Neuer P-Bass: Der Fender Phil Lynott Precision Bass

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neulich habe ich mit Freude die Ankündigung gelesen, dass es nun den Fender Phil Lynott Precision Bass gibt - schwarzer Korpus, dunkles Griffbrett, verchromtes Pickguard, extrem stylish (so wie sein Namensgeber halt auch seinerzeit). Cool, dachte ich mir, und da ich mich eh grade für einen P-Bass interessiere, sah ich mir das Preisschild beim großen T mal an.

Und sah an.

Und sah es weiter an.

Und konnte es immer noch nicht glauben.

Über dreizehn Kilo-Euro wollen die für einen hübsch gemachten P-Bass?!? Das Ding ist ein Brett mit Hals, etwas Hardware drangesägt und eine mehr als simple Elektrik dazu genagelt! Was kostet denn da 13449 EUR?



Und überhaupt: Ein Eschenkorpus für einen P-Bass mit Palisandergriffbrett? Ist das überhaupt original so, hat er einen solchen Bass je gespielt? In einem Foto habe ich ihn einen Bass mit Ahorngriffbrett spielen sehen, und DA ist der Eschenkorpus dann korrekt. Aber mit Palisander?

Bin immer noch leicht fassunglos über das Preisschild, aber kann mich ein Thin Lizzy-Spezialist über Phils Bässe, also die Fenders aufklären? Danke!

Gruß
Jo
 
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Naja 60 Exemplare Weltweit.....Custom Shop halt. Aber gut ich geb für Instrumente auch keine 13500€ aus. Ich mein cool aussehen tut er ja (bin ja Freund verspiegelter oder verchromter Pickguards), aber will ich nur einen P Bass haben würde ich wohl das verspiegelte Pickguard an einen normalen P Bass (entweder US made oder Mexico) schrauben und gut is.
 
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Naja, wenn ich mir mal nen Warwick Custom Shop kaufe, wirds wohl auch 5 stellig... Ist wohl alles eine Frage der Nachfrage.
Was gekauft wird, wird verkauft ^^'

Ich persönlich mag Fender Bässe ganz allgemein nicht, so gehts aber auch anderen mit Warwick... Von daher schätze ich, es gibt keinen Grund sich darüber aufzuregen, dass Unternehmen auf jede erdenkliche Art versuchen Umsatz zu genieren.

Und wenn dann auch noch die Gewinnspanne besonders hoch ist....
 
Wahrscheinlich ist die Sonnenbrille bei Neumond von Elfen verspiegelt worden ...:D

Nee, im Ernst: da ist vorne 'ne "1" zu viel dran.
 
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Halte ich auch für einen schlechten Witz.
Aber Phil kann sich ja längst nicht mehr wehren.
Historisch ungenau ist das Ding auch noch. Phil hat zwar viele Bässe gespielt, aber nie genau so einen...

Wäre unter dem Schwarz noch "Blonde", würde Esche in Ordnung gehen. Standrd für den Preci war aber Sunburst mit Erle Body. Esche war absolute Ausnahme. Farbige Bässe hatten normalerweise eben auch Erle.
 
Genau, Eschenkorpus gibt es bei Fenders P-Bässen so gut wie nie.
 
Naja bleibt trotzdem der Preis, was kann man dazu überhaupt noch sagen?
Naja zudem find ichs schon mies wenn eine Firma anfängt einen alten Namen für sich auszuschlachten. Bestes Beispiel: Dean und Dimebag Darrell. Ich finde das man tote auch ruhen lassen sollte und Signatures usw. lieber mit lebenden Musikern macht.
 
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Da bin ich etwas weniger festgelegt und denke, falls ein Musiker zu Lebzeiten ein Signature-Modell hatte, kann die Firma das auch weiter vermarkten, ohne dass ich das anstößig finde. Aber posthum ein Signature-Modell rauszubringen, das der Künstler so nie gespielt hat, finde ich ein wenig daneben.

Ich habe ein wenig rumgeforscht, wie man diesen Bass als "Parts-Bass" nachbauen könnte und bin für feinste Zutaten (Body und Neck von Warmoth), Hardware von Schaller und Fender, PUs von Fender oder Seymour Duncan plus feinste Potis UND ein Mirror-Scratchplate auf unter 900 EUR gekommen - noch was oben drauf für Zoll und vielleicht 200 EUR für einen Gitarrenbauer, der die Teile zusammenbaut und bestmöglich einstellt, und dann hast Du ein Spitzeninstrument für vielleicht 1200 EUR. Selbst mit Luxuscase und bestem Gurt kommst Du da kaum über 1400 EUR.

Oder halt das zehnfache, wenn Fender draufsteht, die Stückzahl begrenzt ist und der Bass von John Cruz zusammengebaut wurde.
 
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Der Bass ist was für Sammler, Hardcore-Fans... Ja, der Preis ist sehr hoch. Ich möchte ihn aber etwas relativieren, denn zehnfach überteuert ist der Bass nicht.

Deine Rechnung mit dem Parts-Bass geht nicht auf, denn Du kannst nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Was Du als Vergleich heranziehen könntest, wäre ein vom Gitarrenbauer handgefertigtes Instrument mit den selben Spezifikationen. Du müsstest dann gut und gerne einen Tausender auf Deine Rechnung aufschlagen. Wobei ich nicht denke, dass das reicht, wenn man das komplette Paket eins zu eins umsetzen würde.

Auch wenn man mit Warmoth-Teilen (Body, Neck) aus dem Konfigurator (plus entsprechender Komponenten) auf vielleicht ewa 1050 € (inkl. Zoll u. Einfuhrumsatzsteuer) käme. Die Holz-Basis ist nicht die selbe, auch nicht der Verarbeitungsaufwand. Allein beim Holz bist Du preislich bei Faktor 1,5 bis 2, was die unterschiedlichen Qualitäten angeht. Handarbeit ist teurer, als maschinelle Fertigung.

200 € für Montage und Setup finde ich schon arg knapp bemessen. Da sind ja schon 19 % USt. mit drin und die verbleibenden 168 € sind für den Gitarrenbauer Bruttoeinnamen. Die betrieblichen Gesamtkosten eingerechnet, muss er das Ding dann aber in drei Stunden komplett fertig haben. Für das Kundengespräch mit Dir hat er dann bestimmt auch noch ein paar Minuten Zeit. ;)

Was die Authentizität dieses Tribute-Basses angeht, so ist das Palisandergriffbrett durchaus korrekt für 1978 (S/N "S8...."). Der schwarz lackierte Esche-Body ebenso. Denn auch sein Fender Precision Bass mit einteiligem Ahornhals hatte ein schwarzes Refinish. Dieser war auch mit Badass 2 Bridge zu sehen. Ob derjenige mit Palisandergriffbrett diese Bridge auch mal drauf bekommen hat, weiß ich nicht. Ich fände es interessant zu erfahren, ob John Cruz persönlichen Zugang zu dem Originalinstrument hatte und wie tief die Treue zum Detail ist. Da wären wir wieder bei der Preisgestaltung. Für die Instrumente der Collectors Choice Serie von Gibson wurden auch Preise von 8.000 € bis 10.000 € aufgerufen. Die jeweilige Stückzahl war jedoch deutlich höher und sie waren (in der Fender-Sprache) "Team bulid".

Viele Grüße, Pat
 
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Jimi Hendrix hat viele Strats gespielt.

Nehmen wir an, Fender will eine Jimi Woodstock Strat rausbringen. Klar: Weiße Strat, weißes Pickguard, Ahornhals...
ABER: Schaut man sich Jimis Woodstock Videos an, sieht man, dass es sich hier um eine 1968er Strat handeln muss. Es gab ein sehr enges Zeitfenster, in dem Fender das Ahorngriffbrett wieder einführte, jedoch noch nicht die passenden Maschinen hatte. Also leimte man ein Ahorngriffbrett auf einen Ahornhals, als wäre es ein Palisandergriffbrett (Gleiches gilt für einige 1968er Telecaster Bässe).

Eine Jimi-Woodstock-Strat müsste also ein ufgeleimtes Ahorngriffbrett haben. Aber ob Fender das macht? Schließlich werden die Ahornhälse so nicht mehr gefertigt. Man knallt also einfach einen Ahornhals mit Skunk-Stripe auf die Strat und fertig. Für ein Jimi-Woodstock-Modell wäre das aber völlig falsch.

Ach ja...
Die Jimi-Woodstock Strat muss natürlich einen 3-Weg-Schalter statt eines 5-Weg haben!!!

Und so ist es eben auch mit diesem Bass. In mehreren Details weicht er einfach vom Original ab. Eben Fender...
 
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Der Bass ist was für Sammler, Hardcore-Fans... Ja, der Preis ist sehr hoch. Ich möchte ihn aber etwas relativieren, denn zehnfach überteuert ist der Bass nicht.

Deine Rechnung mit dem Parts-Bass geht nicht auf, denn Du kannst nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Was Du als Vergleich heranziehen könntest, wäre ein vom Gitarrenbauer handgefertigtes Instrument mit den selben Spezifikationen. Du müsstest dann gut und gerne einen Tausender auf Deine Rechnung aufschlagen. Wobei ich nicht denke, dass das reicht, wenn man das komplette Paket eins zu eins umsetzen würde.

Auch wenn man mit Warmoth-Teilen (Body, Neck) aus dem Konfigurator (plus entsprechender Komponenten) auf vielleicht ewa 1050 € (inkl. Zoll u. Einfuhrumsatzsteuer) käme. Die Holz-Basis ist nicht die selbe, auch nicht der Verarbeitungsaufwand. Allein beim Holz bist Du preislich bei Faktor 1,5 bis 2, was die unterschiedlichen Qualitäten angeht. Handarbeit ist teurer, als maschinelle Fertigung.

200 € für Montage und Setup finde ich schon arg knapp bemessen. Da sind ja schon 19 % USt. mit drin und die verbleibenden 168 € sind für den Gitarrenbauer Bruttoeinnamen. Die betrieblichen Gesamtkosten eingerechnet, muss er das Ding dann aber in drei Stunden komplett fertig haben. Für das Kundengespräch mit Dir hat er dann bestimmt auch noch ein paar Minuten Zeit. ;)

Was die Authentizität dieses Tribute-Basses angeht, so ist das Palisandergriffbrett durchaus korrekt für 1978 (S/N "S8...."). Der schwarz lackierte Esche-Body ebenso. Denn auch sein Fender Precision Bass mit einteiligem Ahornhals hatte ein schwarzes Refinish. Dieser war auch mit Badass 2 Bridge zu sehen. Ob derjenige mit Palisandergriffbrett diese Bridge auch mal drauf bekommen hat, weiß ich nicht. Ich fände es interessant zu erfahren, ob John Cruz persönlichen Zugang zu dem Originalinstrument hatte und wie tief die Treue zum Detail ist. Da wären wir wieder bei der Preisgestaltung. Für die Instrumente der Collectors Choice Serie von Gibson wurden auch Preise von 8.000 € bis 10.000 € aufgerufen. Die jeweilige Stückzahl war jedoch deutlich höher und sie waren (in der Fender-Sprache) "Team bulid".

Viele Grüße, Pat


Natürlich muss man für ein Instrument vom Gitarrenbauer gut und gerne 2500 bis 3500 EUR ausgeben, selbst wenn es "nur" ein P-Bass ist. Dann hat man aber schon was ganz Feines in der Hand. Und ja, in meinem Rechenbeispiel sollte man den Gitarrenbauer teurer einpreisen, und der neue Phil Lynott Bass hat sicher noch besseres Holz und die allersorgfältigste Verarbeitung. Dennoch, ein P-Bass ist (ähnlich einer Tele) in erster Näherung ein Stück Holz mit einem Hals dran. Oder je nach Sichtweise ein Hals mit einem fetten Stück Holz dran.

Zur Authentizität des Signature Basses: Eschenkorpus mit Ahornhals? Ja, wie bei der Strat halt auch. Aber zum Hals mit Palisandergriffbrett gibt es üblicherweise Erle. Bei Fender gibt es derzeit fast nur noch Erlenbodies für die P-Bässe. Hat Phil sich den Bass denn aus Teilen zweier Bässe zusammengeschraubt (das war es, warum ich oben nach Fans von Phil Lynott und Thin Lizzy gerufen habe)? Die Gear-Seiten, die ich bis jetzt durchgesehen habe (es waren erst zwei) hatten keine Hnweise in dieser Richtung.
 
Das ist alles recht und schön - und auch ich würde keine 13.500 € für einen Bass ausgeben, egal ob Limited oder Signature oder Custom Shop oder weiß der Himmel was auch immer.

ABER andere Hersteller verlangen solche Preise auch (z.B. Fodera, den ich beim großen T mal spielen durfte), und diese Bässe werden zu meiner Überraschung ohne Wimpernzucken gekauft. Oder ein paar Preisklassen höher: Eine 58er Les Paul für 150.000 €? - Ruft Joe B. an, der steht auf sowas.

Dieselbe Frage stellt man sich ja auch in anderen Bereichen: Ein Auto für eine halbe Million? Eine Badewanne aus Carraramarmor für lässige 70.000 Flocken? - Anscheinend gibt es dafür Kundschaft, und wie schon @EPBBass schrieb:

Was gekauft wird, wird verkauft

Also locker bleiben, und wer die Optik ohne diesen "ambitionierten" Preis will, mache das doch so wie @mix4munich:

feinste Zutaten (Body und Neck von Warmoth), Hardware von Schaller und Fender, PUs von Fender oder Seymour Duncan plus feinste Potis UND ein Mirror-Scratchplate ... unter 900 EUR ....

Ich muss den Phil Lynott P-Bass nicht haben, spare mir die Kohle und spiele weiterhin meinen ganz normalen Preci.
 
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Die Signature-Modelle von Steve Harris oder Duff McKagan koschten grad mal ein Zehntel des Phil Lynott und sind auch von 7ender ...

... aber 7ender hat sich wahrscheinlich gedacht, was Gibson mit der Slash Signature Les Paul kann, können wir mit einem Preci schon lange ...
 
Ich bin eigentlich genau die Zielgruppe: Thin Lizzy und Phil Lynott-Fan und auf der Suche nach einem P-Bass. Aber dann musste ich doch feststellen, dass die Zielgruppe eine andere ist: Gealterte Rockfans, die heute viel Geld ausgeben, um sich einen Teil ihrer Jugend zurückzuholen. Dagegen habe ich nichts, aber trotzdem schade, dass ich mir das schicke Teil nicht leisten kann...
 
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