WLAN Router umgebaut, hat plötzlich manchmal Funkaussetzer

MP_Cap
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Hi zusammen,

wir nutzen in unserem Ton-Rack mit einem X32 die Remote-Steuerung über WLAN. Damit mache ich sowohl den Saalmix als auch jeder seinen IEM Mix.
Als Router kommt eine alte fritzbox 3270v3 zum Einsatz, die ich vor kurzem aus Gründen der Road-Tauglichkeit umgebaut habe: die Platine kam in ein 19“ 1HE Kunststoff-Rackgehäuse ganz oben auf die Rückseite des Rack. Die Antennen habe ich durch 2 Frixtender Stabantennen ersetzt, die etwas enger abstrahlen und so ca. 3 dBi Antennengewinn generieren. Die Pigtails sind geschirmt.

Inbetriebnahme und erster Test im Proberaum verliefen problemlos, alles lief wie geschmiert. Ein paar Wochen später bei den letzten beiden Auftritten ist mir allerdings etwas merkwürdiges aufgefallen. Das waren zwei größere Open Airs und nach einer zufälligen Zeit hat das X32 die Verbindung zur X32-Mix App verloren. Das Funknetz selbst war immer noch aktiv, nur die Datenverbindung brach zusammen. Manchmal ließ es sich über einen reconnect beheben, manchmal allerdings war gar nichts mehr möglich - ich habe es einfach nicht geschafft die Verbindung wiederherzustellen. Zurück im Proberaum war wieder alles ok.
Aufgrund dieser Tatsache vermute ich stark, dass die Probleme von einem überlasteten 2G4-Funknetz kamen. Dort waren viele Leute, von denen wer weiß wieviele ihr WLAN und Bluetooth an hatten, geschweige denn die ganzen Häuser rundum mit ihren WLANs. Ich hätte es ja gerne mal mit einen 5GHz Netz getestet, aber das gibt die Box nicht her.

Trotzdem bleibt bei mir eine Rest-Unsicherheit, dass nicht doch etwas beim Umbau schiefgegangen sein könnte. Ich habe den Umbau ESD-geschützt durchgeführt, die Platine ist nicht verzogen montiert und ich habe peinlich genau bei der Wahl der Schraubpunkte darauf geachtet, dass ich keinen PCB-Trace erwische. Trotzdem... was könnte das sein?

Hat jemand schon mal was Ähnliches erlebt oder kann sonst irgendwie meine Theorie bestätigen oder widerlegen? Irgendwelche Tipps um sowas beim nächsten Gig zu vermeiden? Ich denke testweise auf 5G zu gehen ist die einzige Chance.
 
Eigenschaft
 
ESD ist (normalerweise) überhaupt kein Problem; wenn da was schief geht, dann bei der Kontaktierung der Antennen oder der Sender schwingt irgendwo.
Die Fritzbox ist kein professionelles Gerät, dass für den harten Bühneneinsatz gebaut ist - auch dann noch nicht, wenn man da ein anderes Gehäuse drumrumbaut - es ist und bleibt ein Konsumer-Gerät, das für den Einsatz Zuhause konzipiert ist. Darauf ist die Leiterplattenstärke, die Montage der Bauelemente usw. abgestimmt.
Ein Metallgehäuse kann bei dem Teil zu Schwingneigung führen, vor allem wenn der Abstand der Leiterplatte zum Metallgehäuse zu gering ist. Ob oder was da Aussetzer hat, kann man ohne geeignete Meßtechnik (deren Preis den eines vernünftigen Access Points weit übersteigt) nicht ermitteln; jede Aussage dazu ist Kaffeesatzlesen.
Zu 2,4GHz: Bluetooth im Nahbereich ist genauso "schädlich" wie anderes WLAN - bekannterweise gibt es nur 3 Kanäle in diesem Band, die sich nicht störend beeinflussen (wenn da einer auf superschnelles Wlan mit 40MHz Bandbreite macht, sind das nur 2 Kanäle die auch schon überlappen).
Ergo: 2,4GHz ist ein absolutes No-Go für ein professionelles Arbeiten.
 
Ok, danke für den Tipp. Dann werde ich mich nach was anderem umsehen. Kannst du da was konkretes empfehlen? Den swissonic Router beim T hatte ich schonmal gesehen, aber da fand ich die Antennen ein wenig wackelig.
 
Ich benutze Cisco Air-AP1242AG-E
Die Dinger sind zwar nicht mehr neu erhältlich - dafür gebraucht für 20-60€ mit Netzteil erhältlich. Absolute Profitechnik - auch wenn es "alte" Geräte sind: in der WLan - Technik hat sich nichts Weltbewegendes getan, WPA2 damit möglich und 2,4GHz lässt sich explizit abschalten.
Es gibt von mir hier einen "Bastelthread" in dem die Konfiguration beschrieben ist.
So sieht das ganze dann aus, wenn es im Rack eingebaut ist:
upload_2019-8-24_15-25-35.jpeg
 
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Probleme von einem überlasteten 2G4-Funknetz kamen.
Wird wohl zu 95% so gewesen sein. Daher ist für mich jegliche Funkverbindung, egal in welchem Frequenzband, immer eine Notlösung. Die zuverlässigste Verbindung zwischen zwei Geräten ist und bleibt eine Leitung.

Daher lege Verbindungen, welche für den Job primär relevant sind immer auf eine Leitung.

Daher hierzu 1000%ige Zustimmung
2,4GHz ist ein absolutes No-Go für ein professionelles Arbeiten.
 
Danke für den Tipp. Wie hast du das Ding da drin fest bekommen? Rackwinkel oder auf ner Wanne festgeschraubt? Schau mich mal nach sowas um.
 
Alles von der Stange - eine 19" Rackwanne, ein 1/2 19" Patchpanel, ein kleiner selbsgebogener Winkel (um das 1/2 19" in der Mitte festzuschrauben.
Arbeitszeit: 20 Minuten (ich benutze keine Buchsen sondern Durchführungen, dadurch wird das ganze Universeller; zum Verschrauben der Buchsen gibt es Gewindebleche um das Gefummel mit M3-Muttern zu vermeiden).
 
Nun, also nicht "von der Stange", sondern selbstgebastelt (der Winkel für die 1/2 19" Blende). :) Genau das hätte mich interessiert ob es irgendwo solche Rackwannen MIT Mittelsteg für 2x 9,5" Blenden gibt. Und: wo gibts 9,5" Blenden mit D-Loch Vorbereitung?
 
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