Umfrage: Die drei Stücke, die mich wesentlich weitergebracht haben...

Bernnt
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Ich steige wie ihr wisst, gerade auf Knopf um. Darum habe ich an euch alle, an Anfänger und weiter Fortgeschrittene eine Frage, die mich brennend interessiert: Wenn ihr an die Anfangsjahre zurückdenkt, welche drei Stücke haben euch auf dem Akkordeon wesentlich weitergebracht? Bitte nennt sie und begründet eure Auswahl.

Da ich den Thread aufgemacht habe, hier meine Stücke: Wesentlich weiter gebracht haben mich, der "Karneval von Venedig" aus Holzschuh 1, weil das Stück alle Finger in Szene setzte und ich verstanden habe, was eine Variation ist und ich selber angefangen habe, darauf Variationen zu spielen. Herausgefordert hat mich der "Alte Kameraden Marsch", mein erstes Stück mit einem Bass-Solo auf den Grundbässen. Hier war es nicht leicht, das Bass-Solo auf die Akkorde abzustimmen und im Takt zu bleiben. Es war aber toll, als das geklappt hat. Unglaublich fand ich "Tanzende Finger", da ahnte ich, was man alles Virtuoses auf dem Akkordeon anstellen kann. Ich habe mich am Anfang damit richtig schwer getan und mich gefreut, als es immer flotter und flotter ging.
 
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Auf jeden Fall mein erstes Stück :
Les Négresses Vertes - Il

Das wollte ich unbedingt spielen und hab mir für 100€ ein Schrottakkordeon zum ausprobieren gekauft.
Das ging ganz schnell , nur 3 Mollakkorde und ich war dem Instrument verfallen.


Dann musste ich mal für einen traurigen Anlass ein Stück vortragen,
hab mir dafür "Avec les temps" von Léo Ferré einstudiert.
Eigentlich nicht schwer, es muß aber mit Ausdruck gespielt werden.
Immer noch mein Lieblingsstück.


Und zuletzt Johannes Sebastian Bach BMV 639, auf MIII
ich kann es nämlich noch immer nicht fehlerfrei ,
das wird wahrscheinlich immer mein Knackpunkt bleiben ...

Die rechte Hand greift die beiden Stimmen im Violinschlüssel.
 
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Mein Schlüsselerlebnis war der "Klarinetten Muckl", den wir im Gruppenunterricht lernen "mussten"; und ich rede hier von ca. 1964-1966. Der Lehrer hatte dem, der das Stück am schnellsten und mit wenigsten Fehlern spielte 10 DM geboten. Na rate mal wer die 10 Krönten gewonnen hatte und mit Stolz nach Hause marschiert ist :).
 
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Die Etude en Fa Majeur von Gérard Grisey, die bei mir den Umsteig aufs 5-Finger-System ausgelöst hat, denn ohne den Daumen zu benützen kann man sie nicht spielen, dann

eine Akkordeonschule eines Herrn Krieg, mit der ich fortgeschrittene Balgtechnik gelernt habe. Eine Aufgabe bestand dort darin, dass man das Lied "Hänschen klein" mit abwechslungsweise je einem Ton im Ziehen und im Stossen spielen musste, ohne Lautstärkenunterschiede bei den beiden Bewegungen. Das war hart!

Mein Challenge: der Harmoniumpart der Petite Messe Solemnelle von Rossini.
Dieser Part wird zunehmend auch von Akkordeonist*innen gespielt, da vernünftige Harmonien kaum noch aufzutreiben sind.
Ich habe es seinerzeit für das Probenwochenende meines Chors einstudiert, damit der Chor sich an den Klang des Instruments gewöhnen konnte.
Mein Gewinn daraus: Sicherheit im Akkordlesen für und Sprünge in der linken Hand.
 
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Puh, nicht so eindeutig, da fast jedes Stück mich weiter bringt.

Zu nennen ist auf jeden Fall mein erstes Stück, das ich gleich mit Bass spielen konnte und damit gleich von Melodica auf Akkordeon eingestiegen bin.
„Mädchen, warum weinest du“ :) da war ich 9

Das nächste Prägende war die Schule der Geläufigkeit von Cerny.
Erst nach quälender Beschäftigung mit den ersten Seiten konnte ich meine schwierigeren Stücke fließend spielen (z b Tanzende Finger :) ) da war ich 12

(Die nutze ich heut immer noch, aber als Bewegungsmuster für Skalen oder Tonräume, die noch hängen.)

Ansonsten würd ich die neulich erst kennen gelernten Marocco Bearbeitungen / Kompositionen nennen, bei denen ich die Symbiose zwischen M1 und M2 Spiel erkennen darf.
 
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Endlich mal was Handfestes. Besser als eine Urkunde mit Unterschrift drunter.
Irgendwie war's auch eine Urkunde, hat aber nicht lange gehalten, war's nicht wert einen Rahmen zu kaufen und aufzuhängen :D.

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Letztes Jahr Mazeltow - a Klezmer Rhapsody von Andrej Mouline. Mit dem Orchester gespielt. Der Schwierigkeitsgrad des Stückes und vor allem der mir zugedachten Stimme haben mein damaliges (und heutiges Spielniveau) komplett überstiegen. Über Monate habe ich jeden einzelnen Takt gefühlte fünfhundert Mal gespielt, Fingersätze ausprobiert und wieder verworfen. Ganz langsam hat sich daraus dann etwas entwickelt, das sich tatsächlich so angehört hat, wie es sich anhören sollte. Gleichzeitig ist in mir ein "ich kann was!" Gefühl entstanden, das mich seitdem nicht mehr verlassen hat und über die Phasen trägt, in denen eher die Frage aufkommt, warum man das eigentlich macht.
 
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Es waren eigentlich immer die Stücke, die ich anfangs nicht gemocht habe.

Felice Fugazza Sonatine ... musste ich mit 14 oder 15 spielen. M3 war gerade neu für mich. Das zu beackernde Problem waren kleine Bögen in größere Zusammenhänge zu packen. Also Kleingliedrigkeit zu vermeiden und trotzdem ständig musikalische große Welle ind den Phrasen machen...


Später Bach, große Fuge e moll (hab die Nummer nicht mehr im Kopf, für Orgel chromatisches Thema)
Spannung über die ganze Länge halten, Finger und Balgtechnik.

Und natürlich Cilenseks Rondo pensieroso, Pflichtstück in Klingenthal. Ich hatte mir ein Radioaktivitätssymbol drauf gemalt.

Die Stücke wurden früher noch eigens für den Wettbewerb komponiert und erst für alle gleichzeitig im Januar herausgegeben. Im Mai musste es auswendig sitzen....
Frag nicht. Was dich nicht umbringt macht dich stark.
Solche sperrigen komplexen Sachen verlangen Dir nicht nur Technik ab, sie merken sich schwer und ergeben von allein zunächst keinen Sinn. Den musst Du erst erfinden und danach gestalten. Das macht dann aber auch Spaß, weil viel mehr von Dir drin steckt, als wenn alles vorher irgendwie klar ist und so ähnlich schon mal gehört wurde.

Später waren und sind es nur kleine Dinge die ich bei anderen Musikern interessant finde und versuche in mein Spiel zu integrieren. Das hat jetzt nichts mit speziellen Stücken zu tun.

Als Lehrer gebe ich normalerweise Stücke aus die dem Naturell des Studenten entsprechen. Aber manchmal auch etwas, das ohne eine bestimmte zu erlernende Fähigkeit nicht funktioniert. Geradlinige Balgführung zur Vermeidung unbewußter Akzente z.B.

Da würde sich Bossa mit langen Melodietönen anbieten ;)
 
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Mich würden hier auch Beiträge von Anfängern oder leicht Fortgeschrittenen interessieren. Wenn ihr eine Schule durchgearbeitet habt, welches der Stücke hat euch besonders weiter gebracht? Wo wart ihr herausgefordert? Es müssen ja nicht immer die Kracher sein, von denen die Könner immer wieder reden. Ich verspreche mir davon, einfach einen Blick zu kriegen, wo die konkreten Probleme liegen, wenn man etwas frisch angeht, wie man sie beseitigt oder was man im Vorfeld tun kann, dass sie nicht auftreten. Dieses tiefer gehende Wissen könnte ich beim Umstiegs-Thread gut gebrauchen.
 
Auffällig ist schon, daß alle , außer mir , sehr akademisch an das Thema herangegangen sind bzw. herangeführt wurden..
Zumeist war wohl ausschließlich der Lerneffekt entscheidend bei der Auswahl der Stücke -
wohl oft vom Lehrer vorgelegt , in einem Alter , wo man das einfach so runtergefuttert hat.
Da war vielleicht auch nicht unbedingt der musikalische Ausdruck die treibende Kraft,
sondern der fast sportliche Ergeiz die Hürde zu knacken ?
Scheint aber nicht unwichtig zu sein , diese Frühprägung in der man sich dizipliniert durch
einen solch anspruchsvollen , teils sogar ungeliebten und trockenen Stoff durchgeackert hat.
Eine Phase bei der die Synapsen leuchten und sich viel im Spielablauf automatisiert und verfestigt.

Das könnte natürlich auch der Grund sein, warum ich immer wieder , an immer den gleichen Stellen
herumhaspele , weil mir dieses wesentliche Fundament dieser Frühprägung fehlt .
Als Späteinsteiger ( mit Mitte 30) war der Antrieb immer die Begeisterung für die
Musik , da hat man Cerny und "Den Alte Kameraden Marsch " nicht unbedingt auf der Palette...
Und meine lahme Klavierlehrerin aus Kindertagen hat mich auch mit den Etüdenschulen
nicht nachhaltig auf Trab bringen können.

Möchte ich wirklich jetzt noch , in einem Statium der Frühverklakung mein Umfeld und meine
verbleibenden grauen Zellen , mit stupiden Übungen quälen ?
Ist es da nicht bequemer , so als ambitionierter Amateur ?
 
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Möchte ich wirklich jetzt noch , in einem Statium der Frühverklakung mein Umfeld und meine
verbleibenden grauen Zellen , mit stupiden Übungen quälen ?
Nee in der Tat, sich quälen macht überhaupt keinen Sinn. Die Gefühle -- IIHHH!! Alte Kameraden?!! -- sorgen dann ja dafür, dass man gar nix lernt. Die einzige Motivation für den Krempel (stupide oder einfache Übestücklein mit Lerneffekt) kann ja nur sein, schöne Musik wie die, von der Du oben so hingerissen geschrieben hast, früher und besser spielen zu können. Da hält sich meine Motivation dann und ich denke nicht: "Iiih", sondern: "Ok, da hab ich was von." (P.S. Vielen Dank übrigens für den ersten Titel, @polifonico, der kommt als erstes Beispiel für Musette in den Umsteigerthread).

Die Frage nach dem ganzen Krempel, durch den viele von uns durch mussten, macht aber dennoch Sinn, wenn man den Krempel auf ein Minimum beschränken will. Ich habe eine Google-Session hinter mir und habe ein wenig in den Anfängerwerken für Akkordeon gestöbert. Es war furchtbar. Als Lehrer, der gewohnt ist, mit didaktischem Material umzugehen, sieht man sofort, dass sich der gewünschte Lerneffekt nicht einstellt, weil entweder die Redundanzen nicht gegeben sind oder zu viel Material gleichzeitig kommt. Klingt vielleicht ganz gut, bringt aber nix. Wer braucht denn so etwas? Der Krempel muss Sinn haben. Und je schneller er sich überflüssig macht (weil er gut ist), desto besser...
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Auffällig ist schon, daß alle , außer mir , sehr akademisch an das Thema herangegangen sind bzw. herangeführt wurden..
Zumeist war wohl ausschließlich der Lerneffekt entscheidend bei der Auswahl der Stücke -
wohl oft vom Lehrer vorgelegt , in einem Alter , wo man das einfach so runtergefuttert hat.
Ja, so war das. Weil mein dritter Lehrer wusste, was er tat, brachte es was. Aber ich habe auch von den schlechten Lehrern gelernt. Leider kann man das meistens erst zwanzig, dreißig Jahre später begreifen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
anspruchsvollen , teils sogar ungeliebten und trockenen Stoff durchgeackert
Ich glaube, heute ist das Problem, das man schnell nein sagt. "Hip-Hop, wie furchtbar", sagen die Jazzer. "Jazz, was für ein Schwachsinn", sagen die Rockmusiker. "Rock, wie stupide", die Klassiker. Die Konsequenz ist, dass man fast nichts mehr an sich ran lässt. Das ist bei der Musik so, wir könnten uns aber auch über Grünkohl, Schweinebraten mit Kraut oder Sushi unterhalten.
 
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Auffällig ist schon, daß alle , außer mir , sehr akademisch an das Thema herangegangen sind bzw. herangeführt wurden..

Gerade bei mir stimmt das nicht, ausser beim Lehrheft von Krieg.

Die Etude hatte ich beim Notenstöbern entdeckt - damals nahm ich keine Stunden - und ich bin schnell darauf gekommen, dass sich etwas ändern sollte. Den 5-Finger-Satz habe ich mir dann selbst beigebracht.

Den Rossini wollte ich auch unbedingt können, den hat mir auch niemand aufgegeben. Und da ich damit dem Chor nützen konnte, habe ich ihn einstudiert.
 
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über Grünkohl, Schweinebraten mit Kraut oder Sushi unterhalten.
. . . da könnte ich dann auch wieder mitreden.
Aber Spaß beiseite. Ich weiß ja nicht mehr welche Akkordeonschule bei mir missbräuchlich angewandt wurde (ich weiß, bei mir klingt's so als gar keine) mehr interessiert hatten mich aber die uralten (Preise in RM) Schlagerhefte die noch aus Mutter's Akkordeon Zeit im Koffer lagen. Da konnte mir sogar Mami helfen wenn ich mal nicht mehr weiter kam.
LEIDER alles den vielfachen Umzügen zum Opfer gefallen.
 
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Ich hab nix gegen den Marsch, Paul. Ich hab ihn ja im ersten Beitrag sogar zitiert als ein Stück, das mich wesentlich weiter gebracht hat. Spielen würde ich ihn heute trotzdem nicht mehr. Ich liebe andere Sachen einfach mehr...

@Frager, was sind denn deine drei Lern-Favoriten?
 
Ich hab nix gegen den Marsch ...
Wortwahl und Interpunktion sagen m.E. etwas anderes:
1. -- IIHHH!! Alte Kameraden?!! -- sorgen dann ja dafür, dass man gar nix lernt.
2. für den Krempel
Und nicht vergessen, der Sinn einer Botschaft entsteht beim Empfänger.
Also bei mir ist es eben sehr abwertend angekommen; die "gefällt mir" bestätigen mich zudem.
Nüt für unguet.
Paul
 
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Paul, sorry, wenn's falsch rüber kam. So war das wirklich nicht gemeint. Ich hätte jeden Titel einsetzen können. Es ging mir nur darum zu zeigen, dass Musikstücke Gefühle auslösen können und dass sie es unmöglich machen können, das Stück selber zu spielen. Hätte ich doch nur "Iiihh dieses blöde Stück" geschrieben... :bang: Jetzt ist es leider zu spät. Kam nur drauf, weil @polifonico vorher über den Marsch geschrieben hatte. Sorry an die Alte Kameraden-Fraktion.:embarrassed:
 
Hallo Bernnt, hallo Akkordeongemeinde,

ich bin noch Anfänger. Auf die Frage, an einen Akkordeonkollegen, der im Orchester spielt,wo er mich im Akkordeon-
schwimmerbecken sieht? Kam die Antwort: " Seepferdchen". Na ja immerhin !

Angefangen hatte ich mit my bonnie...., das hatte ich als Gitarrennoten rumliegen in C Dur.

Danach ging ich in die Akko - Schule und lerne nach Holzschuh und bin jetzt beim 2. Heft im ca. letzten Drittel angelangt.

Den Karneval von Venedig hatte ich auch gespielt und spiele es heute noch ab und an. Jedoch nur Var. 1 + 2, die dritte mit dem 4/4 Takt und den haufen Achteln gefällt mir nicht.

Ansonsten haben mich alle Übungen weitergeracht. Zwei - drei Lieder habe ich, in Absprache mit der Lehrerin, nicht
gelernt, da diese mir nicht gefallen haben.

Natürlich habe ich auch anderes Notenmaterial / Lieder die ich bei lerne und spiele.

Momentan bin u.a. ich bei Wien bleibt Wien aus " mein erstes Akkordeon - Buch" .
Das hat es in sich. Ich bin bestimmt schon
12 Wochen dran, habe 3/4 gepackt und es zieht sich. Bei zwei Takten war ich bestimmt 2 Wochen zu Gange bis die gingen. Zur Zeit hänge ich etwas durch es quält mich. Aber hilft nix, muss weiter gehen.

Reinpauken muss halt auch sein, das kann einem keiner abnehmen.

Grüsse an alle !

 
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Gerade bei mir stimmt das nicht
Entschuldigung, chnöpfleri
Du bist, wie ich für das lustbetonte Lernen !
Ansonsten wollte ich allen andere alten Kameraden auch nicht auf die Füße getreten haben !
 
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