Bitte Meinung > "Aufstehen" (Arbeitstitel)

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Hi Leute,

Neuer Text, wieder vieeeeeeeeeeeeel zu lang, aber ich würde hier nichts kürzen wollen...
Eure Meinung zum Text bitte :)


Wir trafen aufeinander
wie ein Eisberg die Titanic.
in meinen Augen Überraschung,
in deinen blanke Panik.
Unsere Blicke treffen sich,
ein Funken - entzündet ein Feuer
im jeweils andern.
Spüre ein warmes Gefühl
aus dem Bauch hoch wandern.

Die Gefühle steigen auf,
immer wieder wie Fieber.
Zuneingung, Hoffnung
unendliche Liebe.
Will bei dir sein,
dich spüren,
Haut an haut,
in deiner Nähe,
weil mich das aufbaut.


So lernten wir uns
kennen und lieben
Entwickelten Gefühle die blieben.
Mehrere Monate ging es dahin,
du meine Queen
und ich dein King.
Ich denk mir Scheiss auf Tinder
mit dir will ich Familie und Kinder.
Das volle Programm

Die Gefühle steigen auf,
immer wieder wie Fieber.
Zuneingung, Hoffnung
unendliche Liebe.
Will bei dir sein,
dich Spüren,
Haut an Haut,
in deiner Nähe,
weil mich das aufbaut.


Doch dann kam der Tag
unendlich hart, wie
dein Ausdruck im Gesicht.
Sagst du mir, du
willst mich nicht.
Nicht mehr lieben.
Du lässt mich ziehen.
Sagst, im not your business
Hau ab vergiss es.

Die Gefühle steigen auf,
immer wieder wie Fieber.
Trauer Verzweiflung Hass
und verschmähte Liebe.
Deine Worte wollen einfach
nicht in meine Rübe.
Alle Liebe die ich hab
trägst du in ihr Grab.


Sah die Zukunft mit dir vor mir.
War verblendet,
hab nicht gesehen ,
wo mein Leben anfängt
und deines endet.
Ich habe mit dir
mich selbst verloren,
du warst die eine unter vielen
- auserkoren.

Die Gefühle steigen auf,
immer wieder wie Fieber.
Trauer Verzweiflung Hass
und verschmähte Liebe.
Ich träume weiter von
Uns wenn ich nachts
Wach liege.


Du warst mein Mond
und die Sonne,
jetzt wirfst du mich in die Tonne.
Habe mich um dich gesorgt
Tag für Tag alles
vorbei in einem Wimpernschlag.
Wie konntest du mich
aus deinem Leben ausschließen?
Die Tränen fließen.

Die Gefühle steigen auf,
immer wieder wie Fieber.
Trauer Verzweiflung Hass
und verschmähte Liebe.
Jedes mal wenn ich
An dich denke
Fühlt Es sich an
Wie eingesteckte Hiebe.


Hand in Hand am Strand,
das war mal,
Das “wir“ -
ist nur noch
ein Fußabdruck im Sand,
kommt die Welle
sowie die Zeit
spült sich alles weg,
nichts was übrig bleibt.

Die Gefühle steigen auf,
immer wieder wie Fieber.
Trauer Verzweiflung Hass
und verschmähte Liebe.
Ich weiß nicht,
Ob ich erneut so
Lieben kann - je wieder.


Du hast den Bogen überspannt,
jetzt ist er gerissen.
Meine Tränen getrocknet
du kannst dich verpissen.
Vorbei mit Vermissen.
Kopfhörer auf,
meine Lieblinsmukke in den Ohren
wird meine Seele
langsam wiedergeboren.

Die Gefühle steigen auf,
immer wieder wie Fieber.
Trauer Verzweiflung Hass
und verschmähte Liebe.
Irgendwann kommt der Tag,
Da hab ich es geschafft,
Ich raff mich auf,
mit neuer Kraft


Das Panzertape bestehend
aus melancholischen Zeilen
verschließt den Riss
in meinem Herzen
es wird bald heilen.
Das Loch dass du
hinterlässt dort und im Leben
werde ich dann mit
einer neuen Liebe kleben.

Die Gefühle steigen auf,
immer wieder wie Fieber.
Trauer Verzweiflung Hass
und verschmähte Liebe.
Irgendwann kommt der Tag,
Da hab ich es geschafft,
Ich raff mich auf,
mit neuer Kraft


Anfangs zerreißt es dich,
In tausende Teile,
reiß dich zusammen,
deine Zeit wird kommen!
Keine Eile.
Du raffst dich auf,
gehst wieder raus.
Machst was draus!
Es ist noch nicht aus!
 
Eigenschaft
 
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Hi word2sword,
den Text finde ich gut, die Herausforderung benennst Du selbst: sie ergibt sich aus der schieren Menge des Textes.

Natürlich gibt es auch hier Beispiele anderer Künstler, wo das klappt, wo musikalischer undgesanglicher Ausdruck fesseln, wo der Text genug Wendungen, Dramatisches, Interessantes - inhaltlich und sprachlich - oder anderes Fesselndes enthält, um die Spannung und die Zuhörenden bei der Stange zu halten.

Ich gestehe, dass es bei mir nicht gelang. Nicht, dass ich denke, dass nicht alles Geschilderte zutreffend oder der Schilderung wert sei - aber vielleicht muss ja nicht alles in einen Text gepackt werden, vielleicht ergibt sich mehr Spannung durch Vrdichtung, mehr Neugier durch Unschärfe, mehr Mehr durch mehr Weniger ...

Aber das ist Deine Entscheidung und sie ist (möglicherweise) schon getroffen.

Vielleicht mal als Variante und weil es mir bei jedem Lesen sofort auffiel - etwas mehr in Richtung Telegramstil, sozusagen mehr Faust auf Faust:
Wir trafen aufeinander
Eisberg auf Titanic.
In meinen Augen Überraschung
Deine blanke Panik

Generell könnte etwas mehr Überraschung ein Mittel der Wahl sein - mich ermüdet die durchgehende Form eine Strophe, ein Refrain, eine Strophe, ein Refrain, zumal ich keinen Grund dafür erkennen kann, fast scheint mir, der oder die Erzählende fürchtet, zu vergessen, was die Gefühle waren, wenn er oder sienicht fast mantra-artig wiederholen.

Wie dem auch sei: guter Text mit (zu viel) Längen.

Herzliche Grüße
x-Riff
 
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Das hatte ich befürchtet... Danke :)
 
Eine weitere Anregung. Möglicherweise habe ich schon zu einem früheren Text von dir etwas Ähnliches bemerkt.

Abgesehen von der Länge des Textes erkenne ich auch sprachlich und emotional keine Linie. Mal sachlicher Protokollstil, dann wieder bildhaft, dann Schlagersprech, dann Kraftausdrücke wie beim HipHop. Es sind irgendwie drei Texte in einem.

Das müsste mMn klarer strukturiert sein und einheitlicher rausgearbeitet werden. Eventuell durch einen Handlungsbogen, der nicht so viele sprachliche und chronologische Haken schlägt..

Ich kann das besser zeigen. Disclaimer: Wie immer, wenn ich mich an so einem exemplarischen Text versuche, heißt das nicht "mach es so, das ist besser", sondern soll nur meine theoretischen Ausführungen an einem praktischen Beispiel nachzeichnen:

Phase 1:

Was war'n wir verknallt
Die Welt lief verkehrt
Du warst meine Cindy
Und ich war dein Bert
Ich war dein Mond
Und du meine Sonne
Und dann...

...trittst du mich in die Tonne

Phase 2:

Wozu noch Tinder?
Ich war dein King
Ich wollt' mit dir Kinder
Du warst meine Queen
Wir war'n die perfekte
Zweierkolonne
Und doch...

... trittst du mich in die Tonne

Phase 3:

Du sagst "vergiss es"
Trägst ohne Gehabe
"I'm not your business"
Die Liebe zu Grabe
Keine Cindy, kein Bert mehr
Kein Mond keine Sonne
Ganz nebenbei ....

... trittst du mich in die Tonne

Phase 4:

Ich dreh' hier noch durch
Vor Wut und vor Trauer
Wo vorher ein "Wir" war
Ist jetzt eine Mauer
Ich komm' nicht mehr klar
Ohne Licht, ohne Sonne
Und frag mich warum...

... trittst du mich in die Tonne?

Phase 5:

Wochen vergehen
Die Schatten verblassen
Ich kann wieder sehen
Muss dich nicht mehr hassen
Mein Blick geht nach oben
Da seh' ich die Sonne
Ich klett're empor...

... vom Grund meiner Tonne

Phase 6:

Kopfhörer auf
Musik in den Ohren
Ich fühl mich wie neu
und wiedergeboren
Ab und zu denk ich
an dich und die Tonne
Doch was heute zählt...

.. ist nur Licht und Sonne

----------------------------------


Okay, das ist natürlich nicht ganz dein Text und auch nicht wirklich mein Text. Besonders gut ist er auch nicht, weil mir "Herz/Schmerz"-Texte nicht liegen. Grundsätzlich finde ich es schwierig bis unmöglich, alle Phasen der Beziehung bis zu Trennung und Regenerierung in einem kurzen Songtext zu verarbeiten. Ich denke, ein Songtext sollte von nur einem Gefühl dominiert werden: Also entweder das Verliebtsein (Love is in the air), oder der Trennungsschmerz (Living it without) oder die Wiederauferstehung (I will survive).

Ich will nur kurz erläutern, was ich anders gemacht habe:

  • Ich habe die Story strukturiert in chronologische Phasen (Verliebt, Zukunfstpläne, verlassen, Trauer, Heilung, Wiedergeburt), und jeder Phase nur einen bestimmten Raum gegeben. Dadurch ist der Text nicht so lang und nicht so "sprunghaft" oder "zerfranst".
  • Ich habe als wiederkehrenden Aufhänger das "in die Tonne" aus deinem Text übernommen und zumindest versucht, den Rest in einer ähnlichen "Alltagssprache" zu formulieren. Das wäre jetzt nur ein Weg, den Text etwas einheitlicher zu gestalten. Man hätte sich auch an den bildhafteren Passagen orientieren können wie "Das Panzertape aus melancholischen Zeilen".
 
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Vielen Dank! Zu viel Thema in einem Text also... mal sehen, werde es wahrscheinlich noch mal zerlegen.
 
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Hallo,
word2sword schrieb:
Neuer Text, wieder vieeeeeeeeeeeeel zu lang, aber ich würde hier nichts kürzen wollen...

Du kennst offensichtlich die Meinung, dass man deine Texte für zu lang hält und schreibst dennoch, dass du nicht kürzen willst. Hm... dann reden die Kritiker offensichtlich an dir vorbei. Ich werd es mal anders formulieren: Du schreibst selbsttherapeutisch.

Schreiben ist u.a. Spannungsabbau. In diesem Falle entlädt der Autor schreibend alles, was u.U. in der privaten Umgebung keiner mehr hören will oder darf. Er schreibt, ohne Interesse am Feedback. Er will "nur mal" seine Meinung sagen.

Gut, wirst du vielleicht fragen, und was ist das Gegenteil von selbsttherapeutischem Schreiben? ich würde sagen: das Spiel. Man nimmt sich was vor und erreicht es mit Tricks und Geduld. Nur was ist das Ziel? Ich nenne es die Prämisse.

Beispiel1: "Titanic trifft Eisberg". Klingt nach Gegensätze ziehen sich an. Also schreibt man darüber, wie das funktioniert. Mit oder ohne Happyend. Mit ist natürlich spannender. Findest du langweilig? Gut, aber du langweilst auch. Sorry.

Beispiel 2: "Gefühle entwickeln, die bleiben". Spannendes Spiel! Es soll ja glückliche Paare geben. Da muss es ja ne Menge Tricks geben... Langweilig? Hm, du aber ..,,naja, du kennst meine Antwort.

Beispiel 3: "Melancholische Zeilen verschließen den Riss in meinem Herzen". . sehr spannendes Thema! Der Dichter, der sich hinter Worten versteckt! Wie kann man den denn darstellen? Am besten, indem man brillant schreibt! Oder indem man unterhaltsam beschreibt, wie man Nägel in die Wand redet ;-)

Du siehst, ich habe dich beim Wort genommen! So kannst du mE besseres Schreiben lernen! Das Schreiben nicht als quälende Laberei, sondern als ernsthaftes Spiel begreifen!!!

Sorry, wenn ich hart klinge, aber ich versichert dir. dass ich selber so mit mir rede!
 
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Du schreibst selbsttherapeutisch.

Wow. Jetzt fällt es wie Schuppen von der Kopfhaut.

Auch wenn ich es bei word2sword nicht weiß, es gab bereits einige Texte auch von anderen Usern, bei denen das Feedback sehr ähnlich ausfiel. Nicht unbedingt die Länge betreffend, aber die Erzählweise. Immer wieder wurden einzelne Gedanken oder Ereignissstränge förmlich protokolliert, die nur für den Autoren relevant waren, aber für den Leser eher störend und wenig aufschlussreich.

Jetzt ist es klar: Das waren tatsächlich immer Texte, in denen ein persönliches Schicksal oder die eigene Kindheit verarbeitet wurde.
 
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Alles gut, danke an deinen Vorredner und auch dich!

Das mit dem kürzen wollen war eher Ironie, da ich das bei meinem anderen Text auch schon gelesen habe. Muss ich nächstes mal markieren ;)

Wertvolles und direktes Feedback, so kommt man weiter, bin ich der Meinung. Bin ja hier um mich zu verbessern.

Was das Erleben angeht, bin ich persönlich in diesen "Genuss" einer Trennung noch nicht gekommen aber man erfährt es im Freundes- oder Bekanntenkreis daher hast du schon recht.

Darf ich dich noch bitten, meinen ersten Text anzuschauen?
https://www.musiker-board.de/threads/bitte-feedback-flucht-rettung-hip-hop.693891/
 
antipasti schrieb:
Immer wieder wurden einzelne Gedanken oder Ereignissstränge förmlich protokolliert, die nur für den Autoren relevant waren, aber für den Leser eher störend und wenig aufschlussreich.

Richtig, der entscheidende Unterschied zum künstlerischen Schreiben ist das Fehlen der Reflexionen, der Spielereien! Letztlich schreibt ja jeder teilweise auch therapeutisch. Klar! Aber mir fällt die Unfähigkeit des Autors auf, zu verknappen! Als trieben ihn Erinnerungen bzw. Gefühle statt der Umsetzung einer Idee.

Ein schwieriges Thema! Es hängt mE auch mit unserer begrenzten Fähigkeit zur Empathie zusammen. Sowohl die des Publikums als auch die des Autors. Wer nur über sich eigenen Interesse redet, langweilt rasch.Ein Autor muss sein Publikum in seine Angelegenheit reinziehen! Wie der Redner an einer großen Festtafel.! Ohne Rhetorik wird man überhört.

@word2sword , ich hatte mir bereits mehrere Texte angesehen, bevor ich kommentierte!

Du verlierst dich in Details. Genau genommen nicht dich, sondern vermutlich dein Publikum. Ich mag ja Details sehr!!! - aber erst dann, wenn ich mich von einer Idee geködert fühle. ;-) Also: Schreiben kannst du, aber verführen musst du noch etwas besser .., :D

Dass du keine eigene Trennung beschreibst, ändert nichts an der Gefahr des therapeutischen Schreibens. Dir fehlt ja keine Phantasie, sondern einfach das Geschick bzw. das Interesse, dein Publikum zu unterhalten! Ein guter Unterhalter erzählt gern Witze! Weil die kurz sind!!!

Das mit dem kürzen wollen war eher Ironie, da ich das bei meinem anderen Text auch schon gelesen habe. Muss ich nächstes mal markieren ;)
Ich hab schon deinen etwas hilflose Versuch zur Ironie gecheckt - warum denkst du statt über Interpunktion nicht lieber darüber nach, wie du endlich den dominierenden Vorwurf los wirst? Hast du dich das noch nie gefragt?
 
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Interessant fand ich das das Thema des Arbeitstitel "Aufstehen" erst in der letzten Passage tatsächlich auftauchte und nicht vorher schon oder im Refrain immer wieder. Find ich gut.

Die Bilder sind natürlich schon sehr vielfältig, da kann wohl kaum jedem alles gefallen. Mir persönlich hat das mit dem Panzertape am Besten gefallen.
 
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Das ganze ist noch work in progress. Wie schon geschrieben will ich lernen, daher hätte ich natürlich den Text kürzen können aber das ist ja genau mein Thema. Was ist wichtig? Was lasse ich weg? Wo konkret ist es denn zu lang und warum. Das kann ich nur nachvollziehen, wenn ich den ganzen Text präsentiere. Was ja darauf hinausläuft den "dominierenden Vorwurf" wie du sagst zu vermeiden künftig.

"Der etwas hilflose Versuch zur Ironie" fand ich jetzt aber einen kleinen Tiefschlag :p aber hey ich will Feedback ich nehme es an und wenn es zu mir passt wirds adaptiert. Danke dir.
 
sorry @word2sword , Jeder darf natürlich antworten, wie er will. Aber mir fällt auf, dass du eigentlich nicht auf Fragen antwortest. Wieso, meinst du, kannst du deine Geschichten nicht kürzer fassen? Hast du es in diesen Falle wenigstens mal versucht?

Einen Text kürzen ist nicht leicht! Und wenn er gereimt ist, wird der innere Widerstand noch stärker...,
 
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Habe bei anderen Texten die Rückmeldungen berücksichtigt und jeweils gekürzt. Bei diesem Text hier finde ich es am schwersten, hatte das Gefühl, dass der Handlungsbogen dann unvollständig wäre.
Den Versuch zu kürzen, werde ich jetzt noch unternehmen. Vielleicht stelle ich den Text aber noch mal neu zusammen und schreib ihn um, nur auf ein Thema bezogen. Also Trennung oder Beziehung.
 
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word2sword schrieb:
Also Trennung oder Beziehung.

Würde ich nicht sagen. Das kam von Anderen. Ich würde den Text 1, 2 Tage liegen lassen und ihn dann sehr langsam lesen. Und dann die Zeilen kopieren, die mich am meisten triggern. Um DIE würde ich dann neue Zeilen bauen.

Ich spinne mal einen scheinbar viel kürzeren Text;

S1
Titanic trifft Eisberg
Alles schien klar
auch wenn der Berg
ein Winzling nur war

s2
tief unterm Wasser
versteckt die Gefahr
und der Kreuzer das Größte,
was es je gab

bridge
Man trifft sich und sieht nicht
Das Leck unterm Deck

chorus
Dass logische Ende
das im Anfang schon steckt

5 Minuten Textarbeit und eine erste Struktur wär sichtbar. Weiter würde ich 2 Strophen zur Beziehung schreiben. dann wieder die Bridge, dass man das Leck unter deck nicht sieht . und den Refrain.

S3
Ich gab dir den Schlüssel
Du meine Queen
ich war der größte
Narr und der King

S4
Wir liebten uns, stritten und
litten so sehr
fielen uns in die Arme
am Ufer des Meers

Bridge
Man trifft sich und sieht nicht
Das Leck unterm Deck

chorus
Dass logische Ende
das im Anfang schon steckt

(und nun kommt das Ende)

Titanic trifft Eisberg
ich starr auf die See
und die Pegel sie steigen
Nichts geschieht aus Versehn

Bridge
Man trifft sich und sieht nicht
Das Leck unterm Deck

chorus
Dass logische Ende
das im Anfang schon steckt


Irre ich mich oder reflektiert dieser erste Änderungsversuch mit weniger Worten plötzlich mehr?
 
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Also Trennung oder Beziehung.

Vielleicht habe ich das nicht eindeutig formuliert. Ich meinte nicht, dass du nur über das eine oder andere texten darfst, ich meinte, dass der Text nicht so viele verschiedene Stimmungen transportieren sollte.
Einfach gesagt: Mehr Homogenität im Erzählstil.

Also eher: Entweder Herz-Schmerz-Schlager oder "Du-kannst-mich-Abrechnung" im HipHop-Jargon. Entweder bildstarke "Panzertapes" oder Erwähnung von Sachinfos.

zB:

So lernten wir uns
kennen und lieben
Entwickelten Gefühle die blieben.


Diese Passage kommt kurz nach dem Eisberg, der Panik und den Funken, was ja nun bereits leidenschaftlich verdeutlicht hat, dass ihr mal scharf aufeinander ward. Das ist die totale Bremse. Erst die große Explosion der Naturgewalten und plötzlich "entwickelt ihr Gefühle" wie zwei Konfirmanten und denkt sogar über eine Familiengründung nach. Häh? Was'n da los?

Wenn du mit einem Donnerwetter anfängst, dann muss es danach weiter krachen oder doch wenigstens zündeln. Wenn dir kein gleichsam leidenschaftliches Bild zB zum Thema Kennenlernen und Kinderwunsch einfällt: Lass es weg!

EDIT:
Anders gesagt: Wenn du beispielsweise gerne Bilder/Metaphern wie Eisberge und "Panzertapes aus melancholischen Zeilen" nutzen möchtest, sollte sich dieser Erzählstil auch im übrigen Text wie ein roter Faden wiederfinden. Wenn du das nicht tust, kickst du den Hörer/Leser ständig raus. Dein Text würde dann wahrscheinlich ganz automatisch kürzer. Weil du dann erkennen wirst, dass sich viele deiner Zeilen in einem einzigen, aber ausdrucksstarken Bild zusammenfassen ließen.

Daher stell dir die vielleicht mal die Frage: Was für ein Text soll es werden? Bildstark, lakonisch, leidenschaftlich, wütend, wehmütig ... etc? Und entferne oder ersetze alles, was nicht halbwegs in die anvisierte Stimmung passt.
 
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@Jongleur

Sehr erhellende Beiträge! Danke dafür. Und ein Beispiel dafür, das es auch eine hilfreiche Kommunikation über das Schreiben gibt. Das gelingt ja nicht überall.
Zur Selbsttherapeutischen Wirksamkeit vom Schreiben und zu verschiedenen Ansätzen und auch Ausbildungen gibt es übrigens hier einen guten Überblick.

https://schreibenwirkt.de/schreibtherapie/

Auch für mich sind die Übergänge vom künstlerischen Schreiben und therapeutischen Schreiben fließend.
Oft genug „ erwische“ ich mich dabei, das Schreiben meinen seelischen Zustand ändert, meistens zum besseren. Schreiben bereitet mir Freude und entspannt mich.
Bei Auftragstexten und texten mit Anderen ist die Freude und auch der Ehrgeiz, die Aufgabe zu lösen, für mich mit das wichtigste. Wie ich auch gar nicht schreiben kann, wenn zu viel über das Schreiben geredet wird. Das lähmt mich regelrecht.

@word2sword

Ich finde deine Themen bzw. Texte in der Anlage gut. Und du vermittelst auch, das dir das jeweilige Thema wichtig ist und hast auch eine spürbare Empathie zu deinen Protagonisten.
Was dir in meinen Augen noch fehlt, ist vor allem Handwerk . Und das kann man lernen.
Zum Beispiel mit diesem Buch...

https://www.stretta-music.com/abou-...rfolgreich-songtexte-schreiben-nr-648797.html

Aber auch hier im Board findest du dazu wertvolle Tipps..

https://www.musiker-board.de/threads/workshop-kreatives-schreiben.124678/

Was ich mittlerweile gerne Interessierten sage: Es dauert. Erwarte keine schnellen Wunder. Es ist ein oft jahrelanger Prozess. Übungen sind wirklich wichtig. Hier gibt es zum Beispiel den Schüttelreimthread, der, neben dem Spaß den er macht, einfach die Sprache trainiert.
Und lesen, lesen, lesen. Auch wichtig.

Meine 2 Cent.
 
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@MamaMuuht , Herzlichen Dank für die Probs! :)


Mamamuuht schrieb:
Auch für mich sind die Übergänge vom künstlerischen Schreiben und therapeutischen Schreiben fließend.
Oft genug „ erwische“ ich mich dabei, das Schreiben meinen seelischen Zustand ändert, meistens zum besseren. Schreiben bereitet mir Freude und entspannt mich.
Bei Auftragstexten und texten mit Anderen ist die Freude und auch der Ehrgeiz, die Aufgabe zu lösen, für mich mit das wichtigste. Wie ich auch gar nicht schreiben kann, wenn zu viel über das Schreiben geredet wird. Das lähmt mich regelrecht.
Klar therapiert sich ein Autor beim Schreiben auch. Automatisch! Er muss sich eben den Unterschied klar machen. Wenn er sein LI mit sich selber gleichsetzt, legt er sich Beschränkungen auf, um sich nicht zu verletzen. Gibt er seiner Figur gedanklich ein eigenes Leben, schafft er sich einen größeren Spielraum. Da beginnt eben das von mir erwähnte Spielen!

Der Umgang mit Poetik will ebenfalls gelernt sein! Wenn ich ein Projekt habe, vergesse ich Theorie!
Dafür übe ich aber täglich Stilelemente! Denn gerade weil Schreiben einem oft scheinbar nutzlos erscheint, muss ein Autor sich dessen Nützlichkeit einhämmern!

Ich muss bei Aufträgen etwas anderes beachten: Die Meisten im Geschäft sind von Pragmatismus infiziert. Sie unterschätzen die Sehnsucht vieler nach ehrlichen, authentischen Texten.
 
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Danke euch allen für eure Tipps, Kommentare und Feedback!
 
Hab im Thread nur punktuell gestöbert. Der Text ist mir zu sehr bei der ersten Idee stecken geblieben. Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit (die Jongleur dir schon abgenommen hat): sortieren, verdichten, poetische Ausdrücke dafür suchen. :)
 
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