When we were young - Adele - Cover

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Hallo liebe Musikerboardler,

ich habe einen Song, den ich letztes Jahr schon mit Wackelknien und Wackelstimme auf dem Vocalstreff zum Besten gegeben habe, wieder ausgegraben und plane, den beim nächsten Sommerworkshop-Konzert unseres Chors zu singen. Dazu habe ich das Teil mal mit einem (leider nicht sehr guten und auch zu leise gestellten) Playback eingesungen.

Würde mich freuen, wenn der eine oder die andere mal reinhört und mir ein Feedback dazu gibt, gern auch die Leute, die das Teil letztes Jahr schon mal gehört haben. Die Aufnahme ist nicht toll, das weiß ich (mein Tascam ist gerade bei einer Chorkollegin auf der Wanderschaft), und ich hatte ab und zu ein paar Timing-Probleme mit dem Playback.

Zum Gesang selbst und meinen Schwierigkeiten damit schreibe ich jetzt erst mal nichts und warte ab, was ihr so dazu meint.

Und hier kommt der Link zum Track:

https://soundcloud.com/user-243643064/tracks

Danke schon mal und liebe Grüße
 
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Du kannst sehr viel Gefühl transportieren, soviel dass es über die Intonation hinweg trägt, ohne den Ballast der Intonation würde es aber fliegen.
 
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Danke für deinen netten Kommentar, Ferdinand K.

Lustig, dass du das mit dem Gefühl schreibst - ich habe schon oft gehört, ich würde "ausdruckslos" und "ohne Emotionen" singen, das kommt aber natürlich auch auf das Stück an. Bisher dachte ich auch, das wäre meine größte Baustelle neben meinen "Bruch-Problemen", die man auch hier merkt (der Refrain liegt genau in meiner Bruchlage). Intonationsprobleme hatte ich früher bei den leichteren Stücken, die ich gesungen habe, nicht, aber inzwischen passiert es mir öfter, dass ich dezent neben dem Ton liege. Ich glaube, das ist ein Körperspannungsproblem. Das blöde ist, dass ich es oft währenddessen nicht merke, erst im Nachhinein beim Anhören. Gibt es Stellen, die dir besonders "ins Ohr gefallen" sind?
 
Für mich klingt es so, als ob du manche Stellen nicht genau genug kennst, also du könntest dann nicht sagen, welches Intervall da kommen würde oder welcher Ton. Natürlich sind wieder andere Stellen da fehlt es an der Spannung, bzw. es ist ein langes Lied, möglicherweise auch an der Kondition (gegen Ende lässt es nach). Andere Stellen sind aber wirklich gut und "glaubwürdig", also es ist eine unvorteilhafte Aufnahme, weil das Playback leise und "radio-voice-like" Du hingegen vergleichsweise kräftig, da hört man eben auch alles, aber dennoch gelingt es dir an einigen Stellen das alles vergessen zu machen.
.
Nichts dabei was durch Üben nicht behoben werden kann (aber beim Üben den Finger in die Wunde legen ...). Mit einem Ohropax im Ohr üben, a-capella die Phrasen singen (vorher und nachher kontrollieren), aufnehmen, anhören, singen, aufnehmen, anhören, singen, ganz wichtig auch die Musik ganz genau kennenlernen, wie ist die Linie, welcher Akkord, singe ich "mit" dem Akkord (welche Stufe), singe ich "gegen" den Akkord (welche Stufe), welche Töne, wo komme ich her wo will ich hin, wenn es nur eine "Verzierung" ist, ist der Ton dennoch wichtig, ein Ganzton nach oben ist ein Ganzton nach oben, auch wenn nur kurz.
 
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Du hast mir ja das Material für den Song zugespielt und ich hab ihn auch schon paar mal versucht zu singen. Dabei hab ich festgestellt, dass wenn ich es wie Adele singen will schnell an meine Grenzen komme, was die Kraft und Präsenz betrifft. Und da ich noch keine zündende Idee hatte, wie ich es für mich passend umsetzen könnte, hab ich's erstmal weggelegt.

Dich scheint der Song mehr gepackt zu haben, du arbeitest und bleibst dran, willst es wissen :great: Sind gute Stellen dabei, vor allem die tiefen getragenen Parts. Hintenraus lässt vor allem bei den Höhen die Kraft nach und irgendwas macht zu.

... So nun hab ich's doch nochmal versucht mit tieferen Playback zu singen. Und musste feststellen, dass wir völlig gegensätzliche Stimmen haben. Bei mir knallen die Höhen raus und nach unten wird's dünn in der Mischstimme. Oder singst du alles in Bruststimme :gruebel:
 
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@FerdinandK
möglicherweise auch an der Kondition (gegen Ende lässt es nach).

Da ist definitiv was dran. Ich habe mir das Playback auf YouTube rausgesucht, den Song vorher ein Mal dazu geübt und dann in einem Rutsch aufgenommen. Schon während der Aufnahme war mir klar, dass das Playback sehr leise sein und meine Stimme (und Atemgeräusche) sehr im Vordergrund stehen würden und habe dementsprechend nicht so tief geatmet wie sonst, weil man das wegen des geringen Abstands zum Handy (ca. 25 cm) sehr deutlich gehört hätte. Außerdem macht sich bei mir atem- und stützetechnisch immer recht schnell bemerkbar, wenn ich im Sitzen und nicht im Stehen singe.

Nichts dabei was durch Üben nicht behoben werden kann (aber beim Üben den Finger in die Wunde legen ...). Mit einem Ohropax im Ohr üben, a-capella die Phrasen singen (vorher und nachher kontrollieren), aufnehmen, anhören, singen, aufnehmen, anhören, singen, ganz wichtig auch die Musik ganz genau kennenlernen, wie ist die Linie, welcher Akkord, singe ich "mit" dem Akkord (welche Stufe), singe ich "gegen" den Akkord (welche Stufe), welche Töne, wo komme ich her wo will ich hin, wenn es nur eine "Verzierung" ist, ist der Ton dennoch wichtig, ein Ganzton nach oben ist ein Ganzton nach oben, auch wenn nur kurz.

Noch viele Male üben werde ich das Stück definitiv, auch im Beisein meiner Gesangslehrerin. Ich kann allerdings kaum Noten lesen, geschweige denn vom Blatt singen und bin auch im Hören von Tonintervallen nicht wirklich geschult. Bisher singe ich "nach Gefühl" und "nach Gehör", suche mir also Stücke raus, die mir gefallen, höre mir die einige Male im Original und/oder als Covers auf YouTube an und versuche dann, das Ganze zu reproduzieren. Auf der analytischen Schiene, wie du das oben beschreibst, habe ich mir bisher noch nie ein Stück erarbeitet - vielleicht ist es jetzt an der Zeit, mich da so langsam mal heranzutasten, wenn die Stücke schwieriger werden.

Die Vorbereitung für die Workshop-Konzerte läuft meistens so ab, dass ich mir ein Stück aussuche, so "lala" vorbereite, dann so 5, 6 Mal in der Gesangsstunde mit meiner Lehrerin probe (wobei da eher die stimmlichen Probleme im Vordergrund stehen, eine richtige musikalische Endversion ist das noch nicht, weil meine Gesangslehrerin keine gute Klavierbegleitung ist - sie spielt a) relativ stoisch vom Blatt und b) verspielt sich häufig). Am Ende gibt es dann noch mal eine "musikalische" Probe mit dem Pianisten von ca. 1 bis 1,5 Stunden, wo wir uns über die musikalische Ausgestaltung einigen.

Für "richtige" Musiker ist das vermutlich ein sehr laienhafter Ansatz, vielleicht liegt es auch (mit) daran, dass ich seit einiger Zeit ziemlich auf der Stelle trete...


@Katz
Dich scheint der Song mehr gepackt zu haben, du arbeitest und bleibst dran, willst es wissen :great:

Na ja, "gepackt" hatte mich der Song vor einem guten Jahr, als ich ihn ein paar Mal gehört hatte. Ich covere ja bisher nur, und es passiert mir relativ häufig, dass ich mich anfänglich für einen Song begeistere, aber dann doch relativ schnell die Lust daran wieder verliere. Diesmal habe ich aus verschiedenen Gründen beschlossen, das Stück wieder auszugraben und es noch mal ordentlich zu üben, nicht nur so "lala". Stilistisch ist der Song ja etwas total anderes als die Musik, die du (oder ihr) mach(s)t, ich habe damals, als ich dir die Noten zukommen ließ, eher gedacht, dass du mal was ganz anderes ausprobieren möchtest, so als Stilexperiment. Im Grunde genommen finde ich es aber um Welten spannender, was ihr macht: Eine eigene musikalische Linie gefunden zu haben und zu verfolgen, auch wenn du dabei nicht deine gesangstechnischen Grenzen auslotest, sondern eben so singst, wie dir der Schnabel gewachsen ist. Euer eigener Stil ist ja sehr authentisch und charmant.

Sind gute Stellen dabei, vor allem die tiefen getragenen Parts. Hintenraus lässt vor allem bei den Höhen die Kraft nach und irgendwas macht zu.

Das ist ja seit jeher mein Problem, dass die tieferen (und mit Bruststimme gesungenen) Parts mir ganz leicht fallen und ich mich mit der Mischstimme (vor allem im Sitzen, siehe oben) wahnsinnig schwer tue. Für reine Kopfstimme ist die Refrainpassage wiederum nicht hoch genug. Vielleicht sollten wir mal eine Fassung aufnehmen, wo ich die Strophe und du den Refrain singst ;-)

... So nun hab ich's doch nochmal versucht mit tieferen Playback zu singen. Und musste feststellen, dass wir völlig gegensätzliche Stimmen haben. Bei mir knallen die Höhen raus und nach unten wird's dünn in der Mischstimme. Oder singst du alles in Bruststimme :gruebel:

Ja, siehe oben. Ich versuche immer, die Bruststimme so hoch wie möglich zu ziehen, das ist eine Unart, die ich mir scheinbar nicht abgewöhnen kann. Richtig belten kann ich aber nicht und werde ich auch bei dieser Gesangslehrerin nicht lernen, die klassisch unterrichtet, aber der geschmeidige Übergang in Misch- und Kopfstimme gelingt mir so richtig sicher nur bei Vocalisen, nicht bei Stücken, die ich auf Text singen kann.

LG

Nicole
 
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Also ich hab mal am Kuckucksjodler und am KuKu-Jodler herumgedoktert da ist ein "Musikspeedchanger" (gibt es als App am Smartphone) sehr hilfreich (man kann es langsamer machen und die Tonhöhe variieren), oft erkennt man dann besser die Musik und die Töne (wenn langsamer und in angenehmerer Lage), wenn man noch Ausschnitte (aus dem Song) markieren kann und diesem im Loop abspielen, ist es schon eine große Hilfe. Das wird sicher eine tolle Nummer beim Workshopkonzert.
 
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Zu dieser Hörprobe - die ist tatsächlich an ungewohnt vielen Stellen ungewohnt flat. Ich habe den Klang von Mme. Adele nicht im Kopf, ich vermute mal, auch anhand von
Dabei hab ich festgestellt, dass wenn ich es wie Adele singen will schnell an meine Grenzen komme, was die Kraft und Präsenz betrifft.
, dass es ein ziemliches Geschrei ist.

Meine Vorstellungen des Liedes anhand Deiner Hörprobe sind da eindeutig anders. Mach es doch mal genau anders herum, ziehe die Kopfstimme runter, nicht die Bruststimme rauf. Meine Vorstellung des Liedes ist locker, luftig, leicht, zart. Leicht melancholisch. Sehnsüchtig.

Übrigens habe ich das Lied erst an meinen grottigen PC-Lautsprechern gehört, da dachte ich, um Himmels Willen, das ist doch nicht Nicole. Lag aber doch an den Lautsprechern :redface: Da kommen ein paar Obertöne nicht rüber.

Ich kann allerdings kaum Noten lesen, geschweige denn vom Blatt singen und bin auch im Hören von Tonintervallen nicht wirklich geschult
Well - üben :D Für Linux gibt es Solfege - ah, ich sehe gerade, das gibt es für Windows auch. Ist langweilig, ja. Aber es hilft.

Ansonsten Instrument. Ich verstehe, Du hast die Noten? Wunderbar. Übe die Stellen, die nicht klappen. Nur die beiden Töne. Spielen, singen, spielen, singen, im Zusammenhang singen, überprüfen. Ein billiges Keyboard tut es dafür, es ist auch kein Hexenwerk, also nur diese zwei Töne, ich rede nicht von einer perfekten Mondscheinsonate ;) (ich erinnere mich nicht, ob Du ein Instrument spielst). Und dann die nächste Stelle. Ja, ist auch langweilig :redface: Aber hilft. Wenn der Text stört, erst einmal auf einem Dir genehmen Vokal. Oder auf Tonsilben (do, re, mi, ...), oder auf eins, zwei, drei, ... oder auf auf - ab - gleich. (Tödlich langweilig :rolleyes:. Aber hilft.)

Was Dein Thema mit Fortschritt angeht:
a) Gut Ding will Weile haben. Du willst gar nicht wissen, wie lange ich schon GU nehme (und viel zu wenig übe) ;)
b) Schalt mal den Kopf aus. Ehrlich, das hilft :) Ich weiß nicht, wie oft ich gehört habe "Es ist das Wollen, dass einen hindert." :rolleyes: Blöderweise stimmt das...
 
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Hi Nicole,

eigentlich ist schon alles wesentliche gesagt worden, dem kann ich mich auch anschließen. Ich finde du singst den Song mit Gefühl, schluderst aber an manchen Stellen mit der Intonation und hinten raus, wo du auch lauter singst, auch im Timing. Ich frage mich wie gut du das Playback gehört hast?

Die Bewertung ist schwierig: Es ist großenteils das Beste, was ich bisher von dir gehört habe, aber die Patzer verhindern ein gutes Gesamtbild.
Ich würde es noch-(ein paar)-mal aufnehmen.

Meine ganz persönlicher Eindruck: der Song liegt dir eigentlich nicht. Ich fand deine anderen Hörproben, insbesondere Misty (Julie London) haben besser zu dir gepasst.

LG Robert
 
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Hallo Robert,

danke auch dir, schön, dass du dir noch die Zeit genommen hast reinzuhören. Das Playback habe ich an sich (bilde ich mir ein) schon gut gehört, aber weil ich das in einem Rutsch aufgenommen habe, kann es gut sein, dass mir unterwegs auch der rhythmische Flow abhanden kam. Ich bin komischerweise auch immer etwas "aufgeregt", wenn ich Sachen aufnehme. Ich habe dann das Gefühl, mich auf zu viele Sachen gleichzeitig konzentrieren zu müssen und werde so ein bisschen huddelig, und so richtig viel geprobt habe ich ja mit diesem Playback auch nicht. Wahrscheinlich fehlt mir da auch die Sorgfalt, erst nach ein paar ordentlichen Durchläufen richtig aufzunehmen und DANN das beste Ergebnis hier einzustellen.

Meine ganz persönlicher Eindruck: der Song liegt dir eigentlich nicht.

;-) Du hast insofern Recht, als diese Art von Musik (mainstreamiger, aktuellerer Pop) zwar etwas ist, was ich gut hören kann, aber das definitiv nicht meine bevorzugte Musikrichtung ist. In diesem Fall fand ich den Song einfach schön, als ich ihn gehört habe, und die Herausforderung hat mich gereizt, als ich mir die Noten angesehen hatte. Nach dem Vocalstreff wollte ich das schon noch mal etwas sorgfältiger arbeiten, aber dann kam eine relativ langwierige Erkältung dazwischen, und dann habe ich zwischenzeitlich was anderes geprobt. Ich habe das Stück jetzt wieder ausgegraben, weil ich es einfach noch mal richtig proben und aufführen möchte, das mache ich jetzt auch gerade, nachdem wir ja nebenan im Gesangstechnikforum meine schlampige Überei und Ausredenkultur als etwas identifiziert haben, womit ich mir selbst im Weg stehe. Die anderen Sachen gehe ich dann im Frühherbst noch mal an.

Aber "Misty" war definitiv ein Stück, an das ich mein Herz gehängt hatte, genau wie an "Lullaby of Birdland" und "Funny Valentine". Das ist schon eher die Musikrichtung, die sowohl stimmlich als auch alters- und typmäßig gut zu mir passt, das sehe ich auch so. In die Richtung (mit vielleicht hie und da mal einem Chanson, "Ne me quitte pas" fand ich auch toll zu singen) gehe ich sicher eher weiter...

Übrigens war ich gestern Abend mit meiner Tochter im Kino in "Rocket Man" (vor allem musikalisch toll mit ein paar kitschig-amerikanischen Schwächen), und da haben in der Stadt zwei Straßenmusiker ein wunderschönes, sehr minimalistisches "Fly Me to the Moon" mit Klampfe und Gesang aufgeführt. Ich war richtig beseelt und habe den beiden richtig viel in ihren Hut getan ;-)

Liebe Grüße aus Freiburg und schönen Feiertag

Nicole

Hallo Moniaqua
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
, dass es ein ziemliches Geschrei ist.

Meine Vorstellungen des Liedes anhand Deiner Hörprobe sind da eindeutig anders. Mach es doch mal genau anders herum, ziehe die Kopfstimme runter, nicht die Bruststimme rauf. Meine Vorstellung des Liedes ist locker, luftig, leicht, zart. Leicht melancholisch. Sehnsüchtig.

Ich finde, man kann das Stück auf zwei Arten singen: Entweder sehnsüchtig-zart (ist aber ohne Mikro dann auf der Bühne evtl. nicht so leicht, das wird mit Flügel begleitet, da hört man leise Gesangs-Zwischentöne evtl. nicht so deutlich. Oder eben mit Wums, wie Adele das tut. Da ich im Gegensatz zu ihr nicht diese schöne Rauigkeit in der Stimme habe, muss ich aber beim Wumsen auch aufpassen, dass es nicht nur einfach laute, gerade und langweilige Töne werden. Mal sehen.

Ansonsten Instrument. Ich verstehe, Du hast die Noten? Wunderbar. Übe die Stellen, die nicht klappen. Nur die beiden Töne. Spielen, singen, spielen, singen, im Zusammenhang singen, überprüfen. Ein billiges Keyboard tut es dafür, es ist auch kein Hexenwerk, also nur diese zwei Töne, ich rede nicht von einer perfekten Mondscheinsonate ;) (ich erinnere mich nicht, ob Du ein Instrument spielst).

Ich konnte mal Gitarre spielen, habe ich in dem anderen Thread geschrieben. Damals habe ich nach Songbook viel Beatles und solche Sachen gecovert und dazu auch gesungen. Das muss ich aber erst wieder reaktivieren, ich könnte im Moment nicht vom Blatt spielen und nur im Schnarchtempo Noten anschlagen.
Wenn der Text stört, erst einmal auf einem Dir genehmen Vokal. Oder auf Tonsilben (do, re, mi, ...), oder auf eins, zwei, drei, ... oder auf auf - ab - gleich. (Tödlich langweilig :rolleyes:. Aber hilft.)

Ich singe mich jetzt immer (na ja, sind ja erst drei Tage) erst mal auf "Lü" frei, gehe dann über zu "Lo" und dann zu La. Dann summe ich die Melodie (das fällt mir am schwersten, hilft aber sehr, um die Mundhöhle weit zu stellen, weil sonst nur Quetschtöne kommen), und dann singe ich es noch drei, vier Mal auf Text. Das geht ganz gut.

a) Gut Ding will Weile haben. Du willst gar nicht wissen, wie lange ich schon GU nehme (und viel zu wenig übe) ;)
b) Schalt mal den Kopf aus. Ehrlich, das hilft :) Ich weiß nicht, wie oft ich gehört habe "Es ist das Wollen, dass einen hindert." :rolleyes: Blöderweise stimmt das...

Ja, das weiß ich ;-) Ich bin vielleicht auch ein bisschen undankbar oder ungeduldig. Die warmen, schönen tiefen Töne hatte ich aber (vielleicht etwas weniger ausgebildet, aber doch) schon, bevor ich mit dem Unterricht angefangen habe. Aber wie @FerdinandK schon richtig bemerkt hat: Man kann halt nicht wie Roger Federer spielen, wenn man nur ab und zu mal ein paar Bälle an die Wand haut und ansonsten nur nachliest, wie die optimale Rückhand technisch ausgeführt wird. Aber es tröstet mich schon ein bisschen, wenn's anderen auch so geht und ich nicht das Gefühl haben muss, von genialen Naturstimmen umgeben zu sein, die alles aus dem Ärmel schütteln.

LG und schönen Feiertag (habt ihr den in Hessen denn?) auch dir

Nicole
 
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Ich bin komischerweise auch immer etwas "aufgeregt", wenn ich Sachen aufnehme. Ich habe dann das Gefühl, mich auf zu viele Sachen gleichzeitig konzentrieren zu müssen und werde so ein bisschen huddelig, und so richtig viel geprobt habe ich ja mit diesem Playback auch nicht.
da gib's eine ganz einfache Methode: lass das virtuelle Band einfach in einer Endlosschleife immer aufnehmen. Irgendwann vergisst du seine Anwesenheit bzw hast dich dran gewöhnt.
Wie man das am besten organisiert, hängt von Rechner/Tablet/Smartphone und der jeweiligen Software ab, aber grundsätzlich möglich ist es in jeder Umgebung.
 
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Oder eben mit Wums, wie Adele das tut. Da ich im Gegensatz zu ihr nicht diese schöne Rauigkeit in der Stimme habe, muss ich aber beim Wumsen auch aufpassen, dass es nicht nur einfach laute, gerade und langweilige Töne werden
Das könne auch das sein, was @drowo meint mit "der Song passt nicht zu Dir". Ich glaube nicht, dass es das Lied ist, das passt schon, und Du passt auch. Die Leute haben nur die Version von Adele im Ohr und meinen, das müsste so, wie die das singt.
Was den Flügel angeht - damit kann man auch ganz leise spielen ;) Leise genug jedenfalls, dass eine tragfähige Stimme gehört wird.
ich könnte im Moment nicht vom Blatt spielen und nur im Schnarchtempo Noten anschlagen.
Ganz wunderbar, mehr brauchst Du auch nicht. Im Schnarchtempo hast Du mehr Zeit, zu hören und zu vergleichen.
Ich singe mich jetzt immer (na ja, sind ja erst drei Tage) erst mal auf "Lü" frei, gehe dann über zu "Lo" und dann zu La. Dann summe ich die Melodie (das fällt mir am schwersten, hilft aber sehr, um die Mundhöhle weit zu stellen, weil sonst nur Quetschtöne kommen), und dann singe ich es noch drei, vier Mal auf Text. Das geht ganz gut.
Das klingt doch nach 'nem Plan. :great:
Aber es tröstet mich schon ein bisschen, wenn's anderen auch so geht und ich nicht das Gefühl haben muss, von genialen Naturstimmen umgeben zu sein, die alles aus dem Ärmel schütteln.
Ich wage mal zu behaupten, dass das die aller-, allerwenigsten sind.
LG und schönen Feiertag (habt ihr den in Hessen denn?)
Anscheinend, es war zumindest eingebucht als Feiertag und das hat nicht von mir gestammt :) Hier in Bayern ist es auf alle Fälle einer ;)
 
Das könne auch das sein, was @drowo meint mit "der Song passt nicht zu Dir". Ich glaube nicht, dass es das Lied ist, das passt schon, und Du passt auch. Die Leute haben nur die Version von Adele im Ohr und meinen, das müsste so, wie die das singt.
Vielleicht, aber ich weiß nicht, wie oft Drowo Adele hört - dass weiß er selber besser :-D. Ich hatte ihn eher so verstanden, dass er findet, dass die swingigeren Sachen tendenziell besser passen. Da hat er nicht ganz Unrecht, ich werde mich nicht dauerhaft auf Adele-Cover einschießen. Das schließt ja nicht aus, mir dieses eine zu erarbeiten.

nscheinend, es war zumindest eingebucht als Feiertag und das hat nicht von mir gestammt :) Hier in Bayern ist es auf alle Fälle einer ;)

:great: Na dann!
 
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Für mich klingt es ein bißchen nach angezogener Handbremse. Wäre es möglich, dass Du den Text nicht auswendig kannst?
 
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Hallo Saitentsauber,

doch, den Text kann ich auswendig. Angezogene Handbremse ist aber eine Spezialität von mir , vor allem in einer Tonlage, von der ich weiß, dass ich da noch Defizite habe. Ich habe Angat davor, schrill oder keifig zu klingen, wenn die Stimme nicht richtig sitzt . Obwohl genau genommen nur die Katze mich böse angeguckt hätte .
 
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ich weiß nicht, wie oft Drowo Adele hört
Eine Zeitlang lief die "21" im Auto auf Dauerschleife. Ich mag Adele sehr. Ich habe aber NICHT gemeint dass man den Song nur so singen darf wie sie, sondern ...
... dass die swingigeren Sachen tendenziell besser passen
Was ich bei Adele Songs für dich unpassend bzw eigentlich "nur" schwierig finde ist folgendes:
  • Versuchst du einen auf Adele zu machen, mußt du dich ziemlich verbiegen und verschenkst dein Potential
  • Auch wenn hier im Board ganz gerne mal der Rat kommt "mach dein eigenes Ding und sing nicht nur nach": eine eigene Interpretation eines Covers zu machen erfordert Erfahrung (ich rede hier nicht von Technik) und ggf einen kleinen Touch kompositorischer Fähigkeiten um Melodie & Rhythmik wo nötig ästhetisch zu verändern****
Bei einem Stück wie Misty kannst du dich im Ausdruck einfach an die Version von Julie London halten, so was steht dir sehr gut. Ebenso dieses Celin Dion Stück was du mal eingestellt hattest.

noch mal richtig proben und aufführen möchte, das mache ich jetzt auch
Gut so, mach dass :great: Du erinnerst dich vielleicht an meine Hörprobe von "Fly me to the moon" und an antipastis & dein Feedback, dass mir dieser Style nicht so liegt wie Musical? Ich singe den Song trotzdem. "Nicht optimal" ist ja nicht das gleiche wie "geht gar nicht" und man lernt definitiv was dabei wenn man mal über'n Tellerrand schaut.

LG Robert

**** In Bezug auf deinen anderen Thread: diese Erfahrung kriegst du aber nicht im Gesangsunterricht (mit Workshops habe ich keine Erfahrungen). Da heißt es raus in die freie Wildbahn. ;)
 
Ich habe aber NICHT gemeint dass man den Song nur so singen darf wie sie, sondern ...
Das hätte ich jetzt von Dir auch nicht erwartet. Es ist denke ich ein unbewusster Prozess, durch den man schlicht und ergreifend anders hinhört. Man hat das Original im Ohr und vergleicht, ob man will oder nicht. Da schließe ich mich selber nicht aus. Dadurch übersieht man allerdings mitunter Potential für andere Möglichkeiten der Interpretation.

Und ja, Erfahrung hilft definitiv :)
 
lass das virtuelle Band einfach in einer Endlosschleife immer aufnehmen
Wenn ich jetzt erzähle, wie ich das aufgenommen habe (so von wegen Umgebung und Ausstattung und so), werde ich von den technikaffineren Foranden hier ausgelacht, deshalb lasse ich das lieber ;-). Trotzdem danke ich dir für deinen Tipp, es ist tatsächlich eine gute Idee, es mal so zu probieren.

Eine Zeitlang lief die "21" im Auto auf Dauerschleife.
Das mochte ich auch sehr, von dem 25er-Album kenne ich nur ein paar Songs, "Hello" und "Under the bridge" mag ich zum Beispiel nicht besonders.

Was ich bei Adele Songs für dich unpassend bzw eigentlich "nur" schwierig finde ist folgendes:
  • Versuchst du einen auf Adele zu machen, mußt du dich ziemlich verbiegen und verschenkst dein Potential
  • Auch wenn hier im Board ganz gerne mal der Rat kommt "mach dein eigenes Ding und sing nicht nur nach": eine eigene Interpretation eines Covers zu machen erfordert Erfahrung (ich rede hier nicht von Technik) und ggf einen kleinen Touch kompositorischer Fähigkeiten um Melodie & Rhythmik wo nötig ästhetisch zu verändern****
Bei einem Stück wie Misty kannst du dich im Ausdruck einfach an die Version von Julie London halten, so was steht dir sehr gut. Ebenso dieses Celin Dion Stück was du mal eingestellt hattest.
Das stimmt. Ich traue mir prinzipiell schon zu, Sachen zu variieren, aber das braucht natürlich schon sehr viel mehr musikalische Souveränität (ob direkt kompositorische Fähigkeiten weiß ich jetzt nicht, aber natürlich ein sicheres Gespür dafür, was an Variation geht und was nicht und außerdem die Traute dazu). Das Céline-Dion-Stück habe ich vorübergehend ad acta gelegt, weil ich mich daran "sattgehört" habe. Aber ich habe schon öfter gerade bei französischen Stücken ein positives Feedback bekommen (ich habe auch schon mal "Amsterdam" und "Ne me quitte pas" von Jacques Brel gecovert), daher kam auch die Idee, es noch mal mit etwas Französischem zu versuchen. Mal sehen, schöne Chansons gibt es wirklich viele. Ausschließen tue ich eigentlich nur Piaf, weil das schon so "abgenudelt" ist.

Du erinnerst dich vielleicht an meine Hörprobe von "Fly me to the moon" und an antipastis & dein Feedback
Ich glaube, ich habe meine Meinung beim letzten Vocalstreff revidiert, ich fand es echt schön, wie du es da vorgetragen hast.

In Bezug auf deinen anderen Thread: diese Erfahrung kriegst du aber nicht im Gesangsunterricht (mit Workshops habe ich keine Erfahrungen). Da heißt es raus in die freie Wildbahn. ;)

Das trifft auf die Workshops sicher auch zu, das sind ja alles Gesangsschüler. Es ist also schon ein geschützter Raum, und das Publikum am Ende ist auch eher klein (so 20-35 Leute). Also im Grunde genommen keine "lebensgroße" Konzertsituation. Also bleibt nur die freie Wildbahn! :m_sing::m_piano2::m_dblbass::m_drummer:

Dadurch übersieht man allerdings mitunter Potential für andere Möglichkeiten der Interpretation.
Ich verstehe grundsätzlich, was du meinst. Ich glaube aber, dass gekonnte Neuinterpretationen (nicht gekonnt im Sinne von "Jetzt zeige ich mal allen meine genialen stimmlichen Fähigkeiten" oder endlose Improvisationseinlagen, denen nur noch ein entweder musikalisch entsprechend vorgebildetes oder sehr geduldiges Publikum folgen kann) auch begeistern, wenn sie stimmig sind und echtes Feeling transportieren. Das fand ich z. B. in der "Rocketman"-Verfilmung toll. Da wurde einiges neu interpretiert (die Songs haben auch die Handlung vorangetrieben, deshalb wurden manchmal auch nur Teile gesungen). Ich finde Elton John grundsätzlich nicht leicht zu covern, erst recht nicht für einen Mann, weil die Stücke jeder im Schlaf rückwärts auf einem Bein mitsingen kann, aber mir gingen die Interpretationen der ganz alten Gassenhauer wie "Your Song" oder "Tiny Dancer" in dem Film richtig tief rein, weil sie so emotional und ergreifend gesungen waren. Da kam eine ungeheure Wirkung rüber, auch wenn manches Parts oktaviert gesungen wurden (z. B. von dem Bernie-Taupin-Darsteller, der eine ziemlich tiefe, raue Stimme hatte) oder bei Duetten noch eine zweite Stimme hinzukam. Und ich glaube, dass das vielen so geht, wenn sie eine GUTE Neuinterpretation von einem Song hören - man hat zwar vielleicht das Original im Ohr, ist aber trotzdem geflasht davon, wie das auch noch klingen kann, wenn jemand anders eine tolle Version daraus macht. Dafür fehlt mir aber natürlich noch die Erfahrung und das Potenzial.

LG
Nicole
 
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Ich glaube aber, dass gekonnte Neuinterpretationen (nicht gekonnt im Sinne von "Jetzt zeige ich mal allen meine genialen stimmlichen Fähigkeiten" oder endlose Improvisationseinlagen, denen nur noch ein entweder musikalisch entsprechend vorgebildetes oder sehr geduldiges Publikum folgen kann) auch begeistern, wenn sie stimmig sind und echtes Feeling transportieren
Ja, absolut. Auch das kann passieren. Nur muss man dazu mal zwingend anfangen, sonst macht man die Erfahrung nie ;)
 

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