Signature Gitarren -> wie nah sind sie am Vorbild?

  • Ersteller Marschjus
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Eigentlich ist es sehr einfach zu erklären mit den Signatur Gitarren!

Wenn sie aus Holz gefertigt sind hat der Gitarrenbauer so gut wie keinen Einfluss auf den Sound ( das alle gleich klingen aus der Serie ).
Holz ist halt ein Naturprodukt und da ich selber Instrumente fertige ( auch mal Kleinserien ), kann ich davon ein Lied singen.

Ich habe mich mit dieser Thematik schon mehrfach auseinander gesetzt und habe immer wieder feststellen müssen, dass selbst
10 Gitarren/Bässe mit gleichen Specs, Hardware, Mensur, Shaping, Hölzern und selbst Gewichten untereinander verschieden sind, auch wenn ich
die Hölzer vom selben Stamm aufgeschnitten habe.

Das ist aber auch wieder sehr einfach zu erklären, da der Baum ja in mehreren Schichten ( Jahresringen ) wächst und nicht jedes Jahr anders verläuft beim wachsen,
so verhält sich auch das Holz in den einzelnen Schichten anders.

Die Rohdichte ist sehr unterschiedlich, ob jetzt aus dem Kern oder aber aus dem Splintholz gefertigt wird und verändert sich auch die Ansprache / Wiedergabe der Gitarre.

Selbst das ( wie aufgeschnitten wird ) hat einen großen Einfluss auf das Schwingungsverhalten.

Man kann die schönsten Instrumente fertigen, doch wenn man damit sein Brot verdient ( und meistens kann der Gitarrenbauer besser bauen als spielen ) so brauch es ein gutes Marketing.

Nichts ist besser für einen Gitarrenbauer als ein richtig guter Spieler, welcher wiederum durch ein gutes Werkzeug in der Hand zum Idol werden kann und so schließt sich der Kreis!

Erst muss mit dem Gitarristen ein Instrument kreiert werden ( meist auch zwei, drei oder 20 ), davon sucht sich der Musiker das Instrument aus, wo er sich wohl fühlt und die Liebe,
welche er hinein bringt auch wieder heraus bekommt und an seine Fans transportiert.

Also, ein Idol wird geschaffen!

Jetzt braucht mir keiner erzählen, dass er dieses Gefühl noch nie hatte.
- Ich will so aussehen wie der, so spielen können wie der und ich will auch die Klampfe wie der da.

Na klar, das schreit nach einem guten Marketing und so müssen für diese Fans Instrumente gebaut werden, welche auch noch erschwinglich sind.
Der Focus kann und wird hier hauptsächlich nur auf die Optik gelegt, was im grunde auch nicht verwerflich ist, denn wie im Vorfeld erwähnt kann man diese eine wahre Gitarre nicht nachproduzieren ( nur rein optisch geht es ).

Zu diesem ganzen Gedassel kommen aber auch die Positionen dazu, dass man auch spielen kann und viel übt wie sein Idol.

Jeder Mensch hat zudem auch noch ein anderes Empfinden bei Tönen und Sound´s und hier hilft es wieder mehrere Instrumente anzutesten und sein Ohr entscheiden zu lassen.

Und ganz ehrlich gesagt habe ich mich auch schon selber dabei erwischt, wo ich schon mal ein Original in der Hand hatte und wollte es mir durch den hohen Preis gut reden
und bin damit nicht zu recht gekommen.
Dann habe ich mal etwas, ohne mich vorab festzufressen ganz banales ( ohne hier Werbung für Thomann zu machen ) ausprobiert, was in diese Richtung ging und war sprachlos,
was man manchmal in die Finger bekommt und das für sehr kleines Geld.

Ich kann aber auch als Abschluss dazu sagen, dass es nur gut funktioniert, wenn man sich nicht zu sehr versteift auf ein Sache und sich Zeit nimmt.


Gruß Masterbuilder
 
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Wenn sie aus Holz gefertigt sind hat der Gitarrenbauer so gut wie keinen Einfluss auf den Sound
Wenn er in einer absolut gleichbleibenden Qualität baut, ja.

Aber dann hätten viele Marken nicht ihre Imageprobleme, und auch China würde "nur" mit dem richtigen Holz grandiose Gitarren bauen ;:
 
Da gebe ich dir vollkommen recht und da dies zu einem enormen Preisanstieg führen würde lassen sie es lieber,
denn nichts ist schlimmer als auf einen riesigen Berg geiler Instrumente zu sitzen, welche sich kaum einer leisten kann und wird.

Schade!!!!
 
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Jetzt braucht mir keiner erzählen, dass er dieses Gefühl noch nie hatte.
- Ich will so aussehen wie der, so spielen können wie der und ich will auch die Klampfe wie der da.
da bin ich wohl eine "Ausnahme", liegt wahrscheinlich daran, das ich als junger Mensch gar kein Idol hatte, und bei den Gitarristen, die ich gut fand, war es mir egal, welche Gitarre sie spielten, zumal sie die auch, manchmal ständig, gewechselt haben. Man muss halt auch irgendwie eine emotionale Bindung zu einem Instrument aufbauen, um gut darauf spielen zu können. Da ist wohl auch viel Psychologie dabei, aber wenn am Ende gute Musik dabei rauskommt, ist das doch ok.
Aber deine Ausführungen finde ich schon hilfreich, um sich als Gitarrist klar darüber zu werden, wie sich das mit dem Gitarrenbau eben so verhält.
Ich kann aber auch als Abschluss dazu sagen, dass es nur gut funktioniert, wenn man sich nicht zu sehr versteift auf ein Sache und sich Zeit nimmt.
genau:great:.
 
Signature Gitten, ein sehr schwieriges Thema.
Es gibt sicher sehr gute Custom Made Modelle der original Versionen.
Dennoch sollte man bitte auch immer berücksichtigen, jede Gitarre hat halt gerne ihren eigenen Charakter.
Evtl. so auch meine These, sind dann Custom Modelle sogar manchmal noch besser als ihre Originalen Vorbilder.
Da ich denke, das jede Gitte sehr eigen klingt.

Hatte selbst bislang nur die mMn damals sehr gute J. Hendrix 1997er "Voodoo Strat" oder auch Tribute Strat! in eigenen Besitz.
Die war vom Sound schon sehr Nice, wer den 68er CBS Charakter einer Strat schätzt.
Kostete damals um die 1500,- DM gebraucht, evtl. sogar ein wenig mehr.
Sicher ein tolles Instrument, aber mMn auch keine "Super Non Plus Ultra Strat".
Kann man haben, muss man aber nicht.

fender-hendrix-tribute-strat.jpg
 
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Interessantes Thema.
Für mich besteht der Eindruck, daß heutzutage Signature-Gitarren größtenteils aus Marketing-Gründen und Endorsement-Verträgen zustande kommen.
Ein kleinerer Anteil dürfte aus den Signature-Gitarren bestehen, die wirklich einem Modell eines Guitar-Hero möglichst authentisch nachempfunden wurden.
Letztere dürften dann auch dem "Original" mehr oder weniger nahe kommen, bewegen sich aber auch in gehobenen Preisregionen. Als Beispiel von mehreren nenne ich mal die Rory Gallagher Signature Strat.
Die gibt es auch noch teurer als Masterbuilt. Trotz alledem klingen die logischerweise aus diversen - hier auch schon genannten - Gründen niemals genau so wie Rory's Strat.

Bei den "Marketing-Signatures" ist es anders gelagert, die werden wohl eher für die Fans aus der "breiten Masse" geschaffen, damit die sich ein optisch vergleichbares Instrument leisten können.

Ich habe zum Beispiel eine Epiphone Tony Iommi SG Signature. Tony hatte bestimmt keinen Bedarf an einer Epiphone-Signature. Er hatte ja schon eine Gibson Custom Shop SG Signature, die eher der anderen Gruppe von Signature-Gitarren entspricht. Außerdem spielt er ohnehin zuletzt vorwiegend JayDee SGs.
Obwohl ich eigentlich auf Signature-Gitarren keinen besonderen Wert lege (ich werde ohnehin niemals ansatzweise so gut wie dasjenige Vorbild spielen können) stand aber die für mich erschwingliche Epiphone Iommi SG auf der Wunschliste.
Sicher aufgrund des Looks, als alter Black Sabbath-Fan. Aber auch, weil ich eine schwarze SG wollte und weil sie einige Features hat, die eine Standard-Epiphone SG nicht hat: sie hat original Gibson-PUs, die denen der Gibson-Iommi-Signature entsprechen; sie hat 24 Bünde; der Gurt-Pin ist am oberen Horn; die Ausgangsbuchse ist von oben auf die Zarge verlegt.
Und zusätzlich: diese Epiphone ist exzellent verarbeitet, besser als so manch andere SG, ohne hier jetzt Namen nennen zu wollen. ;)
Das Griffbrett ist 1A, Saitenlage und Bespielbarkeit wirklich top. Und sie klingt richtig gut, hat erstaunlich viel Sustain. Die Gibson-PUs haben ordentlich Dampf.
Für mich war sie den Aufpreis zur Standard-Epiphone SG absolut wert.

Ein anderes Beispiel für eine eher Marketing-Signature, die für mich Vorteile hat, die ich an der Standard-Version nicht finde und die auch sonst kein Vorbild hat: die Epiphone Lee Malia Explorer Custom Artisan Outfit.
Ich stehe gar nicht auf Bring Me The Horizon, oder Lee Malia, kannte die mehr oder weniger gar nicht. Aber ich wollte schon immer gerne eine Explorer haben, die vielseitig ist und nicht nur eine Metal-Axt.
Die Lee Malia Explorer bietet mit der ziemlich einzigartigen PU-Kombination aus Gibson P94 und T84 Humbucker eine klangliche Vielfalt, die ich sonst so schnell nicht finde. Daneben hat sie das clevere Extra eines Dummy-Coil, der die Nebengeräusche des P94 reduziert. Nicht zuletzt finde ich das Artisan Outfit sehr ansprechend.
Soweit ich zufällig bei Rock am Ring 2019 gesehen hatte, spielt Lee Malia auch seine inzwischen drei Epiphone Signatures auf der Bühne, wobei aber ohnehin sehr oft die Gitarren gewechselt werden und er wohl doch eher Gibson bevorzugt.

Diese beiden Epiphones sind jetzt auch nicht gerade "billig", aber ich finde sie für die gebotene Qualität und die Zusatzfeatures absolut eine Bereicherung über die Standard-Versionen hinaus und für mich ideal.
 
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@escarbian
Dem kann ich nur zustimmen!
Ich habe zwei Signature Gitarren die ich sehr gerne spiele.
1. Fender Dave Murray Signature
2. Epiphone Richie Faulkner Flying V

Beide Gitarren besitzen für mich sehr sinnvolle Features im Gegensatz zu den "normalen" Seriengitarren. Beide sind absolut makellos verarbeitet.
Sowohl Richie als auch Dave setzen (laut Interview) ihre Signaturen sowohl Live als auch im Studio ein (warum auch nicht)

Um ehrlich zu sein war dies nie der Grund warum ich diese Gitarren gekauft habe, sondern vielmehr die Features und die Verarbeitung!

Die Epiphone Bret Hinds Flying V finde ich auch großes Kino, obwohl ich mit Mastodon nichts anfangen kann.

By the Way...ist nicht eigentlich jede Les Paul ein Signature Modell? :gruebel:

Grüße
Sash
 
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Bei Thomann kann man Signature-Gitarren anklicken, da werden die aufgelistet. Gerade für Einsteiger ohne Plan seh ich das skeptisch. Ne Slash-Signature für unter 200€? Das ist ne Epi Special und meiner Meinung nach ein Haufen Mist. Wird als Slash-Model nicht besser sein als die normale, die ist einfach Quatsch. Und Amott und Mustaine gucken doch ne 280€-Pfanne nicht mal an... trotzdem steht deren Name auf solchen Gitarren. Find ich nicht so toll.
 
Ich sehe das nicht so kritisch. Gerade für Anfänger ist das doch toll, wenn man recht günsitg seinem Idol nachahmen kann. Da macht das Üben doch gleich mehr Spass. Und die Features sind doch zu mindest ähnlich. Dass man für 200 kein top eingestellte Profimodell bekommt sollte jedem klar sein, aber zu mindest bekommt man heute meißt keinen totalen Schrott wie zu meiner Zeit.

Hank Marvin wollt unbedingt eine Fender wie seine Vorbilder, Mark Knopfler wollte auch unbedingt eine Gitarre wie Hank Marvin, ich wollte eine wie Mark Knopfler usw. Kein Problem. Irgendwann macht man sein Ding draus.
 
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Hank Marvin wollt unbedingt eine Fender wie seine Vorbilder, Mark Knopfler wollte auch unbedingt eine Gitarre wie Hank Marvin, ich wollte eine wie Mark Knopfler usw. Kein Problem. Irgendwann macht man sein Ding draus.
Da gehe ich gerne mit!

Ich persönlich wollte damals ja die Hendrix Tribute Strat unbedingt, weil ich Hendrix als Player immer schon geil finde.
Dennoch merkte ich schnell, das wahre ist diese Start auch nicht für mich.
Dann verkaufte ich sie wieder, und holte mir ne 97/98 AM Std. Strat ins Haus.
Die lag mir dann einfach wesentlich besser in den Händen.
Auch eine Highway One holte ich mir später noch zusätzlich.
Die war auch ein tolles Fender Instrument.
Jetzt habe ich aktuell eine Fender Mex Strat (2014) in Besitz.
Der habe ich noch ein paar Modi spendiert (z.B. Tex Mex PU's).
Mein Beitrag zum Thema, "Man macht irgendwann sein Ding draus". :)
Gruß
 
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