Wie sagt man dem Produzenten, dass da was nicht stimmt? Und wie gewichten?

  • Ersteller Blödelbarde
  • Erstellt am
Oh Mann, ja ein Thema zu dem man viel schreiben kann. Und nebenbei bemerkt ist es mir in meiner Zeit hier im Forum in den Bereichen in denen ich mich bewege noch nicht begegnet, also von wegen "es tauchen immer wieder die gleichen Fragen auf".

Wurde ja auch schon viel geschrieben und die letzten Beiträge habe ich mir jetzt auch nicht mehr durchgelesen.

Zwei Dinge sind mir aufgefallen, vielleicht wurden sie noch nicht angesprochen:

1) "Mein Instrument kommt nicht zur Geltung" - ein Klassiker, warum ein Mix als schlecht empfunden wird. Da sollte man sich selbst zurücknehmen und sich fragen, wie songdienlich das eigene Instrument im Kontext wirklich ist.

2) "Der Sänger kann nicht singen, wenn ich mir den Mix anhöre."
Das fand ich besonders seltsam, als ich es gelesen habe. Ich meine Du hast den Sänger doch auch bei den Proben und eventuellen Auftritten gehört. Kann er da auch nicht singen oder wie ist das jetzt?

3) Von dir wurde auch Kritik am Arrangement geäußert. Aber warum erst jetzt und hier im Forum und (anscheinend) nicht bei den Treffen/Proben deiner Band als ihr die Songs entwickelt und geprobt habt? Das ist doch absolut kein Problem, das mit dem Mix zusammenhängt, so schlecht er auch eventuell sein mag.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 8 Benutzer
Spart euch doch die ganze Arbeit und nennt dem Produzenten 2-3 Songs von bekannten Künstlern. Die sind fertig gemastert und geben eine gute Orientierung.
Das finde ich auch sehr hilfreich: viele Bands geben sich tierisch viel Mühe, ohne dass vorher klar ist, WIE man eigentlich klingen will.

Wenn man nicht nur über Harmonien, Licks und Lyrics diskutiert, sondern auch wie der Ton, der Sound z.B. von Band XY wahrgenommen wird, dann hat man beim Aufnehmen und Bearbeiten weniger Stress.
Das war auf jeden Fall für mich einer der Aha-Momente beim Musikmachen - meine Lieblingsbands/-songs klingen einerseits nicht immer unbedingt so, wie ich auf einer Aufnahme klingen möchte, und andererseits gibt es einigermassen fiese Songs, die zugegeben einen tollen Sound haben.

drei mal super
a020.gif
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Aus meiner Fernsicht werden hier vom TE folgende Dinge munter durcheinander geworfen:
- musikalische Fähigkeiten der Band bzw. deren Mitglieder
- Producing-Skills eines Bandmitglieds
- Mixing / Mastering in der "Vorproduktion"
- Arrangement

Mit so einem Konvolut kann man nicht arbeiten, weil man vom Stock auf Stein kommt und mit "hunderten" Kritikpunkten kein klares Konzept erarbeiten kann.

Die wesentlichen Fragen in die Runde sind doch folgende:
"Sagt mal, sind wir da von der Tonhöhe richtig unterwegs oder ist unser Sänger da zu sehr am Limit? Vielleicht sollten wir mal 3 Halbtöne runtergehen und schauen, ob er dann kraftvoller rüberkommt?"
"Sind wir mit dem grundsätzlichen Arrangement alle happy, oder müssen wir da noch was schrauben? Wenn ja, was? Ich meine zum Beispiel, dass wir beim Song x noch mehr/weniger/..."
"Wie machen wir eigentlich das Producing/Mixing/Mastering im richtigen Studio? Wer ist dabei, wer entscheidet was?"
(und nein, die Kritik an irgendwelchen Einzelspuren und Details hat hier nix verloren)

In meiner alten Band war es so, dass Arrangement und Tonart nach diversen Gigs und Generalproben usw. im Wesentlichen "fix" waren. Getestet und für gut befunden. Und es war auch klar, dass direkt nach der Aufnahme-Session der Rough Mix an ALLE Bandmitglieder verteilt wird mit Bitte um detaillierter Kritik, dass aber am Ende nur zwei der damals zehn Menschen in der Band mit dem angeheuerten Toningenieur die finalen Entscheidungen treffen werden. Diese beinhalteten - beispielsweise - das praktisch komplette Rausnehmen eines umfangreichen Gitarren-Parts in einem Lied (weil Arrangement live druckvoll, aber auf der Aufnahme schlicht viel zu voll), Autotune-Einsatz bei allen Bläsern bei einem Song (weil wir bei der Aufnahme versaubeutelt hatten das zu sortieren, die waren "in sich" richtig gestimmt aber eben nicht zum Piano), und sonstige Entscheidungen zu "Part rein/raus oder lauter/leiser" usw. - am Ende waren alle mit dem Gesamtergebnis happy.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Weiß derjenige, der euch produzieren soll denn überhaupt wie ihr klingen wollt ?
Wisst Ihr es ?

Diese beiden schon gestellten Fragen finde ich ziemlich wichtig.

Ich sehe auch das Problem nicht denjenigen darauf anszusprechen, warum es aktuell so klingt, ob er es als Optimum empfindet oder was er in der eigentlichen Produktion diesbezüglich ändern will ? Wie nahe an dem, was am Ende herauskommen soll ist denn dem Produzenten nach die Vorproduktion ?

Was sagen denn die anderen dazu ?
Was sagen unabhängige Hörer dazu ?
Gibt es Kritik ? Gibt es ähnliche Kritik oder Schnittmengen ?
Stehst Du alleine da mit der Kritik ?

Was habt ihr vorher in der Band und auch als Band mit dem Produzenten besprochen ?

Wenn es GAR nicht zusammenpasst, würde ich den Termin im Studio ggf canceln und nach einer neuen Möglichkeit suchen.
Ob es passt oder nicht sieht vielleicht jeder in der Band anders ...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Hi:hat:

Ich will mal was Grundsätzliches zur Vorproduktion in die Runde werfen.

Also ich finde eine Vorproduktion, wie soll ich sagen, nicht unbedingt wichtig. Nunja, es kommt halt drauf an.

Wenn man Vorproduziert, kann man Dinge ausprobieren, die viel Zeit/Geld in Anspruch nehmen, wenn man das erst im Studio macht. Man ist gezwungen sich schonmal vertieft Gedanken zu machen wie man im Studio vorgehen will. zB wo werden Gitarren gedoppelt, und wo nicht. Das ist bestimmt ein grosser Vorteil, im Studio kann man gleich loslegen, weil man ja eigentlich schon ganz genau weiss was man will, und wie man dabei vorgehen will.

Aber, wozu geht man denn eigentlich in ein Studio? Da gibts mMn 3 Hauptgründe: Gute Raumakustik, besseres Equipment, und vorallem ein erfahrener Toningeneer. Wenn man vorproduziert, und bereits genau weiss was man will, kann man ja gar nicht von den Erfahrungen des Profis profitieren. Ich sag ihm was zu tun ist, und er führt es aus. Das kann ich auch zu Hause selber machen, dafür brauch ich doch kein Profi? Wenn ich von ihm profitieren will, muss ich doch offen sein für andere Herangehensweisen, auf die ich selber nicht gekommen wäre, oder ganz anders angegangen wäre. Ich geh ja zum Profi, weil ich davon ein besseres Resultat erwarte, als wenn ich es selber machen würde. Da sollte ich mich von ihm beraten lassen, nicht umgekehrt. Natürlich sollte ich mich auch einbringen können, ihm aber viel Entscheidungsfreiheit lassen, sonst klingt die Studioversion am Ende identisch wie die Vorproduktion. Und das sollte ja nicht das Ziel sein.

Das ist jetzt bestimmt etwas übertrieben schwarz/weiss dargestellt. Lange Rede kurzer Sinn: Ich finde man sollte nicht bereits im Vorfeld allzu sture Vorstellungen vom Endmix haben. Lasst den Profi seine Arbeit machen. Am Ende kommt es vielleicht nicht genau so raus, wie ihr euch das vorgestellt habt, aber vermutlich besser;)

Ansonsten, was die Meinungsverschiedenheiten Bandintern und mit den verschiedenen Vor- und Produzenten angeht, da sollted ihr halt wirklich offen miteinander reden, daran führt nichts vorbei. Bandintern sollten nur 1-2 Personen dann im Studio mitspracherecht haben, um arbeiten zu können. Wenn da 5..6 Leute mitreden, die alle unterschiedlicher Meinung sind, führt das zu gar nichts.

Viel Erfolg:)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
@Dr_Martin nein, der bezahlt das nicht, wir bezahlen. Also Toningenieur, oder wie sagt man?

Wir haben die Hoheit, aber wir haben kein Geld. Es sind zwischen 5000 und 6000 Euro Budget da, auf keinen Fall mehr um ewig lang irgendwelche Probleme oder- aus unserer Sicht- Fehler auszubügeln. Das Album aufzunehmen wird damit möglich sein, Extrawünsche die Zeit kosten weil uns etwas subjektiv nicht passt eher nicht.
 
Und hier liegt scheinbar doch der Hase im Pfeffer:

Ihr habt Geld. Produktion könnte anlaufen.

Du alleine und/oder mehrere Mitglieder haben den Verdacht, daß die Band noch nicht Studioreif ist.

Reißleine ziehen, Band intern Defizite erroieren (Arrangement auseinander nehmen, spielerische Fähigkeiten objektiv analysieren und Arschbacken zusammenkneifen und objektiv miteinander reden und Schwachstellen nacheinander eliminieren).

Wenn dann alles passt ein Studio suchen, wo man Euch erstmal zuhört und analysiert, bevor es weitergeht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
wo man Euch erstmal zuhört und analysiert, bevor es weitergeht.
:great:

Ich mach das bei mir so, wenn eine Band kommt und Aufnahmen machen möchte - bevor irgendwas anderes passiert, erst einmal alle aufzunehmenden Songs spielen.
Ich höre mir jeden Song live an, lass auch zusätzlich ein Raummikro mitlaufen.
Das ist der Startpunkt für alles weitere.
Meistens hört man da schon, wo gibt‘s Nachholbedarf, in welche Richtung geht das, was könnten mögliche Referenzen sein.
Und dann sprechen wir diese Punkte alle gemeinsam durch.
Kommunikation und Austausch ist der Schlüssel. Nicht nur im Vorfeld, auch die ganze Projektlaufzeit über.

Demoaufnahmen sind ganz nett, helfen mir aber nur ein wenig weiter, da ich nie genau sagen kann, wie die entstanden sind und manchmal die Bands auch nicht die realistischste Selbstwahrnehmung haben. Entsprechend sind dann die Demos manchmal auch irreführend.

Das ist ja auch wichtig um einschätzen zu können, welchen Weg man fürs Recording wählt.
Isoliertes Einzelrecording nach Klick ist nur eine Strategie von mehreren.
Für das Endergebnis ist das gleichzeitige Aufnehmen mehrerer Sachen eigentlich die bessere Lösung.

Ganz prinzipiell finde ich es seltsam, dass ihr euch solche Fragen stellt „Wie sage ich es dem Produzenten“.
Da ist das nötige Vertrauensverhältnis meiner Meinung nach nicht gegeben.
Nicht die beste Voraussetzung für ein gutes Projekt.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
... hier im Forum in den Bereichen in denen ich mich bewege noch nicht begegnet, also von wegen "es tauchen immer wieder die gleichen Fragen auf".

Ich bezog das nicht auf Mixing, sondern generell auf die immer gleichen Fragen zur Kommunikation.

z.B.:

Wie sage ich jemandem...

Wie vermeide ich Mißverständnisse...

etc...


Vor allem nachdem der TE bereits vor Monaten diesen Thread hier gestartet hatte: https://www.musiker-board.de/thread...erstaendnisse-bezuegl-ueberproduktion.692603/
ist für mich eindeutig klar, dass Kommunikation in seinem Fall ein eindeutiges Problem ist. Weshalb ich ihn auch mehrfach darauf gestossen habe.

Ich spreche aber hierbei nicht aus Erfahrung mit Produktionen, sondern aus meiner mehrjährigen Erfahrung als Kommunikationstrainer. Mag sein, dass hier zwei verschiedene Baustellen vorliegen, aber Kommunikation ist definitiv eine davon.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich bin unerfahren was Studio angeht. Meine erste Erfahrung mit einem Hobbyytoningenieur war sehr schlecht und es war genau folgendes das Problem: Vorgeschlagener Mix war schlecht, und derart absurd, dass keine Zeit mehr war alles nachzubessern.

Bezüglich.. wisst ihr wie ihr klingen wollt? Nein weiß ich nicht. Ich finde die Livekonzerte (und auch primitive Aufnahmen von Handys oder Tontechniker) eigentlich anständig. Live geht das schon klar. Ich möchte keinen krassen, und ganz sicher keinen unvorteilhaften Kontrast dazu im Studio.

Bezüglich ich vermische hoffnungslos viele Themen, so dass ein sinnvoller Kommentar schwierig ist: Ja, geht mir genau so, nur andersrum: Ich hätte mit einem besseren Ablauf der Vorproduktion gerechnet, und so summieren sich nun viele, zt. sehr wohl von mir angesprochene Kritikpunkte in diesen Vorproduktionsaufnahmen von denen ich mir mehr versprochen habe. Ich weiß nicht wo anfangen. Aber deshalb frag ich ja und ich freue mich über jeden Beitrag, der mir eine neue Gelegenheit gibt zu überlegen.

Bezüglich Gesang, was ich ua auch durch den Faden hier nun als Hauptproblem ansehe... nun ja. Ob jemand singen kann oder nicht... wie gesagt ich finde es live ok auch wenn sich der Sänger in eine Richtung entwickelt hat, die mir nicht so zusagt. Hochdruckgebrüll. Es ist immer schon ein sehr seltsamer Gesang gewesen, daher auch Schwierigkeiten sich im Genrefeld Punk Ska Hardcore einzuordnen, daher auch quasi keine Möglichkeit für Referenzaufnahmen anderer Bands, unter anderem...

aber das beißt mir jetzt so plötzlich in den Arsch! Live wie gesagt, stört mich nicht. Nun ist es eines von beidem: Entweder extrem unvorteilhafte Produktion, oder der Gesang ist eigentlich untragbar, obwohl ich den früher ziemlich gut fand. Ich hoffe ersteres.

Und.. ähm. Ja lustig fand ich das mit dem Tonarten wechseln, das läuft bei uns nämlich grad schön im Kreis. Tessitura des Sängers g-g' ist wofür die Lieder eingerchtet sind, tiefer wird/wurde zunehmend nicht nutzbar da es dann nicht in die Hochdruckgebrüll-Stimmfarbe integrierbar ist, höher hab ich bei meinem Einfluss auf Songwriting un Tonartenwahl versucht zu vermeiden, was zur Folge hatte dass nun Passagen unter middel c gern nach oben oktaviert werden was (die Meinung wird nicht überwiegend geteilt, aber... ähm ja, klingt exxtremst angestrengt) furchtbar ist, damit bleibt als sicherer Range für das Songwriting, falls man will dass es nicht umgestellt wird UND singbar ist... äh... die Quinte c'-g'.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das sind alles so viele Unsicherheiten.
Sucht euch am besten jemanden mit Erfahrung und Geschmack, also nicht nur den technischen Dienstleister, der alles brav macht, was ihr sagt.
Das wird am Ende euer Geld kosten. Oder unfertig bleiben.
Ihr braucht jemanden mit musikalischem Geschmack und Erfahrung, der euch an die Hand nimmt. Dem solltet ihr dann aber auch ein Stück weit vertrauen und euch was sagen lassen.
Da kann man hier in dem Rahmen aber nur allgemeine Tipps zu geben.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Ich finde die Livekonzerte (und auch primitive Aufnahmen von Handys oder Tontechniker) eigentlich anständig. Live geht das schon klar. Ich möchte keinen krassen, und ganz sicher keinen unvorteilhaften Kontrast dazu im Studio.
ganz doof gefragt: warum geht ihr dann ins studio? nehmt euch doch einfach live auf.
:)

ach so, live ist doch nicht ganz genau das, was dir vorschwebt?
also ins studio:
Bezüglich.. wisst ihr wie ihr klingen wollt? Nein weiß ich nicht.
dann kann keine produzent erfolgreich sein. was willst du dem denn für rückmeldung geben?
- Nein, nicht so, anders!
- Wie denn?
- Keine Ahnung!!
- Richtung Metal oder eher Richtung Schlager?
- Weiss ich nicht!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Und was man auch sagen muss - es ist ja auch ein Lernprozess. Welches "erste Mal" war schon perfekt? ;)

Wir haben als Band von solchen Geschichten immer enorm profitiert, was die Lernkurve anging. Und sicher, nachher ist man schlauer und hätte vorher vielleicht andere Entscheidungen getroffen. Und es gibt nie eine Aufnahme, die "perfekt" ist, und gerade darum ist sie vielleicht super. Und diese permanente nicht-ganz-Zufriedenheit ist ja auch Ansporn, es danach (noch) besser zu machen.

Ich höre aber, wenn ich mich so hier im Board oder auf Soundcloud oder sonstwo rumtreibe, wo ("kleinere") Bands ihre Ergebnisse so zeigen, ganz selten Produktionen wo ich denke "was das denn" oder "geht ja gar nicht". Es gibt schon welche die mich ziemlich flashen, und dann gibt's auch wieder die wo ich mir denke "naja, vom Sound her toll, aber vielleicht hätten sie den Song noch etwas besser spielen lernen sollen" oder "naja, super dass der das alles selbst gemacht hat, aber ein richtiger Bassist hätte das vielleicht etwas spritziger gestaltet". "Garbage in - garbage out" gilt auch und gerade in einer Studio-Situation, und mit einer richtigen Band ist "we'll fix it in post" auch nur so ne Illusion. Andersrum aber auch - wer als Band live gut klingt und rüberkommt, der kann das auch im Studio.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Bei ersten Teil des Fragenkomplex "...wie kann ich das mitteilen?" ist es noch relativ einfach.
Schreibe alles übersichtlich auf, was Dir kritikwürdig erscheint und was auf dem Album anders klingen sollte. Dann ist es schon mal konserviert.
Das kannst Du der Reihe nach mit Deinen Bandkollegen diskutieren und (später) auch dem Produzenten geben, um zu erklären, wo es Abweichungen zwischen dem gibt, was in der Vorproduktion zu höhren ist und dem, was im finalen Mix zu hören sein sollte.

Diese Punkte müssen dann aber mit den Bandkollegen abgestimmt und vereinbart sein!

Ansonsten "Feedbac Regeln" kennen und anwenden!
Kritik am Mix, Arangement, eingespielten Parts,... der anderen immer als "Ich-Aussage" formulieren. Nicht "das hast Du absurd abgemischt..." sondern: "in meinen Ohren klingt das nicht stimmig, ich würde das so und so..."
Wie-Fragen helfen auch oft: "...warum, ist der und der Part eigentlich so leise und der andere viel lauter abgemischt?"

Ansonsten wurde schon viel Gutes gesagt... Aufnahmen sind oft der Offenbarungseid für eine Band. Es wird "klar und deutlich" abgemischt und vermeintliche "Makel" werden offensichtlich. Band, die auf Inear Monitoring umsteigen, machen oft ähnliche Erfahrungen, wenn plötzlich die Dissonanzen im Chorgesang, Timing Schwierigkeiten, ..., ungeschönt zu Tage treten.
Es macht aber IMO keinen Sinn, zu versuchen, diese "Fehler" im Mix zu kaschieren. Die Produktion wird dann allenfalls mittelmäßig werden. Undifferenziert und fade.
Aber "Ecken" und "Kanten", die man auch durch größtmögliche Sorgfalt und Konzentration beim Einspielen nicht "verbessern" kann, gehören für mich auch unbedingt zu hörenswerten Aufnahmen. (Zu) Perfekt ist schnell auch steril und steril ist langweilig. Klar gibt es Grenzen zwischen "Charakter" und "Kacke", aber bei Mix, Arrangment, Sound, ... gibt es per se kein richtig/falsch oder gut/schlecht. Das ist auch alles Geschmackssache. Innerhalb einer Band hört dann jedes Mitglied (sich) mehr oder weniger "analytisch". Da ist etwas Vertrauen in "unabhängige" Meinungen ganz angebracht.
Wenn ich meine eigenen Mixe nach gewisser Zeit anhöre, höre ich die idR. ganz anderes als direkt nach oder während der Aufnahmen. Man ist da nicht "objektiv"...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Ok

Vielen Dank an die Antwortenden bisher. Ich habe damit meine Liste der hundert Kritikpunkte auf 4 runterreduziert.

Und mit der Band besprochen.

1. Die Tempi sind zu langsam- 6 gegen 1 abgelehnt. Die Diskrepanz ist nicht absurd, also muss ich damit leben.

2. Die Chorgesänge wirken doof und einstimmig, weil alle mehrstimmigen Passagen (simple Quinten oder Terzen) weggemischt wurden- Kritikpunkt angenommen, ich leite die "Gangchorus" Aufnahmen,

3. die Dynamik zwischen lauten und leisen Stellen ist kaputt- wird nachgebessert um keinen falschen Eindruck zu erwecken.

4. und das ist der Knackpunkt- Leadgesang klingt unangenehm.Gemischte Reaktion. Kein Ergebnis,

xxxxxx

bei 4. bin ich mir so sicher wie es nur sein kann. Jetzt also Taktik: Ich bin mir relativ sicher, dass 4. uns kräftig in den Arsch treten wird und das hoffentlich im Studio. Was nun. Solll ich sagen: Ok, lass es so, mal sehen was der Toningenieur dazu sagt
..oder darauf hinwirken, dass es freundlicher abgemischt wird. Oder beides?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
4. Ist der Gesang an sich das Problem, oder der Mix?
Ich hab’s immer noch nicht verstanden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Zunächst einmal; prima, dass du dir eine kurze Liste gemacht und alles im richtigen Rahmen angesprochen hast. Offensichtlich hat das auch zu guten Ergebnissen geführt.

Zu Punkt 4.) Ich hatte es so verstanden, dass der Gesang (nicht Mix) das "Problem" ist. Aus meiner Erfahrung mit div. Sängern weiß ich, dass das ein sensibles und für den Sänger extrem persönliches Thema ist. Da ist Fingerspitzengefühl gefragt und vielleicht auch nicht angebracht, das in "der großen Runde" zu diskutieren.
 
Der Gesang ist extrem kantig und rau

Der Mix und womöglich das Mikro kehren das noch mehr heraus.

Es ist allgemein üblich, soweit ich das sehe, dass Gesang live ziemlich mittig abgemischt wird. Das schmeichelt der Stimme des Leadsängers. Sobald klar aufgenommen und wie üblich bei Studioaufnahmen, etwas ausgehölt mit viel Presence und weniger Mitten kippt es für mich in schlecht.

Vorschlag von mir: Gesang mittiger abmischen, dumpfer, Lautstärke des Gesangs soll durch Druck von den Mitten her erreicht werden.

Nachvollziehbare Antwort: 1. das macht niemand, dann denkt man dass es ein Fehler ist

2. das Spektrum wird von der Gitsrre beackert und wir kriegen Mittenmatsch (was lustig ist, weil der Gittarist idr. extrem crsp und hell klingt live- es ist wie umgedreht.)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ihr wärt nicht die erste Band, die im Zuge einer Studioaufnahme zerrüttet wird.
Die "Vorproduktion" würde ich erst mal ignorieren, aber eventl. zeigt sich da schon ein Dilemma, was bisher nicht so deutlich virulent wurde zB, dass die Stimme nicht ganz das ist, was sie zu sein scheint. Live und im Proberaum ist eine völlig andere Spiel- und Hörsituation, als in "rausgeschälten" Studioaufnahmen. Damit sind auch Ängste und Unsicherheiten verbunden.
Und andererseits hat vielleicht euer bandinterner Recording-Fan auch ein wenig das Problem, seine Kompetenz in Frage gestellt zu sehen usw. usf. Was ich damit sagen möchte: Möglicherweise ist das, was gerade bei euch passiert weniger eine Frage der musikalischen Dynamik, als der Gruppendynamik.
Luft rauslassen, Abstand zur "Vorproduktion" finden, etwas unternehmen, was euch als Band wieder mehr zusammenführt wäre mein Vorschlag.
Und dann sich auf das Wagnis einlassen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Es ist allgemein üblich ... dass Gesang live ziemlich mittig abgemischt wird. ... Sobald klar aufgenommen und wie üblich bei Studioaufnahmen, etwas ausgehölt mit viel Presence und weniger Mitten ...

Da muß ich Dir klar widersprechen, als Mischer und als Musikant auf der Bühne. Ich kenne sogar oft das genaue Gegenteil.
Nicht daß du da einem Irrgauben aufsitzst ...
Die Definition von "Mitten" ist aber auch gerne sehr diffus, da ist es gerne schwer zu verstehen, was der andere jeweils damit meint.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben