Halbtontasten alte Gola aus Massivholz?

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Habe mir gerade einen Transportschaden bei einer alten Hohner Gola angesehen. Sie ist wohl Baujahr 1965.
Neben dem eigentlichen Schaden (mehrfach gerissenes Bassgehäuse) ist mir an den Halbtontasten aufgefallen das Holz an den Kanten durchschaut. Wurden wohl schon ab und zu nachgepinselt. Holzkern mit Kunststoffhaube habe ich schon gesehen aber ganz aus Holz?
Weiß das jemand der eine alte Gola besitzt zufälligerweise?
 
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Holzkern mit Kunststoffhaube habe ich schon gesehen aber ganz aus Holz?
Weiß das jemand der eine alte Gola besitzt zufälligerweise?

Hmm... bei meiner "ollen" ist die Oberfläche bei einer Halbtontaste auch leicht beschädigt... so wie s aussieht würd ich sagen: Holzkern mit dünnem Zelluloidüberzug.
 
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Dann muss dieser aber echt sehr dünn sein. Auf den ersten Blick sah es wie Lack aus. Werde es dann ja sehen wenn das Instrument da ist.
Habe erstmal nur den Transportschaden genauer angesehen. Bassverdeck hat wohl an den Füssen so einen Schlag bekommen das dass Bassgehäuse recht und links an den Gurtdurchführungen nach innen gebrochen ist. Eine Auflageleiste der Deckels war komplett weg. Bassgestänge hat wohl nichts abbekommen. Die weissen Tasten sahen noch relativ gut aus wenn auch etwas gelblich. Haben so dezente Streifen. Wohl aus Zelluloid. Heute werden die mit Wassertransfer auf Kunststoff hergestellt und dann lackiert. Die schwarzen Halbtontasten waren auf der Oberfläche grob angemalt und an den Kanten schaute Holz durch.

Mal sehen ob ich ne Doku mache wenn sie repariert und überholt wird. Das Bassgehäuse sieht schon übel aus und das Gold auf den Metallstäben ist auch runter. Mal sehen ob ich das ohne Demontage unsichtbar hin bekomme. Neuteile für Gola mache ich ja öfters aber so ne Alte hatte ich noch nicht. Scheinen aber begehrt zu sein. Diese kam über den Teich aus den USA.
 
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Die schwarzen Halbtontasten waren auf der Oberfläche grob angemalt und an den Kanten schaute Holz durch.

genauso wurde die Ecke bei der Halbtontaste an meiner ebenfalls kaschiert. Die Schicht ist wirklich nicht dick, aber doch deutlich dicker als ne Lackschicht. Ich versuch heute abend mal ein Bild davon zu machen, auf dem man das besser sieht

Die weissen Tasten sahen noch relativ gut aus wenn auch etwas gelblich. Haben so dezente Streifen. Wohl aus Zelluloid

Ja das war Zelluloid und hat diese Streifenstruktur durchgehend. Auch bei den ganz alten Morino VN wurde das gleiche verwendet. Bei meiner Morino VIM und meiner alten Tango IIIM sind die Tasten ebenfalls aus dem Material. Das war nie ganz weiß sondern immer schon "chamoise" also leicht gelblich. Allerdings kenne ich genügend alte Golas deren Tasten durch Einsatz in rauchigen Etablissements deutlich vergilbt sind.
 
Bei meiner M Morino sind die gestreiften Tasten poliert worden. Dadurch wurden sind deutlich heller, immer noch „elfenbeinfarben“ und echt schick geworden. Auch von der Haptik toll.
 
wenn man das Diskantverdeck abnimmt, kann man auf das Ende der Taste schauen.

Bei meiner sieht es sehr danach aus, als ob der Kern mit Celluloid überzogen ist.

Der Kern selbst scheint mir eher aus einem Kunststoff zu bestehen, das ganze ist dann auf den Hebel aufgeklebt, der aus Holz besteht
 
Hier mal zwei Detailaufnahmen meiner (abgenutzten) Tasten

Golatasten 2.jpg Golatasten 1.jpg

Man sieht recht gut, dass es ein Überzug über den Halbtontasten ist. Dass der an den vorderen Kanten so dünn ausfällt, liegt vermutlich daran, dass man die für die Gola damals perfekt glatt und sauber poliert haben wollte und dabei ungewollt recht viel vom Zelluloid abgeschabt hatte.
Denn mir scheint an der hinteren Kante (unter dem Verdeck) sieht das dicker aus ,als an der abgeschabten Stelle an der Vorderseite.

Was man aber auf alle Fälle gut sieht ist , wie dick das Zelluloid des gestreiften Belags ist. An dem kann man normal schon nochmal abziehen, wenns allzu vergilbt sein sollte.
 
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Riech mal an den Halbtontasten. Zelluloid kann man riechen. Könnte auch ein Polyesterlack sein. Der trägt auch dick auf. Mit Kunststoffhauben auf Holzträger kenne ich von anderen Modellen.
Bei neueren Morinos sind die Streifen mit Wassertransfer auf Kunststoff aufgebracht. Davon habe ich schon etliche mit Lack überzogen. Vom Zelluloid muss man aus Umweltschutzgründen und Brandgefährdung weg.
 
Hmm...da riecht ich im Moment Staub, Niveachreme, geschmelzte Zwiebel und Kässpätzle.:redface:
 
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Hmm...da riecht ich im Moment Staub, Niveachreme, geschmelzte Zwiebel und Kässpätzle.:redface:

Nach Letzterem riecht meine Morino auch.
Dachte zuerst, es hängt nur an der Kleidung

Mal schauen, mit welchem Geruch das dieses Wochenende überdeckt wird
 
Salut,
daß im vorderen Bereich der mit Celluloid überzogenen Halbtontasten an den Kanten der Bezug recht dünn ausfällt ergibt sich m.E. dadutrch daß das eingeweichte Celluloid darüber gezogen wird. Im vorderen Bereich einer Halbtontaste ganz extrem im hinteren Bereich kann es einfach drübergelegt und angedrückt werden weil das Celluloid dort nicht über die Stirnseite gezogen wird. Bei der Restaurierung älterer Instrumente ist es mir schon mehrmals passiert, daß beim leichten Überpolieren an ganz genau den vorderen Kanten der Halbtontastenn plötzlich anfing das Holz sichtbar zu werden. Wenn ich das Photo von Maxitos Gola sehe halte ich es für sehr warscheinlich daß der Überzug aus Celloloid besteht, beim Überpolieren merkt man dies recht schnell da Celloloid nach Kampfer riecht. Und bei Kleinserien-Instrumenten ist es warscheinlich (zumindest damals) auch wirtschaftlicher die Tasten mit Celluloid per Hand zu überziehen statt einen formgespritzen Plast-Überzug herstellen zu lassen mit all seinen Nebenkosten (Formenbau...)

Roland
 
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Damals (um 1960) war Celluloid das Mittel der Wahl. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die alten Golas was anderes als Celuloid haben. Das Material hat eine tolle Haptik, warum hätten die damals die Taste lackieren sollen?

Dass die stark konvexen Stellen mitunter einen sehr dünnen Überzug haben liegt in der Natur der Sache. Bei meiner weissen Morino habe im im hinteren Bereich eine Stelle , wo das Celluloid beim Überziehen gerissen war, das wurde dann -wie auch immer- kaschiert, trotzdem sieht man es. Bei schwarzem Celluloid lässt sich das mit Sicherheit unsichtbar reparieren.

Ansonsten ist es nicht möglich, ein Blatt Papier faltenlos über einen Ball zu ziehen, das geht nur mit dehnbaren Stoffen wie Celluloid, und dann wird's an diesen Stellen halt dünner.

Solche Reparaturen habe ich einige an meiner Gola. Das beste ist eine Reparatur am Diskantverdeck, die wohl in den 80ern gemacht wurde. da ist dann sichtbar (aber nur wenn man es weiss) dass die Gola nicht schwarz überzogen wurde, sondern dunkel-anthrazit. denn die Reparartur wurde mit schwarz gemacht, weil es dieses anthrazitfarbene nicht mehr gab.
 
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Das mit den dünnen Stellen kenne ich auch von Gehäusen. Gerne mal im Griffbrettbereich an der Rundungen. Bei Lack gibt es an den Kanten auch dünnere Stellen wegen der Kantenflucht. Kann man jedoch etwas vorbeugen.
Das mit dem riechen war kein Scherz. Wer täglich mit den unterschiedlichsten Materialien arbeitet kennt die Unterschiede genau. Selten das Zelluloid nicht nach Kampfer und Acteon riecht. Polyester muss man nur an unsichtbarer Stelle etwas schleifen wenn man es nicht schon an der Schichtstärke sieht. Kunststoffe kann man auch mit einer Brandprobe gut identifizieren. Flamme und Geruch. Sollte man bei Zelluloid aber unterlassen. :)
 
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