Neuer Text, Feedback erbeten - Rassis-blues

word2sword
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Ich bins schon wieder, tut mir leid ;-)
Das Feedback zu meinen letzen Text war so wertvoll für mich,
dass ich den Mut gefasst habe noch einen Text einzustellen.
Dieser Text ist - sagen wir - etwas härterer, anderer Tobak.
Aber lest einfach selbst:


Rassis-blues

Du sitzt in der U-Bahn.
Dort beleidigt eine Frau,
einen dunkelhäutigen Mann.
Keiner Schreitet ein,
weil man sich sowas
anscheinend erlauben kann.
Du stehst auf,
Kannst das nicht haben,
selbst zu oft erfahren,
niemand außer Dir
traut sich was sagen.
Du wirst laut,
wirfst sie raus,
doch dann geht es
Dir an den Kragen,
wie kannst du es wagen!

Eine Situation die du
fast täglich erlebst,
während du vor
Ungerechtigkeit erbebst
und trotz allem
deinen Mund aufmachst
und dich erhebst.
Täglich wirst du selbst
angestarrt wegen,
deiner Haare,
deiner Farbe.
Jede dieser Erfahrungen
eine kleine Narbe.
Bist du manchmal,
den Tränen nahe.
Doch bleibst du stehen!

Täglich musst du dich fragen,
warum sind die Leute,
für Hass und Rassismus,
so leichte Beute?
Nur noch Hater und
Ignoranten, keine Freunde.
Jeder redet von Globalisierung
– wir wachsen zusammen-
wie soll das gehen,
wenn wir uns untereinander,
noch immer verdammen?
Unterstützt von rechter Partei
– viel Zuspruch der Leute,
hatten wir alles schon,
ist es wieder soweit?
Kommt das nächste Reich?

Wie viel von diesem Mist
kannst du noch
ertragen, erleben?
Kannst du der Gesellschaft
jemals vergeben?
Dieses Lied ist für dich
und alle unbekannten Helden.
Vielen Dank an euch,
die jeden Tag verdientermaßen,
die Gesellschaft schelten.
Wir sind doch eins,
kommen aus Einer
-nicht verschiedenen Welten.
Anstand, Toleranz und Respekt
müssen für uns alle gelten.
Doch sind Sie leider selten....

Zu viele Ausländer,
fühlt euch nicht wohl?
Das ist so kurzsichtig und hohl.
Niemand darf rein.
Ihr lacht, wenn ihr-
Seht wie sie,
an den Küsten verenden.
Alter, euch wünsche ich,
dass ihr selbst einen
rausziehen müsst,
mit eigenen Händen.
In die Augen sehen müsst,
wenn sein Leben,
wegen eurer Ignoranz endet.
Könnt ihr eure Augen schließen?
Seid ihr so verblendet?

Die Würde des Menschen
ist unantastbar?
Dann sag mal in
einem Flughafen "Allahu Akbar".
Ihr macht eure Memes,
macht eure Witze.
Ihr seid es nicht,
Die auf der Suche
nach Hoffnung verrecken,
in der See und
an der Küste.
Als ob wir es
nicht besser wüssten.
Willst du in so
einer Gesellschaft leben?
Diese Werte weitergeben?

Dieses Lied ist für dich
und euch unbekannte Helden.
Vielen Dank an euch,
die jeden Tag verdientermaßen,
die Gesellschaft schelten!
Wir sind doch eins
kommen aus Einer
-nicht verschiedenen Welten!
Anstand, Toleranz und Respekt
müssen für uns alle gelten!
 
Eigenschaft
 
Hallo @word2sword,

ich schreib' jetzt mal so, wie mir der Schnabel gewachsen ist.

Ganz offen gesagt ist mir das inhaltlich, für das was es ausdrücken soll, viel zu flach formuliert, zu floskelhaft und zu "jammerig". Ich kann mir schon vorstellen, was Dich bewegt, trotzdem ist die "Haltung" ja eher als: "Merkt ihr es noch" zu verstehen, jedenfalls für mich. Und es ist zu langatmig, mit dem erhobenen Zeigefinger am Ende.

Das geht bestimmt kürzer, prägnanter und besser auf den Punkt, als mit dieser weichgespülten "Gutmenschen- und ich bin auch anders als die Anderen"-Haltung.

Deine anderen Beiträge gucke ich mir auch noch an, weil Du ja schriebst, dass die Texte andere Themen haben. Mal sehen...

Viele Grüße

Ray
 
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Bin gespannt. Danke für deine Rückmeldung :)
 
Aha! Das, was wir alten Leute früher "Protest Song" nannten! Du findest die Haltung der Menschen zu einem bestimmten politischen Sachverhalt falsch und möchtest, dass wir es auch so sehen, wie du.

Versuche mal, den Stoff so kurz, griffig und singbar zu machen wie z.B. Dylans "Blowing in the Wind", und dann reden wir von einem Songtext!;)

Cheers,
Jed
 
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Ich finde den Text in einzelnen Auszügen nicht schlecht, aber wie schon gesagt wurde: Er will zuviel auf einmal "abhaken" und diese Mischung aus Protokollstil, Reim, Appell, Betroffenheit, medial bekannten Ereignissen und eigener Geschichte gerät mehr als nur ein wenig aus den Fugen.

Kommt natürlich auch auf die Umsetzung an. Bei Rap gibt es mehr Freiheiten/Möglichkeiten als bei einem konventionellen Song. Und Rap darf auch durchaus mehr Text haben. Aber da du den Text mit "Blues" betitelt hast, gehe ich nicht von einem Rap aus.

Ich kann sowas immer besser an einem kleinen Beispiel zeigen:

Du sitzt in der U-Bahn.
Dort beleidigt eine Frau,
einen dunkelhäutigen Mann.
Keiner Schreitet ein,
weil man sich sowas
anscheinend erlauben kann

Zeile 1 bis 4 klingen für mich nach einem behördlichen Protokoll. Die zwei letzten Zeilen dagegen nach einer "Reim-Maßnahme" mit persönlich "besorgt-betroffenem" Kommentarcharakter ("Die glauben wohl, die können sich alles erlauben" ist ja zudem eigentlich eher ein typischer Spruch aus der "besorgte Wutbürger"-Ecke).

Man könnte die Situation stattdessen auch "zeigen", statt sie in chronologischer Abfolge zu erklären und zu kommentieren:

"Der Neger stinkt"
hör ich es schrei'n
Kurz vor acht in Linie zehn
Ich dreh' mich um
Der Zug rollt weiter
Niemand scheint hier was zu seh'n


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Danke euch beiden!
 

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