Schraube von Haltepedal gebrochen - Reparatur?

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Hallo miteinander

Habe gestern in meinem Elternhaus etwas auf dem Klavier gespielt, als plötzlich das Haltepedal nicht mehr funktionierte. Kurz den Unterrahmen entfernt und festgestellt, dass das Pedal "ins Leere läuft", also keine Funktion mehr hat, da es mit keinem anderen Teil des Klaviers mehr verbunden ist. Übeltäter war die Schraube, die normalerweise den Pedalhebel nach unten zieht: der obere Teil (mitsamt Flügelmutter) war vom unteren Teil der Schraube abgebrochen.

Habe ein paar Fotos gemacht. Hoffe man erkennt darauf alles Wichtige.
Rechtes Pedal: kaputtes Haltepedal | Mitte: Dämpfer/Moderator Pedal | Links: Una Corda Pedal
foto_no_exif(2).jpg foto_no_exif(3).jpg foto_no_exif(1).jpg foto_no_exif.jpg

Fragen:
Geht das noch unter "normale" Abnutzung? Ist zwar zum ersten Mal passiert, aber das Teil hat sich doch offensichtlich stark verzogen?!
Kann man das selbst reparieren? Muss man dabei auf etwas Spezielles achten?
Oder sollte lieber ein Fachmann ran?

Das Klavier, ein Pianino/Upright Piano (Sauter R2), ist schon älter (sicher >35 Jahre) und hat auch sonst ein paar "Gebrechen". Unser langjähriger Klavierstimmer des Vertrauens ist leider im letzten Jahr verstorben, deshalb frage ich erstmal hier nach…
 
Eigenschaft
 
Kann man das selbst reparieren?

Das hängt von Ausrüstung und Fähigkeiten ab.

Ich ginge mit dem oberen Teil in den Baumarkt und kaufe ein Stück Gewindestange, sieht gefühlt wie M5 aus. Exakt ablängen, unten, wo im Original ein Bund dran ist, eine Mutter aufsetzten (Verkleben) oder zwei Muttern kontern (nicht auf dem Hebel), der Platz sollte reichen. Natürlich den Lagerbock des Pedals zumindest auf einer Seite abschrauben. Was mir nicht gefällt, ist die Krümmung des unteren Teils, wo kommt die her, wurde das Teil so diagonal zu dem Querhebel geführt? Falls ja, Gewindestange entsprechend abkröpfen (Schraubstock)
 
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Was mir nicht gefällt, ist die Krümmung des unteren Teils, wo kommt die her, wurde das Teil so diagonal zu dem Querhebel geführt?
Für mich sieht das so aus: Das Pedal hat ja unten mehrere Löcher, in das man die Schraube setzen könnte. Je weiter hinten die sitzt, desto ungünstiger ist die Hebelwirkung. Den hölzernen Querhebel hat man aber aus irgendeinem Grund nicht weiter nach vorne bekommen. Deshalb hat man wegen der Hebelwirkung lieber eines der vorderen Löcher gewählt und die Schraube entsprechend gebogen, damit sie in das Loch des Querhebels passt.

Das mit der Gewindestange würde ich genauso machen. Beim Einkaufen die Plastikhülsen mitnehmen, durch die Schraube geht. Sie verhindern das Knarzen im Pedal. Wenn es geht, die obere Viereck-Mutter wiederverwenden. Mit der kann man ggf. den Wirkungspunkt des Pedals mal eben von Hand nachstellen.

Ggf. kann man auch hier: https://b2c.meyne.com/ , hier: https://www.pianoteile.com oder hier: http://www.gebrauchte-klavierteile.de nachfragen.

Viele Grüße,
McCoy

Edit:

Bei Piano Jahn gibt es die Teile schon fertig, allerdings ungebogen: https://www.pianoteile.com/unsecure...=de&artsnr=192200&objid=A192200&page=1&red=pr
 
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Fragen:
Geht das noch unter "normale" Abnutzung? Ist zwar zum ersten Mal passiert, aber das Teil hat sich doch offensichtlich stark verzogen?!

Das Klavier, ein Pianino/Upright Piano (Sauter R2), ist schon älter (sicher >35 Jahre) und hat auch sonst ein paar "Gebrechen". Unser langjähriger Klavierstimmer des Vertrauens ist leider im letzten Jahr verstorben, deshalb frage ich erstmal hier nach…

Das ist noch Garantie - frag am Besten gleich mal bei Sauter nach...
 
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Herzlichen Dank für eure Einschätzungen und die hilfreichen Antworten! :great:

Konnte mir eine Pedalschraube besorgen und hab diese nun eingebaut. Habe allerdings das obere Loch gewählt, damit ich die Schraube nicht zu sehr abkröpfen oder gar den Pedalhebel verstellen muss - kam mir sicherer vor (und könnte es bei Bedarf später noch ändern). Funktioniert bisher eigentlich gut, auch wenn das Pedal etwas weniger "empfindlich" gespielt werden kann (habe die von McCoy erwähnte schlechtere Hebelwirkung in Kauf genommen). Beim nächsten Mal Stimmen wird dann der Fachmann drüber schauen, ob das als langfristige Lösung taugt...
 
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Aus der Rubrik: Pfusch der Woche. Hier hat jemand das mittlere Pedal umfunktioniert, weil das rechte gebrochen war:

Pedal.JPG
 
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:D Kreative Klavierspieler kitten kaputte Klaviere. :D
 
In gewissen Kreisen werden querdenkende Improvisationskünstler eben bewundert, in anderen nur belächelt und verpönt ;-)
 
Das coole ist ja, daß man das mittlere Pedal feststellen kann, so daß es immer unten bleibt. Das ermöglicht ungeahnte Effekte. :D

Einer von den alten Jazzpianisten - ich glaube, es war Earl Fatha Hines - hatte wohl einen riesigen Spaß daran, auf kaputten Klavieren zu spielen und dabei auszuloten, was alles noch geht, wenn z.B. eine gute Anzahl von Tasten nicht mehr richtig funktioniert.
 

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