Hört ihr hier eine Verstimmung?

Hallo baumfuchs,
Das ist mir auch an der Orgel schon aufgefallen
Bei Orgelpfeifen hab ich auch mal solche Messungen gemacht

Orgelpfeifen erfordern einen stabilen Luftdruck. Darin unterscheidet es sich stark vom Akkordeon. Außerdem wirken sich erhebliche Temperaturschwankungen hörbar auf die Orgelstimmung aus.

Hört euch das mal an und sagt mir, welche Akkorde für euch stimmen und welche evtl. verstimmt klingen.


Ich habe aus Deiner Aufnahme nichts Ungewöhnliches gehört. Aber nur Dein Gefühl ist hier wichtig! Wenn Du etwas nicht magst, lasst Du doch mal das Instrument wieder nachstimmen. Psychologisch ist es nicht angenehm, auf einem Instrument zu spielen, auf das Dich ständig etwas stört. Dies kann letztendlich zur Demotivation des Akko-Spiels führen. Also nachstimmen, und wenn das nicht hilft, kannst Du auch andere Instrumente ausprobieren.

P. S. Ich schätze Deine Gründlichkeit.:great:

Gruß, Vladimir
 
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Psychologisch ist es nicht angenehm, auf einem Instrument zu spielen, auf das Dich ständig etwas stört.

Das stimmt zwar, aber man kann auch gegenteilig argumentieren.

Versuch doch den speziellen Klängen etwas abzugewinnen. Ich empfand beim ersten hören die reinen Akkorde einer diatonischen Harmonika als falsch, inzwischen bedauere ich die Temperatur auf chromatischen etwas.

Durch Klangfarben kann ich Tonhöhen ohne Referenz erkennen. Das könntest Du anhand der minimalen aber für Dich hörbaren Unterschiede in den Akkorden wahrscheinlich auch. Das hat doch was, oder?


Da wir alle keine deutliche Verstimmung hören konnten, gehe ich davon aus, dass auch ein Stimmer von überzogener Penibelität genervt wäre.
Ich denke bei normalem Spiel, insbesondere zusammen mit dem Diskant fällt es auch Dir nicht mehr auf. Im Fluss und "Gefecht" sinkt die Sensibilität dafür.
Das spielt nur eine Rolle, wenn man es wie Du gerade exponiert, lange hält und genau hinhört.
Aber kommt das in den von Dir gewählten Stücken so vor?

Selbst wenn, würde ich persönlich wahrscheinlich keine große Mühe darauf verwenden, weil es wahrscheinlich kaum besser geht und die super feine Stimmung unter Umständen auch nicht lange hält.
Lieber das Gehör anpassen.

Meine Meinung.

Ich glaube auch immer mehr an eine dem Instrument immanente Stimmung, zu der es sowieso immer wieder zurückkehrt.
 
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Das spielt nur eine Rolle, wenn man es wie Du gerade exponiert, lange hält und genau hinhört.
Aber kommt das in den von Dir gewählten Stücken so vor?

Ja, das stimmt. Es ist vor allem ein Stück, wo mich der leicht unsaubere G-Dur-Akkord stört: die Einleitung zu Boeves Psalm von Lars Hollmer, wo am Anfang vier Takte lang nur die linke Hand ebendiesen Akkord spielt.

Interessanterweise sind mir Moll- oder Septakkorde noch nie als unsauber aufgefallen, obwohl deren Intervalle ja genauso von einer eventuellen Verstimmung von Einzeltönen betroffen sind.
 
Ok, dann musst Du wohl nochmal hin und die Stimmung anhand dieses Stücks korrigieren.
:)

Da gebe ich Dir und @Akkordeonengel recht.

Die C Dur Terz scheint subjektiv zu tief.
Bei D Dur bin ich nicht sicher. Wahscheinlich auch Terz höher.
 
Hallo,


Lieber das Gehör anpassen.


:) Das ist ganz richtig, aber meine Erfahrung (auch) im Gesundheitswesen ist, dass Menschen, sogar auch wenn sie krank sind, eher auf Tabletten angewiesen sind, als ihre Lebensweise zu ändern. So kann es auch in diesem Fall sehr individuell sein. Wenn ich mich an etwas gewöhnt habe, muss sich jemand anders nicht damit leben gewöhnen. Die Menschen können sich selbst nur kaum verändern...

Gruß, Vladimir
 
Vladimir,
welche Tabletten kannst du empfehlen? Gibt es ein Mittel gegen Hörverstimmung? Intervall forte?
Vielleicht sollte ich tatsächlich zum Ohrenarzt statt zum Stimmer...
:crutch:
Daniel
 
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Hallo Daniel,


:D

Meine online Ferndiagnose: gesund mit einem ausgezeichneten und sehr empfindlichen Gehör. Herzliche Glückwünsche.:)

Gruß, Vladimir

P.S.
Das Ausprobieren anderer Instrumenten habe ich wirklich ernst gemeint. Jedes Instrument hat seine einzigartigen akustischen Eigenschaften (Absorbierung und Dämpfung von Teilfrequenzen...)...
 
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Danke Vladimir, da bin ich ja beruhigt.

Ich habe mal noch den 2. Begleiter (der liegt versetzt, eine halbe Oktave tiefer) vermessen, weil mir dort nichts Störendes aufgefallen ist. Da hätte ich eigentlich auch gleich drauf kommen können. Das Überraschende: dort sind die Verstimmungen sogar noch größer (nicht nur die absolute Abweichung vom Sollwert, sondern auch die Differenzen zwischen den Tönen). Trotzdem klingt dieser Chor in meinen Ohren perfekt:

1. Begleiter.png 2. Begleiter.png
Das ist ja nun richtig verrückt. Vielleicht sollte ich alle meine Pläne über den Haufen werfen und stattdessen zum Psychiater gehen?

Auch interessant: Bei beiden Chören und auch bei Zug/Druck sind die Abweichungen ähnlich gelagert. Was bedeutet das nun wieder? Dass kein Stimmgerät, sondern ein Referenzinstrument verwendet wurde?
 
Vielleicht sollte ich alle meine Pläne über den Haufen werfen und stattdessen zum Psychiater gehen?

Nein, aber IMHO nicht immer und überall versuchen, zu analytisch zu hören bzw. das Gras wachsen zu hören ;).
 
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weil sie auf der Geige sauberer stimmen und spielen,

Das ist jetzt so eine Sache: ein Streicher stimmt in reinen Quinten, die es auf einem Tasteninstrument gar nicht gibt, Dort ist eine gleichstufige Stimmung realisiert. Damit sind alle Tonarten gleich spielbar.
Das ist z.B. bei einem Wechseltönigen, diatonischen Instrument nicht so. Da dort nur wenige Tonarten spielbar sind, kann man es sich dort leisten Intervalle rein zu stimmen, z.B. Terzen, was bei einer Gleichstufigkeit nicht geht.
Ich genieße daher gerne, auf meiner Club zu spielen, die hat solch eine Stimmung. Das gleich Stück auf einem Akkordeon entfaltet bei weiten nicht diese Wirkung.

Weiterhin sollte man sich hüten, auf einem einzelnen Ton stundenlang herumzuorgeln und zu überlegen, was für einen Fehler er denn haben könnte. ( zu Hoch zu tief, zu brummig, zu schrill, zu blau, zu doof - was auch immer)
Musik ist niemals ein Einzelton, sondern eine Abfolge von Tönen. Daraus folgt dann, dass man den Klang eines Instruments nur im Zusammenhang eines gesamten Stücks beurteilen kann, wie passen die Töne, die weiter oben im Cassoto liegen, mit denen, welche aus der Tiefe kommen zusammen.
Ein komplett perfektes Instrument klingt eher langweilig, gerade die kleinen Abweichungen machen die Musik lebhaft und Interessant.

Wie maxito sehr schön darlegt, ist die Tonerzeugung beim Akkordeon 'schmutzig' und nicht sehr stabil. Was man dann daraus macht entscheidet darüber, ob es Musik wird oder nicht.
 
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Hallo @Wil_Riker,

Nein, aber IMHO nicht immer und überall versuchen, zu analytisch zu hören bzw. das Gras wachsen zu hören ;).

Naja, ganz so ist es nun auch nicht. Ausgangspunkt war nicht die Analyse, sondern das wiederholte Gefühl, dass manche Akkorde nicht stimmen, und zwar selbst bei flüchtigem Hinhören. Ich fange ein Stück an zu spielen und denke "Auweia, das klingt aber garstig". Dabei ist das Brandoni ansonsten ein schönes Instrument, klingt gut und spricht gut an.

Natürlich habe ich, wie man sieht, eine gewisse Affinität zu naturwissenschaftlichen Themen und finde es generell interessant, Zusammenhänge zwischen Musik, Physik und Mathematik zu diskutieren. Das würde ich auch dann tun, wenn es gar keine wahrnehmbaren Probleme gäbe und habe es hier auch schon versucht. Einfach, weil ich das interessant finde. Es prägt aber nicht meine Wahrnehmung von Musik, sondern ist nur ein zweites Hobby, sozusagen.
 
Natürlich habe ich, wie man sieht, eine gewisse Affinität zu naturwissenschaftlichen Themen und finde es generell interessant, Zusammenhänge zwischen Musik, Physik und Mathematik zu diskutieren. Das würde ich auch dann tun, wenn es gar keine wahrnehmbaren Probleme gäbe und habe es hier auch schon versucht. Einfach, weil ich das interessant finde.

Zweifelsohne ist das ein interessantes Thema! Durch meinen beruflichen naturwissenschaftlichen Background weiß ich aber, dass gerade das "dreckige" (also nicht exakt berechen- und messbare) den Reiz einer Sache ausmacht. Diesen Aspekt wollte ich mit meinem vorherigen Beitrag zum Ausdruck bringen. @morigol hat das näher erläutert und besser formuliert, was mir durch den Kopf ging ;).
 
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Ja, vielleicht sollte ich das Dreckige bereitwilliger akzeptieren.
 
Versuch doch den speziellen Klängen etwas abzugewinnen. Ich empfand beim ersten hören die reinen Akkorde einer diatonischen Harmonika als falsch, inzwischen bedauere ich die Temperatur auf chromatischen etwas.



Das ist z.B. bei einem Wechseltönigen, diatonischen Instrument nicht so. Da dort nur wenige Tonarten spielbar sind, kann man es sich dort leisten Intervalle rein zu stimmen, z.B. Terzen, was bei einer Gleichstufigkeit nicht geht.
Ich genieße daher gerne, auf meiner Club zu spielen, die hat solch eine Stimmung. Das gleich Stück auf einem Akkordeon entfaltet bei weiten nicht diese Wirkung.



Ich denke bei normalem Spiel, insbesondere zusammen mit dem Diskant fällt es auch Dir nicht mehr auf. Im Fluss und "Gefecht" sinkt die Sensibilität dafür.
Das spielt nur eine Rolle, wenn man es wie Du gerade exponiert, lange hält und genau hinhört.
Aber kommt das in den von Dir gewählten Stücken so vor?



Weiterhin sollte man sich hüten, auf einem einzelnen Ton stundenlang herumzuorgeln und zu überlegen, was für einen Fehler er denn haben könnte. ( zu Hoch zu tief, zu brummig, zu schrill, zu blau, zu doof - was auch immer)
Musik ist niemals ein Einzelton, sondern eine Abfolge von Tönen. Daraus folgt dann, dass man den Klang eines Instruments nur im Zusammenhang eines gesamten Stücks beurteilen kann, wie passen die Töne, die weiter oben im Cassoto liegen, mit denen, welche aus der Tiefe kommen zusammen.


Diesen Aspekt wollte ich mit meinem vorherigen Beitrag zum Ausdruck bringen. @morigol hat das näher erläutert und besser formuliert, was mir durch den Kopf ging ;).


:D:D:D:D

Ein komplett perfektes Instrument klingt eher langweilig, gerade die kleinen Abweichungen machen die Musik lebhaft und Interessant.
Wie maxito sehr schön darlegt, ist die Tonerzeugung beim Akkordeon 'schmutzig' und nicht sehr stabil. Was man dann daraus macht entscheidet darüber, ob es Musik wird oder nicht.


Kann man sehen wie man will. Einerseits sind die Stimmen nicht stabil
Andererseits ist ein Akkordeon (gerade ein gut gestimmtes klassisches) doch recht steril im Vergleich zu intonierenden und vibrierenden (Vibrato) Streichern.
Ich empfand den Einsatz des Akkordeons intonationsmäßig hier wirklich als falsch, obwohl es mit Sicherheit richtig gut gestimmt ist und auch das Orchester nach Akkordeon gestimmt hat.



(Viviane Chassots neue Mozart Einspielung, liegt oder lag in der DLF Mediathek)

Das Akkordeon kommt bei 1:12. Aber man sollte den ganzen Anfang hören um sich an die Stimmung des Orchesters zu gewöhnen.

Hört ihr das auch? Oder brauche ich Pillen?
 
Du darfst die Pillen wieder absetzen ,
das höre selbst ich !

Davon abgesehen, ob das jetzt Sinn macht , hier ein Akkordeon einzusetzen -
bei dem dramatischen Vorspiel hätte man irgendwie etwas mit ein bisschen mehr "Fleisch" erwartet,
das Instrument steigt hier so dünn und fiepsig ein , als hätte sich beim Oboisten das Pausenbrot verklemmt....
Eigentlich hat die Bugari ja einen satten Ton , schaut man sich jedoch mal andere Einspielungen von Viviane Chassots an,
scheint sie auch eine spezielle Vorliebe für die hohen Lagen zu haben. Kommt so in Kombination mit Holzbläsern oder Cellisten
eher unvorteilhaft.
 

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