Tips für Aufstellung der Instrumente & Verstärker im neuen Proberaum

dubbel
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Wir sind umgezogen.
jetzt haben wir eine Proberaum, den wir mit einer zweiten Band teilen.
Der Raum ist rechteckig, hat aber eine angedeutete L-Form (im kleinen Ärmchen stehen Regale und Kram), und es scheppert gehörig, "spitzer" Sound und Nachhall.

Wie kann man die Aufstellung von insgesamt 5 Amps und zwei Drumkits optimieren?
Lärmschutz ist nicht das Problem, es geht uns um die Akustik im Raum.

Proberaum.png

Das Ganze ist nicht so geometrisch statisch wie auf dem Bild, aber grundsätzlich stehen die Amps an der Wand uns strahlen gegen die Fenster.
Ich vermute, das ist schon mal doof.
:ugly:

Unser Budget ist gering - wir können alles umstellen, vielleicht noch Molton aufhängen, aber wenig investieren.
Teure Absorber, Diffusoren etc. kommen (erst mal) nicht in Frage.

Vielen Dank!
:)
 
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Ehh was für Wände?
 
Nur verputzt, war vorher Gewerbegebäude.
 
Ein Sofa mit viel Schaumstoff drin reinstellen. Ist ein halbwegs guter Bass-Absorber.
 
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Wenn das ohne Investitionen ablaufen soll, gibt es nur einen Ansatz: Alle Schallerzeuger so nahe wie möglich an die zugehörigen Ohren und mit dem Pegel soweit runter wie nur irgendwie möglich. Ich gehe davon aus, dass ihr eh schon mit Gehörschutz spielt, ist es euer Ziel ohne zu spielen?

Wenn sich aber der Raum so verhält, wie ich mir das anhand der Beschreibung vorstelle, dann gäbe es für mich nur die Optionen des massiven Einsatzes von Absorbern oder InEar. Absorber (und Diffusoren) müssen nicht zwangsweise "offizielle" Absorber sein, viele "normale" Einrichtungsgegenstände wie Sofa, Stühle, Regale etc. erfüllen auch ihren Zweck. Der Raum muss gefüllt werden. Um das Schlagzeug herum empfiehlt sich aber tatsächlich der Einsatz von Molton und Schaumstoff (alte Matratze geht auch), da dieses in der Regel die größte und am schwierigsten zu regelnde Quelle des "Schepperns" darstellt.

Aus was besteht der Boden? Teppich sorgt nicht nur für Gemütlichkeit.
 
Hmmm ist schwierig einzuschätzen aber gaaaanz intuitiv fände ich die Anordnung: Beide Drumsets nebeneinander an der Fensterwand irgendwie sinnvoller, wenns passt... und dann würde ich versuchen je 1-2 Amps (Bass und Gitarre) an die kurzen Wandseiten zu stellen und den rest der Amps da zu lassen wo sie sind.

Kann aber durchaus sein, dass das gar keinen sonderlichen Effekt hat. Ist halt eher ne "fixe Idee".


Was ich aber auf jeden Fall tun würde wäre den Raum stark zu bedämpfen.

Ich persönlich bin und bleibe Fan "meiner" "Steinwolle in Müllsack-Konstruktion.

Ich hatte das hier an anderer Stelle schonmal erläutert:

Man baut aus Dachlatten (oder entsprechenden Kanthölzern) große Rahmen. Diese Befetigt man (ggf. mit etwas Abstand je nach Platz) an der Wand. Man kauft Mineralwolleplatten, packt diese in Müllsäcke. Klebt die Müllsäcke zu und stapelt diese in den Rahmen (ggf. befestigen mit einfacher Kordel oder halt wieder mit Latten.
Und damit es nicht unfassbar beschissen aussieht Spannt (tackert) man hinterher Stoff auf die Rahmen.

Man erhält damit eigentlich sehr gute Absorber, die ab ner gewissen Dicke (10cm) ab den Mitten (sagen wir GROB 800Hz aufwärts) quasi volldämpfen. DerRefexsionsfaktor ist kaum noch erwähnenswert.

Das ganze positioniert man vor allem hinter und über dem Schlagzeug und das ganze nimmt IMMENS Pegel der Becken weg, was in den meisten Räumen sicherlich das nervigste ist. Im Endeffekt kann man deutlich leiser Proben, womit schon verdammt viel gewonnen ist.

Ich würde allerdings dennoch etwas blanke Wände lassen. In eurem Falle (wenn die Aufstellung bleibt wie sie ist, würde ich die beiden Wände wo jetzt die Drums stehen damit versehen und die Fensterwand (fenster natürlich aussparen. So hat man noch eine blanke Wand, die noch Höheh reflektiert
Preislich ist das ganz sehr übersichtlich aber natürlich nicht NUlltarif

Molton only bringt im Grunde nichts. Wichtig ist: Absorbermaterial (Proöses Zeug) in ordentlicher Dicke .
 
und es scheppert gehörig, "spitzer" Sound und Nachhall.

Ein Sofa mit viel Schaumstoff drin reinstellen. Ist ein halbwegs guter Bass-Absorber.

Möglicherweise steht einfach zu wenig im Raum ...

Ich verweise bei so etwas gerne an die allgemeine Erfahrung beim Einzug in ein leeres Raum-Ensemble:
  • es hallt wie Hölle
  • dann wird eingerichtet
  • und man hat ein als normal empfundenes Akustikerlebnis,
  • das sich ab einem bestimmten Punkt bei weiterem Einrichten kaum noch verändert.

Was richtet man typischerweise ein? Nun so etwas wie:
  • Teppiche
  • Tische Stühle, Sofas
  • Schränke, Regale, inkl. Befüllung
  • dekorativen Schnickschnack
  • usw.

Wie "sieht" die Physik solche Einrichtungsveränderungen? In etwa so:
  • jede Menge Phasensprünge (Teppich, Materialwechsel aller Art usw.)
  • verändertes Absorptions-, Transmissions- und Reflektionsverhalten (dto., Buchrücken usw.)
  • Diffusoren/Beuger aller Art (dekorativer Schnickschnack, jedes Abmaß von lambda/2, also Alles ...)
  • quasizufällige Veränderung von Reflektionswegen (und damit von Hall, Raummoden etc.)
  • quasizufällig gestaltete und angeordnete Helmholtzresonatoren ohne Ende (wer die verstanden hat, sieht die auch, etwa als Regal, Schrank, Tisch, Sofaunterraum usw.)
  • usw.

DAS ist das Geheimis der Akustikveränderung intensiv bewohnter Räume (hohe quasizufällig angeordnete Gegenstandsdichte pro m^3).

Und es ist umgekehrt betrachtet "der Fluch" nahezu nackter Proberäume (geringe Gegenstandsdichte pro m^3).


Unser Budget ist gering - wir können alles umstellen, vielleicht noch Molton aufhängen, aber wenig investieren.
Teure Absorber, Diffusoren etc. kommen (erst mal) nicht in Frage.
So betrachtet könnte behagliches Einrichten eine synergetische Alternative sein - wenn Ihr das sowieso vorhabt ;)
 
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Danke für die Antworten.

Platz für ein Sofa ist leider nicht :(
Und die beiden Schlagzeuge können auch nicht nebeneinander stehen, auch wegen Platzmangel. .

Wir hängen jetzt mal Molton an die drei grossen Wände und (dicke, hässliche Samt-) Vorhänge an die Fenster. Dann mal schauen.

Als nächstes stellen wir die Amps an die Wand gegenüber.
Die Idee ist, dass dann nicht die nackten Fenster angestrahlt werden, sondern die Molton-Vorhänge.

Ausserdem haben wir noch Absorber/Basstraps aufgetrieben (Dauerausleihe), die wir in die Ecken stellen können.

Absorber aus Steinwolle wären dann der nächste Schritt.

Danke!! :)
 
Wie sieht es denn mit dem Fußboden aus? Was für ein Material ist das, und liegt bereits ein Teppich? Ihr könnt Reststücke von Teppichboden billig aus dem Baumarkt bekommen oder (nahezu) umsonst von Messebaufirmen - die freuen sich sogar, wenn sie das einmal benutzte Zeug loswerden, ohne für die Entsorgung zahlen zu müssen. Oder Ihr schaut mal bei jedem Bandmitglied auf dem Speicher nach (und insbesondere bei den jeweiligen Eltern) - liegen da noch alte, unbenutzte Perserteppiche rum? Davon kann man gar nicht genug haben.

Ihr könnt die Becken der Drumsets für kleines Geld etwas leiser bekommen, ohne dass Sound und Spielgefühl verloren gehen. Auch das geht gegen "schrill." Das Werkzeug dazu heisst CymPad Moderators (es gibt auch andere Setgrößen und Einzelpads, das hier ist nur ein Beispiel - die meisten Leute sind recht angetan davon):



Für bessere Verteilung des Gitarrensounds im Raum sollten die Gitarreros so etwas vor den Amp (also eigentlich vor die Box) stellen:

Original: https://www.thomann.de/de/deeflexx.html
Die Kopie: https://www.thomann.de/de/rm_zubehoer_fuer_gitarrenverstaerker.html
Tipp: Kann man für kleines Geld auch selber bauen - ich habe das Material für zwei Stück für 50 EUR im Baumarkt bekommen und hatte einen lustigen Bastelabend damit. Hat super geholfen, der Sound wird gleichmäßiger im Raum verteilt, der Gitarrist hört sich selbst besser und dreht erstmal leiser und stellt seinen Sound weniger schrill ein (und "schrill" war ja eins Eurer Probleme). Da haben dann alle was von.
 
Ich würde über den Schlagzeugen Basotec an die Decken kleben. 8-10cm dick.
 

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