Wie stimmt ihr euer (Streich-)Instrumente? Wie viel Hz?

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Wie stimmt ihr eure Instrumente, also auf welchen Kammerton?

Mein Lehrerin hat von Anfang an gesagt, dass 442 Hz die "hier" (Deutschland) übliche Orchesterstimmung sei und ich habe das seitdem verwendet. Inzwischen stelle ich aber immer wieder fest, dass es ein wenig lästig ist und 440 Hz wahrscheinlich einfacher wären, wenn es darum geht bei aufgenommener Musik mitzuspielen.
 
Eigenschaft
 
90% von Pop Rock, Jazz inklusive playalongs sind auf 440Hz. Die Klassikmusiker haben entdeckt, das ihre Musik mit höherem Kammerton brillanter wird und nach mehr Dynamik klingt. Als ich mit dem Geigen anfing, war das A noch bei 438 Hz. Aus meiner Sicht lohnt da keine Diskussion, Umstimmen wie es gerade benötigt wird, fertig.

Und ja, es gibt Streicher mit der festen Überzeugung, ihr Instrument würde sich auf bestimmte Frequenzen einschwingen. Dem widerspreche ich nicht, aber auf dem Level, wo das von Belang ist, hab ich hier im MB noch niemanden wahrgenommen.
 
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Wir stimmen in den Bands alle Instrumente auf 440Hz
Das ist ein weit verbreiteter Standard.
Ich habe mir vor knapp 30 Jahren mein erstes Stimmgerät gekauft und konnte bei ihm zwischen 438 und 445 Hz in 1Hz-Schritten umstellen.
In der Band blieb es auf 440Hz, im Orchester musste es auf 443Hz, da die Blasinstrumente eher höher waren und nicht so tief runterstimmbar waren. Da wurde also ein "Orchesterstandard" definiert damit alle Instrumente sauber gestimmt werden konnten.
Mein Opa war für Kammermusik ein Fan von der tieferen Stimmung. Deshalb wurde das von ihm gespendete Klavier in meinem Elternhaus auch auf 430Hz (?) gestimmt.
Schöner klang das für mich nicht, mich nervte nur das ständige hoch- und runterstimmen zwischen daheim und der Schule.
 
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Das Problem der unterschiedlichen Stimmtöne ist mir auch bekannt... Nervt.

Mein Cello mit PU wird meistens in der Band gebraucht oder mal mit einer Gitarre,... -> 440Hz, der "Stimmgerätkammerton"

Mein Darmsaitencello hat die Zielstimmung von 444Hz, muss aber auch mal deutlich hoch oder runter. Ich ahbe viel mit einer Querflöte zusammengespielt und die tat sich bein 440Hz echt schwer, so dass ich höher gestimmt habe. Mein heimisches Klavier ist (nach einer Hochzeit mit 442Hz) jetzt wieder bei 440 Hz gelandet, so dass auch da ich häufiger mein Darmsaitencello runter stimme...
 
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Das Problem der unterschiedlichen Stimmtöne ist mir auch bekannt... Nervt.

Stimmt.

Schlimmer finde ich, wenn Technikgläubigkeit das Ohr ersetzt. Ich habe mal als Gastmusiker mit einer Band zu tun gehabt, in der jeder sein eigenes Stimmgerät benutzte. Ich war wohl der erste dem auffiel, dass die Instrumente (zwar in sich) aber zueinander nicht richtig stimmen. Da jeder der Musiker der Meinung war, alles richtig gemacht zu haben, gabs wohl auch keinen Grund es zu ändern.
Ich glaube, die stimmen heute immer noch so....:rolleyes:
 
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Schlimmer finde ich, wenn Technikgläubigkeit das Ohr ersetzt. Ich habe mal als Gastmusiker mit einer Band zu tun gehabt, in der jeder sein eigenes Stimmgerät benutzte. Ich war wohl der erste dem auffiel, dass die Instrumente (zwar in sich) aber zueinander nicht richtig stimmen. Da jeder der Musiker der Meinung war, alles richtig gemacht zu haben, gabs wohl auch keinen Grund es zu ändern.
Ich glaube, die stimmen heute immer noch so....:rolleyes:

Unvergessen bei mir ein Querflötist, der mit einem riesigen Wabervibrato "gestimmt" hat. Hat bei ihm geklappt, da er IMMER sein Dauervibrato gespielt hat :kotz: . Der "stimmt" wahrscheinlich auch immernoch so...
 
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@cello und bass
Wen hat dein Klavier denn geheiratet? :engel:

Im Klassikbereich (modern) kenne ich 443Hz als Standard. Das Problem ist außerdem wenn es Temperaturschwankungen gibt wandern Bläser und Streicher in entgegengesetzte Richtungen. Steigt die Umgebungstemperatur, werden die Bläser höher und die Saiteninstrumete tiefer.
 
Ich ahbe viel mit ein erQuerflöte zusammengespielt und die tat sich bein 440Hz echt schwer, so dass ich höher gestimmt habe
Ich spiel viel mit Querflöten, 440 war noch nie ein Problem. Die müssen halt mehr ziehen - das ging selbst diesen Sommer. Aber das kann auch vom Instrument und vom Können des Spielers abhängen.
Ansonsten muß ich mich an das Instrument anpassen, daß nicht (oder nur mit Riesenaufwand) umstimmbar ist und das ist bei mir Akkordeon.
Mittlerweile hat sich meine Geigenlehrerin erbarmt auf 440 Hz runterzustimmen. Aber im Orchester ist bei uns auch 442-443 der Standard. Da muß ich halt dann rauf.
 
Hallo zusammen,

macht es als Anfänger Sinn, die Geige selbst zu stimmen?
Mein Lehrer hat es mir bisher nie gezeigt, wie das funktioniert, weil er die Geige selbst für mich stimmt.

Bin erst seit ein paar Monaten dabei...

Gruß
Geigenspieler
 
Hallo Geigenspieler,

erst einmal willkommen hier im Musiker-Board, insbesondere bei "uns Streichern"! :cool: , dass du Geige lernst!

M.E. solltest du möglichst schnell lernen, deine Geige zu stimmen. Es kann schnell mal passieren, dass ein Wirbel durchrutscht - und dann kannst du nicht mehr üben ;). Außerdem schult das Stimmen auch das Gehör...

Viel Erfolg
Cello
 
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Willkommen "on board" @Der-Geigenspieler!
ich denke auch, dass er dir bald mal zeigen könnte wie man stimmt.
Es ist nicht einfach, aber auch nicht zu wchwer.
und falls du vielleicht sogar 4 Feinstimmer haben solltes, ist es wirklich nicht schwer!
Auf einem ungestimmten Instrument zu spielen ist nicht so toll ;)
 
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Hallo ihr beiden,

meine Geige hat 4 Feinstimmer. Andere Schüler aus anderen Schulen stimmen die Geige selbst. Mein Lehrer ist der Ansicht, daß die Schüler mit dem Stimmen per Gerät weniger zurecht kommen. Deshalb zeigt er das nicht, wie das geht und stimmt die Instrumente selbst. Allerdings wie soll der Schüler ohne Stimmen zu Hause üben oder wenn Ferien sind? Dann wird der "ungestimmte" Zeitraum noch länger...

Auf wieviel hz muß es gestimmt werden? Was ich so heraus lese, wird es zwischen 441 und 442 sein?

Gruß
Geigenspieler
 
Ich habe hier Stimmgeräte, die locker grün zeigen, wo mein Ohr noch nicht mal gelb hört :eek:

Streichinstrumente sind sehr, sehr obertonreich - um mit Stimmgerät zu stimmen braucht es nicht nur die richtige Elektrik, auch der Strich muss stimmen. Und das Ohr dahin zu bekommen, mit einem Vergleichs-A die A-Saite zu stimmen, und dann per Obertonschwingung die anderen Seiten quintenrein zu stimmen, das ist die absolute Basis dessen, was ein Streicher können muss.

Guter Lehrer, der da nicht nachgibt!
Guter Schüler, der sich im Stimmen nach Ohr übt!
Denn das gilt nicht nur für leere Seiten - jeder einzelne Ton möchte sauber intoniert sein.

Hier im Musikerboard sind die Klassiker nicht so dominant wie z.B. im Geigenforum.de. Und da "wir hier" oft in der Popularmusik unterwegs sind, ist 440 Hz der Standard. Backingtracks und die Mehrzahl der veröffentlichten Musik sind so eingespielt (moderne Klassikaufnahmen ziehen immer höher, historiische Aufnahmen liegen drunter). Aber für den Anfang ist das eine untergeordnete Frage.
 
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Wenn wir schon bei Klassik sind: Sind die Klassik-Geiger strenger als die "Pop-Geiger"?
Mir kommt es hin und wieder so vor... :)
 
Das Stimmen der Geige nach Stimmgerät ist leider nicht so einfach wie z.B. das einer Gitarre.
Meine Erfahrung mit mehreren Stimmgeräten ist folgende:
Gitarrenstimmgeräte sind eher für eine gezupfte Saite mit weniger Obertönen gebaut. Je obertonreicher ein Ton ist, desto ungenauer wird deren Anzeige.
Darum stimme ich meine E-Geige wenn sie an meinem Line 6 HD500 angeschlossen ist nach dem internen Stimmgerät nicht streichend, sondern zupfend.
Anschließend prüfe ich dann A+E, A+D und D+G-Saite durch gemeinsames Streichen auf leichtes "Schwingen" der Quinten.
Ich nutze also eine Kombination aus beiden Stimmmethoden und kontrolliere anschließend, ob die leeren Saiten korrekt zum Spiel der anderen Bandmitglieder passen.

Wenn wir schon bei Klassik sind: Sind die Klassik-Geiger strenger als die "Pop-Geiger"?
Strenger bei was genau?
Beim Stimmen?
Ich denke nicht.
Jeder Geiger möchte sauber spielen und stimmt so gut und präzise wie er es eben kann. Egal welche Musikrichtung.

Beim Spielen sind es eher unterschiedliche Welten:
In der Klassik wir eben die Kreativität eines Komponisten so präzise und sauber wie möglich reproduziert.
Im Rock/Pop/Worship-Bereich gibt es oft keine "Original-Streicher-Parts" und somit ist dort eher die eigene Kreativität und Inspiration gefragt.
So ist zumindest meine bisherige Erfahrung.
 
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Das Stimmen der Geige nach Stimmgerät ist leider nicht so einfach wie z.B. das einer Gitarre.
Meine Erfahrung mit mehreren Stimmgeräten ist folgende:
Gitarrenstimmgeräte sind eher für eine gezupfte Saite mit weniger Obertönen gebaut. Je obertonreicher ein Ton ist, desto ungenauer wird deren Anzeige.
Darum stimme ich meine E-Geige wenn sie an meinem Line 6 HD500 angeschlossen ist nach dem internen Stimmgerät nicht streichend, sondern zupfend.

An einer E-Geige hast du bestimmt einen Klangregler, Tone Poti, oder wie immer das jeweils genannt wird. Dahinter verbirgt sich ein Tiefpassfilter, mit dem du einfach die Obertöne abregeln kannst.

So mache ich das beim E-Cello (NS Design NXT) manchmal. Dabei bin ich aber gar nicht überzeugt, dass die Obertöne an sich stören. Vielmehr hatte ich die Vermutung, dass der Pegel des Piezo-Tonabnehmers (Boss TU-3) für das Stimmgerät zu hoch sein könnte und dadurch zu Verzerrungen führt. Weniger Höhen bringen dann auch weniger Pegel. Wie gesagt, Vermutung, ich habe das nicht systematisch überprüft.
 
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An einer E-Geige hast du bestimmt einen Klangregler, Tone Poti, oder wie immer das jeweils genannt wird. Dahinter verbirgt sich ein Tiefpassfilter, mit dem du einfach die Obertöne abregeln kannst
Meine E-Geige hatte das in ihrem Original-Zustand schon, aber nach dem Umbau auf passiv habe ich keine Klangreglung mehr an der Geige (siehe Umbau-Bericht), da ich das nicht brauche. Selbst den Lautstärke-Poti verwende ich nur ganz selten.
Zupfen geht aber schnell und einfach und ich habe damit beste Erfahrungen!
 
Ist die Anspielbarkeit bzw. Klang bei E-Geigen vom gleichen Modell ebenfalls so verschieden, wie bei einer Holzgeige?
 
Auf wieviel Herz man seine Geige einstimmen sollte hängt zuerst mal vom Klavier im Unterrichtsraum ab ;)


...im Orchester musste es auf 443Hz, da die Blasinstrumente eher höher waren und nicht so tief runterstimmbar waren. Da wurde also ein "Orchesterstandard" definiert damit alle Instrumente sauber gestimmt werden konnten.
Wusste gar nicht, dass Bläser nicht ihr Instrument stimmen können ;)
Auch in Orchestern gibt es Klavier/Orgel/Bengalische Wurfzitter. Da muss man sich dann anpassen.
 
Auf wieviel Herz man seine Geige einstimmen sollte hängt zuerst mal vom Klavier im Unterrichtsraum ab ;)
Auf Herz stimmen wird auch schwer. Da braucht man schon ein Stethoskop. Und ich bezweifele stark, dass zweistellige oder niedrige dreistellige Frequenzen für ein a' taugen. ;-)
 
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