Noise Gate für dpa-4099 um Rückkopplung zu vermeiden?

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Hallo Zusammen,

ich weiß nicht ob das Thema hier richtig ist, ggf. bitte ich die Mod´s um Verschiebung.

Hier mein "Problem":
Nachdem ich mir das Behringer XR18 gekauft habe, habe ich angefangen damit rumzuexperementieren....
Dabei habe ich u. a. auch mein dpa 4099 Mikrofon rausgekramt und angeschlossen.
Bisher habe ich mich immer gescheut, das Mikrofon auch für Live-Auftritte zu verwenden, da mir diverse Jungs am Mischpult davon abgeraten haben.
Daher habe ich dann immer mit dem L.R. Baggs M80 gespielt und war soweit auch zufrieden, da es tatsächlich nie Probleme mit Rückkopplungen etc. gab.

Ich habe nun in meinem Probenraum einfach das Noisegate des Behringer im entsprechenden Kanal aktiviert und eingestellt das ich beim dpa 4099 auch keine Störgeräusche (Rückkopplung) feststellen konnte.

Ich spiele eigentlich in einer 4er - Combo mit Cajon, 2 Gitarren und 1x E-Bass. (Wir spielen in Kneipen und kleinen Gaststätten mit 50 - 100 Gästen).
Für das neue Projekt (wofür ich auch das Mischpult angeschafft habe https://www.musiker-board.de/thread...ge-fuer-konzerte-mit-ca-100-besuchern.695240/) bin ich die einzige Gitarre (deshalb würde ich hier auch gerne mit dem Mikro arbeiten)
und dazu kommt noch ein E-Piano. Ansonsten ebenfalls Cajon und E-Bass.

Nun meine etwas ketzerische Frage: Wollten sich da einige "Mischpultprofis" keine Mühe geben und haben einfach nur auf altbewährtes vertraut?
Oder bedenke ich hier etwas nicht, dass die Profis natürlich im Blick haben?

Danke schonmal vorab für eure Meinungen.
 
Eigenschaft
 
Also meine Meinung ist man könnte hier 4 Seiten für eine Antwort schreiben... aber ich fasse mich ganz kurz:

1. ein Gate wäre für mich das allerletzte Mittel der Wahl um Feedbacks zu vermeiden und

2. das waren keine Profis die dich gemischt haben.
 
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zu 1: was würdest du stattdessen einsetzen?
zu 2: den Verdacht habe ich auch..... :)
 
Zu 1. wenn man das 4099 richtig eq‘t und es nicht direkt vor den Lautsprecher hält sollte man eine „vernünftige“ Lautstärke problemlos erzeugen können. Falls es nich reicht schickt man es über eine separate Gruppe und hat noch einen vollparametrischen 5-band mehr oder insertiert einen terzband. Es kann aber je nach Anwendung durchaus auch Sinn ergeben der Pickup zu nutzen (z.b. Übersprechen von anderen Instrumenten v.a. Schlagzeug)... mikrofonierung ist ein laaaanges Thema...
 
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Also ich bin Tontechniker, ich habe auch ein paar 4099er und setze die auch ein. Also wollten die "Kollegen" sich wohl weniger antun oder sie kannten ihre Grenzen und wussten dass sie damit eventuell überfordert gewesen währen.

Gate würde ich, zumindest bei einer Gitarre, auch nicht, oder nur extrem ungern, einsetzen. Wenn dann eher einen Expander, der ja beim XR18 zum Glück an Bord ist. Das Problem ist halt dass man da recht schnell Aussetzer bei den Tönen erhält. Auch würde sich eine Kombi Mikro und Abnehmer nicht schlecht machen. Mit dem Abnehmer bekommt man in der Regel eine ganz gute Definition des Tons hin und mit dem Mikro die Natürlichkeit und Wärme.
Bei der Verwendung des Mikro sollte man darauf achten dass man damit nicht zu stark richtung Schallloch geht, sonst dröhnt es ziemlich schnell. Auch sollte man die Positionierung der Monitore, falls vorhanden im Auge haben. Die sollen nicht direkt ins Mikro strahlen aber auch die Reflexionen vom Korpus können sich negativ auswirken. Und Filtern bringt auch viel (da kann man ja sehr steilflankig die kritischen Frequenzen rausziehen).
Aber an sich ist das 4099 recht pflegeleicht.
 
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Für die Monitore würde ich persönlich nur das pickup benutzen.
 
Also ich bin Tontechniker, ich habe auch ein paar 4099er und setze die auch ein. Also wollten die "Kollegen" sich wohl weniger antun oder sie kannten ihre Grenzen und wussten dass sie damit eventuell überfordert gewesen währen.

Gate würde ich, zumindest bei einer Gitarre, auch nicht, oder nur extrem ungern, einsetzen. Wenn dann eher einen Expander, der ja beim XR18 zum Glück an Bord ist. Das Problem ist halt dass man da recht schnell Aussetzer bei den Tönen erhält. Auch würde sich eine Kombi Mikro und Abnehmer nicht schlecht machen. Mit dem Abnehmer bekommt man in der Regel eine ganz gute Definition des Tons hin und mit dem Mikro die Natürlichkeit und Wärme.
Bei der Verwendung des Mikro sollte man darauf achten dass man damit nicht zu stark richtung Schallloch geht, sonst dröhnt es ziemlich schnell. Auch sollte man die Positionierung der Monitore, falls vorhanden im Auge haben. Die sollen nicht direkt ins Mikro strahlen aber auch die Reflexionen vom Korpus können sich negativ auswirken. Und Filtern bringt auch viel (da kann man ja sehr steilflankig die kritischen Frequenzen rausziehen).
Aber an sich ist das 4099 recht pflegeleicht.

Wieso seit ihr mit dem Gate eher sparsam?
Ich habe hier die Problematik abgestellt die sich ergibt wenn ich Gesangspassagen habe, dass diese nicht vom 4099 mit "aufgefangen" werden....

Das mit dem Expander werde ich heute Abend gleich mal probieren.
Ebenso die Option mit Abnehmer und Mikro. Mische ich die dann beide zusammen oder jede separat?

Danke schon mal für eure Anmerkungen.
 
Die guten Antworten sind alle schon gegeben, da kann ich nur noch ein paar kleine Details beisteuern:
Auch ohne Gate sollte die Gitarre kein Feedback erzeugen, wenn man die Saiten festhält. Und das weder mit Pickup noch dem dpa 4099 oder einer Kombination aus den beiden. Da das dpa 4099 eine Superniere ist (sagt zumindest dpa: https://www.dpamicrophones.com/dvote/4099-instrument-microphone), sollten sich Feedbacks am besten minimieren lassen, wenn das Monitorsignal von schräg hinten bzw. schräg unten kommt. Dazu ein feedbackarmer Monitor, nicht allzuviel Pegel auf der Bühne (oder einfach gar kein Monitor), und Du solltest wenig bis keine Probleme haben.

Meiner Erfahrung nach: Wenn man Pegel und dennoch einen halbwegs natürlichen Sound braucht, ist die Kombination aus Tonabnehmer und Mikrofon sehr gut. Du arbeitest dann mit zwei Mischpultkanälen, aber davon habt Ihr ja genug. Zuerst stellst Du das Signal des PUs so gut wie möglich ein, das darf gerne eher warm als brilliant klingen. Viele Piezos kann man mMn auch im Bereich um 1,2 kHz etwas absenken, das klingt meist natürlicher. Falls Du hiermit schon Feedbacks erzeugst, finde diese z.B. mit einer App (oder hat der XR18 nicht auch einen eingebauten RTA?) und eliminiere diese.

Als zweites Signal richte das Mikro von schräg unten auf die höheren Bünde des Gitarrenhalses (so ab dem 12. oder 14. Bund aufwärts). Dieses Signal schwächst Du im Bereich der Bässe und Tiefmitten etwas ab (dort hat man bei akustischen Instrumenten oft die ersten Feedbacks) und drehst dann dessen Pegel soweit auf, dass Du damit dem PU-Signal das Glitzern in den Höhen und die Natürlichkeit hinzufügst. Evtl. musst Du auch hier Feedbacks finden und eliminieren, aber bisher hatte ich hier kaum Probleme. Ich habe das so schon bei Harfen und Akustikgitarren gemacht, und das klang immer hörbar besser, weil natürlicher als der PU alleine und deutlich lauter als das Mikro alleine.
 
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Dankeschön! Ich werde heute abend mal weiter tüfteln. Wenn noch jemand Ideen/Anregungen hat bitte, immer her damit!

Nur noch eine Rückinfo wieso ihr das Gate nicht zum vermeiden von Rückkopplungen verwendet würde mich noch interessieren. Was ist dafür der Grund?
 
Zum einen funktioniert das nicht richtig - was alleine im Proberaum noch geht, wird im Zusammenspiel mit den anderen ein Unding, weil das Gate bei jedem Schlag auf die Cajon oder des Basses aufmacht, und dann ist der Feedbackschutz hin.

Der zweite Grund wurde oben schon genannt, das Gate kann Dir den Ton abschneiden, wenn er (also der Ton) beim Ausklingen leiser werden soll. Das Gate schaltet irgendwann einfach ab, der Expander blendet aus, was sich musikalischer anhört. Der Ton wird aber immer noch herunter geregelt.

Wenn Du eine bessere Trennung von Gesang und Gitarrensignal für das dpa willst, solltest Du eher mit der Positionierung des Mikros am Instrument experimentieren, und perfekt wird es leider nie, was aber auch seinen Charme hat - ich habe schon erlebt, wie die Stimme plötzlich dumpfer klang, wenn ich das Gitarrenmikro gemutet habe. Zusammen dagegen klang es gut.
 
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ja das ist natürlich einleuchtend.... ich war so auf das Feedback fixiert, dass ich gar nicht auf die Tonentwicklung geachtet hatte.
Nachdem ich gestern längere Zeit wieder mit den Reglern "getüftelt" habe, und deinen Hinweis im Hinterkopf ist mir das dann auch sehr deutlich aufgefallen.
Ich habe nun mit dem EQ - die entsprechenden Frequenzspitzen abgesenkt und dazu noch solange rumprobiert, bis ich kein Feedback mehr ohne Noise Gate hatte...
Ich habe nun für die Gitarre 2 Kanäle eingerichtet und mit der DCA - Funktion gekoppelt sowie aufeinander im Lautstärkenverhältnis abgestimmt. Ich bin relativ zufrieden mit dem Ergebnis.
Dabei ist mir jedoch aufgefallen, dass ich, sobald ich den Kompressor dazuschalte, eine höhere Feedback-Anfälligkeit hatte. Gibt es dafür auch einen Trick/Vorgehensweise um das zu unterbinden, oder macht es vielleicht mehr Sinn, den mikrofonierten Kanal ohne Kompressor zu betreiben? Vielleicht habt ihr dazu nochmal einen Tipp für mich.

Ansonsten wie immer an dieser Stelle: herzlichen Dank für die Hilfe die ich immer wieder in diesem Forum von euch bekomme!!!!!!!
Das ganze ist für mich ein echter Mehrwert und macht unglaublich Spaß von kundigen Menschen tolle Tipps zu erhalten! Kostenlos und sogar mit der Mühe die ihr euch macht um mir da weiterzuhelfen.
Ich hoffe ich kann mich irgendwann mal revanchieren und euch bei einer Frage eine hilfreiche Antwort geben!!


Danke & Gruß
Papa
 
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Für das Problem "mehr Feedback beim Kompressoreinsatz" gibt es eine ganz simple Lösung: Einfach nicht die Lautstärke des Signals im Kompressor anheben. Ja, dadurch verliert man etwas an Spitzenpegel. Aber erstens macht das nix, zweitens wird genau dadurch der Klang ja regelmäßiger, angenehmer.
 
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Kurz gesagt: mit einem kompressor erhöhst du den rms des Signals bzw machst es eigentlich lauter. Dadurch bekommst du natürlich auch früher ein Feedback. Ok. Ich Versuch es doch länger :): du senkst mit einem kompressor die Pegelspitzen ab. Dadurch wird das Signal erst mal leiser. Danach hebst du es im Pegel wieder an damit es richtig im mix sitzt. Erhöhst damit aber die gesamstlautstärke. Da gibt es dann einfach physikalische Grenzen was machbar ist und was nicht.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ps setze den threshold höher und den Ratio niedriger. Versuche nicht mehr als 3-4 db gainreduction zu erreichen. oder so :rolleyes:
 
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