Reparatur verpfuscht, was tun?

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carlc
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Hallo Akkordeonfreunde. Ich hatte mein Akkordeon vor zwei Jahren bei einer Rundumerneuerung der Diskantseite, sprich alles raus, gereinigt, neue Ventile - neu gestimmt. Jetzt nach zwei Jahren musste ich das Akkordeon zu einem anderen Reparateur bringen, weil ich mit der grundsätzlichen Arbeit damals schon nicht zufrieden war.

Nun stellt sich heraus, falsche Ventile verwendet, teilweise falsch eingebaut, teilweise zu weit rein verklebt. Alles muss raus und nochmal gemacht werden. Der erste Reparateur ist eigentlich ein bekannter Meister, der nicht nur bei Hohner gearbeitet hat, sondern auch für andere Harmonikabauer tätig ist.

Welche Vorgangsweise ist möglich? Gibt es Gutachter die mir die falsche Reparatur bestätigen? Die Harmonikabauer untereinander schreiben sich keine Gutachten, da sie sich kennen.

Für eine Rückmeldung wäre ich dankbar
HG Carlc
 
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Hallo Carlc,

Bitte wende Dich an die Handwerkskammer Deines Bezirkes. Die können Dir sagen, wer vereidigte Gutachter sind. Nur diese dürfen Gutachten erstellen, die auch vor Gericht Bestand haben.

Viele Grüße

Ippenstein
 
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Hallo @carlc ,
ist das Instrument schon in Reparatur? Ansonsten würde ich mir noch eine zweite Meinung einholen.

M.E. spielen da mehrere Faktoren eine Reihe. Fast immer sind es "bekannte" Meister, das kann viel heißen, muss es nicht, abgesehen davon, dass HZIM und HZIMM in Prüfungen Können vorweisen müssen, das zumindest zum Zeitpunkt de Prüfung vorhanden sein muss. Dann sind manche spezieller, andere universeller unterwegs sind. Auch bei ausgebildeten und qualifizierten Leuten gibt unterschiedliche Herangehensweisen und Meinungen, von gut bis weniger gut begründet. Nur mal am Beispiel der Ventile: Ob Leder, Kunsstoff oder die Kombination von beidem auf einem Stimmstock, dazu habe ich von versch. HZIM schon verschiedene Aussagen gehört.
Dazu kommt noch, dass auch gute HZIM etc. nur Menschen sind, mal eine shclechten Tag haben und die Arbeiten dennoch durchziehen (müssen). Das ist keine Rechtfertigung, aber eine Erklärung. Nur ist es einfacher, wenn dann sofort nachgefragt und nachgehakt wird - ich weiß, von außen sagt sich das immer so leicht:rolleyes: tatsächlich zu reklamieren ist lang nicht jedermanns Sache.

Bei der ersten Reparatur war sicher nicht alles in Ordnung, ob aber alles falsch gemacht wurde, daruf würde ich mich erst mit einer weiteren Meinung festlegen wollen. Ob nun bei einem weiteren HZIM oder, wie @Ippenstein empfiehlt, bei einem Gutachter. Letzterer sollte auch differenzieren können, wie der Idealzustand aussehen müsste und welche Abweichungen davon oder Varianten noch im Rahmen sind.

Zu guter Letzt: Es ist verständlich, dass du den Verursacher der ersten Reparatur noch in Regress nehmen willst, aber mehr noch würde ich empfehlen, nach vorne zu sehen und darafu achten, dass das Akkordeon jetzt anständig hergerichtet wird.

Gruß und gutes Gelingen,
Tobias
 
1. Rechtslage prüfen. Wenn die 2 Jahre Gewährleistung oder andere Vereinbarungen rum sind, Rechtsauskunft einholen.

2. Ein Gutachter kann nur den Ist-Zustand prüfen. Wenn der andere Handwerker das bereits neu gemacht hat, wird es mit der Beweisbarkeit schwieriger.

Warum haben Sie so lange gewartet? Gutachter kosten Geld. Daher sollten Sie sich vorher die Erfolgsaussichten von einem Rechtsanwalt einschätzen lassen.

Haben Sie schon mit dem betroffenen Akkordeonbauer gesprochen und versucht, eine Einigung zu erzielen? Das wäre mein erster Gedanke.
 
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Hallo carlc,

Aus meiner Sicht sehe ich das alles bisschen anders:

1/ Sie haben sehr wertvolle Erfahrungen erworben. Erfahrungen sind leider in allgemeinen nicht übertragbar oder erblich. Und sie kosten immer was, ausgedrückt in Geld, Zeit, Kraft... Sie haben gerade eine Erfahrung erlebt und dafür bezahlt.

2/ Die ursprüngliche, erste Reparatur war technisch knapp unterhalb der Grenze Ihrer klanglichen und (vielleicht) technischen Akzeptanz. Ich bin fast sicher, dass sich Kunden in einer schwierigen Situation nach erfolglosen Reparaturen sofort beschweren. So oder so, jetzt ist es für eine Gutachtung zu spät. Was soll man in Zukunft tun? Also:

3/ Es wäre schön, interessieren sich mehr für die technischen und gestalterischen Aspekte des Instruments. Sie benötigen nicht viel technisches Wissen über das grundlegende Aussehen von Ventilen, Balg und Stimmzungen. Beschädigtes Ventil, Verunreinigungen, Staub und Rost an der Zunge können doch von jedem erkannt werden.

4/ Wenn Sie eine ältere verschlissene Kiste besitzen und haben mehr technische Fähigkeiten, es lohnt sich für Ihnen Reparaturen selbst zu tun. Sie erhalten einen Überblick.

5/ Es lohnt sich, das Internet zu lesen und verfolgen…

Ich wünsche Ihnen alles Gute und hoffe ich, dass diese negative Erfahrung Ihnen nicht davon abhalten, dieses wunderbar Instrument zu spielen.

Viele Grüße, Vladimir
 
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Hallo @carlc - um was für ein Akkordeonmodell handelt es sich denn? Unter Umständen würde es sich anbieten, das Instrument noch zu einem dritten HZIM zu bringen und einfach mal zu hören, was der dazu sagt. Leider gibt es auch immer wieder Handwerker, die die Arbeit eines Kollegen grundsätzlich schlecht machen. Eine weitere Meinung könnte also nicht schaden, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist das Akkordeon durchaus spielbar und es wurde auch in den letzten Jahren damit gespielt. Vermutlich hätte eine Reklamation schon viel eher erfolgen müssen, damit die Gewährleistung noch greift. Hierbei stellt sich aber auch die Frage, was ein Gutachten plus Einschaltung eines Anwaltes kostet im Vergleich zu den Kosten für eine neue Ventilierung.
 
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