Fehler in gekauften Noten

McCoy
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Ich muß hier mal meinem Ärger Luft machen:

Carsten Gerlitz, Sing Pop Ballads, Schott Verlag, € 21,50
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Tonart G-Dur, vorletzter Akkord in der ersten Zeile F/C. Wie bitte??? :gruebel: Und was steht in den Noten??? Entweder sind denen die Kreuze oder die Auflösungszeichen ausgegangen.

Ich finde so etwas wirklich ärgerlich. Haben die keine Lektoren, die Korrektur lesen? Carsten Gerlitz ist ja kein Unbekannter und der Schott-Verlag ist ja ein namhafter Verlag! Leider finde ich solche Dinge immer wieder, vor allem in Pop-Ausgaben: Unsinnige oder falsche Akkordsymbole, didaktisch mangelhaft aufgebaute Lehrwerke, Fehler im Notenbild, emharmonische Fehler etc. :weird:

Man stelle sich mal vor, so etwas passiert in einer Ausgabe der Chopin-Etüden! Da wäre aber der Teufel los ...

Von mir ist auch mal ein Arrangement in so einem Lehrwerk erschienen, da waren alle Noten im Baßschlüssel einfach eine Notenlinie zu tief notiert :eek: und zusätzlich unzählige enharmonische Fehler eingebaut. E-Dur-Dreiklang mit As als Terz z.B. :ugly: Meine Vorlage war aber fehlerfrei und perfekt. Zum Glück (!!!) war das Heft damals so voller Fehler, daß sie auch noch vergessen haben, meinen Namen darüber zu schreiben. :whistle: Es ging damals darum, daß das Heft bei einer Messe vorgestellt werden sollte, und da mußte alles schnellschnell gehen. :weep: Herausgekommen ist ein Heft voller Fehler, in weiten Teilen unbrauchbar. :mad:

Warum machen die das? :nix: Man sollte so etwas eigentlich zurückschicken und per Sachmangelgewährleistung um ein fehlerfreies Exemplar bitten. :evil:

So, das mußte mal raus, :bad:
McCoy
 
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So, das mußte mal raus,
gerne :) .
ich muß gestehen, daß mir solche fehler eher in den (freien) diversen manigfachen internet veröffentlichten leadsheets unterkommen. das ist für mich der grund gewesen zu versuchen, ein portal mit einem angebot für bezahlte und dafür fehlerfreie versionen zu finden. bisher mit nicht sonderlich viel erfolg.
jetzt will ich doch mal schauen, was in meinem beatles copmplete druckwerk steht :) .
 
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Absolut verständlich diese Wut.

Kommt auch oft genug in Arrangements von Klassikstücken für Schüler vor. Plus meistens unzureichende Titel, sodass man dann weiß, man hat hier ein Scherzo vor sich, aber kein Jahr, kein Komponist, nichts. Original finden unmöglich.

Auch immer wieder gerne in solchen billigen Arrangements: Sachen, die auf dem Instrument gar nicht spielbar sind. Da gibts dann das Buch in einer Ausgabe für Flöte, einer für Sax, einer für Oboe, etc. und keiner hat gemerkt, dass die Flöte nicht unters c1 kommt (zumindest hat kaum ein Anfänger ernsthaft einen H-Fuß). Ganz allgemein nerven diese Ausgaben, die einfach mal auf x Instrumente im Schnellverfahren übertragen werden. Die fangen teilweise mit abstrusen Tonverbindungen an, die vielleicht für ein anderes Instrument gut spielbar sein mögen, aber auf der Flöte erst viel später kommen sollten. Da muss man schon echt gucken. Aber immerhin kann man das als Lehrer.

Ich ärger mich dann einfach und transponiere oder trage Vorzeichen nach, etc. Aber was ist mit autodidaktischen Anfängern, die diese Fehler gar nicht bemerken können??? Das ist teilweise einfach unverantwortlich. Und dann steht vorne auch noch Werbung drauf, dass die Stücke doch absolut spaßig und für jeden Anfänger geeignet seien...

Bei billigen Ausgaben mag man das verzeihen, ab einem bestimmten Preis wie oben zum Beispiel ist es definitiv nicht mehr zu vertreten.
 
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Also ich habe als Autor in ganz anderem Bereich auch schon an Veröffentlichungen mitgewirkt und es ist einfach viel Aufwand, etwas fehlerfrei in den Druck zu bringen. Ich erinnere auch noch gut an meine eigene Diplomarbeit, die auch ein paar Leute korrekturgelesen haben, und als ich direkt nach der Abgabe, da noch mal reinschaue, grinst mich direkt ein fetter Tippfehler an...
Das erklärt zwar warum da immer wieder Fehler auftauchen, entschuldigt es aber natürlich nicht.
Bei Noten/Leadsheets ist es aber tatsächlich ein Quell nie versiegender Freude! Da ist Schusseligkeit und Schlammperei sehr oft auch wohl mit mangelnder Musikalität gepaart, denn viel ist da nur „leicht“ falsch. Statt sich die Originale mal genau anzuhören und zu vergleichen, werden da Akkorde scheinbar oft auch der „Theorie“ folgend notiert. Das Schlimme ist, das viele sich dann auf die richtige Notierung verlassen, bzw. Hatte ich schon öfters zeitraubende Diskussionen mit Mitmusikern, die darauf bestanden, dass die Version in den „Noten“ ja wohl stimmen muss und nicht mein Gehör...

Bei den frei verfügbaren Noten, Tabulaturen und Akkord Begleitungen, ist es noch viel viel schlimmer. Da scheint mir bald mehr Quark, als Nützliches veröffentlicht zu werden.

Wohl dem, wer zu Zeiten von Schallplatte und Kasettenrekorder, es gewohnt war, Noten selber herauszuhören...
 
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Wohl dem, wer zu Zeiten von Schallplatte und Kasettenrekorder, es gewohnt war, Noten selber herauszuhören...
… und man lernt was dabei, Notieren/Tabben, und vor allem Hören :great:
Kostet aber elend viel Zeit, wenn man noch nicht die entsprechende Übung hat … und später vermutlich auch noch …
Wobei speziell bei meinem Thema auch noch die oft sehr schlechte Tonqualität der alten Originale dazu kommt.
Und - trotz aller Sorgfalt - auch in meinen eigenen Noten/Tabs fallen mir immer wieder auch noch Fehler auf … ;)
 
Der Schott-Verlag ist in meiner relativ umfangreichen Notensammlung der absolute Spitzenreiter, was Fehler in Lehrwerken betrifft.

Außerdem habe ich mit dem Schott-Verlag anlässlich des Supportfalls einer zerbrochenen Begleit-CD ca. 2004 die Erfahrung der komplett fehlenden Hilfsbereitschaft gemacht und stattdessen den zusätzlich verärgernden Tip eines Neukaufs von Heft & CD bekommen.

Gruß Claus
 
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Tippfehler oder ähnliches stören mich weniger, da ich weiß, wie leicht dieses passieren kann. Aber bei offensichtliche Fehler frage ich mich, ob sich die Autoren ihre Stücke nicht mal anhören.

Beispiele in der letzten Woche:

Friethjof Krepps "100 Songs für 3 Akkorde" lassen sich so oft nicht singen. Die Kopieen kann ich keinem Schüler zumuten. Das Überarbeiten der Noten dauert länger als sich die wo anders zu suchen, oder gleich selbst zu schreiben.

Oder einige Folksongs werden in Moll notiert, und JEDE Sexte erhöht, anstelle das Stück gleich on Dorisch zu setzen, so dass ich als Gitarrenspieler gleich die richtige Lage (Fingersatz) verwende.

Oder Bücher mit Arrangements, die ich ohne Nachzudenken besser Spiele, wenn ich nur die Melodie mit Akkorden habe.

Oder Tonarten die kein Mensch so spielen würde.

Also schreibe ich die Übungsstücke selbst. Wer das mal selbst macht, weiß, wie lange das dauert. Dazu hätte ich mir aber keine Bücher kaufen müssen.

Da lobe ich mir gute Foren, die erprobte Buchempfehlungen ohne kommerzielles Interesse geben.
 
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