Zu dynamisch für unterwegs?

Strato Incendus
Strato Incendus
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Wer schon mal im Zug oder Bus Filmmusik (oder generell Orchester-Instrumentalmusik) gehört hat, kennt das Problem: Bestimmte Passagen sind so leise, dass sie im Umgebungslärm untergehen - und regelt man dann am iPod / iPhone nach, fallen einem die Ohren ab, sobald die tatsächlichen forte-Passagen kommen.

Im Contemporary-Bereich ist dagegen das Dynamikspektrum natürlich deutlich kleiner. Aber auch hier ist es mir jetzt passiert, dass ich bei einer Aufnahme, die mit einem ruhigen Klavierpart anfängt, beim Abmischen zuhause am PC gedacht habe, so wäre es gut vom Verhältnis (ich hatte bereits diesen leiseren Part per Automation in der Gesamtlautstärke etwas angehoben, damit der Anstieg zum Refrain hin nicht zu drastisch ist) - nur um dann heute im Zug zu merken, dass man am Anfang quasi nur den Gesang hört und das relativ tief spielende Klavier komplett im Dieselmotorengeräusch verschwindet.

Ich habe natürlich beim Mixen auf den Pegel geschielt, deswegen ja die leichte Anhebung der Stereosumme am Anfang - aber die kann selbstverständlich nur bedingt dafür kompensieren, dass am Anfang nur zwei Instrumente spielen und nachher ein komplettes digitales Orchester plus jede Menge Background-Gesang. An sich will man ja auch die natürliche Dynamik, die durch Hinzunehmen oder Entfernen von Instrumenten je nach Passage entsteht.

Müssen wir also dazu übergehen, diese natürliche Dynamik zu einem großen Teil rauszueditieren, um unsere Musik "portabel" zu machen? :D
 
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Müssen wir also dazu übergehen, diese natürliche Dynamik zu einem großen Teil rauszueditieren, um unsere Musik "portabel" zu machen?

Bestimmt nicht. Als nächstes kommt dann einer an, der sich beschwert. dass die Songs in einer Stahlkocherei neben der Pressluft Kühlung zu leise sind...... :evil:

Abgesehen davon, tragbare Abspieler haben doch eine "mach alles platt" Funktion.
 
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Ich denke, dass dein Kopfhörer zu wenig abdichtet und zu wenig die Außengeräusche abschirmt.
Natürlich kann man beim Mastern nochmal alles durch einen Kompressor jagen... ob es dann (noch) gefällt ist die Frage.
 
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Ich hab mich früher auch immer schwer mit der Dynamik getan. Habe festgestellt, dass dies an meiner damaligen Arbeitsweise liegt. Ich habe immer zu laut gemischt, und den Mix nie leise angehört.
Heute misch ich nicht nur leiser, sondern als letzter Test gibts immer den "so leise wie möglich Test". Da merkt man dann sehr schnell wenn etwas komplett im Mix unter geht.
 
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als letzter Test gibts immer den "so leise wie möglich Test". Da merkt man dann sehr schnell wenn etwas komplett im Mix unter geht.

Das mache ich auch immer wieder zwischendurch, meistens ist dann das lauteste das Zischen in den Obertönen.

Allerdings gebe ich zu, dass ich als letzten Test meist eher lauter höre - weil man ja das Gefühl haben will, der Mix klingt gut, ehe man ihn exportiert :D. Klar, lauter klingt oft besser für das menschliche Ohr, also kann man sich damit auch selbst betrügen - nur andererseits sollten dann zu laute Frequenzen auch umso bemerkbarer "in die Ohren stechen". Das ist dann natürlich keine Einstellung, auf der man lange Zeit am Stück mixen sollte. Aber mein Schlusstest ist quasi analog dazu: "Wenn ich es laut genug mache, dass auch die leisen Stellen gut hörbar sind, tun die lauten dann weh?"

Und wenn die Antwort nein lautet, hat man dann umso mehr Spaß beim Hören! :)

Doch bis dahin sollte ich diesen "so leise wie möglich"-Kniff wohl auch häufiger verwenden... :rolleyes:
 
Historisch ist das ja schon längst geschehen. Mit der Entwicklung von Autoradios und anderen Geräten die das Musikhören unterwgs möglich gemacht haben hat sich die Dynamik von Produktionen Contemporary-Bereich verkleinert.
 
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