einem UM92.1s oder einem Bändchen alà AEA R84 aufnehmen.

Händeklatschen
Hier habe ich Achtmal geklatscht siehe unten

upload_2018-11-13_11-19-33.png


Auch hier im tempoanziehenden Part die ersten Takes wildes Geklatsche, war sehr lustig.
Man kommt aber gut rein, man kann das ja üben, und dann hat es geklappt.
Das sind für alle Spuren jeweils ein Take, aber die Leerstellen sind rauseditiert, wegen Übersprechen vom KH auf Mikrofon.
Ein anderer Kopfhörer der weiter weg lag im Aufnahmeraum, war bei zwei drei Spuren nicht gemuted (Fehler passieren!), und hat etwas stärker übersprochen.
Macht dann aber nix, man kann ja editieren.

Je zur Hälfte mit dem Vanguard V13 für das körperliche im Klatschen und das M930 für den hellen Impuls obenrum.
Gingen alle über Tellie V672a
Die einzelnen Spuren wurden nicht bearbeitet, aber gemeinsam in der "Handclap" Gruppe, da kamen dann Puigchild Comp (Fairchild) und PuigtecEQ (Pultec EQ) drauf.

Bei beiden Percussion Abteilungen Schellenkranz und Händeklatschen habe ich nicht auf Grid quantisiert wie im Original, gerade wenn die Hände nicht immer genau gleich kommen, hat man diesen
speziellen Klang, außerdem klingt es in diesem Kontext natürlicher und musikalischer.
Übrigens bei allen anderen Instrumenten grundsätzlich auch keine Quantisierung, das Stück sollte ja leben!

Piano
Habe ich spät "overgedubbed", da ich im Original nicht genau hören konnte was spielt da Paul in der Verse 3 nach der Drum Bridge da genau.
Youtube ist Dein Retter, ich konnte ein Outtake mit Drums, Backing Vocals und Piano finden.
Da konnte ich mir das dann in Ruhe raushören.
Ich habe viele Pianolibraries, aber klanglich passte am Besten das "einfache" Upright-Piano aus der Kontaktlibrary.

upload_2018-11-13_11-30-29.png


Bearbeitet wurde es mit:
Waves CLA-2A Komp
Softube Fix Doubler
Scheps Omni Channel (EQing, Preamp-Saturation und nochmal Comp (VCA-Style)
Zum Abschluss Waves J37

Reverb vom VSTi (siehe Bild)

Bass kommt nochmal extra...
 
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1. Gebot der Rockmusik: Keine Beatles Cover


Gruß
 
Super, toll gemacht!
Das Making Of muss ich mir erst noch durchlesen. Da es ja auch eines meiner absoluten Lieblingslieder ist war ich zuerst skeptisch, weil ich weiß wie gewagt der Versuch ist. Aber ich finde es ist wirklich genial gemacht. Du lässt uns mit deiner Version und besonders dem Gesang, ungefähr erahnen wie der Song geklungen hätte, wenn er kein John Lennon, sondern ein Paul McCartney Song gewesen wäre :)
 
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super gemacht!
apropo snare - ich habe in einem video gesehen, da lag ein tuch auf der snare, welches dann im verlauf des songs heruntergezogen wurde, damit die snare schärfer klingt.
 
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Danke!

Ringo hatte 1968 begonne sog. Tea Towels auf seine Snare wie Toms zu legen, um die Obertöne in den Griff zu bekommen, und das Sustain zu kürzen.
Ausgeprägt bei den Abbey Road Aufnahem ein JAhr später.

Hier ist der Fall etwas tricky, da Paul McCartney die Drums gespielt hat.
Vom KLang her vermute ich dass Tea Towels benutzt wurden, aber nicht durchgängig, da der Drum Bridge PArt overdubbed wurde von Paul, und die Snare offener klingt vermute ich
das die Snare und der Rest offen klangen.

Hier beim Cover haben wir das durch mischen der verschiedenen Snare Mikros versucht abzubilden.
Und so ganz furztrocken wollte ich es jetzt auch nicht.
 
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du kennst eine menge details zu den beatles?
wie kommt das ?
 
Die Beatles begleiten mich seit der Kindheit, und ich lese viel über Hintergründe (Mark Lewisohn, Ian MacDonald etc.) wenn mich etwas packt.
Das heißt, Youtube, google sind mit Abgleich der INfos auch eine große Fundgrube :)
 
als 68 geborener waren die beatles schon geschichte, als ich sie mitte der 70er entdeckte und dann nach und nach durch black sabbath ersetzte.
ich kenne ziemlich alle songs, vereinzelt auch texte, aber aber bisher noch nie versucht, etwas nachzusingen.
mir scheinen die john, ringo, george songs von der stimmlage eher zu liegen, als die paul songs. let it be ist mir deutlich zu hoch.
 
Ja Paule singt in Tenorlage und manchmal drüber ;)

John hat klassische Baritonsongs, aber viele sind auch in Tenorlage gesungen, sehr weiter Tonumfang.

Ringo war sehr beschnitten im Tonumfang, Bariton, dass kann jeder Mann singen.
George ist so zwischendrin, auch kein großer stimmumfang, aber sehr gute Stimme, intim und warm.
 
Ich höre gerade auf Deezer die Super Deluxe Version vom White Album mit FLAC-Streaming, "Dear Prudence" ist dreimal dabei, wenn ich mich nicht verzählt habe. Insgesamt sind 107 Titel auf sechs CDs verteilt, ein erneut faszinierender Einblick in die Beatles-Soundküche im Abbey Road-Studio. Hier der Link zu Deezers Webplayer, der aber keine HiFi-Option bei den Audio-Einstellungen hat, also maximal MP3 mit 320 KBit/s streamt, während ihre Beta Desktop-App auch FLAC-Streaming beherrscht:

https://www.deezer.com/album/77649352
 
... und ich lese viel über Hintergründe...
Nicht nur Du. :D
Paul McCartney sprach selbst an, wie ihn die (unglaublich spannende) Dokumentation von Howard Goodall 'Sgt. Peppers Musical Revolution' zu seinem erfolgreichen jüngsten Album 'Egypt Station' anregte. Goodall war übrigens u.a. Hauskomponist von Rowan Atkinson für "Mr. Bean" und zuletzt "Johnny English".
https://www.mdr.de/kultur/paul-mccartney-egypt-station-104.html
Die Doku lief bei uns in dritten Programmen und auf Arte.



Gruß Claus
 
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Die Doku kannte ich noch nicht von Goodall...fein :great:
 

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