50s-Wiring in Les Paul Classic Plus mit Metallplatte

Fliegerhoernchen
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Hallo Gemeinde,

ich spiele seit einigen Jahren eine Gibson Les Paul Classic Plus, Baujahr 2012. Vor einigen Jahren habe ich schon Burstbucker eingebaut, jetzt soll noch das 50s-Wiring kommen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch Potis und Tonecaps austauschen. Bei mir im E-Fach sind die Potis auf einer Metallplatte befestigt. Ändert sich dadurch irgendetwas? Bei einigen Diagrammen bzw. Fotos von Verdrahtungen sind die Poti-Gehäuse untereinander verlötet, bei anderen nicht. Kann mit jemand den Grund dafür erklären?

Bei mir im E-Fach sieht es derzeit so aus:

20190602_124321.jpg 20190602_124338.jpg

Ich bedanke mich im Voraus für alle hilfreichen Beiträge!
 
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:)

Was genau meinst Du? Die Masse, die alle Potigehäuse verbindet? Die ist Pflicht, manchmal wird die aber einfach als Masse dargestellt.
Ja, die meine ich. Dass die sein muss, weiß ich, mir ist nur nicht ganz klar, wie das aktuell bei mir gelöst ist (siehe Fotos). Wird die Masse hier über die Metallplatte hergestellt?
 
Ohne zu trollen zu wollen, warum 50s-Wiring? Was erwartest Du Dir davon? Außer, dass es 50s-Wiring ist. Mein werter und versierter Gitarren-Doc "Sound Ranger" hat dazu mal eine Abhandlung in einem G&B Sonderheft verfasst und sich dagegen ausgesprochen.
 
Ich erwarte nicht allzuviel. Bin aber gespannt, ob und wie es sich auswirkt. Ich möchte an dieser Stelle einfach mal experimentieren. Verbreitet habe ich gelesen (auch hier im Forum), dass beim 50s-Wiring weniger Höhen beim Zurückdrehen des Volume-Pots verloren gehen, dazu möchte ich mir selbst ein Bild machen.
 
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Versuch macht klug. Ist auch reversibel. Bei manchen Zeitgenossen ist es nur der Wunsch des Nominalen, aber der Ignoranz, dass man Klang nicht per se verbessert.
 
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Die Platte dient der Masse und Abschirmung, du kannst aber auch gerne noch zusätzlich einen Massedraht über alle 4 Gehäuse verbinden. Das 50ties Wiring reduziert die parasitäre Belastung des PU und damit die Verschiebung der Resonanzfrequenzspitze. Wer da keinen Unterschied zum Modern Wiring hört der hat entweder aktive PU oder spielt prinzipiell nur mit den Potis auf 10....und BTW: wenn Du ToneCaps änderst nimm einen kleineren (15nf o.ä.) für den Hals, dann kann man auch besser mit dem Tone spielen und den Hals singen lassen ohne dass es mumpfig wird....
 
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Versuch macht klug. Ist auch reversibel.
Ich mache mir da gerne ein eigenes Bild. Ich kann danach gerne auch mal von meinen absolut subjektiven Eindrücken berichten, falls gewünscht.
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Die Platte dient der Masse und Abschirmung
Danke, diese Info habe ich benötigt ;-)

BTW: wenn Du ToneCaps änderst nimm einen kleineren (15nf o.ä.) für den Hals, dann kann man auch besser mit dem Tone spielen und den Hals singen lassen ohne dass es mumpfig wird....
Ich hab mal "ins Blaue hinein" zwei Jupiter Red Astrons mit je 20nF gekauft, die ich reinschrauben werde...
 
Ja, gerne. Ich lasse den Thread abonniert.
 
Ich mache mir da gerne ein eigenes Bild. Ich kann danach gerne auch mal von meinen absolut subjektiven Eindrücken berichten, falls gewünscht.

Ja, mach mal. Ich glaube 50iger-Wiring ist so eine Sache, die man mal ausprobieren muß. Ich selbst finde jetzt den Unterschied nicht so dramatisch, bin aber tendenziell eher für das 50iger-Wiring. Da fällt mir ein, ich müßte es mal bei meiner Epi Les Paul mal austesten, bislang habe ich es nur bei meinen Strats angewendet.
 
Bei mir im E-Fach sind die Potis auf einer Metallplatte befestigt. Ändert sich dadurch irgendetwas? Bei einigen Diagrammen bzw. Fotos von Verdrahtungen sind die Poti-Gehäuse untereinander verlötet, bei anderen nicht. Kann mit jemand den Grund dafür erklären?

Hi,

eine zusätzliche Masseverdrahtung kann durch die Platte wegfallen. Tatsächlich ist das einer der Gründe gewesen, aus denen Gibson sie eingeführt hat: außerhalb der Gitarre kann das meiste vorverdrahtet werden, und man spart sich mehrere Lötstellen (=Arbeitszeit). Es kann sogar nachteilig sein, zusätzliche Masseverbindungen hinzuzufügen, eine saubere Verbindung genügt und ist das beste.

Ohne zu trollen zu wollen, warum 50s-Wiring? Was erwartest Du Dir davon? Außer, dass es 50s-Wiring ist. Mein werter und versierter Gitarren-Doc "Sound Ranger" hat dazu mal eine Abhandlung in einem G&B Sonderheft verfasst und sich dagegen ausgesprochen.

Nun ja, es ist sicher Geschmackssache - aber ganz sicher kein Voodoo oder unhörbar. Hauptsächlich natürlich, wenn man die Potis betätigt, aber auch voll aufgedreht kann man bei vielen Gitarren einen Unterschied wahrnehmen. Es klingt etwas schlanker, weniger wuchtig in den Tiefen. Für richtig harte Metalsounds würde ich es daher den meisten nicht empfehlen, aber die Regelcharakteristik ändert sich in einer Art und Weise, die vielen Spielern bei klassischen Rock- und Bluessachen entgegenkommt. Ausnahmen gibts natürlich, so verwendet anscheinend auch Mark Tremonti das 50s Wiring- zumindest ist sein Signature Modell so verdrahtet, wie ich etwas überrascht festgestellt habe.

Wenn bei passiven Schaltungen (wie eben auch dieser) so leichthin gesagt wird, "Vollaufgedreht kann es doch gar nicht sein, dass sich was ändert, da werden die Bauteile ja umgangen", dann steckt dahinter oft genug eine falsche Vorstellung von ihrer Funktionsweise. Das fängt schon damit an, dass das aufgedrehte Poti weder einen unendlichen Widerstand hat noch (was Laien oft glauben) einen Widerstand von 0 Ohm. Vielmehr ist das aufgedrehte Volumepoti ein Widerstand in Höhe seines Wertes (zB 500 KOhm), der parallel zum PU gegen Masse liegt. Das Resultat ist eine gewisse Bedämpfung der Resonanzfrequenz. Auch ein aufgedrehtes Tonpoti hat noch Einfluss auf den Sound - welchen, kann man bei einer aktuellen MIM-Charvel ausprobieren. Die haben nämlich ein No Load-Tonpoti, das ganz aufgedreht eine kleine Rastung hat, an der das Tonpoti ganz aus der Schaltung genommen wird. Kurz davor hört man den Sound einer Gitarre mit aufgedrehtem Tonpoti, in der No-Load-Position dann den ohne (wie die erste Pro Mod-Version, die gar kein Tionpoti hatte). No Load klingt eindeutig schärfer, brillanter.

Sobald Bauteile einen endlichen Wert haben und mit den PUs verbunden sind, beeinflussen sie auch den Sound, und das 50s Wiring verändert die relative Lage von Widerständen und Kondensatoren zueinander. Ist das Tonpoti ein wenig zurückgedreht, so auf 7-9 je nach Poti, nimmt man mit dem Volumepoti nicht nur Lautstärke zurück, sondern vor allem auch tiefe Mitten - gerade bei simplen Einkanalern lässt dann die Zerre nach und der Sound klart auf. Mit dem Modern Wiring wirds bei gleicher Reglerstellung sehr schnell ziemlich dumpf - Volume und Ton gleichzeitig zurück zu nehmen ist bei solche Gitarren meist nicht praktisch verwertbar.

Auch mit aufgedrehtem Tonpoti wirds nicht so schnell dumpf, wenn man Volume zurück nimmt. Nicht ganz wie eine Treble Bleed-Schaltung, aber ich persönlich finde es sehr praxisgerecht.

Vor einigen Jahren habe ich schon Burstbucker eingebaut, jetzt soll noch das 50s-Wiring kommen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch Potis und Tonecaps austauschen.

Eigentlich könntest Du die Tonpotis erst mal drin lassen, oder zumindest nachmessen, bevor Du sie raussschmeißt. Die hatten schon damals 500 KOhm, und solange sie nicht extrem nach unten streuen, sind sie meist völlig okay. Die Volumes waren mWn erst ab 2014 durchgehend 500er, da könnten in Deinem Fall noch 300 KOhm verbaut sein. Die bremsen die PUs dann in der Tat ein ganzes Stück weit aus, finde ich.

Gruß, bagotrix
 
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Sachstandsbericht:

Ich hab gestern Abend dann mal fleißig den Lötkolben geschwungen...

eine zusätzliche Masseverdrahtung kann durch die Platte wegfallen. Tatsächlich ist das einer der Gründe gewesen, aus denen Gibson sie eingeführt hat: außerhalb der Gitarre kann das meiste vorverdrahtet werden, und man spart sich mehrere Lötstellen (=Arbeitszeit). Es kann sogar nachteilig sein, zusätzliche Masseverbindungen hinzuzufügen, eine saubere Verbindung genügt und ist das beste.
Bei den verwendeten Potis war ich mir nicht sicher, ob die alleine durch die Metallplatte eine ordentliche Masseverbindung bekommen. Die Original-Potis haben eine andere Kontaktfläche, daher bin ich auf Nummer sicher gegangen. Soviel vorab: Es klingt alles sauber und brummt nicht...


Nun ja, es ist sicher Geschmackssache - aber ganz sicher kein Voodoo oder unhörbar. Hauptsächlich natürlich, wenn man die Potis betätigt, aber auch voll aufgedreht kann man bei vielen Gitarren einen Unterschied wahrnehmen. Es klingt etwas schlanker, weniger wuchtig in den Tiefen.

Das kann ich genau so bestätigen!

Es ist recht schwer zu beschreiben, wie sich der Klang verändert, aber ich würde ihn als offener, klarer, luftiger beschreiben. Vielleicht könnte man auch sagen, es klingt mehr nach Holz. Die Saitentrennung erscheint mir besser, auch bei verzerrten Akkorden.

Die Regelcharakteristik gefällt mir persönlich auch besser. Der "An-Aus-Effekt" der log. 300k-Potis ist nun nicht mehr da. Ich frag mich sowieso, weshalb man die bei Gibson regulär verbaut...

Mein Fazit: Ich bin mit dem Umbau sehr zufrieden und werde die Gitarre so lassen. Der Unterschied ist definitiv hörbar und gefällt mir persönlich sehr gut.

Hier noch mal der vorher-nachher-Vergleich in Bildern und ein Foto der verwendeten Bauteile:

20190602_124338.jpg 20190602_234252.jpg 20190602_213353.jpg

Ich danke Euch für Eure hilfreichen Beiträge!
 
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Das 50ties Wiring reduziert die parasitäre Belastung des PU und damit die Verschiebung der Resonanzfrequenzspitze

@bluesfreak

Was meinst Du mit parasitärer Belastung … was belastet wen?

Was meinst Du mit Verschiebung der Resonanzspitze … die Resonanzfrequenz der kompletten Schaltung wird doch nur durch die Kapazität des Pickups und des Tone-Kondensators, sowie die Induktivität des Pickups bestimmt. Das ist fest vorgegeben, da verschiebt sich nichts. Es ändert sich doch nur die Höhe der Resonanzspitze?
 
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@Fliegerhoernchen Sehr gute Poti-Wahl! :great: :D
 
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@Fliegerhoernchen Danke für die Fotos!

Ich bin zur Zeit am selben Modell dran und möchte ebenso die Potis tauschen. Natürlich VIPs, ist klar. :D

Ich wollte gestern Abend mal versuchsweise mit einem Poti beginnen. Nach dem Lösen der Mutter an der Decke musste ich jedoch feststellen, dass ich das Poti nicht herausziehen konnte. Ist es so, dass alle 4 Potis zussätzlich an der Metallplatte befestigt sind? Also quasi nur durch lösen aller 4 Muttern und allem Ablöten der Kabel die komplette Platte samt Potis zu entfernen ist?

Danke vorab für ein kurzes Feedback!
 
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Klar sind die Potis mit der Metallplatte verschraubt ;)
 
@Groove1 Ja, die Potis sind jeweils einzeln mit einer Kontermutter auf der Metallplatte verschraubt. Du musst also alle vier Kontermuttern von der Decke her entfernen und kannst dann die Platte mit den Poris rausnehmen. Dann erst kannst Du die Potis einzeln lösen. Mit ein bisschen Geschick ist das aber kein Hexenwerk. Ich hab erst alles ausgebaut/-gelötet, dann die neuen Potis reingeschraubt, die Platte wieder "eingebaut" und dann erst die Verkabelung gelötet...So hat nicx rumgewackelt und ich konnte gleich Pickup-Kabel und Masse in einem Rutsch mit anlöten...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
@Groove1 Hast Du auch ne LP Classic Plus? Welches Baujahr? Hast Du noch die Original-PUs drin?
 
Vielen Dank für die Infos, Fliegerhoernchen! Sowas in der Richtung habe ich mir schon gedacht. Das Plattensystem ist für mich neu, deshalb die Frage.

@Groove1 Hast Du auch ne LP Classic Plus? Welches Baujahr? Hast Du noch die Original-PUs drin?

Ja, habe ich. BJ 2011 mit den original Pickups.
 
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mit den original Pickups.
Die waren mit etwas zu heiss, ich hab Burstbucker reingeschraubt. Ich bin neugierig, wie Du die Veränderung bei Deinen PUs wahrnimmst. Berichte doch mal hier. Viel Erfolg beim Löten!:great:
 

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