Motivation und Ziele innerhalb einer Band

  • Ersteller MrMojoRisin666
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@V Twin und @Filztier :

Ohne ins Detail zu gehen, aber ja, ihr sprecht mir aus dem Herzen und ich kann das meiste absolut nachempfinden. Ich bin gespannt, wohin die Reise geht, nur eines weiß ich sicher. Die Situation, wie sie jetzt ist, sollte spätestens im Sommer anders sein, in welche Richtung auch immer. Es muss sich was ändern und ich scheue mich auch nicht davor was zu ändern oder neu anzufangen. So lange die Leute sich verstehen, der Level, der Levelfortschritt und die Ziele halbwegs zusammen passen, ist das eine fast perfekte Situation.
 
was soll ich den Song bzw. ein Solo oder ne Passagejetzt üben, weil ich genau weiß, wie es nächste Woche wieder läuft. Wir rumpeln wie gehabt durch die Stücke jede Woche. Ich hab auch ab und an mal ein Audio mitgeschnitten. Ich höre kaum Fortschritte zur Anfangszeit.

Gründet eine Rolling Stones-Coverband!
:D

Im Ernst:
Mir ging es oft genau wie dir!
Mir konnte es auch immer nicht schnell genug vorwärts gehen mit Allem. Ich weiss nicht, ob ein bestimmter regionaler Menschenschlag (wohne auch in Franken) diese Dumpfbackigkeit der Mitmusiker begünstigt, aber es ist in dieser Region gang und gäbe. Ich kenne auch Beispiele, bei denen gute (auch mit Musik- oder Instrumentenstudium) Leute aus der Band geworfen wurden, weil sie für die Vorstellungen des Restes der Band in Allem zu sehr gepushed haben. Ich habe auch oft das Handtuch geworfen, weil ich sah, dass mit dieser Gurkentruppe nichts geht bzw. ärgere ich mich heute noch, dass man dort zu lange dabei war.

Nicht jeder tickt gleich und manche verstehen unter einer Band eher ein gemeinsames, planloses Rumhängen als ein zielgerichtetes Unterfangen, bei dem alle am gleichen Strang ziehen. Für Ersteres hatte ich sehr schnell keinen Nerv und kein Verständnis mehr. Das sind einfach Leute, die nicht gelernt haben, was gemeinsame Ziele sind und wie man sie erreicht, da mangelt es zu oft an Einsatzbereitschaft und Disziplin. Ich habe jetzt einige der Geschichten hier gelesen und kann aus meiner Erfahrung sagen, dass übergroße Nachsicht mit der Lahmarschigkeit der Kollegen der sicherste Weg zur Selbstzerrüttung ist.

Nach meiner Meinung kann man eine gute Band kaum formen, ohne dass man gewisse Standards festlegt. Jeder hat seinen Teil im Bandgefüge und den Einsatzbereich seines Instrumentes zu verantworten. Es muss ein Willen der Leute erkennbar sein und Grundtugenden sollten selbstverständlich sein. Wenn man Glück hat, muss man den Leuten das auch nicht erst sagen, dann wollen die von alleine einfach nur spielen und immer wieder was Neues ausprobieren. Man wird erfahrungsgemäß auch mal Jemanden sagen müssen, dass er einfach in der falschen Band ist. Und wenn man merkt, dass man es selbst ist, der fremd ist, dann geht man halt. Frei nach den Bremer Stadtmusikanten: "Etwas Besseres als den musikalischen Niedergang findest du überall". Naja, nicht wirklich, es kann schon dauern, bis man wieder was Passendes findet. Der trüben Tassen sind zuhauf und es kann dir auch passieren, dass du deinen Heimatboden verbrennst.

Meine letzte, langjährige Band hatte anfangs einen Bandleader. Wäre das nicht so gewesen, ich wäre auch nicht eingestiegen. Irgendwann hatten wir unsere finale Besetzung beisammen und das hierarchische Verhältnis wurde automatisch zu einem demokratischen. Wenn man das einmal erlebt hat, dass alle an einem Stang ziehen, weiß man wie es zu laufen hat und dass alles andere Zeitverschwendung ist.

Alles war gut und dann kamen die Kollegen auf diese blödsinnige Idee der Erzeugung von noch mehr sinnfreier Biomasse ...
:bad::bad::bad:
 
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Idee der Erzeugung von noch mehr sinnfreier Biomasse
Nur zum Verständnis für alle Begriffsstutzigen (wie mich): es geht um Familiengründung?!

Dass es einen "Pusher" innerhalb eines Bandgefüges gibt, ist nach meiner bisherigen Erfahrung ganz normal. Dumm wird's, wenn die individuellen Ziele weit auseinander liegen oder sich voneinander weg entwickeln. Dann kommt nämlich irgendwann der Widerstand, weil man in eine Richtung gepusht wird, die man selbst gar nicht einschlagen will.

Ich bin aktuell in einer Hobb-Band, wo sich genau das entwickeln könnte: ich mache die meiste Orga und Koordination (macht mir auch nix aus), wir kommen zwar langsam, aber stetig voran, und vom Niveau her könnte das mehr werden als ein regelmäßiges-zum-Spaß-Musik-machen. Nur: ob dann noch alle mitziehen werden/wollen, ist fraglich (Zeit, Familie, Mehrbelastung durch Üben, etc.). Ich persönlich fände es schade, wenn nicht "mehr" daraus werden würde, müsste es aber akzeptieren oder selbst die Konsequenzen daraus ziehen (andere Band als "Erst-Band" und das bisherige als Nebenprojekt).

Was aber sicherlich eine wichtige Rolle spielt, ist, mal über die (unterschiedlichen) Ziele zu sprechen. Es ist völlig legitim, nur zum Spaß im Proberaum zu jammen. Es ist nur blöd, wenn die einzelnen Bandmitgliedern sich über die unterschiedlichen Ziele nicht gegenseitig im Klaren sind. Sich diese Ziele (selbst) bewußt zu machen bzw. mal zu formulieren oder aus den anderen herauszukitzeln, ist nicht einfach. Da helfen Formulierungen wie "ich habe den Eindruck, dass ..., weil ...". Und Formulierungen im Konjunktiv ("man müsste", "wir könnten") bedeuten häufig, dass man ein Ziel zwar erreichen möchte, aber nicht zwangsläufig erreichen WILL.
Zwischen "Möchten" und "Wollen" liegen oft Welten. Beim Wollen geht es dann auch um konkrete Schritte hin zu diesem Ziel. Man könnte auch den bekannte Werbespot einer großen skandinavischen Möbelkette abwandeln: "Möchtest Du noch oder willst Du schon?".

Und wer kein Ziel hat, muss sich nicht wundern, wenn er ganz woanders ankommt ...:rolleyes:
 
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@Bruce_911 : Du sprichst mir zum größten Teil aus der Seele. Gut, dass mit dem schnell genug vorangehen ist Definitionssache. Ich hab da schon Geduld, aber wenn halt Stagnation oder fast Rückschritt herrscht, ist das halt nicht mehr ok :) Gut und neue Biomasse schaffen hab ich auch gemacht, das erfordert halt mehr Organisation, sollte dem aber nicht im Weg stehen. Und so hat doch jeder noch seine anderen Dinge neben der Musik.
 
Nur zum Verständnis für alle Begriffsstutzigen (wie mich): es geht um Familiengründung?!

Man kann das mit Rücksicht auf liebende Mütter und Väter auch charmanter sagen, da gebe ich dir recht, aber ja, es geht um den Nachwuchs, und nicht um Landwirtschaft.
Btw. ich beobachte immer auf Ebay Kleinanzeigen was diejenigen, die eine ältere, wertige Gitarre oder mehr an Equipment anbieten auch noch so verkaufen, und sehr oft sind es Babysachen.
That's the way the (rockstar) cookie crumbles ...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Gut, dass mit dem schnell genug vorangehen ist Definitionssache.

Ja richtig. Man muss halt ein vernünftiges Maß finden. Es gibt ja auch Leute, die sind übertrieben zielstrebig und verbissen, weil sie sich für "the chosen one" halten und eine Weltkarriere anstreben. Man muss schon auf den Spassfaktor achten. Aber Spass ist für mich eben, wenn im Proberaum und v.a. live eine befriedigende musikalische Leistung erreicht wurde. Kein Spass ist es, wenn die Kollegen, die auch wirklich kamen in anderen Zählzeiten unterwegs sind und mit einem Auge bereits auf mitgebrachte "Substanzen" schielen.
 
Es ist jede Woche das gleiche, ich steh als erstes da, bereite alles vor... fast alle kommen immer so zwischen 10-20 Minuten zu spät, ist ja gut, dann ist alles vorbereitet... :)

...Songs, hatte da eigentlich gehofft, man motiviert sich gegenseitig, aber eher das Gegenteil. Man bekommt teils zu hören, ja, ich hatte leider keine Zeit zum Üben....

Equipment... keiner kümmert sich eigentlich wirklich um sein Equipment. Ich darf mich um alles kümmern. Einstellungen aller Amps, Einstellungen der PA...
Damit ist eigentlich jeglich Beweisführung bereits abgeschlossen.

Wie geht ihr mit solchen Situationen um? Kennt ihr das, was habt ihr so getan?
Ich kenne die Situation, nicht bandtechnisch, aber auch sonst hat man ja immer mit Menschen zu tun. Ich bin mittlerweile 47 Jahre alt und arbeite nur noch mit Menschen zusammen, welche teamfähig und proaktiv sind.

Unsere Band gibts seit mittlerweile 15 Jahren in fast unveränderter Form. Das Erfolgsrezept ist nicht unser musikalisches Können, sondern die Bereitschaft jedes einzelnen Mitglieds, zum gemeinsamen Erfolg beizutragen. Hat einzig und allein mit Charakter zu tun.
 
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Meine letzte, langjährige Band hatte anfangs einen Bandleader. Wäre das nicht so gewesen, ich wäre auch nicht eingestiegen. Irgendwann hatten wir unsere finale Besetzung beisammen und das hierarchische Verhältnis wurde automatisch zu einem demokratischen. Wenn man das einmal erlebt hat, dass alle an einem Stang ziehen, weiß man wie es zu laufen hat und dass alles andere Zeitverschwendung ist.

Sowas ist tatsächlich häufig ein Problem. Am Arbeitsplatz akzeptieren die meisten Leute ja noch die Tatsache, dass es eine strikte hierarchische Struktur im Unternehmen gibt, in die man sich einzugliedern hat.

Im privaten Rahmen ist sowas für viele aber schwer zu akzeptieren. Da stellen viele sich die Frage, warum man sich denn vom Kollegen XY etwas sagen oder irgendwo hineinreden lassen soll, man sei ja schließlich gleichberechtigt und keiner sei gezwungen, hier mitzumachen, man könne ja auch einfach gehen. Also gleiches Recht für alle.
So kommt man meist aber zu gar nichts. Es gibt gute Gründe dafür, dass es sowohl in wirtschaftlichen Unternehmen, als auch in Vereinen, als auch in politischen Parteien, als auch bei der Bundeswehr eine hierarchische Struktur gibt. Dass es immer einen gibt, der im Zweifelsfall das letzte Wort hat und der eine für jeden verbindliche Entscheidung trifft.

Bei weltweit erfolgreichen Rockbands gibt es auch immer den einen Strippenzieher, der genau genommen Geschäftsführer ist. In manchen Bands gibt es 2 von der Sorte, und zwischen denen kracht es dann immer wieder gewaltig, was bis zur Trennung der Band führen kann. Auch dafür gibt es diverse Beispiele.
 
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Nun, vieles was ich hier jetzt gelesen habe, habe ich vor Jahren mit der ersten Band, wo wir während neun Jahren doch ziemliche Erfolge erreicht haben, erlebt. Und mit der Zeit haben sich die oben erwähnten Vorfälle gehäuft. Und so haben wir uns dann entschlossen, die Band aufzulösen. Zwar haben wir noch ein Album aufgenommen, aber das hat dann auch nicht wirklich geholfen. Es kam mir vor, als würde man eine Ehe mit einem Kind kitten (sorry, vielleicht hart…).

Später wieder eine neue Band gegründet. Drei Jahre lang war ich die treibende Kraft. Nach wenigen Gigs habe ich dann gesagt, dass dies für mich nicht mehr passt. Aus den oben von Euch bereits mehrfach erwähnten Gründen.

Kurz darauf habe ich mein Profil in ein sogenanntes „Musiker-Portal“ gestellt. All die Merkmale wie Musik-Stil, Equipment etc. habe ich reingestellt. Sieben Jahre sind vergangen, bis jemand mich mal direkt angesprochen hatte. Es ginge um eine Cover-Band. Ich soll als Gitarrist agieren. Das war aber lustig, denn ich musste die ersten 3 Proben als „Bewerbungs-Gespräch“ mit machen. Als Vorbereitung hat der Drummer mir 4 Songs gegeben, welche ich dann knapp 2 Wochen Zeit hatte, dies einzustudieren. Danach haben dann die restlichen Band-Mitglieder abgestimmt, ob ich bleiben darf oder nicht. Zuvor hatten sie 3 Gitarristen gehabt, bei denen es die Chemie, Technik oder die Einstellung zur Band nicht passte.

Seit drei Jahren bin ich nun in unsere Cover Band. Es sind alles Leute in meinem Alter (Fünfzig-plus). Wir haben alle Familie und die Kinder sind auch bereits selbständig.

Wir haben genaue Ziele schriftlich vereinbart. Zum Beispiel max. 1 Gig pro Monat. Das bedeutet 12 Gigs im Jahr. Jeden Donnerstagabend ab 19:45 im Probelokal das erste Stück spielen. Dauer bis 22:15, danach nach Hause oder je nachdem ein Bier in unserer Kneipe trinken.

Wir haben eine „Einfache Gesellschaft“ gegründet und alles schriftlich festgehalten und unterschrieben (quasi Committment). Jedes Band-Mitglied (2 Sängerinnen Gitarre, Bass, Keyboard und Drum) hat jeweils eine Rolle.
  • Der Drummer alls CEO (Chief Executive Officer) hat die Band gegründet zusammen mit dem.
  • Der Bassist als CTO (Chief Technical Officer), welcher in der Zwischenzeit die Ausbildung zum Toningenieur FH erfolgreich abgeschlossen hat, ist zuständig für die ganze Technik.
  • Der Gitarrist als CFO (Chief Financial Officer), verantwortlich für Finanzen, Gagen, Ausgaben für die Band etc.
  • Der Keyboarder als CCO (Chief Chapel Officer), als Leiter der Musikschulen des Kantons Zugs (Schweiz), zuständig für das Arrangieren der Cover-Songs etc.
  • Die erste Sängerin als CIO (Chief Information Officer), zuständig für Webpage, Newsletters etc.
  • Die zweite Sängerin als CAO (Chief Administration Officer), zuständig für Administratives, wie z.B. Flyers für die nächsten Gigs etc.…
Somit hat jeder in unserer Firma eine fix zugeteilte Aufgabe. Stellvertretungen sind ja auch geregelt. Auch ein Band-Bankkonto haben wir eingerichtet. Auch hier, Transparenz auch im Finanziellen.
Jedes Mitglied der Band hat eigenes Equipment mitgebracht. Dies ist festgehalten in einer Liste.

Jetzt klingt das für Euch ja ziemlich verrückt. Solche Regeln aufstellen? Brauch man das? Ja, ich sage, definitiv. Das bringt uns vorwärts und wir haben viele neue Cover-Songs in unser Repertoire aufgenommen.

Gestern abend wieder ein Gig in Zürich gehabt. Einfach der Hammer. Super Stimmung auf der Bühne, super Stimmung im Lokal und im Publikum.

Wir haben auch schriftlich festgehalten, dass wir einmal im Jahr ein Band-Weekend machen. 3 Tage in einem Haus (Ideenhaus in Seelisberg), ausgestattet mit grossem Übungsraum, erarbeiten wir an unsere Setliste und an neuen Songs. Die Kosten trägt die Band-Kasse.

So wie es aus sieht habe ich wahrscheinlich den musikalischen 6er im Lotto gezogen.

Grüsse aus der Schweiz
Collani

€dit meint, ich solle noch die Typos korrigieren... :D
 
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C
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  • Grund: Bitte Umgangsformen beachten!
Collani
  • Gelöscht von dr_rollo
  • Grund: Bezugsport gelöscht
Jetzt klingt das für Euch ja ziemlich verrückt. Solche Regeln aufstellen? Brauch man das?

Die Rahmenbedingungen wie regelmäßige Proben, Probenwochenende, 6-12 Gigs und klar verteilte Rollen würde ich mir auch wünschen. Ob es dazu aber einen Vertrag und so viele Chefs benötigt? Etwas ungezwungener dürfte es für mich schon sein. Ich denke, das funktioniert so eh nur, wenn alle selber motiviert sind und sich einbringen wollen. Diesbezüglich hilft tatsächlich auch ein ähnliches Alter und eine vergleichbare Lebenssituation. Freut mich aber, dass ihr für Euch eine funktionierende Lösung gefunden habt, darauf kommt es an...
 
Hi!

Wirklich spannend - dieses Thema taucht einfach immer wieder auf. (Und ich selber sehe mich auch immer wieder in der beschriebenen Situation)

Ich sehe in der Situation nur drei Möglichkeiten:
a) Augen zu und durch: Akzeptiere, dass Du der Treiber in der Band bist. Die anderen machen gerne mit Dir Musik, aber ihr Lebensfokus ist wo anders (Familie, Job, Anderes Hobby). Sie werden nie so motiviert sein wie Du. Entweder Du akzeptierst das und lebst damit oder es muss b) oder c) greifen. Jemanden zum jagen tragen ist so gut wie nie erfolgreich.

b) Verlasse die Band und suche dir Mit-Musiker mit ähnlicher Motivation. Das bedeutet die Komfort-Zone zu verlassen und neu anzufangen. Es beinhaltet das Risiko, dass die neuen Bandkollegen und Kolleginnen doch nicht so motiviert sind, wie du denkst... Wenn es klappt ist es super.

c) Gründe ein weiteres Projekt parallel zu der bisherigen Band. Wenn Proberaum und Equipment schon da sind, behalte die jetzige Band und suche weitere Musiker für ein Projekt. Vielleicht ergibt sich hier mehr daraus?

Das wären meine Tipps...
 
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Unsere Band gibts seit mittlerweile 15 Jahren in fast unveränderter Form. Das Erfolgsrezept ist nicht unser musikalisches Können, sondern die Bereitschaft jedes einzelnen Mitglieds, zum gemeinsamen Erfolg beizutragen. Hat einzig und allein mit Charakter zu tun.
So ist es!
Ohne Frage wird es immer jemanden geben, der sich mehr engagiert, mehr macht - das ist normal, und so lange in Ordnung, wie es für alle passt. Wenn ich mich ausgenutzt fühle, weil alles an mir hängenbleibt, ist es genauso wenig gut, wie wenn jemand denkt, dass er gar nichts zu melden hat, weil ein anderer sich ja um alles kümmert. Und wenn einer mehr tut als die anderen, ist es auch selbstverständlich, dass dies entsprechend gesehen und anerkannt wird.

Es ist auch normal, dass einer halt technisch versierter ist, als ein anderer. Wenn ich aber schon lese, dass ich z.B. dem Gitarristen den Amp einstellen muss, dann ist da genauso was falsch, wie wenn der Drummer nicht in der Lage wäre, sein Drumset vernünftig zu stimmen. Eine elementare Grundvoraussetzung für das Spielen in einer Band ist schon, dass jeder sein Instrument komplett selber beherrscht. Es muss nicht jeder die PA bedienen können, es muss auch nicht jeder in der Lage sein, die Webseite zu erstellen und zu pflegen. Es gibt durchaus Aufgaben und Tätigkeiten, die von einzelnen übernommen werden, die dafür prädestiniert sind. Man sollte sich auch bei wichtigen Aufgaben wie Booking einigen, wer das übernimmt. Hier gilt sonst schnell, dass viele Köche den Brei verderben.

Ansonsten muss man sich natürlich auch über gemeinsame Ziele einig sein. Will ich covern oder eigene Songs, oder msichen, in welchem Umfang? Welche Musikrichtung? Wie oft proben? Wie viele Gigs? usw.

Dass alles immer rund läuft, ist auch eher die Wunschvorstellung. Wie jeder die Prioritäten setzt, kann man nicht erzwingen. Wenn ich selbst eine Probe ausfallen lasse, gibt es dafür immer zwingende Gründe, wie z.B. nahezu totkrank. Selbst berufliche Termine versuche ich um die wöchentlichen Proben herumzulegen, wo möglich. Das kann ich nicht von jedem erwarten, auch wenn ich es mir wünsche.

Aber wenn es gar nicht läuft, die Vorstellungen und Interessen komplett auseinander driften, elementare Voraussetzungen schon nicht gegeben sind, und kein Interesse da ist, an diesen zu arbeiten, dann ist dies keine Basis für eine Band. Wenn dies einzelne Mitglieder der Band betrifft, aber der Rest im Prinzip funktioniert, sollte man darüber sprechen und sich ggf. von ihnen trennen. Wenn ich so frustiert wäre, wie der TE oder auch teilweise andere Mitschreiber hier, würde ich nicht lange zögern und mich nach einer anderen Band umschauen. Hier bin ich genauso eingestellt wie @startom
...und arbeite nur noch mit Menschen zusammen, welche teamfähig und proaktiv sind.
 
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Ja klar, aber ich kümmer mich eigentlich um alles und ich kenn die Leute, es liegt immer an mir, ich muss mit allem den Anfang machen, ich muss alles vorkaufen, ich muss mich um alles kümmern. Das geht mir langsam auf den Sack. WEnn man dann mit so was ankommt, dann bekommt man immer zu hören. Ja, wenn du willst können wir das schon machen. So auf die Art, naja, dir zu Liebe machen wir es schon. Herrgott, das muss doch von den Leuten selbst kommen. Ich kann doch nicht für alles und jeden der Motivator, Initator und überhaupt sein. Eigene Songs liegt glaub ich eh an 3 Leuten, der Rest wäre da eh raus und würde dann halt sich ehr so die Songs anhören und mitspielen. Aber wäre ja ok, aber ich hab denjenigen schön öfter gesagt, meld dich unter der Woche, wenn du Zeit hast, ich bin flexibel, dann arbeiten wir mal an ein paar Songschnipseln. Ja klar, dann kommt halt wieder nix. Nicht mal bei der nächsten Bandprobe ein Sry, habs nicht geschafft. Nö, einfach nix, als hätten wir nie was besprochen :D

Wie gesagt, klar, ich könnte mal wieder den ersten Schritt machen, aber ich seh mich nicht in der Rolle alles übernehmen zu müssen. Denn ich bin der Meinung, wenn da was gutes draus entstehen soll, was mich am Ende nicht wieder frustriert, weil nix voran geht, das muss von den Leuten selbst kommen.

Aber ich denke mal drüber nach. Springe ja oft genug über meinen Schatten ;)
der pragmatische Lösungsansatz: Bleib bei dieser Band und siehe es einfach als ausgleichendes Hobby an. Wenn du selber aber "höhere" Ansprüche hast, dann such dir noch eine zweite Band - sei dir aber darüber im klaren, dass es mitunter lange dauert, bis du die richtigen die auch voll mitziehen gefunden hast.

Und was du akzeptieren "musst": Egal wieviele Leute und wie ihr zusammengestellt seid, egal welche Branche, egal ob Freizeit oder Beruf, es gibt immer einen Kümmerer, einen der vorangeht... das ist so. Das liegt in der Natur des Menschen. Das heisst, in einer neuen Band kann es dir wieder passieren, dass du der wirst, der "alles" macht. Weil es vielleicht auch deinem Naturell entspricht "anzupacken". Oder du hast plötzlich jemand anderen der Alpha spielt, dann musst du aber auch bereit sein "zurückzustecken".

"Alles" machen und vorangehen finde ich nicht schlimm (mache ich bei meiner Band ja auch). Die Frage ist eher, gehen die anderen mit eigener Kraft dir nach? Oder musst du sie gar die ganze Zeit tragen? Musst du die ganze Band tragen oder nur einen einzelnen....
 
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Dieser so oft einkehrende, schleichende Schlendrian, schreit doch förmlich danach, sich feste und auch strenge Regeln aufzuerlegen. Allen ist grundsätzlich immer klar, wie wichtig Motivation und Disziplin ist, aber die Realität sieht meist anders aus.
Das schriftlich festzulegen und zu unterschreiben hilft ein wenig sich nicht so gehen zulassen.
„Zu spät kommen“ ist eine Seuche unserer Zeit. Die ständige Erreichbarkeit via Handy entschuldigt es IMO noch lange nicht, den Menschen ständig Lebenszeit zu stehlen. Einfach für jede Minute mal Wartende 1€ in die Bandkasse. Dann wird das zumindest was mit der Pünktlichkeit, was niemanden wirklich viel abverlangt...
 
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Also ich hab jetzt mal versucht das mit dem Songwriting anzustoßen. Keine Reaktion über die letzten zwei Wochen. Ich sehs jetzt als unkomplizierte Treffen an, wo wir einfach ein bisschen Spaß haben. Anzeigen sind geschaltet. Bin derzeit auf der Suche nach was anderem. Wenn sich das bisherige mit dem Neuen dann verbinden lässt ist gut, wenn nicht, konzentrier ich auf das neue Projekt. Bin schon mit mehreren Parteien am Schreiben und Telefonieren. Hört sich alles ganz interessant an. Alles drei unterschiedliche Ansätze, was Ziele, Musik usw. angeht, aber alles mal anschauen in den nächsten Wochen. Dann wird man sehen, wohin die Reise geht.

Aber ihr dürft euch hier gern weiter beteiligen oder Luft machen, wenn ihr ähnliche Situationen habt oder hattet :D

Ich werde weiter berichten, wenn sich was tut. :D

Danke auf jeden Fall für eure Meinungen.
 
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Songwriting ist allerdings auch eine schwierige Geschichte, wenn das als Gemeinschaftsprojekt laufen soll. Eigene Stücke bedeuten so schon ein Vielfaches mehr an Zeitaufwand, weil z.B. niemand vorab das Stück im Ohr hat und es keine Vorlage für den Ablauf gibt. Das alles abzustimmen und festzulegen kostet Zeit und Nerven, was die Proben noch mehr zu langweiligen Laberrunden werden lassen kann.
Nichtsdestotrotz kann Songwriting eine prima Ergänzung sein, wenn die Schaffenskraft und -motivation unterschiedlich in der Band verteilt ist.
Als ich noch den Anspruch hatte, mit eigenem Material die Welt zu erobern, war es für mich völlig normal, die Stücke mit unserem Keyboarder zusammen vorab ziemlich komplett auszuarbeiten und Demo Tapes zu erstellen, die dann an die nicht so kreativen Bandmitglieder verteilt wurden, sodass die wenigstens eine Idee hatten, wo die Reise hingehen soll.
Diese Aufnahmen haben wir abseits der regulären Proben gemacht und das hat auch viel Spaß gemacht. So war das nicht nur „Arbeit“ und wieder Puder in den Hintern der faulen Bandkollegen....
 
@InTune : Klar, dass Songwriting keine einfach Sache wird und klar wir können auch einfach grandios scheitern :) Aber versuchen werde ich es, wenn sich noch eins bis zwei Leute dafür finden. Die komplette Band muss da auch gar nicht beteiligt sein, aber so ganz allein hab ich auch keine Lust. Kann mir das mit 1-2 anderen zusammen auch vorstellen, so wie bei dir und dann wird das an die anderen verteilt und dann sieht man, was die noch beisteuern können mir ihren Instrumenten. Genau so würde es ablaufen in meiner bisherigen Formation, wenn ich eben die 1-2 Leute dazu bewegen kann, ihren Arsch zu bewegen :D
 

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