Framus abschleifen, Frage zum Holz

Trotamundos
Trotamundos
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
12.07.23
Registriert
05.10.19
Beiträge
43
Kekse
0
Guten Morgen liebe Musiker und Bastler,


zur Zeit habe ich eine alte Framus 5/68 Archtop die ich abschleife und neu lackieren möchte.

Nun, die ganze Zeit ging ich davon aus, dass die Decke aus Massivholz ist. Auch nach dem ersten Abschleifen, sieht das Holz aus, als hätte es eine vertikale Maßerung.

Jetzt ist an einer Stelle eine horizontale Maßerung heraus gekommen..

Hab mal ein paar Bilder davon hochgeladen.


Also meine Fragen wären, was genau diese horizontale Maßerung ist.
Ist das, was noch nicht abgeschliffen ist etwa eine Grundierung oder Beize oder ist die Gitarre etwa doch furniert?

Bei framus-vintage.de steht, die Decke wäre Fichte massiv!


Wie gehe ich nun, wenn alles abgeschliffen ist, bei der Lackierung vor?
Brauche ich jetzt erst Farblack oder getönten Lack um diese horizontale Maßerung zu überdecken oder macht dies die Grundierung/Schnellschleifgrund?

Falls es Furnier wäre, muss ich das dann neu machen?

Oder sehe ich irgendwas falsch? :)

Vielen Dank euch!!
 
Eigenschaft
 

Anhänge

  • IMG_20191005_194327.jpg
    IMG_20191005_194327.jpg
    142,7 KB · Aufrufe: 452
  • IMG_20191005_194421.jpg
    IMG_20191005_194421.jpg
    64,7 KB · Aufrufe: 402
  • IMG_20191005_194411.jpg
    IMG_20191005_194411.jpg
    65,1 KB · Aufrufe: 375
  • IMG_20191005_194340.jpg
    IMG_20191005_194340.jpg
    71 KB · Aufrufe: 381
  • IMG_20191005_194347.jpg
    IMG_20191005_194347.jpg
    67,7 KB · Aufrufe: 366
Hmm, das sieht sehr nach furniert aus. Bei Klarlack - egal, ob getönt oder nicht - bleibt das auch sichtbar, jedenfalls grundsätzlich. Vielleicht gibt es Freaks, die so etwas mit Beizen dann optisch so hinkriegen können, dass es weniger auffällig ist. Da geht viel. Kleinflächig unauffällig neu auffurnieren wird vermutlich noch schwieriger sein, auf 3D-Flächen mit sehr dünnem Furnier habe ich da keine Erfahrungen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Die Gitarre ist mit einem Schwingschleifer oder ähnlichem ruiniert worden.

Der Aufwand der nun nötig wäre um das ungeschehen zu machen lohnt sich nicht.

Deckend lackieren und das nächste mal vorher überlegen was man tut und sich die dazu nötigen Fähigkeiten aneignen.

Dabei kann durchaus eine Suche in diesem Forum helfen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Hallo und danke für die schnellen Antworten!

Also es war kein elektronisches Gerät im Einsatz...

Habe per Hand mit 240er Schleifpapier geschliffen, deswegen kommt es mir seltsam vor... vor allem, dass es überhaupt furniert ist...hm

Was meint ihr? Muss es nun deckend lackiert werden? Den Boden will ich im originalen Lack lassen.. dieser ist auf jedenfall Vollholz

Oder kann man komplett neu furnieren?
 
Zuletzt bearbeitet:
Also es war kein elektronisches Gerät im Einsatz...

Dann hast Du einen größeren Schleifklotz benutzt. Man kann im letzten Bild deutlich sehen dass in den Tälern wenig abgetragen wurde, an den Kanten und "auf dem Hügel" dagegen zu viel.

Eigentlich macht man das mit einer Ziehklinge, eben um möglichst kein Holz zu entfernen, sondern nur den alten Lack.

vor allem, dass es überhaupt furniert ist...hm

Framus-Gitarren aus den 50ern haben fast alle gesperrte Decken.

Oder kann man komplett neu furnieren?

Kann man, ist aber extrem schwierig und man müsste das Binding entfernen und hinterher wieder anbringen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ein Stichwort könnte "Bierlasur" sein. Ich kann es nicht, habe aber schon tolle Sachen gesehen. Deckend pönen kann man das immer noch.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Okay, danke dir!

Also bleibt mir wohl nix anderes als deckend zu lackieren...
Mal schauen ob ich da was finde das zum Boden passt..

@rw oh, da schau ich mal... vllt. auch normale deckende lasur?
 
Zuletzt bearbeitet:
Könnte ich auch das furnier komplett entfernen und da dann Klarlack drüber?
Jemand ne Ahnung oder ein Bild, wie das dann aussehen würde??

Oder hat noch jemand alternativen? Glaube eine deckende Lackierung würde nix aussehen...
 
Sorry, aber besser wirds nicht mehr. Die Fichtendecke ist mit der Zeit nachgedunkelt und du wirst das durch schleifen nicht gleichmäßig hinkriegen, vorher bist du schon durch das Furnier durch. Selbst die durchgeschliffene Stelle ist außen noch dunkler als innen.
Glaube eine deckende Lackierung würde nix aussehen...
Das würde ich unterschreiben und auch Beize oder Bierlack würden alles nur verschlimmbessern. Auf Ebay werden manchmal derart verschönerte Gitarren angeboten und es sieht meist gruselig aus. Lackier einfach mit Nitrolack drüber, der war vermutlich auch vorher drauf und man kann ihn mit Spiritus auf Hochglanz polieren. In den nächsten Jahrzehnten wird das Holz dann wieder Nachdunkeln. Ist doch ein tröstlicher Gedanke. Steh zu deinen Sünden ....

Ich vermute mal, dass du wegen Lackrissen abgeschliffen hast, wie sie für Nitrolack typisch sind. Wenn du es nochmal machst, dann schleif nur den Lack mit Nasschleifpapier an. Wenn du dann mit Spiritus drüberreibst verschwinden die Risse fast vollständig. Danach noch eine Schicht neuer Nitrolack drüber, polieren und fertig ...
 
Zuletzt bearbeitet:
oh, da schau ich mal... vllt. auch normale deckende lasur?
Wenn du das vorhast, dann frag' jemanden, der das kann. So feines Ausflicken war bisher nicht mein Ding, ICH kann das nicht, andere kriegen es hin, das sind dann aber eher Leute, die professionell restaurieren. Das Problem beim Selbstmachen ist, dass Du vorher schon probieren müsstest, bevor du dich an dem Instrument auslässt. Oder du müsstest hinterher wieder schleifen (besser wird das dann nicht wirklich) oder tatsächlich deckend lackieren.

Stilecht "deckend" bedeutet bei alten deutschen Jazzgitarren "schwarz" (vgl. alte Hoyer), tolle Beispiele findest Du bei http://lacquercracks.dk/

Aber du kannst es, wie @Flyboy es schon schrieb, auch so belassen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Also, meiner bescheidenen Meinung sind da Schlagscharten vom Plec, die mit dem Lack reagiert haben (Vermutung) und Fehlschliff.
Das Furnier ist sozusagen durchgescheuert.
Da jetzt etwas wirkungsvolles zu machen wird recht Zeit (oder Geld)aufwendig.

Eine Decklackierung muss nicht zwangsweise sein. Mit gut eingeriebener Beize (2 Farben) kann man da schon noch was reissen.
Oder "Rip Effekt" Polish. Das betont bewusst maserungen und Schliffe.

Ggf würde auch "beiflammen" (das sollte man aber können!) nen schönen used look bringen.
Bierlasur ist natürlich ein super Ding, allerdings müsstest Du dazu erstmal die Decke weitestgehnd gleich ab/anschleifen.... Und dann Starkbier (ganz wichtig!!) mit Erdpigment (mineralische Reinpigmente) vermischen, bis die Viskosität stimmt.
Allein das zu beherrschen braucht seine Zeit.
ALLE! Naturbeizen (bzw auf natürlichen Rohstoffen basierend) wirken recht schnell, aber man muss mehrfach überbeizen um ein gleichmässiges Bild zu bekommen.

Mein persönlicher Tip/Rat:
Schleif die Oberfläche nochmal nass (Ölschliff mit 320er, danach Feinschliff mit 480er) dass etwas Struktur reinkommt, dann mache eine Dünnschichtlasur in Faserwuchs (soweit ersichtlich) drauf. Dann natürlich Nachschliff und Endlack (2K PU oder anderer offenporiger)

Alternative wäre ein Instrumentenbauer.
Der würde sicher eine neue Decke aufsetzen. Da wirst Du warscheinlich ca 350€ mind. hinblättern müssen.

lg
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Wieso sollten denn Risse im Nitrolack verschwinden durch Spiritus???
kleinere Haarisse kann man bei Nitro mit Spiritus (o.ä.) quasi "rausmassieren". Weil der Spirit. die Oberfläche ""angreift".
Mit so nem chemischen Spielkram kann man auch bewusst Fehleffekte (Lackbrechen, Aufreissen der Struktur; Ätzung usw) erzeugen.
Wäre das Gegenteil.
Funktioniert allerdings nur bedingt. Und ist auch vom Untergrund abhängig
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich zweifele das stark an.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Guten Morgen Leute,

ich wollte die Gitarre abschleifen, da sie wirklich sehr viel grobe Macken hat, sie hing über Jahre in einem Partykeller und war ein Geschenk.
Der Boden sieht noch verhältnismäßig gut aus, deswegen möchte ich den so belassen...

Hab nun überlegt und werde entweder:
-die dunklen Stellen sehr vorsichtig mit kleinem Schleifklotz rausschleifen, dann beizen und mit Nitrolack lackieren, oder:
-das Furnier entfernen auf der kompletten Decke ind dass dann Beizen und lackieren...


Edit: Der Boden hatte auch viele Lackrisse (oder wie man das nennt), da bin ich mit 2000er Schleifpapier leicht drüber und habs mit Rot weiss schleifpaste poliert, die gingen raus und auch viele Kratzer..
 
Wieso sollten denn Risse im Nitrolack verschwinden durch Spiritus???
Spiritus löst den Nitrolack an und die Risse werden durch polieren mit einem spiritusgetränkten Baumwollballen wieder gefüllt. Hab so meine alten Framus und Hopf wieder recht ansehnlich hinbekommen ohne dass sie ihren Charakter verloren haben ...
 
Spiritus löst den Nitrolack an

Sicher dass Du keinen Schellack meinst? Daher ist mir das beschriebene Verfahren jedenfalls bekannt, da ich gelegentlich auch Streichinstrumente restauriere.

Auf Nitro hab ich Spiritus nie probiert und solche Versuche sind ja auch mit Risiken verbunden.

Vor dem gleichen Hintergrund scheint es mir etwas bedenklich wie zahlreich und scheinbar wahllos hier Tips in den thread geworfen werden, die mir wenig Praxistauglich erscheinen, vor allem wenn man bedenkt dass der TE ein Laie ist.

Weitere Verschlimmbesserungstips braucht der doch nicht, oder irre ich mich da...:gruebel:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Auf Nitro hab ich Spiritus nie probiert und solche Versuche sind ja auch mit Risiken verbunden.

Jeder Versuch beim Instrumenten reparieren ist mit Risikern verbunden.
Ob Du es nun glauben willst oder nicht, Nitro(cellulose)Lackierung kann man mit Spiritus/ Ethanol etwas aufpolieren (ebenso wie Schellack, weisst Du selbst).
Wenn allerdings unter dem Nitro noch ein Sperrgrund aufgebracht wurde, kann es nach hinten losgehen, natürlich.

Vor dem gleichen Hintergrund scheint es mir etwas bedenklich wie zahlreich und scheinbar wahllos hier Tips in den thread geworfen werden, die mir wenig Praxistauglich erscheinen, vor allem wenn man bedenkt dass der TE ein Laie ist.
Ob nun Laie oder Profi:
Die Frage war/ist ja, was man in dem Falle machen könnte (bzw was überhaupt "Sache" ist).
Da kann nur der TE entscheiden, was ihm davon taugt, und was nicht.

In anderen Threads werden weitaus bedenklichere "Tips" gegeben, die nur reines Hätte/Wäre/Wenn sind.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Der este Schritt wenn man eine 1962er Framus restaurieren will so dass sie anschließend spielbar ist, ist zu kontrollieren ob strukturelle Schäden vorliegen. Schon dazu gehört einiges knowhow das sich nicht mal eben in einem kurzen Text vermitteln lässt. Fast alle mir untergekommenen Gitarren aus der Zeit wiesen solche Schäden auf.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Zum Beispiel?
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben