Funk-Mikrofon für Kirchen-Chor

Ukiwa
Ukiwa
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
02.03.24
Registriert
03.02.12
Beiträge
134
Kekse
489
Hallo zusammen,

ich brauche eure Hilfe.
Wir sollen einen semi-professionellen Auftritt eines Chors (30 - 50 Leute) in einer Kirche organisieren (also Live-Auftritt, kein Recording).

Die Anforderungen an das zu verwendende Equipment:
2 Aktiv-Lautsprecher, 3 Monitore, ein Mischpult und 4 Funk-Mikrofone (keine Kabel-Mics).


Meine Frage bezieht sich allein auf die 4 Funk-Mikrofone.

Unsere Idee war die Verwendung von 2 Sets "the t.bone freeU Twin HT 823" (= 4 Funkstrecken), weil sich diese störungsfrei parallel betreiben lassen.
Klar gibt es besseres Material, aber auch Geld spielt hier eine Rolle.

Diese Mikrofone haben Supernieren-Charakteristik.

Meine Fragen:
1. Eignen sich diese Mikrofone für einen Chor?
2. Eignet sich diese Charakteristik generell für einen Chor?


Könnt Ihr sonst was preisgünstiges (nicht billiges) vorschlagen?

Vielen Dank. Bin auf eure Antworten gespannt.
 
Eigenschaft
 
hier gibt es einen Testbericht: https://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/the-tbone-freeu-ht-823-test/3.html
Nach dem würde ich es nicht für eine Chorabnahme nutzen wollen.

Singt der Chor sauber? Mit Notenmappen oder frei?

Bei unserem Kirchenchor habe ich die Erfahrung gemacht, dass sobald die vom Blatt singen müssen, ehr ins Blatt singen. Da kommt bei einem dynamischen Mikro, dass in 1m Entfernung steht (soll ja die ganz Stimmlage erfassen und nicht nur die 2 Personen in der ersten Reihe) nicht mehr viel (besser nix) an. Hier dürfte ein Kondensatormikro mehr Erfolg versprechen.


Schau mal hier:
https://www.musiker-board.de/threads/vergleich-chorabnahme-mit-kondensatormikros.145520/
https://www.musiker-board.de/threads/welches-mikro-fuer-chorabnahme.375531/
https://www.thomann.de/de/onlineexpert_topic_choraufnahme.html

Du willst bei einem Chor eigentlich Kleinmembran-Mikros. https://www.thomann.de/de/kleinmembran_kondensatormikrofone.html

Für Chorabnahmen hat mir damals ein örtliches Musikhaus den Vorgänger dieses Set empfohlen: https://www.thomann.de/de/beyerdynamic_mce_530_bundle.htm

Ich kenne aber keine Ausführung als Funkmikro (außer mit einem externem Sender)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Für eine einmalige Verwendung würde ich Funkmikrofone bei einer PA-Firma mieten. Einfach mal suchen, ob es bei euch in der Gegend da eine Firma gibt.

Warum aber sollen es unbedingt Funkmikrofone sein?
Headsets scheiden ja aus, weil die nur einen Sänger abnehmen, also wird man die 4 Mikrofone ohnehin auf Ständer stellen müssen. Da würde ich immer kabelgebundene Mikrofone (Kondensator/Niere) bevorzugen. Das Equipment kann man auch mieten, ist auch nicht teuer, und ordentliche/gute Kleinmembran-Kondensatormikros incl. Ständer und Kabel sind zudem üblicherweise billiger zu haben als vergleichbar gute Funkmikro-Sets.
Vor allem bei Funk gilt: Hände weg von Billigkram! Wenn´s während der Aufführung kracht und knallt oder gleich ganz stumm bleibt, macht das keine Freude.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich danke dir, Neelix2014.

Ich bin in Sachen Mikrofon-Technik nicht ganz so bewandert, bitte entschuldigt deshalb meine vielleicht dummen Fragen.
Aber bedeutet das, dass Supernieren-Charakteristik generell nichts für eine Chorabnahme sind?

Oder anders gefragt:
Kann man anhand weniger Eigenschaften definieren, was ein geeignetes Funk-Mikrofon (und es MUSS Funk sein) haben muss und was nicht?
 
Die Mikrofone aus dem t-bone Set sind mehr für die Nahbesprechung geeignet, also für Sänger oder Redner, die das Mikrofon mehr oder weniger direkt vor den Mund halten.

Um die 40-50 Sänger eures Chores vernünftig abzunehmen müssen die Mikrofone etwas entfernter stehen, am besten auf recht hohen Stativen, so dass sie schräg von vorne oben auf den Chor schauen.
Dafür sind diese Mikrofone nicht gedacht und nicht geeignet.

Deshalb der Rat, Kleinmembran-Kondensatormikrofone (Nieren) zu nehmen. Die sind für diesen Zweck erheblich besser geeignet.
Die üblichen KM-Kondensator-Mikros gibt es aber nicht als Funkmikros, die müssten mit speziellen externen Sendern ausgestattet werden, die dann auch zusätzlich Phantomspeisung bieten müssten.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ist denn überhaupt klar, wofür die 4 Mikrofone dienen sollen? Sollen die wirklich für eine Chorabnahme auf fest stehenden Stativen genutzt werden, dann wäre die Anforderung an Funk m.E. quatsch. Oder singen einige Chormitglieder gelegentlich solistische Einlagen und die Funkmikros sind dafür gedacht?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo @LoboMix , hallo @drumbaer

Vielen vielen Dank für euren wirklich sehr wertvollen Input.
Für mich war irgendwie klar, dass der gesamte Chor abgenommen werden sollte.
Nach euren Bedenken (auch was die (Un)sinnigkeit der Funk-Mikrofone für die Chor-Abnahme betrifft) habe ich vorhin nochmals bei der Chor-Leitung nachgefragt.

Und ja, IHR HABT RECHT (ich schäme mich :igitt:):
Tatsächlich werden die Mikrofone für 4 Solisten im Chor benötigt - und dafür wollen sie verständlicherweise kein Kabelsalat.
Es soll also NICHT der ganze Chor abgenommen werden.
Der Chor als Ganzes singt dagegen unverstärkt.

Jetzt sieht die Sache schon besser aus. :)

Aber was haltet ihr in diesem Fall von dem Set "the t.bone freeU Twin HT 823" oder "the t.bone freeU Twin HT 863".


Aber erschwerend kommt hinzu, dass der Chor in der Schweiz auftritt, wo es andere Bestimmungen gibt, was lizenzkostenfreie Frequenzen betrifft.
Aber das ist ein anderes Thema...
 
Für Solisten wären sie OK. Wenn ich aber dem Testbericht glauben darf, dann rauschen die Geräte recht stark. Das wäre bei einem Chor unangenehm. Dann miete dir lieber einen Satz Shure oder Sennheiser Funkstrecken.

Der 830MHz (ISM- Band) ist auch in der Schweiz lizenzfrei nutzbar. 4 Systeme mit Shure oder Sennheiser in dem Bereich dürfte klappen, bei t.bone wäre ich mir nicht sicher.
Am besten leihst Du die Geräte dann direkt in der Schweiz, dann gibt es keine Frequenzprobleme. Der Veranstalter kann die sicher besorgen.
 
Auch von mir Zustimmung zu dem Vorschlag: Bevor Ihr was Billiges kauft, mietet lieber was Vernünftiges vor Ort. Ihr umgeht so eine ganze Menge von Problemen.
 
Nicht schämen, Ukiwa. Als unbeteiligter Außenstehender stellt man halt schon mal so komische Fragen, an die man so mitten im Getümmel gar nicht denkt.

Ich würde die Mikrofonauswahl auch vom Umfeld abhängig machen. Bei Semi-Pro und ggf. höheren Eintrittspreisen vermutlich nicht die t.bones, denn das Auge erwartet dann dazu passendes. Ohne dass ich damit sagen will, dass sich anderes besser anhören muss. Weil teuer sich nicht im Klang ausdrücken muss (aber durchaus kann), sondern auch in Langlebigkeit und höhere Betriebssicherheit, gerade bei Funk.

Technisch wird man auch mit den t.bones irgendetwas vernünftiges zum Klingen bringen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Der 830MHz (ISM- Band) ist auch in der Schweiz lizenzfrei nutzbar.

830MHz sind NICHT in der ISM - Zuweisung enthalten, auch in der Schweiz werden Frequenzen oberhalb von 832MHz von Mobilfunkbetreibern für den LTE Uplink benutzt:

66a66d75820261b5c5a038732463f109.png


Die ISM-Zuweisung gilt international von 863-865MHz; unterhalb 832MHz befindet sich die sog. Duplex-Lücke von 823-832 MHz. In der Schweiz liegt die Duplex-Lücke zwischen 826 und 832 MHz.

Bleibt man in diesen Frequenzbereichen, ist der Betrieb Gebühren- und Anmeldefrei, die Anzahl der gleichzeitig benutzbaren Systeme hängt zum Einen von der Qualität der eingesetzten System und zum Zweiten von der genutzten Technologie ab.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
830MHz sind NICHT in der ISM - Zuweisung enthalten, auch in der Schweiz werden Frequenzen oberhalb von 832MHz von Mobilfunkbetreibern für den LTE Uplink benutzt:

66a66d75820261b5c5a038732463f109.png


Die ISM-Zuweisung gilt international von 863-865MHz; unterhalb 832MHz befindet sich die sog. Duplex-Lücke von 823-832 MHz. In der Schweiz liegt die Duplex-Lücke zwischen 826 und 832 MHz.

Bleibt man in diesen Frequenzbereichen, ist der Betrieb Gebühren- und Anmeldefrei, die Anzahl der gleichzeitig benutzbaren Systeme hängt zum Einen von der Qualität der eingesetzten System und zum Zweiten von der genutzten Technologie ab.

Ich hatte auf die Schnelle nur den Frequenzplan bei Thomann geguckt, und da ist der Bereich von 830-838 Mhz als frei gekennzeichnet und der meist ISM genannte Bereich von 863 - 865 sowieso.
 
Unterschiedliche Länder, unterschiedliche Sitten. Ich würde es lassen Funkkisten in andere Länder zu verbringen. Das kann sehr schnell sehr viel ärger machen. Ist dir denn bewusst, dass du eine funktechnische Anlage über eine nicht EU Grenze verbringst? Die Eidgenossen könnten da sehr empfindlich darauf reagieren, vor allem wenn man das beim Zoll nicht anmeldet. Da ist so ne Kiste sehr schnell mal konfisziert und für immer weg.
Zumindest war das noch so vor ein paar Jahren. Da musste man alles haarklein angeben und die haben so ziemlich jedes Case geöffnet und auseinander genommen. Funk wurde generell verplompt und erst am Betreibsort nach Freigabe wieder entplompt.

Dann zu den Funkkisten selbst.... Never. Damit tust du dir nix gutes. Auch ist der Frequenzbereich alles andere als Safe.
Im ISM Band (863-864 MHz), welches du sicherlich auch in CH nutzen kannst, hast du gerade mal 1 MHz Bandbreite, d.h. keine wirkliche Möglichkeit bei Störungen auszuweichen. Zudem gehen in diesem Bereich keine 4 Anlagen. Punkt.

Die LTE Mittenlücke (Deutschland: 823-833 MHz) ist im Vergleich zu CH verschoben, wie @netstalker ausführte. Damit darfst du nur einen kleineren Teil dieses Bereichs mit deinen Funkkisten nutzen. Macht dann auch keinen Spass, weil es eben deutlich weniger Ausweichmöglichkeiten bei auftretenden Störungen gibt Falls man nun versucht darüber nachzudenken, ob man evtl. doch das ganze Band, welches die Funkkiste anbietet zu nutzen:Verwirf das wieder ganz schnell, denn wie gesagt können die Eidgenossen sehr empfindlich reagieren und das tut dann richtig weh.

Ergo: Miete dir für die VA in anderen Ländern möglichst vor Ort das Funkequipment, außer du hast wirklich Ahnung, kennst dich mit den Fallstricken und den ganzen anderen Gegebenheiten (Zoll, sonstige Behörden) sehr gut aus. Glaub mir, das ist deutlich stressfreier und wohl auch günstiger.

Du kannst natürlich auch gerne auf gute, leitungsgebundene Mikros zurück greifen und entgehst so auch jeglichem Ärger.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Neben den freien Frequenzen gibt es ja noch die Lizenz-gebundenen Frequenzen. Professionelle Verleiher bieten oft auch Funktechnik in diesen Frequenzbereichen an. Dieses Material ist normalerweise rein professionell und der Betrieb ist störsicherer als bei den freien Frequenzen. Auch wenn es in der Praxis nicht so oft vorkommt, kann es doch gerade bei den freien Frequenzen schon mal Störungen geben, denn es könnte sich zufällig mal jemand in der Nähe befinden, der ebenfalls in diesem freien Frequenzband funkt (eben weil es frei ist). Bei einem Auftritt in einer Kirche ist das gar nicht mal so unwahrscheinlich, da manche Pfarre bei Gottesdiensten selber Funkmikros im freien Frequenzband benutzt (ich kenne jedenfalls einige Pfarreien mit Funkmikros). Wenn man dann mit seinem Equipment ankommt und zufällig die Kirchen-Mikros ebenfalls in dem Band senden auf den gleichen Kanälen, dann ist an einem Parallelbetrieb nicht zu denken - sofern diese gebraucht werden.

Deshalb auch von mir noch mal die Empfehlung, sich vor Ort möglichst bei einem professionellen Verleiher die gewünschten Funkstrecken + Mikros zu mieten (vorher bei der Pfarre erkundigen, ob die selber Funkmikros während eures Auftritts in Gebrauch haben und wenn ja, auf welchen Frequenzen). Dann habt ihr die beste Chance auf eine Störungs- und Sorgenfreie Aufführung.
Nichtsdestotrotz würde ich aber auch noch mal überdenken, ob Funmikros wirklich ein MUSS sind. Auch mit Kabel-gebundenen Mikros hat man eine gewisse Bewegungsfreiheit, wenn auch deutlich eingeschränkter als mit Funk, aber die Betriebssicherheit ist maximal bei gleichzeitig den günstigsten Kosten.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben