Wer kommt noch mit Orgel und Leslie zum Gig?

  • Ersteller HempyHemp
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Ich nehm eigentlich recht häufig für Bühne oder Studio ne richtige Orgel und ein "kleines/kompaktes" Rotorcabinet. In der Kombi ist es ein guter Mittelweg zwischen echter B3 (die ich bei mir auch noch im Studio stehen hab) und Workstationsound. Spiele auf der Orgel recht viel Gospelkram und da passt das natürlich. Den Mitmusikern gefällt es, also nehm ich die Schlepperei in kauf, auch wenn ich manchmal fluche.

Allerdings spiel ich auch häufig Piano und dann steht da meist ein Flügel oder ähnliches, dann brauchst du gar nix schleppen.... das gleicht sich dann wieder aus *g*

Euch allen noch einen schönen Restsonntag

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ich war letzlich bei einer deep purple tribute band auf dem konzert.
dort hat hinter dem organisten, ein lesley - der auch eine orgel dabei hatte - ob hammond, keine ahnung, und die ganze band hatte viel zeug dabei.
2 laneys, dicker bass stack, orgel und krams, schlagzeug mit 28er kick und einige toms.

da war rambazamba.
 
Wie hießen die denn? Vllt wars ja Orgeltier :)
 
purpendicular hießen die:
 
Sollte so sein, ich wüsste nichts anderes :)
 
Es kommt natürlich in erster Linie drauf an, was für Musik man macht, der den Aufwand auch rechtfertigt. Für ein klassisches Orgeltrio sieht es natürlich auch interessanter aus, wenn da eine Richtige Orgel mit Leslie auf der Bühne steht. Für das Publikum ist es dann eher die Optik, denn die meisten - so unterstelle ich es - würden heutzutage den Unterschied zu einem guten Cline wie einem Hx3 wohl nicht hören. Aber das Auge hört nun mal mit. Dass es für den Organisten selber inspirierender ist, dürfte wohl keine Frage sein. Dann kommt es auch noch auf die Größe der Location an. Bei Clubgigs ist das ne andere Nummer, als wenn man das Leslie abnehmen muss, denn das bekommen viele nicht vernünftig hin, und wenn, bleibt immer einiges des Original Sounds auf der Strecke.
Ähnlich würde ich es bei einem Rhodes oder Wurlitzer sehen, wobei hier der klangliche Unterschied zu guten Workstations nicht so weit klafft wie bei Orgel mit separatem Leslie.
Braucht man noch weitere Sounds sieht‘s auch schon wieder anders aus. Klassisch kann man auf der Orgel ohne viel Aufwand noch ein Clavinet stellen, auf das Rhodes einen Minimoog, die Abnahme über einen zusätzlichen kleinen Röhren-Kofferamp macht den Kohl dann auch nicht fett. Braucht man ein Klaviersound, wäre ohne gleich einen Flügel auf die Bühne zu schleppen, selbst ein CP70/80 wieder mit viel zusätzlichem Aufwand verbunden, und da tut‘s ein Kofferamp eben nicht. Spätestens jetzt misch ich wieder den Direktsound mit PA-Abnahme, dass ich auch besser gleich über Komplettabnahme nachdenken sollte, um das Ganze homogener rüber zu bringen.

Ich hatte auf der Suche nach einem möglichst authentischen Leslie Sound, der noch transportabel ist, mal eine Kompromisslösung mit einem Motionsound KBR-3D Amp gefunden, ein Stereo-Koffer-Amp mit Hoch/Mittel-Rotor, die Basstrommel simuliert über die eingebauten 10“er, weitere Stereo-Inputs für Keyboard, wo auch durch die zusätzlich eingebauten Hochtöner die Natursounds wie Piano relativ linear wiedergegeben wurden. Na gut, aber da würde auch niemand eine B3 drüber spielen wollen.

Und da im Moment der Trend eher zur Silent Stage geht, wo nicht einmal Gitarristen mehr einen Amp auf die Bühne stellen, selbst Drummer über ein E-Drum spielen, denken wohl eher immer weniger Keyboarder über solche alten Vintage Schätzchen nach. Oder vielleicht gerade deswegen?
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ich war letzlich bei einer deep purple tribute band auf dem konzert.
dort hat hinter dem organisten, ein lesley - der auch eine orgel dabei hatte - ob hammond, keine ahnung, und die ganze band hatte viel zeug dabei...
Eine Deep Purple Tribute Band wäre nicht authentisch oder glaubhaft, wenn da nicht ne ‚richtige‘ Orgel auf der Bühne stehen würde. Bei Purple Rising hat der Keyboarder eine geschoppte Hammond (ich schätze mal, eine M100) auf der Bühne, sogar zwei Leslies. Bei einer Supertramp Tribute Band darf natürlich ein Wurlitzer nicht fehlen, z.B. Century Crime.

Werkelt beim Orgeltier nicht nach wie vor eine UHL im Vintage-Gehäuse?
Bin ich auch der Meinung...
 
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Wurlitzer duerfte evtl bei Supertramp ruhig fehlen, bzw fehlt tatsaechlich, jedenfalls habe ich den Frontman im Duo mit nem Korg gesehen vor ca zehn Jahren.
 
selbst ein CP70/80 wieder mit viel zusätzlichem Aufwand verbunden
Im Schlepp definitiv. 140 Kilo werden auch in zwei Teilen nicht leicht. (Wenn ich Benny Andersson dabei zuguck, wie der sein weiß foliertes CP-70B spielt, das auf der Säule eines Friseurstuhls steht, und wie das Ding dabei schaukelt, wird mir ganz blümerant zumute. Egal, wie solide und overengineered 70er-Jahre-Friseurstühle waren.)

Beim Lautmachen sieht das schon ein bißchen anders aus. Das CP-70 hat nur Klinke und wär noch am ehesten ein Ampkandidat, aber vom Sound her paßt das Ding nicht zu Amps. CP-70B und CP-80 haben eingebaute DI-Boxen* und XLR-Buchsen. Die über Amps zu fahren, wär Perlen vor die Säue. Die gehen direkt in die Stagebox.

*Wieder etwas, was Yamaha vor- und gefühlt keine Sau nachgemacht hat. Siehe polyphoner Aftertouch.


Martman
 
Werkelt beim Orgeltier nicht nach wie vor eine UHL im Vintage-Gehäuse?

So sieht's aus. Und das Leslie bleibt schön daheim und wird nur ab und zu mal ins Studio ausgeführt.
Zum einen werde ich nicht jünger, spiele aber immer mehr, zum anderen spielen wir (außer in diesem Jahr, wo die Hälfte des Sets aus Rainbow Songs besteht) bevorzugt das Mark II Programm, und auf "In Rock" oder "Machine Head" gibt es nun mal so gut wie nichts, das mit Leslie eingespielt wurde.

Deshalb verzichte ich für die 4-5 Songs bei denen ich ihn bräuchte auf den Leslie und habe dafür einen kleinen Gitarrenverstärker dabei.
Andere Organisten machen das grundlegend anders, und das hat genau so seine Daseinsberechtigung.
Ich bin eigentlich ganz froh drum, dass jeder sein eigenes Orgel-Süppchen kocht und seinem Geschmack, Geldbeutel und seinen Ladekapazitäten folgt, weil so halt auch jeder seinen eigenen Sound entwickelt, auch wenn alle am Vorbild angelehnt sind.

Allgemein hat die ganze Materialfrage auch immer damit zu tun, wie oft und mit dem es bewegt werden muss.
Ich bin fast jedes Wochenende unterwegs, in 95% der Fälle ohne Backliner, also muss ich mein Zeug selber schleppen. Wenn ich nicht mit Demon's Eye unterwegs bin, ist es oft auch so, dass eben nicht mal schnell der Kollege mit anpackt.
Zudem haben viele Clubs suboptimale Ladewege. Am Freitag mussten wir wegen der Disco die auf unseren Gig folgte über einen schmalen Treppenaufgang hinter der Bühne laden. Da haben wir bei unserem 60kg Kabel-Case schon ordentlich geächzt, mit einer richtigen Hammond wäre das der absolute Albtraum gewesen.

Spätestens am dritten Wochenende in Folge bei dem man für 5 Songs im Set ein Rhodes oder ein Leslie mitschleppt, überlegt man sich das mit dem Faible für Vintage-Instrumente noch mal, und fährt vielleicht doch nur mit dem Nord oder dem Kronos los. Die "Kopien" sind einfach mittlerweile zu gut geworden.

Trotzdem, hin und wieder führe ich auch gerne mal mein Rhodes oder Wurly aus, und alle Jubeljahre bekomme ich auch mal einen Blues-Gig rein bei dem ich ausschließlich Orgel spiele und dann doch das Leslie mitnehmen möchte.
Die Schlepperei muss sich aber dann auch wirklich lohnen, sowohl was den Sound betrifft, als auch vom Repertoire. Meistens sind es also eher die kleinen, schlecht bezahlten Kneipengigs mit Kumpels und eigener Mucke, die einen dazu bewegen aus den Vollen zu schöpfen.
Also eher eine Trennung zwischen Arbeit (mit logistisch sinnvollem Equipment) und Hobby (mit den alten Gurken ;-)).

Das ganze Verhältnis ändert sich natürlich schlagartig, wenn man das große Los zieht und bei einer Produktion landet, bei der andere Leute das Zeug aufbauen und nach dem Gig wieder im LKW verstauen. Dann wüsste ich gar nicht mehr, was ich mit dem ganzen freigewordenen Platz bei mir in der Bude machen müsste :-D

Und am Ende des Tages kommt es nur zu einem sehr geringen Teil auf die Größe oder die Qualität des Hammers an, sondern vor allem auf denjenigen der damit hämmert.
Habe gestern einen Kollegen gesehen, der eine Technics-Tischhupe mit einem Midi-Fußbass an einem Ferrofish-Expander gespielt hab. Das klang 10mal so gut wie es aussah, und war mit unglaublichem Spielwitz und einem grandiosen Fußbass abgeliefert. Es steckt halt am Ende doch vor allem in den Fingern.
 
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Ich werde bei der nächsten Probe mal die Novation Bass Station meines Drummers dranhängen. Mal sehen, was passiert.

Also aus eigener Erfahrung kann ich sagen das eine Bassstation über nen Ampeg mit 8x10er sehr gut klingt. Auch über nen Twin klingt sie noch ganz gut.
 
Brian Auger spielte schon vor Jahrzehnten (zumindest in Köln) auf einem Korg Keyboard, Andi Kissenbeck dagegen noch vor wenigen Jahren mit B3 und Leslie im kleinen Club.

So sehr, wie ich mich als Musikfreund über einen Auftritt mit einer B3 freuen und Musiker schon dafür bewundern kann, dass sie sich die Mühe der Schlepperei antun - so gut kann ich jene Musiker verstehen, die aktuell-handliches Equipment bevorzugen.

In der Erinnerung bleibt mir ein Eindruck von der Atmosphäre und Musik eines Auftritts, der technische Aufwand wird dagegen zur Randnotiz.

Gruß Claus
 
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Also aus eigener Erfahrung kann ich sagen das eine Bassstation über nen Ampeg mit 8x10er sehr gut klingt. Auch über nen Twin klingt sie noch ganz gut.
Allerdings interessieren mich eher die Leadqualitäten der Bass Station als die Bassqualitäten ...
 
Allerdings interessieren mich eher die Leadqualitäten der Bass

Da bin ich leider überfragt, hab ich nie wirklich ausprobiert da ich kaum synth leads verwende.Ich hab meine aucg gebraucht ohne presets gekauft kann mich daher auch zu diesen nicht äußern sorry
 
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