Violine Klangverbesserung

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Hallo,

ich bin im Besitz einer Hora 5 String aus dem Jahre 2012 und einer Glasser Karbon 5 String. Über den Sinn und Unsinn einer 5 Saiter soll aber bitte nicht diskutiert werden.

Ans Geige spielen bin ich vor etwa einem Jahr gekommen nach 20 jahren Gitarre...mich hat das Thema schon immer gereizt. Familienbedingt gibt es da eine Vorgeschichte in Sachen Geigenbau, somit ist einiges an Werkzeug vorhanden...
Nachdem ich 3x auf die Schnauze gefallen bin mit einer der neuen Antik-Horas vom Thomann, die qualitativ echt sehr unterschiedlich waren und 2 davon ohne meine Zutun binnen der 30 Tage Frist einen Stimmriß hatten, habe ich dann die Glasser Karbon Violine gekauft, um erstmal in Ruhe voranzukommen. Irgendwann hatte ich dann das Glück auf Ebay eine 2012er Hora der einfachsten Sorte zu ersteigern...die macht ihren Job bisher.

Beide Geigen sind mit Pirastro Tonica Saiten und einer Larsen E-Saite versehen. Besonders auch die C Saite ist eine der besten C Saiten die ich bisher entdeckt habe nach Versuchen mit Helicore, Spirocore, Dominant und Vision.

Die Hora 5 String ist echt für den Preis ein Traum. Sie spricht gut an, ist sehr brilliant und erinnert sehr an eine normale 4 Saiter vom Klang her, wenn auch leicht dunkler.
Die Glasser ist das Problemkind. Spricht zwar auch gut an, aber am Ohr klingt das Gerät immer wie als läge eine Decke drüber. Spiele ich die Glasser alleine eine Zeit lang, dann denke ich sie klingt gut, höre ich die Hora dann wieder bin ich nicht mehr zufrieden. Ich denke es fehlen die Frequenzen im Mittenbereich.

Seitdem versuche ich klanglich eine Anpassung der beiden Violinen hinzubekommen, vor allem der Glasser mehr Mitten zu verschaffen. Mit der Hora bin ich zufrieden.

Beide Stimmstöcke habe ich angepasst und so gesetzt, wie es z.B. Edgar Russ auch macht: eine Deckenstärke hinter den Steg und die gleiche Entfernung vom F-Loch wie der Bassbalken. Bei der Hora hat es geklappt. Bei der Glasser habe ich hin und her gerückt was das Zeug hält und bin am Ende doch wieder bei der Standardstellung geblieben. Unterschiedliche Längen habe ich auch probiert.

Den Steg habe ich selbst angepasst, auch schon mehrfach, da ich verschiedene Stege probiert habe mit 42mm und 46mm Fußbreite. Zum Thema Steg findet man die Standardsachen überall im Netz, was die Feinjustierungen angeht findet man nichts. Daher einige Fragen hierzu:

Sollte der Steg so dünn wie möglich ausgearbeitet werden oder eher dicker gestaltet werden, um mehr Obertöne zu bekommen?

Was passiert bei Ausarbeiten des Herzens?

Was passiert beim Ausarbeiten der Ohren?

Sollte der Raum zwischen den Stegfüßen eher weiter ausgearbeitet werden oder eher weniger um mehr Obertöne zu erhalten?

Ich hoffe mir kann jemand mal ein paar Anregungen und Tipps geben, ansonsten muss ich wohl oder übel ein paar Stege opfern und experimenteren. Vielen Dank!
 
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Hier hatte ich damals einen Teil meiner Informationen und das Bild des Steges mit den Bearbeitungshinweisen her: klick
 
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Erste Lektion gelernt:

Beim Schneiden am Steg kann man nur die von mir gesuchten Frequenzbereiche noch weiter beschneiden, egal wo ich etwas wegnehme. Testobjekt war ein alter Steg, der nur noch in der Restekiste vegetierte. Vielleicht kann ich ja noch ein paar Profiinfos vom @fiddle erhaschen, falls er hier noch aktiv ist.



Zweite Lektion gelernt:

Neue Saiten aufgezogen und siehe da, auch die Glasser Karbon kann erstmal annehmbar klingen.
Das die Pirastro Tonica Saiten dermaßen runter waren hätte ich nie vermutet, sagt man doch Geigensaiten halten recht lange. Ich spiele in der Woche etwa 1h täglich und am Wochenende können es schon mal 6 bis 8h werden. Ich bin mal gespannt, wie lange die Tonicas nun brauchen bis sie erneut nachlassen und dumpf klingen. Aus preislicher Sicht ist man als 5 Saiter ordentlich unterwegs: C-Saite 24,- / Tonica 23,- / E-Saite 6,- simmer bei 53 Euro für eine Neubesaitung....als Gitarrist kann ich da 10x Saiten wechseln für den Preis.
 
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Ich kann bestätigen daß Tonica Seiten ihren Klang nicht sehr lange halten, selbst wenn die Saiten nicht reißen. Ich übe auch etwa so lange (normalerweise is zu 1h + 1-2 in der Woche ca. 2h Probe, es gibt aber auch 2x im Jahr intensivere Probenphasen - wobei ich Geige und Bratsche spiele, daher klingen sie bei mir ingesamt ein paar Monate länger noch gut: D'addario Zyex). Klangverbesserung habe ich immer beim Geigenbauer machen lassen (und gewechselt, wenn ich unzufrieden war). Klanglich negativ meiner Erfahrung nach sind niedrigere Stege, Feinstimmer und billiges Kolophonium. Saiten machen einen enormen Klangunterschied aus, allerdings dauert es mehrere Monate, bis sich Instrument und Ohr auf den neuen Klang einstellen.
 
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