Kompressoren: Ein Plugin, so gut wie Hardware?

  • Ersteller SubbrSchwob
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Aha. Das sollte du gleich den vielen professionellen Tonstudios mitteilen, die sowas machen.

Nur weil es viele machen heißt das bekanntlich noch nix.

Wobei eigentlich jedem klar sein müsste, dass da ein Unterschied besteht. Digitale Summierung ist tatsächlich nur eine mathematische Operation und da wird auch immer das gleiche Ergebnis bei rauskommen.

Wenn ich zwei analoge Signale summiere entspricht das auch einer Addition. Deshalb ja der Name Summe, das Ergebnis der Addition. Ich hab auch nicht gesagt das es keinen Unterschied gibt, sondern sogar die Unterschiede die zu erwarten sind aufgezählt. Das sind die der Vor- und Endstufe. Vielleicht gibt es auch noch Einstreuungen oder irgendein Bauteil schwingt ein bissl. Das wichtige ist, das hier kein Effekt entstehen kann der IMMER POSITIV ist. Der Physiker sucht immer nach dem Perpetuum mobile, der Bauer nach der eierlegenden Wollmilchsau und der Tontechniker nach der Blackbox die einfach alles von selber besser macht. Das gibt es aber leider nicht.

Irgend eine analog Schaltung als Summierer zu verwenden die gar nichts macht ist natürlich sinnfreien......

Es gibt auch passive analoge Summierer.
 
Alle drei Genannten klingen oft besser als die digitalen Pendants
Erstens: Ein prinzipieller Unterschied zw. analogen und digitalen Kompressoren sind die hinzuaddierten Obertöne, sprich Sättigung.
Und digitale Emulationen unterscheiden sich darin von einander wesentlich.

Zweitens: Das, was Du da an einem Kompressor einstellst, bei Hard- und Software, ist ein Display und nicht der effektive Wert. D. h., das mußt Du nach Gehör anpassen.

Drittens: Die Kategorien, in die die Entwickler die Softkompressoren einteilen, entspricht in der Praxis nmE nicht immer der Theorie. D. h., da kann ein Opto mal schnell nach einem FET klingen und ein FET bei hoher Kompression überhaupt nicht machen, was man eigentlich erwartet.

Lösung: Ausprobieren und zwar reichlich. Ich weiß, das nervt und kostet Zeit, aber nur so kommst Du zu dem Ergebnis, daß Du haben willst.
 
Erstens: Ein prinzipieller Unterschied zw. analogen und digitalen Kompressoren sind die hinzuaddierten Obertöne, sprich Sättigung.
Und digitale Emulationen unterscheiden sich darin von einander wesentlich.
warum so positiv formuliert ?
nenne es doch einfach Schwächen der Schaltung respektive Rechenfehler ;)
Dass eine Macke zum Feature (oder Charakter) erklärt wird ist nicht ungewöhnlich und kommt bei Hardware und bei Software vor.
Beide erzeugen Obertöne durch Verzerrung des Signals.
 
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Dass eine Macke zum Feature (oder Charakter) erklärt wird ist nicht ungewöhnlich
Da es ohne Probleme möglich ist Softkompressoren ohne Sättigung/zusätzlich erzeugte Obertöne zu programmieren, glaube ich kaum, daß das ein Fehler ist. Insbesondere dann nicht, wenn es sich um Emulationen von Hardware handelt.
 
In der Emulation von Hardware kann es natürlich sein, dass gezielt verzerrt wird.

Aber jede Kompression ist ein nichtlinearer Vorgang und erzeugt damit neue Frequenzen im Signal. Ein Sättigungseffekt kann auch durch einen Kompressor entstehen, der der Kurvenform hinterher rennt, insbesondere bei tieferen Frequenzen, ohne dass bewusst irgendwo eine Verzerrung programmiert ist.

Banjo
 
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auch abseits der Hardware-Emulation kann das Ergebnis bei gleicher Zielsetzung stark abweichen:
http://www.sawstudiouser.com/forums/showthread.php?17682-The-levelizer-is-still-brilliant
Kandidat A hat die erste Harmonische bei -95dB, B erzeugt keine Oberwellen, C hat die erste Harmonische bei -45 dB.
Trotzdem war C ein hoch angesehenes Mix-Tool, während B praktisch unbekannt (geblieben) ist.
Anmerkungen: A ist kein VST und von C gibt es eine aktualisierte Version 2, die sauberer arbeitet.
 
Mittlerweile ist einige Zeit ins Land gegangen und auch einige Erfahrung gewonnen. Ich habe mir den Disto-S von Sknote gekauft, zum Angebotspreis von 49$.

Ist das Teil so gut wie das Original, der Empirical Labs Distressor? Ich denke nicht. Der kostet aber auch über 1800€ für einen Kanal. Versus 49$ für so viele Kanäle bis der Rechner kotzt. Versus ohne Outboard-Geräte arbeiten (also bequemere Bounces, etc.)

Hat das Teil seine Berechtigung? Absolut! Ich schätze es je nach Stil sehr auf E-Bässen, insbesondere auch bei Akustik-Gitarren. Bei weiblichem Gesang fand ich es bisher störend. Die Band, die ich öfter vor mir habe und die ihren Original-Distressor mitbringt, wollte bei einem Song einen Text-Versinger für den Live-Mitschnitt korrigieren, also hat der Sänger die Textzeile neu eingesungen. Der Schnipsel wurde anstatt mit dem Distressor dann mit dem Disto-S behandelt. Das merkt im Mix kein Mensch.

Ich glaube, es gibt zwei Gründe, warum Clones des Distressor beim Publikum nicht ankommen: 1) Es gibt ein paar Clones, die einfach nicht so gut sind 2) Die Bedienung ist eher ungewöhnlich, auch schon beim Original. Man muss sich reinfuchsen, bis das, was der Kompressor macht wirklich zum Mix passt. Insbesondere beim Disto-S ist per Default der "Hot"-Regler leicht aufgedreht und der fügt mit Absicht Verzerrung hinzu. Von subtil bis völlig zerstörerisch kann man den einstellen.

Klar, würden jetzt 4 Stück Distressor vom Himmel fallen, jaja... Geld spielt leider eine Rolle.
 
Ein wichtiger Punkt, der hier noch nicht genannt wurde: Das Arbeiten mit Hardware ist ein ganz anderes als das Arbeiten mit Software (aka Maus und Tastatur). Wie oft Zieht man (OCD oder Unterbewusstsein lässt grüßen) bei einem Plugin Werte auf volle Zahlenwerte (ohne Komma)? Wie oft zieht man sich eine EQ-Kurve so hin, dass sie "schön ausschaut"?

Ich fahre ein Hybrides Setup mit zunehmend mehr Outboard. Für mich ist das arbeiten mit Outboard auch ein ganz bewusstes "ich lasse mir Zeit" und ein "ich höre viel genauer hin". Die Haptik von Highend Geräten ist auch nicht zu vernachlässigen. Da mag sicherlich vieles vom Mojo nur Einbildung sein, aber was solls. Ich mache Musik für mich und als Hobby. ohne (große) finanzielle Anreize ist es meistens ok, wenn ein Mix mal länger dauert oder Recall nicht 100% genau ist.
Ob ich Analog bessere Ergebnisse bekomme? Vielleicht. Ob ich rein digital schlechtere Ergebnisse bekomme? Vermutlich nicht. Dass reines ITB Mixing deutlich schneller geht, brauchen wir nicht diskutieren. Dass mir Analog mehr Spass macht, genau so wenig. ;)
 
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