Wie habt ihr euch Musiktheorie am Bass angeeignet?

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Nachtfluegel
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Moin,

ich wollte mal fragen, wie ihr euch die Musiktheorie am Bass angeeignet habt?

Ich finde dafür einfach keinen direkten Zugang. Prinzipiell ist es aber so, dass ich durchaus Songs gesanglich usw runteroktavieren kann (hab da Unterricht) oder auch Akkorde auf einem etwas tieferen Ton als dem Vorgegebenen singen kann, allerdings ist das für mich relativ wenig an Theorie. Ich merke natürlich schon, wenn gespielte Noten gut oder schlecht zusammen klingen, aber das Verständnis dahinter kann ich mir irgendwie nicht erarbeiten.
 
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ich wollte mal fragen, wie ihr euch die Musiktheorie am Bass angeeignet habt?

Meine begrenzten Theoriekenntnisse habe ich mir autodikatisch mithilfe von Büchern und YouTube Videos angeeignet. Zuletzt gab es einen kurzen Onlinekurs von Tom Borneman an dem ich Testweise teilnehmen konnte, welcher auch sehr lehrreich war sich jedoch eher auf die Basics der Technik stützt und die Theoriegrundlagen schafft.

Das Ganze hat mich aufgrund eines gewissen Mangels an intrinsischer Motivation schon einigen an Zeit gekostet und entsprechend gering sind meine Erfolge.

Ich kann Noten entziffern (nicht fließend lesen), Dur und Moll Akkorde unterscheiden und in Grundtönen auf dem Bass begleiten, wenn man mir ChordSheets hinlegt. Alles was komplexer wird muss ich mir im stillen Kämmerlein erarbeiten, z.B. einen BassPart zum neuen Song der Band, dies dann mit beschränkten Kenntnissen von Tonarten und deren Akkorden sowie etwas Grundlagenwissen über Pentatoniken.

Was ich persönlich als außerordentlich wichtig erachte, ist das Griffbrett zu kennen und sich zumindest einigermaßen in einer "Sprache" mit seinen Mitmusikern austauschen zu können.
 
Ich merke natürlich schon, wenn gespielte Noten gut oder schlecht zusammen klingen, aber das Verständnis dahinter kann ich mir irgendwie nicht erarbeiten.

Was ich persönlich als außerordentlich wichtig erachte, ist das Griffbrett zu kennen und sich zumindest einigermaßen in einer "Sprache" mit seinen Mitmusikern austauschen zu können.

WEIL ich selber damit gute Erfahrungen gemacht habe empfehle ich den Gang zu einer Klaviatur, sei sie aufgemalt, sei es "am lebenden Objekt" (was weitere Vorzüge hätte).

Hintergrund: Viele theoretisch erscheinende Dinge werden an der Klaviatur ziemlich augenfällig, beginnend bei C, etwa der Aufbau von Akkorden (harmonische Begleitung), Umkehrungen (Handwerk und Klangeindruck), Nebennoten (melodische Begleitung = Akkord-Abweichungen), Transpositionen. Und hier nicht ganz uninteressant: Der basso-continuo - Ansatz.

Im Anschluss oder begleitend wäre natürlich der Transfer der so gewonnenen Einsichten auf das Griffbrett sinnvoll. Auch da wird deutlich, dass die Klaviatur Möglichkeiten bietet, die nicht alle direkt auf dem Griffbrett umsetzbar sind, oder etwas versteckt sichtbar werden.

Nebeneffekt: Auch der Transfer zum und vom Notenblatt gelingt so noch besser.


allerdings ist das für mich relativ wenig an Theorie
Soweit ich es beurteilen kann, unterscheidet sich die Musiktheorie für Bassstimmen nicht von der Musiktheorie für übrige Stimmen. Die "Theorie", als Zusammenfassung eines Handwerks und Gestaltungsmittels, zeigt lediglich Möglichkeiten auf, die ich so oder anders nutzen kann.

Beispielsweise kann die Bassstimme andere begleiten, oder sie kann melodisch führen und andere Stimmen übernehmen die Begleitrolle. So gesehen genügt ein Dir gut erscheinendes Buch über Musik-Grundlagen. Für mich ist dieses hier geeignet: https://www.amazon.de/Allgemeine-Musiklehre-anschaulich-erklärt/dp/3831031673 .


Grüße, Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht hilft Dir für den Anfang (ein bisschen Theorie muss sein) ;)

www.groovemonster.de/content/inhalt/basstheorie/harmonielehreindex.shtml?navanchor=1010048


Mir hat es auch was gebracht, Akkorden und Akkordwechseln zuzuhören und dabei in mich hineinzuhorchen- wie klingt das, welche Empfindung(en) löst dieser Akkord(-wechsel) in mir aus?

Einfachste Beispiele:
- der Wechsel vom Dur-Akkord zur parallelen Molltonart (z.B. C - am) - bei mir ist das von heiter zu melancholisch
- das Martinshorn ("Tatü") als eine Quart betrachten (damit kann man Tonabstände besser einordnen)

Vielleicht hilft's Dir als Einstieg?

Bässte Grüße
Hauself Zwo
 
.. als allgemeinen Musik(theorie)unterricht. Heute entwickele ich - bei langsameren Stücken - quasi "in Echtzeit" Basslinien, ich sehe (Noten oder Leadsheets) die Akkorde, weiß (aus dem Kopf), welche Töne dazugehören und weiß so ziemlich genau, welche Funktion der Ton hat, den ich gerade spiele.
 
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Um die Frage zu beantworten:
Ich finde die Youtubekanäle von "Rick Beato" oder "Scott's Bass Lessons" extrem hilfreich.

Rick Beato verkauft auch ein englischsprachiges Buch/PDF mit wirklich Allem drin.

Meine 5 Cent:
Prinzipiell kann man das beim Bass soweit treiben wie bei anderen Instrumenten auch. Es kommt immer auf die Motivation und die Professionalität an.

Wenn man als Session-Musiker arbeitet oder vielleicht hauptsächlich Jazz spielt, dann wird man sicherlich um das Studium der Tonarten und all ihrer Moden ("Kirchentonarten", d.h. ionisch, dorisch, phrygisch...) nicht herumkommen. Ohne diese Kenntnisse wird man sich bei der Improvisation über einem hinreichend komplexen Akkord (Mir kommt spontan CmMaj7#5 als Idee) sonst sehr schwer tun.

Oder man wählt halt den Victor Wooten-Ansatz und nutzt, dass man, egal in welcher Tonart, "höchstens einen Halbton vom richtigen Ton entfernt ist." Aber wenn die Ohren dann nicht wissen, wohin man SCHNELL korrigieren muss, dann hilft das ja auch irgendwie nichts.

Ich hatte lange den Wooten-Ansatz verfolgt, habe aber jüngst mein Streben nach Professionalität entdeckt ;).
 
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Naja die Zeiten ham sich massiv geändert, habe jetzt eine Band gefunden und spiele täglich (!) 2-3 Stunden bisher, da wir in einem Monat mit 8 Songs auftreten wollen - und erst in zwei Wochen zusammen spielen können. Vorher hab ich halt nicht so stark geübt oder gespielt, weils mir alleine kein Spass gemacht hat.

Ich glaube ich muss erst einmal gescheit das Griffbrett lernen, kenn nur nen paar Töne davon mit Namen.
 
Zwar hatte ich an der Musikhochschule zwangsweise Klavierunterricht, aber da ging es leider nur um Blattspiel und nicht um Harmonie.

Mir hat es extrem geholfen, Akkorde auf dem Bass zu spielen, auch in Umkehrungen. Ich verwende in meinem Unterricht gar keine Klaviertastatur sondern nur das Bassgriffbrett, und bisher hat noch jeder meine Schüler die Theorie verstanden, und noch wichtiger, auch hinterher anwenden können.

Zum Lernen der Töne auf dem Griffbrett habe ich eine eigene Methode entwickelt, die ich selber auch anwende:
 
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