Amp: Vintage vs. modern Sound? Was ist damit eigentlich gemeint?

InTune
InTune
Helpful & Friendly User
HFU
Zuletzt hier
16.04.24
Registriert
04.07.11
Beiträge
7.294
Kekse
54.320
Ort
Süd Hessen
....ich hab es mal von vornherein im Biergarten und nicht bei „Amps und Boxen“ gepostet, weil es wohl wieder eher so eine philosophische Geschichte ist...

...aber im Ernst: wenn Amps als „britisch“ oder „amerikanisch“ klingend beschrieben werden , habe ich noch in etwa eine Vorstellung, was das ausdrücken soll, weil Marschall eben schon eine gewisse Soundrichtung bedient und Fender oder auch Mesa Boogie in eine andere zielt.
Bei „vintage“ und „modern“ bin ich aber eigentlich ziemlich ratlos, welche Soundattribute das eigentlich charakterisieren sollen.
Vielleicht am ehesten, je „fuzziger“ die Verzerrung desto „vintage“? Und bei Clean, desto cleaner und unkomprimiert, desto moderner?
 
Eigenschaft
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Vielleicht am ehesten, je „fuzziger“ die Verzerrung desto „vintage“? Und bei Clean, desto cleaner und unkomprimiert, desto moderner?
Ja, so verstehe ich das. Vom Amp Design her wird bei modernen High Gain Amps der Bass deutlich abgesenkt, damit die Zerre nicht matschig / fuzzig wird. Bei Crunch kann das schon mal recht dünn klingen, da ist das Vintage Design beliebter.
 
Vintage Amps klingen in der Regel orange bis rötlich, Modern Amps meistens eher violett bis gelblich. ;) Das ist eine Antwort, die wahrscheinlich nicht wirklich hilft, aber für mich reicht das bisher aus. :D
Ich habe mich das allerdings auch die ganze Zeit gefragt, bis ich vor kurzem mal die Gelegenheit hatte, den H&K Black Spirit im Direktvergleich mit meinem E530 zu hören. Der Engl hat doch einen deutlichen Vintage-Charakter - klassischer Rocksound wie auf 80er- und 90er-Platten, zum Glück aber überhaupt nicht 'fuzzy'), der Black Spirit klang daneben sehr viel mehr wie Sounds der 2000er und 10er. Ich würde mich jetzt sehr zurückhalten, das auf bestimmte klangliche und beschreibbare Charakteristika zurückzuführen.
 
...wenn Amps als „britisch“ oder „amerikanisch“ klingend beschrieben werden , habe ich noch in etwa eine Vorstellung, was das ausdrücken soll, weil Marschall eben schon eine gewisse Soundrichtung bedient und Fender oder auch Mesa Boogie

Also afaik waren die ersten Marshalls "günstige" Bassmankopien für den britisch(europäischen) Markt, insofern sind die für mich auch eher amerikanisch angehaucht. Mit britisch würde ich eher die Vöxe assoziieren, aber allein daran sieht man schon wie uneindeutig solche Begrifflichlkeiten sein können...

Zum Theme vintage - modern: für mich hat das eher was mit dem gain zu tun, "modern" sounds können stärker verzerren (ohne dabei notwendigerweise "schmutzig" zu werden) aber auch darüber lässt sich wohl trefflich streiten...
 
Ich versteh darunter hauptsächlich die Gainstruktur
 
Ich denke auch, dass modern eher den Higain Bereich meint, wie er in den späten 90ern und frühen 00er Jahren mit Numetal aufgekommen ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hey,

es ist in der Tat absolut gesehen mehr ne "emotionale" Beurteilung als was wirklich Greifbares-auch deswegen, weil jeder (zumindest unter Vintage) was anderes versteht.
Ich mag zB. den Grenzbereich-"Upper Mid-Gain Vintage Modern" könnte man das nennen. Typische Amps hierfür wären Engl Blackmore oder Marshall JVM-kombiniert mit den richtigen (eher offenen) Cabinets.

Wenn Hendrix alle Zerrer an hatte, war dann sein Sound noch Vintage?
Er hatte immenses Glück sich darüber keine Gedanken machen zu müssen-solche Defiitions-Konstrukte gehören zum heutigen Überangebots-Overkill.

Gruss,
Bernie
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Bei „vintage“ und „modern“ bin ich aber eigentlich ziemlich ratlos, welche Soundattribute das eigentlich charakterisieren sollen.
ich frag`mich auch, ob modern- oder vintagesound, so unbedingt vom amp abhängt. Der ist ja das letzte Glied in der Kette, davor kommt die Art und Weise, wie man spielt, welche Gitarre dranhängt und was alles für Effekte dazwischen geschaltet sind. Ich glaube, Verstärker haben halt jeder einen unterschiedlichen Sound, aber im Endeffekt bestimmt man selber, ob das, was rauskommt, nun "vintage" oder "modern" ist. Ich hab halt einen Marshallcombo DSL..., und je nachdem, was ich machen will, mit Hilfe von der Art der Spielweise und dem, was zwischen mir und dem Amp hängt, gestaltet sich auch der Sound, sprich, mal oldschool, verzerrt rockbluesig, bis hin zu cleanen sphärischen Sounds, ambientemässig, womit ich nicht sagen will, das es egal ist, welchen Verstärker man nutzt. Bei heavy Musik kenn ich mich aber nicht aus. Ist auch die Frage, was versteht denn der Einzelne unter "modernem" Sound, könnte ja auch unterschiedlich sein:rolleyes:?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Vom Amp Design her wird bei modernen High Gain Amps der Bass deutlich abgesenkt, damit die Zerre nicht matschig / fuzzig wird.

Huiuiui. Gewagte Aussage. Mein Dual Rectifier Rev. F durch die Mesa Oversized 4x12...da brauche ich theoretisch keine Bassisten mehr. Der hat schon fast zuviel Bass...

Defiitions-Konstrukte gehören zum heutigen Überangebots-Overkill.

Genau das ist es. Meiner Meinung nach kann man mit jedem AMP moderne und/oder Vintage Musik spielen. Es kommt auf das Zusammenspiel in der Band und den allgemeinen Musikstil an.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Genau das ist es. Meiner Meinung nach kann man mit jedem AMP moderne und/oder Vintage Musik spielen. Es kommt auf das Zusammenspiel in der Band und den allgemeinen Musikstil an.
....und schon auch auf`s Instrument....ne gute Old-Style Tele/Strat klingt eben von sich aus anders als ne Ibanez JEM...und n guter Amp bringt sowas natürlich auch rüber!
 
Mein Dual Rectifier Rev. F durch die Mesa Oversized 4x12...da brauche ich theoretisch keine Bassisten mehr. Der hat schon fast zuviel Bass...

Aber um den modernen Sound zu bekommen wird dann ja meist ein Tubescreamer davor geschnallt um den Bass vor der Verzerrung abzusenken. Also ich denke ganz falsch ist die Aussage nicht. Vielleicht ist es besser den Sound so zu beschreiben als die Amps an sich.
 
Aber um den modernen Sound zu bekommen wird dann ja meist ein Tubescreamer davor geschnallt um den Bass vor der Verzerrung abzusenken.
Weil viele Amps sonst zu untight sind, oft holt man den Bass ja später wieder rein.
Der JVM hat auch wahnsinnige Bassreserven, da kommt n Plexi nicht mit, obwohl letzterer nicht mal n MV hat, und der JVM Midi kann ;)
 
So meinte ich das ja. Es sind eigentlich nicht die Amps, die so ne Bassabsenkung vor der Vorstufe haben (abgesehen von den Mesa Mark Modellen wo man das machen kann) aber für moderne Sounds ist es fast unerlässlich.
 
Hm, was hatten wir in den späten 80ern/frühen 90ern, als wir japanische Vollplastik-Korg- und Zoom-Multieffekte (weil die halt so schön billig waren) vor fragwürdig verbastelte Fender Silverfaces hängten (weil die halt so schön billig waren) ? Aus heutiger Sicht wohl auch eher Vintage-Sound :D Eigentlich heißt Vintage ja "ursprünglich" (außer bei Wein und Schnaps, da heißt es "Jahrgang"). Insofern wäre für mich auch ein Mesa Boogie "Vintage" für die Stilrichtung, die damit überwiegend gespielt wird.

Modern dagegen ist für mich eigentlich, dass man heute mit digitalen Mitteln so ziemlich alles emulieren kann und zuhause bessere Aufnahmen hinbekommt als noch vor 15 Jahren im Studio. Die man dann, solange man damit nichts verdienen möchte/muss, hervorragend digital "vermarkten" kann. Aber auch, dass es kaum noch passable Gigs gibt und wenn doch ab 22:00 Ruhe im Haus sein muss. Was den Semi-Profi-Bereich ziemlich austrocknet, weshalb es eigentlich modern ist, dass heute kofferradiogroße Wohnzimmerhupen so klingen sollen wie früher voll aufgerissene 100-Watt-Stacks. Aber bitte bei Zimmerlautstärke.

Insofern ja, finde ich auch schwierig. Zum Beispiel ist der Engl Screamer ein Super Amp für supercleanen Surf-Rock.
 
Es ist nicht die Bassabsenkung, es ist Tightness. Manche Amps haben starke und stabile Bässe, andere halt nicht.

Man kann höchstens sagen, dass man bei Metalamps mehr auf tighte Endstufen achtet als bei alten, aber Bass oder Bassabsenkung ist kein Zeichen für Baujahr.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Die meisten Vintage Amps waren Einkanalig, ohne Mastervolume und hatten einfache Schaltungen mit den allernötigsten Bauteilen. Häufig bringt das dann bestimmte Wiedergabequalitäten mit sich. zb. Direktheit und Fülle. Ausnahmen bestätigen die Regel. Aber tendenziell ist das schon so
 
der TE fragt aber nach vintage Sound und nicht nach vintage Amps ;)
zum Sound gehört mehr als nur ein Amp
 
Ok, das hatte ich überlesen. Mitnichten trägt aber ein typischer Vintageamp eben auch zum Vintagesound bei. Und das hat viel mit der Konstruktion zu tun
 
Man kann höchstens sagen, dass man bei Metalamps mehr auf tighte Endstufen achtet als bei alten, aber Bass oder Bassabsenkung ist kein Zeichen für Baujahr.

100% Zustimmung.

Man sollte aber "modern" nicht mit "Metalamps" gleichsetzen.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben