Geschenke für Kinder, um Freude an der Musik zu entfachen

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Hallo miteinander

In der Weihnachtszeit macht man sich ja immer & überall Gedanken, was man wem schenken könnte. Hier im Musiker-Forum würden mich deshalb eure Erfahrungen & Ideen bezüglich folgender Fragen wundernehmen:

1) Was kann man Kindern schenken, das ihnen (möglichst langfristig) die Freude an der Musik näher bringt?
2) Was habt ihr geschenkt bekommen, das euch zum Musizieren animiert hat? Wieso war es genau dieses Geschenk? War es euer Wunsch oder eine Überraschung?
3) Was hättet ihr gern bekommen oder würdet im Nachhinein sagen "damit wäre ich vmtl. früher zur Musik gekommen"?
4) Umgekehrt gefragt: Was ist/war keine gute Geschenksidee zu Beginn einer "Musikkarriere"?


Ich überlege mir gerade so einiges für meine Nichten (noch im Kleinkind-Alter), aber mich interessieren eure Vorschläge & Erzählungen generell zu jedem Alter, vom Baby über Schulkinder bis Teenager/jungen Erwachsenen.

Disclaimer: Es geht mir nicht darum, dass ein Kind "meine" Leidenschaft übernehmen oder von mir selbst Verpasstes kompensieren soll. Mir ist bewusst, dass gerade Kids, die z.B. zum Musikunterricht gezwungen werden, am schnellsten Spass & Interesse daran verlieren. Aber die "Vorteile" der Musik sind einfach enorm (kognitiv, aber auch sozial, menschlich, gefühlstechnisch, etc.) und ich würde gerne diese Tür aufstossen…

Freue mich auf eure Inputs :)



p.s. Habe per SuFu nur einen "allgemeinen Geschenke-Thread" gefunden, deshalb der neue "musikspezifische" Faden. Hoffe das Unterforum stimmt, sonst bitte verschieben. Thx
 
Eigenschaft
 
Hi,
natürlich kommt es immer auch darauf an, was das Kind für Interessen hat.

Ich bin keine große Freundin von (zu lautem) Schlagwerk in Kleinkindhand - aber mehr aus Rücksicht auf die Erwachsenen...

Als Kind fand ich ein Kazoo toll. Kostet fast nichts, ist ziemlich haltbar und macht Spaß. Außerdem hatte ich ein Xylophon und erinnere mich, dass ich den Klang mochte. Blockflöte (unfreiwillig) und Klavier (freiwillig und über Jahre gewünscht) kamen viel später.

Eigentlich finde ich - gerade für kleine Kinder - die beste Idee, ein Liederbuch zu schenken. Die Lieder müssen die Eltern (oder andere Erwachsenen) nämlich vorsingen und die Kinder können, wenn sie Lust haben, mitsingen, klatschen, tanzen etc. und bekommen hoffentlich einen guten, spielerischen Zugang zur Musik.
Wenn die Eltern viele Lieder kennen, geht es natürlich auch ohne Liederbuch ;)
Das hat den positiven Nebeneffekt, dass Eltern und Kinder Zeit miteinander verbringen und Spaß haben (im besten Fall).
Als ich klein war, haben wir immer im Auto gesungen - Kanons, Volkslieder, Folksongs...
 
Schwierig. Meine Kids sind 5, da will ich noch nix "aufdrücken". Sie hatten mal Musikschule, so nach dem KiGa. Dort wird dann gesungen und ein wenig "instrumental" was gemacht, hat ihnen auch Spaß gemacht. Dort werden sie vielleicht auch wieder hingehen, mal sehen. Sonst passiert alles eher spontan. Sie hören natürlich das, was wir hören (Rock) :) Müssen sie ja...und ihre CDs usw, auch mal Musik. Beide tanzen und singen auch gerne, Die eine mehr als die andere. Sie hat auch jetzt ein Karaoke-Mikrofon-Dingens bekommen, zum Geburtstag. Da wird immer mal wieder "performed". Aber sonst, nichts in Kürze in Sicht. Ausser vielleicht mal Gitarre, dafür ist es aber noch nicht ausgereift in ihren "ich will spielen..." Äusserungen. Hier und da wird mal an meinen Gitarren rumgezupft. Hält sich aber noch in Grenzen.

zu 1) das kommt drauf an-manche Musiker-Haushalte forcieren da eben und haben z. B. ein Klavier zu Hause, und das nötige Know-How eben auch (Sind vielleicht selbst Lehrer etc...)
zu 2) Leider nichts, siehe 4)
3) Natürlich damals als Kind ein Schlagzeug, wegen dem Radau :)
4) die Melodika, in der Hoffnung vermutlich das ich auch Weihn.-Lieder darauf spiele. Sie gibts aber noch, meine Kids spielen damit rum/wenig Musik :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Es hängt ja immer auch davon ab, welches Alter die Kinder haben. :)

Meine Tochter bekommt dieses Jahr u.a. ein Sennheiser E 945, ...okay, sie ist mittlerweile im Abitur und fast 18.

Eigentlich hat sie jedes Jahr etwas bekommen, das mit Musik zu tun hatte.
Ich erinnere mich (ungeordnet) noch an:

- ein Roland FP4 Stagepiano (da war sie in der 2.oder 3. Klasse)
- eine Westerngitarre mit Fishman Pickup
- eine 4/4 Geige incl. Überarbeitung beim Geigenbauer
- Digitech JamMan Looper
- eine Jamaha-Pacifica
- Stative, Endstufe, Mischpult und Boxen als Grundausstattung für ihren Probenraum ihrer Band
Da gabs bestimmt noch ne Menge anderer Sachen, die mir jetzt nicht einfallen.

zu 1) Vernünftiges Equipment, sonst vergeht schnell der Spaß an der Musik
zu 2) Mal eine alte (schlimme) Geige, die eh im Familienbesitz war. Sonst Nix, ich musste mir immer alles selbst erarbeiten.
zu 3) Keine Ahnung, Geigenunterricht hatte ich ab der 1. Klasse, meine erste Band in der zehnten...
zu 4) "Musikkarriere" - da bin ich gerade dabei, ihr das "auszureden" ;)
 
Schlagwerk in Kleinkindhand - aber mehr aus Rücksicht auf die Erwachsenen...
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Also mein erstes "Instrument" war ein Taschenkeyboard. Son kleines Teil mit Tasten und Zahlen und kleine Liedchen. Da war ich vielleicht 4 oder 5. Beim Keyboard ist es dann auch geblieben, erst ein kleines Tischkeyboard so mit 6. Damit hab ich dauernd irgendwas geklimpert, auch nach Gehör. War halt schnell zu Ende das Teil. Eigentlich wollte ich ja schon immer Klavier lernen aber dafür war weder Platz und schon gar kein Geld vorhanden. Keyboard war sozusagen die Lösung.
Aber nachdem ich ja eigentlich schon immer Tasteninstrumente hatte und auch immer drauf rumgeklimpert habe hat sich das einfach so ergeben. Der Rest meiner Familie ist absolut unmusikalisch (außer Radio hören).

Wie wäre es mit einer Mundharmonika? Es macht Spaß, ist nicht zu laut, nicht teuer, braucht keinen Strom, passt in die Tasche ...
 
Keyboard find ich auch eine super Idee. Damit hatte ich damals auch angefangen. Da ist es halt relativ leicht Musik zu erzeugen (Ob’s gut klingt sei dahingestellt). Generell find ich Tasteninstrumenten gut für Kinder. Meine zwei klimpern ständig auf dem Klavier rum. Die große (7 Jahre) hat dann jetzt auch mit Gitarre angefangen und scheint auch Spaß dran zu haben. Um zu sehen was ein Kind machen/lernen will ist das Instrumenten-Karussell (so heißt das hier) super. Da kriegt ein Kind immer für eine Zeit ein Instrument mit nach Hause. Alle paar Wochen oder so wird dann gewechselt.
Für ganz kleine Kinder vielleicht die Liederbücher mit eingebautem Keyboard? Fanden meine auch ganz lustig.
 
***
1) Was kann man Kindern schenken, das ihnen (möglichst langfristig) die Freude an der Musik näher bringt? ***

Ich glaube nicht, dass das funktioniert.

Wenn ich mir alle gestandenen Musiker in meinem Bekanntenkreis vor Augen halte, kam bei ALLEN -wie auch bei mir- die Initiative von ihnen selbst. Oft sogar gegen massiven Widerstand der Eltern.

Meine Kinder sind in einem Musikerhaushalt mit vielen verschiedenen Instrumenten aufgewachsen, irgendwann (ca. ab 4 Jahren) wollten alle konkret ein Instrument erlernen und spielen es erfolgreich bis heute als junge Erwachsene.

Meine Frau und ich haben -auch bewußt- vorher das Thema nie angeschnitten, bzw. versucht die Kids zum Musizieren zu animieren.

Ich bin davon überzeugt, dass bei Kindern eine "Initialzündung" von ihnen selbst kommen muss und ohne eigenen "Egodrive" wird das Musizieren nicht langfristig ausgeübt werden (Ausnahmen bestätigen die Regel...;)).

Meine Empfehlung:
besucht mit den Kids einige Konzerte von Kinder- und Jugendorchestern, das könnte eine "Initialzündung" evtl. auslösen.

LG
RJJC
 
1) Was kann man Kindern schenken, das ihnen (möglichst langfristig) die Freude an der Musik näher bringt?
2) Was habt ihr geschenkt bekommen, das euch zum Musizieren animiert hat? Wieso war es genau dieses Geschenk? War es euer Wunsch oder eine Überraschung?
3) Was hättet ihr gern bekommen oder würdet im Nachhinein sagen "damit wäre ich vmtl. früher zur Musik gekommen"?
4) Umgekehrt gefragt: Was ist/war keine gute Geschenksidee zu Beginn einer "Musikkarriere"?

1) Zeit und Vorbilder und Inspiration. Zeit, indem man mit den Kindern gemeinsam Musik macht, sie aber nicht zwingt. Vorbilder, indem man selbst Musik macht und Begeisterung zeigt, auch indem man zeigt, dass Übung dazu gehört und einen weiter bringt. Inspiration im Sinne von: Musik machen und gemeinsam hören, die begeistert, die vielfältig ist, die einen gewissen qualitativen Anspruch erfüllt; aber auch Inspiration im Sinne von "Verschaffen von Gelegenheiten": Das kann ein Klavier sein, welches "zufällig" in der Wohnung steht oder eine andere Gelegenheit, bei der Kinder Zugriff auf Instrumente haben.

2) Nix. Meinen ersten Bass habe ich vom Taschengeld bezahlt. OK, der Unterricht wurde von meinen Eltern bezahlt. Aber zuerst kommt die Begeisterung, dann das Geschenk.

3) Keine Ahnung.

4) Keine gute Geschenkidee zu Beginn einer Musikkarriere ist m.E. ein Geschenk, welches direkt mit dem Ziel einer Musikkarriere verknüpft ist. Es sei denn, man möchte musikalische Förderung nach dem Vorbild der Jackson Familie machen...
 
Als Kind fand ich ein Kazoo toll. Kostet fast nichts, ist ziemlich haltbar und macht Spaß. Außerdem hatte ich ein Xylophon und erinnere mich, dass ich den Klang mochte.
[…]
Eigentlich finde ich - gerade für kleine Kinder - die beste Idee, ein Liederbuch zu schenken. Die Lieder müssen die Eltern (oder andere Erwachsenen) nämlich vorsingen und die Kinder können, wenn sie Lust haben, mitsingen, klatschen, tanzen etc. und bekommen hoffentlich einen guten, spielerischen Zugang zur Musik.
Witzig, dass dies gleich im ersten Beitrag steht, denn beim letzten Besuch meiner Nichte (bald 4) hat sie ein Kazoo bei mir entdeckt und durfte es dann mitnehmen, weil sie irrsinnig Spass daran fand. Am Xylophon und diversen Liederbüchern (sogar jenem aus der Kirche, das bei mir eher Unmut hervorruft) hat sie ebenfalls viel Freude.
Würde deine Ideen daher sofort unterschreiben :)

Ich glaube nicht, dass das funktioniert.

Wenn ich mir alle gestandenen Musiker in meinem Bekanntenkreis vor Augen halte, kam bei ALLEN -wie auch bei mir- die Initiative von ihnen selbst. Oft sogar gegen massiven Widerstand der Eltern.

Meine Kinder sind in einem Musikerhaushalt mit vielen verschiedenen Instrumenten aufgewachsen, irgendwann (ca. ab 4 Jahren) wollten alle konkret ein Instrument erlernen und spielen es erfolgreich bis heute als junge Erwachsene.

Meine Frau und ich haben -auch bewußt- vorher das Thema nie angeschnitten, bzw. versucht die Kids zum Musizieren zu animieren.

Ich bin davon überzeugt, dass bei Kindern eine "Initialzündung" von ihnen selbst kommen muss und ohne eigenen "Egodrive" wird das Musizieren nicht langfristig ausgeübt werden (Ausnahmen bestätigen die Regel…).
Gebe dir zum Teil vollkommen Recht: Die Kinder sollen und werden selbst entscheiden/herausfinden, was sie mögen und was ihnen Spass macht.

Aber auch wenn die Motivation eine intrinsische sein sollte (und eben nicht extrinsisch "aufgezwungen"), so würde ich dahingehend widersprechen, dass die erste Initiative sehr wohl von aussen kommen kann. Meiner Meinung nach sagst du das sogar selbst. Oder denkst du es ist Zufall, dass deine Kinder ein Instrument erlernen WOLLTEN, nachdem sie in einem Haushalt voller Instrumente aufgewachsen und (so vermute ich) die Eltern auch beim Musikmachen beobachten konnten?

Ich glaube im Grunde haben wir auch dieselbe Auffassung. Ich würde einfach deinen ersten Satz ändern in sowas wie "Ich glaube, das funktioniert höchstens, wenn man den Kindern ein Umfeld bietet, in denen sie verschiedene Sachen kennenlernen dürfen, ohne einen aktiven Part in ihrer Entscheidungsfindung zu spielen." ;)

zu 4) "Musikkarriere" - da bin ich gerade dabei, ihr das "auszureden" ;)
4) Keine gute Geschenkidee zu Beginn einer Musikkarriere ist m.E. ein Geschenk, welches direkt mit dem Ziel einer Musikkarriere verknüpft ist. Es sei denn, man möchte musikalische Förderung nach dem Vorbild der Jackson Familie machen...
Vielleicht kam das trotz Disclaimer etwas falsch rüber. Ich will garantiert niemanden in eine Richtung drängen. "Musikkarriere" war vielleicht etwas ungeschickt ausgedrückt. Ich wollte mit den Anführungszeichen andeuten, dass ich weniger eine "echte" Karriere als Profi-MusikerIn meine, sondern mehr, dass Kinder Zugang zum Selber-Musizieren bekommen und daran als Hobby (wie so manche hier im Board) über viele Jahre Freude haben können :)

Wenn meine Nichten von rundherum nur Ponys, Einhörner und pinke Püppchen geschenkt bekommen, will ich Ihnen mit Singbuch/Karaoke-Mikrofon/Melodica/Mundharmonika/wasauchimmer quasi einen musikalischen Gegenpol bieten ;)
Wenn sie daran Spass haben: gut. Wenn nicht: auch ok. Die Verschiedenheit der Eindrücke und die Möglichkeit der Kids selbst zu entscheiden ist für mich wichtig.



Edit: Kann man im "Off-Topic" eigentlich kein "gefällt mir" hinterlassen?
Sage sonst mal ein allgemeines Danke für die Ideen und Einschätzungen :great:
 
Auch wenn Weihnachten rum ist: Tolle Idee für ein Topic!

Ich würde Liederbücher empfehlen, die Bilder drin haben, sodass auch noch nicht lesende Kinder die Lieder, wenn sie sie erst einmal kennen, anhand der Bilder wieder erkennen. Ich habe als Kind viel mit meinen Eltern gesungen und hatte zu jeder Zeit Lieder, die ich in- und auswendig konnte und die mir auch geholfen haben, meine Gefühle auszudrücken (ja, ich habe, wenn ich wütend auf meine Eltern war, gesungen, um damit auszudrücken, dass ich ihre Hilfe nicht brauche und selbst klarkomme).

Ansonsten alles an Instrumenten, vor allem, wenn die Kinder schon mal einen Wunsch geäußert haben. Am liebsten keine "Kinderinstrumente" der untersten Preiskategorie, sondern Instrumente, die schön klingen und vielfältig einsetzbar sind. Da ist aber vor allem der Aspekt, dem Kind gemeinsame Zeit zu schenken. Ein Instrument ganz alleine zu explorieren und sich evtl sogar das spielen beizubringen macht nicht mal ansatzweise so viel Spaß, wie mit Eltern und Geschwistern zu jammen. Das hat auch wenig mit "in eine Richtung drängen" zu tun, sondern ist einfach Freude für alle. Wenn keine Freude aufkommt, werden sich Kinder dazu auch kaum regelmäßig überreden lassen.

Konzertbesuche sind eine tolle Idee, auf die ich jetzt selbst gar nicht gekommen wäre. Werde ich mir aber merken. Tatsächlich gibt es in jeder Stadt auch viele kostenlose Konzerte (z.B. in Kirchen, Bibliotheken, kleine Bars, etc.), die sich lohnen. Musikrichtung kann durchaus durch den Geschmack der Eltern inspiriert sein. Nur auf die Länge und Lautstärke sollte man achten. Eine Opernvorstellung von drei Stunden ohne Pause ist natürlich eher nichts. Und auch ein Metalkonzert in einer Lautstärke, die Kinderohren schädigt, sollte vielleicht mit Vorsicht betrachtet werden. Eine richtig tolle Erfahrung ist aber der erste Konzertbesuch, auf den man sich wochenlang freut, wo man ein bisschen weiter weg fährt (also für Kinder in die nächste Stadt) und danach sogar noch im Restaurant essen geht. Vor allem, wenn man gut saß und das Orchester/die Band/wen auch immer gut sehen konnte, gibt es für das Kind nachher richtig viel zu erzählen.

Auch Instrumentenmuseen sind toll. Insbesondere die, wo man was anfassen kann. Oder Tage der offenen Tür an Musikschulen. Dort kann man alle möglichen Instrumente sehen und ausprobieren und für jedes Kind ist was dabei. Wobei bei einem Besuch der Musikschule es natürlich passieren kann, dass sich das Kind danach Unterricht wünscht.

Für etwas ältere Kinder lohnt sich meiner Meinung nach auch immer noch der eigene CD-Player. Dort hat man eine Auswahl guter Musik und kann sich unabhängig von seinen Eltern sein Zimmer beschallen. Die Lieblings-CD ist schon noch etwas anderes als der meistgeklickte Song auf Spotify und Kontrolle der Inhalte durch die Eltern nicht nötig. Auch Hörbücher enthalten teilweise echt gute Musik oder drehen sich um musikalische Geschichten (Biographien von Musikern z.B., die für Kinder aufbereitet wurden.) Für mich war das damals immer eine ganz tolle Sache, wenn ich von meinem Taschengeld mir eine CD gekauft habe und lange gesucht habe, welche denn jetzt auch wirklich die allerbeste ist, denn ich wollte mein Geld ja nicht für Schund ausgeben...

Aber das wichtigste, was nötig ist, ist Zeit zum musizieren und vorgelebte Freude. Gemeinsames Musizieren, frei und ohne "Lernzwang" ist natürlich super, aber nicht für alle Eltern möglich. Wer kein Instrument spielt, kennt aber mit Sicherheit Lieder und hat Freude am Hören seiner Lieblingsmusik. Oder kann auch ein Instrument schenken und selbst damit herumexperimentieren, wenn das Kind es gerade nicht in Beschlag genommen hat. Kinder beginnen erst mit der Pubertät, sich abzugrenzen von den Eltern und das ist auch richtig so. Vorher machen sie das meiste nach, was man ihnen vormacht. Und echtes Interesse an Musik entsteht durch vorgelebtes Interesse und Wertschätzung. Wir haben ja auch keine Probleme damit, unseren Kindern Fernsehkonsum durch Vorleben beizubringen oder Essensgewohnheiten.
 
1) Was kann man Kindern schenken, das ihnen (möglichst langfristig) die Freude an der Musik näher bringt?
2) Was habt ihr geschenkt bekommen, das euch zum Musizieren animiert hat? Wieso war es genau dieses Geschenk? War es euer Wunsch oder eine Überraschung?
3) Was hättet ihr gern bekommen oder würdet im Nachhinein sagen "damit wäre ich vmtl. früher zur Musik gekommen"?
4) Umgekehrt gefragt: Was ist/war keine gute Geschenksidee zu Beginn einer "Musikkarriere"?

Ich kann mich erinnern dass meine ersten (Kinder-) Instrumente ein Xylophon mit bunten Metallplättchen war und eine Hohner-Blockflöte. Ohne Wunsch, einfach nur so als Geschenk. Auf der Blockflöte habe ich auch im "fotgeschrittenen" Alter (12/13) noch rumgefiept und Sachen nachgespielt. Aus der Blockflöte ist letztendlich dann Oboe geworden und zwar richtig mit Unterricht.
Vielleicht wäre es auch eine gute Idee mit dem Kind mal ein Kinderkonzert zu besuchen (Peter und der Wolf von Prokoffiev ist z.B. gute geeignet). Manchmal bieten die Theaterorchester sogar einen Tag der offenen Tür an, an dem die Kinder auch selbst mal Orchesterinstrumente incl. Schlagwerk ausprobieren können. Bei uns wird das jedenfalls ab und an gemacht.

Was keine gute Idee ist: Zwang ! Am besten Sachen anbieten und einfach machen lassen.
 
Auch wenn Weihnachten rum ist [...]
Geschenkideen brauchen wohl die meisten auch mal während des Jahres - deshalb: nur weiter her damit! ;)

Konzertbesuche sind eine tolle Idee, auf die ich jetzt selbst gar nicht gekommen wäre. Werde ich mir aber merken. Tatsächlich gibt es in jeder Stadt auch viele kostenlose Konzerte (z.B. in Kirchen, Bibliotheken, kleine Bars, etc.), die sich lohnen. Musikrichtung kann durchaus durch den Geschmack der Eltern inspiriert sein. [...] Vor allem, wenn man gut saß und das Orchester/die Band/wen auch immer gut sehen konnte, gibt es für das Kind nachher richtig viel zu erzählen.
Ein paar weitere Inputs zum Thema Konzerte:
- Musikschulen oder Jugendorchester haben immer wieder mal Konzerte, wo die Schüler/Kinder (solo, in Band/Orchester, in Begleitung von Lehrer, o.ä.) auftreten. Auch wenn das Niveau naturgemäss sehr gemischt ausfällt, kann es ein sehr spezieller Eindruck für Kinder sein bzw. ein "naheliegendes" Ziel darstellen. So nach dem Prinzip: "Wenn ich auch mit üben beginne, kann ich bald genauso spielen/singen".

- In meiner Umgebung machen Laien-Orchester und -Theater teils eine öffentliche Generalprobe. Ist dann zwar ein anspruchsvolles, klassisches Programm, aber mit dem Vorteil, dass es 1. deutlich günstiger/gratis ist und 2. nicht ganz so "engstirnig" wie bei der Vorführung. Anders gesagt: mann kann auch jüngere Kinder mitnehmen und es ist niemand böse, wenn man schon zur Pause oder zwischen zwei Stücken den Saal frühzeitig verlässt.
Und bevor das falsch verstanden wird: Nein, das ist kein Aufruf sich schlecht/störend/laut zu verhalten, weil es ja "nur" eine Probe ist. Ich würde nur Kinder mitnehmen, die zumindest ein grundlegendes Interesse an der Aufführung haben UND die sich benehmen können. Die erwähnten 3h Stillsitzen finde ich für Kids auch (zu) viel verlangt, aber gängige Anstands- & Benimmregeln sollten schon eingehalten werden können, sonst soll man auf einen Spielplatz, nicht in einen Konzertsaal.

- Je nach Wohnort ist Fas(t)nacht/Karneval/Fasching ebenso eine gute Möglichkeit für ungezwungene "Livekonzerte". Ich persönlich bin zwar überhaupt kein Fan von Guggenmusik, aber eines kann man ihr nicht abstreiten: die Leute haben viel Spass beim gemeinsamen Musikmachen.
 
1) Was kann man Kindern schenken, das ihnen (möglichst langfristig) die Freude an der Musik näher bringt?
Nichts. Denn "langfristig" und "Kinder" beissen sich meiner Erfahrung nach meistens etwas.

2) Was habt ihr geschenkt bekommen, das euch zum Musizieren animiert hat? Wieso war es genau dieses Geschenk? War es euer Wunsch oder eine Überraschung?
Nada. Bin in einem unmusikalischen Umfeld aufgewachsen. 1 Jahr Blockflöte in der ersten Klasse haben mich fast 20 weitere Jahre vom Musikmachen abgehalten.

3) Was hättet ihr gern bekommen oder würdet im Nachhinein sagen "damit wäre ich vmtl. früher zur Musik gekommen"?
Eine Gitarre anstatt der obligatorischen Blockflöte.

4) Umgekehrt gefragt: Was ist/war keine gute Geschenksidee zu Beginn einer "Musikkarriere"?
Blockflöte....aber ich habe da halt ein Trauma :D
 

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