Neumann TLM 170 und TLM 107 - was sind die klanglichen Unterschiede?

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friese66
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Beide Neumänner werden klanglich eher der "neutralen" Ecke zugeordnet. Richtcharakteristika sind identisch bzw. ähnlich, wenn auch die Fernschaltmöglichkeit beim TLM 107 fehlt. Preislich liegt jedoch ungefähr ein Tausender dazwischen (dennoch kostet auch das 107er echtes Geld).
Obwohl ich bereits einige 170er besitze, bekomme ich am Wochenende ein TLM 107. So ganz genau weiß ich eigentlich nicht, warum ich es mir anschaffe. Vielleicht, weil ich neben diversen etablierten Neumännern auch mal etwas "Modernes" haben will. Außerdem erhoffe ich, dass ich bei Live-Konzerten mein (teures) 170 gegen das (vergleichsweise günstige) 107 tauschen kann ohne eklatante Klangverluste (Cello inkl. Gesang bei Konzerten Richtung Folk/Liedermacher). Ich bin gespannt und freue mich auf den Direktvergleich, auch unter Studiobedingungen.
Mehrere Fragen habe ich:
Hat und nutzt jemand von euch das TLM 107? Vielleicht sogar zusammen mit einem 170? Gibt es Unterschiede in den Einsatzbereichen?
Welcher Preamp könnte passen (Sprache, Cello, andere Instrumente)? Mir stehen einige zur Verfügung, von IRT-Pflichtenheft-clean bis Avalon-Röhre.
Wie sieht es beim 107 mit Rückkopplungen auf der Bühne aus? Identisch mit dem 170?
 
Eigenschaft
 
:gruebel: Hhmm, ich denke da werden nicht soo viele Leute was zu sagen können.
 
Ha, ich habe die Tage auch über ein 107er sinniert...
Ein Kunde von mir bringt seins immer zum Aufnehmen mit, Stimme, verschiedene akustische Instrumente.
Ich hatte das Mikro so gar nicht auf dem Schirm und bin immer wieder überrascht, wie gut das an seiner Stimme klingt. Auf Saiten- und Perkussionsinstrumenten macht es ebenfalls eine gute Figur.
Als Preamp an seiner Stimme passt ein V672a bestens.
Vergleiche zum 170er oder zu anderen Stimmen habe ich nicht, da es nicht mein Mik ist und ich das 170er auch nicht kenne.
Klanglich ist das Mikro modern abgestimmt, relativ neutral mit leichter (aber angenehmer Air-Anhebung) und fester Bass-Abbildung. Es sitzt von selbst vorn im Mix, ohne dass man den EQ bemühen müsste.
S-Laute kein Problem.
Die "Joystick"-Lösung ist vielleicht nicht die letzte Weisheit, für die Zwecke hat es mich bis jetzt nicht gestört.
Das ist schon ein sehr gutes Mikro, bei interessantem P/L - Verhältnis.
 
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Ich habe mit dem TLM 170 R als Paar hervorragende Akkordeonaufnahmen hinbekommen. Das fernsteuerbare Mikro hat eine K 89 als Kapsel, die ist vergleichsweise klein und ist mit Randelektrode. Das I wurde als erstes Übertragerfreies Mikro von Neumann von 1983 bis 1992 gebaut und hatte auch schon die K 89. 1992 gab es eine Sonderedition TLM 171 mit der K 87. Das TLM 107 hat eine neue Kapsel, die wie die K 89 kleiner ist. Meines Wissens ist sie auch randkontaktiert und ist eine Ableitung der Kapsel vom D1.
 
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@Hotspot
Also ist es dem M930 oder M930TS im Grunde sehr ähnlich?
 
Klar wegen Kugel :)

Die Files die ich vom TLM107 gehört hatte, hatten mich etwas an das M930 erinnert, ich fand es allerdings etwas "nüchterner" klingen.
Aber sauber bildet es ab.
 
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Mal so der Zwischenstand: Der Deal kam nicht zustande, da die Verkaufszusage zurückgenommen wurde. Sehr ärgerlich! Zum Trost kommt jetzt ein ungebrauchtes TLM 102 in mein Büro, zum Aufzeichnen spontaner Ideen. Bis jetzt hatte ich dafür ein Brauner, welches mir aber zu mittenarm erscheint. Das Mikro ist permanent an einem Steinberg-Interface angeschlossen, so dass ich ohne Aufwand loslegen kann.
 
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Das ist ja blöd :-(
Glückwunsch zum TLM102 als Edelaufzeichner für spontane Ideen :-D

Interessant finde ich immer beim TLM102, es klingt nie irgendwie falsch oder schlecht.
Kaum Überhöhungen, klingt wie das MK4 aber oft recht nüchtern und kühl (bei Vocals) im Vergleich zu anderen aber auch teureren Vertretern AT4047 oder M930.

Zum Brauner:
Ich hatte eine Leihstellung vom netten @Basselch :), Brauner AE.
Das hat bei mir auf Vocals gut funktioniert, da ich zum Nasalen neige.
Aber auf Gitarre war das "Braunermittenloch" dann doch deutlicher zuhören.

Da stimme ich Dir zu.
 
Das Brauner AE bleibt auch, weil ich ebenfalls ein "Nasenbär" bin. Nur eben im Studio, welches sich zwei Gänge weiter im Gebäude befindet und seiner Fertigstellung harrt (Schallschutztür und das Fenster der Regie fehlt noch, die Firma hat einfach zu viele Aufträge). Im Büro steht grundsätzlich eine Gitarre für die Harmonien oder Solo-Einfälle.
Generell fällt es mir schwer, gute Studio-Mikros zu verkaufen. Nur trägt man irgendwann die Bürde, recht viele Mikrofone lagern zu müssen und vor allem den Überblick nicht zu verlieren. Bei der letzten Inventur kam ich auf 83 Exemplare, Schrott oder Minderwertiges ausgeschlossen. Mittlerweile sind einige dazugekommen. Es wird Zeit für zwei brauchbare Tresore.
Aber soo schwer ist die Bürde auch wieder nicht... :cool:
Trotzdem habe ich noch eine lange Wunschliste, die sich leider nur teilweise erfüllen lässt, u.a. Coles Ribbon (Pärchen), aber eben auch ein AKG C12, welches eigentlich nicht mehr zu bekommen ist. Und das Gefell M990 geht auf eure Verantwortung, weil ihr mich angefixt habt...;)
 
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... aber eben auch ein AKG C12, welches eigentlich nicht mehr zu bekommen ist. Und das Gefell M990 geht auf eure Verantwortung, weil ihr mich angefixt habt...

Dazu bin ich auch durch @whitealbum verführt worden. Ich selber habe das UMT 70 S gehabt bzw. Das U 87 und U 47 viel verwendet. Dann hatte ich ein C 12 A von Echoschall. Die Sonne ging noch weiter auf. Laut @whitealbums Files und Schilderungen vermutete ich , dass das M 990 ähnlich sein musste. Das ist es tatsächlich. Das C 12 hat nur noch etwas mehr Shine in den Höhen. Aber das M 990 ist angeschafft worden und hat mich überzeugten M7-Fan voll zur M930 rübergezogen. Für meinen Zweck, Sprache, gibt es nichts besseres, außer dem C 12 A. Das C 12 A dann gerne in der getesteten Edelversion, dem Siemens 204!
 
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...aber eben auch ein AKG C12, welches eigentlich nicht mehr zu bekommen ist. Und das Gefell M990 geht auf eure Verantwortung, weil ihr mich angefixt habt...;)

Das M990 ist ein Phänomen, an allen Quellen macht es was deutlich anderes als andere Mikros.
An männlichem Gesang, ggf. etwas Tiefmitten-EQing je nach Raum und Sänger, dann Kompression und fertig.
Da brauche ich eigentlich nie einen HiShelf.
Da geht die Sonne auf.
An der akust. Gitarre klingt es ganz anders als ein UM92.1s.oder ähnl. gute Röhrenmikros.
Höre Dir die Gitarren von "My Sweet Lord" zu Beginn an, so weich, fein und silbrig klingt das mit dem M990 auch!

Und es ist für ein Röhrenmikro sehr rauscharm. 81dB A-bewertet ist ein super Wert.

Ich bekomme keine Provision von MGT ;)


Du kannst neben dem M990 auch mal ein FLEA 12 austesten (wenn Du es zum Testen bekommen kannst).

http://www.flea-microphones.com/mics_vintage.html

Das steht noch auf der Liste, nachdem das FLEA 47, was sich hier auch bei mir rumtreibt, als Top-U47 Clone präsentiert. Sowohl klanglich aber auch mechanisch und von der Haptik her.
Galvanik, Netzteil, Verarbeitung des Mikros auch am Mikrokorb.
Da ist nix grobschlächtig.
Sprich, beim FLEA 12 gehe ich dann auch davon aus, dass das passt.
 
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Meine einzige M7 befindet sich in der M71-Kapsel, die ich in Kombination mit einem 692 (auf XLR umgebaut) benutze. Gerne zur Abnahme alter Martin-Gitarren. Je nach Raum und Musik kommt dann aber auch eine M94 zum Einsatz. Aber das ist jetzt schon sehr ausschweifend.
Gerade habe ich gesehen, dass tatsächlich originale (?) C12 im Angebot sind. Über 15.000€, aus Moskau...
Lass ich mal lieber die Finger von!
Das Flea werde ich mir auf jeden Fall anhören, danke für den Tipp!
 
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Erfreulich, dass mal wieder ein Mikrofon-Aficionado zu uns gestoßen ist! Ich habe nur aus Sammlerlust zwei alte, gut erhaltene M 70 mit den M 692. Ich wollte unbedingt KMKs mit Übertrager haben.

 
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Erfreulich, dass mal wieder ein Mikrofon-Aficionado zu uns gestoßen ist! Ich habe nur aus Sammlerlust zwei alte, gut erhaltene M 70 mit den M 692. Ich wollte unbedingt KMKs mit Übertrager haben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Aficionado
Von den 70 und 94 habe ich jeweils ein sehr gut klingendes Paar inkl. Verst. Damit konnte ich bereits einige km184-Besitzer frustrieren. :)
Das sind ernstzunehmende Mikros mit aktuellem Nutzwert. Zumindest, wenn man gute Exemplare erwischt.
 
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