Zweifel an den eigenen Songs besiegen - was tun?

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Christof Berlin
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Ich klopfe mal leise an...hier sitze ich und muss (fast) lachen und (fast) weinen. Denke, ich brauche mal ein paar Schubser von außen. Vielleicht hilft es ja...

Nach jahrelanger Abstinenz vom Songwriting/Recording/Producing habe in den letzten zwei Monaten zwei volle Stunden Musik geschrieben und in annehmbarer Demo-Version aufgenommen. Es existieren jetzt 50 Song-Ideen bzw. 16 praktisch fertige Songs, ich habe einen großen Haufen Textideen, habe Gesangslinien, habe das Equipment, die Zeit auch, die Songs sind durchaus gut.

Im Prinzip schreibe ich (halbwegs) modernen Alternativ-Rock mit Deutschen Texten und mit - wenn es mir gelingt - guten Hooks. Foo Fighters, Bowie, Bob Mould, Radiohead, aber auch Singer-Songwriter-Zeug und ein wenig extra Gitarren-Gefrickel á la Gary Moore oder David Gilmour. So die grobe und etwas wirre Richtung. Sind wirklich catchy Sachen dabei, Nachdenkliches, Atmosphärisches, Uptempo wie auch Balladen, von simplen Drei-Akkorde-Songs bis zum halbwegs epischen Werk alles dabei... wollte gegen Weihnachten mit einer Handvoll Songs komplett fertig sein. Weihnachten ist ja eine gute Gelegenheit, etwas Selbstgemachtes zu verschenken. Oder vielleicht auch nicht....?

Denn seit einer gut einer Woche weigert sich etwas in meiner verkorksten Ü-50-Seele, den Kram fertigzustellen. Da kommen sie plötzlich wieder mal, alle Arten von Ausreden. "Die Songs sind nicht gut genug, solche Texte kannst Du in Deinem Alter nicht mehr bringen, zu viel Romantik, zu viel Emo, zu viel Weltverbessererscheiße, das klingt alles nicht gut genug, Deine Stimme ist einfach Scheiße..." naja, eben die volle Breitseite.

Bin kurz davor, meine Niederlage zu erklären. Und das kann's ja irgendwie auch nicht sein. Stecke wirklich fest im Moment.


Kann hier jemand einen alten Psycho mit ein paar Tipps aufmuntern?

Danke!

ps.: gehört ja eigentlich nicht in ein "Musiktheorie"-Unterforum, wüsste aber nicht, wo ich so einen Post anderweitig platzieren sollte.
 
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Hi Christof,

klopf ruhig etwas lauter. :)

Ich hab das hier gelesen, obwohl ich eigentlich nur ein paar Tipps zum Bass spielen gesucht habe. Nun hab ich mich extra deswegen auch noch registriert. :D
Egal..

Das was du beschreibst kenn ich. Zum einen von früher aus jungen Musiker-Tagen (bin Mitte 30),
aber vor allem vom Schreiben literarischer Texte.

Beides sind kreative Prozesse. Und bei beiden kommt man mit ähnlichen Problemen in Kontakt.
Gerade unter Schriftstellern ist es sehr verbreitet. Dort gibt es einen Fachbegriff dafür: Schreibblockade.
Das steht gern in Verbindung mit Prokrastination.

Das hört sich vielleicht blöd an. Aber der beste Tipp, den man geben kann ist: Einfach mal machen.

Setz dir kleine Ziele. Entweder zeitbasiert: Heute eine halbe Stunde;
und: "heute nehm ich nur den Teil sauber auf".

Bastel das zusammen, immer ein klein wenig. Nimm dir nicht zu viel vor, und mach keine zu großen Pläne.
Das Problem mit riesigen Plänen und Wünschen ist, dass sie schwer erreichbar sind. Steck dir lieber Zwischenziele,
damit du die Lust an dem ganzen nicht verlierst. Wenn du dein Hobby ernst nimmst, setz dich auch mal hin,
wenn du gerade meinst, keine Lust zu haben. Insbesondere wenn du dir extra Zeit für dein Hobby reserviert hast:
zieh es durch.

Der Kopf ist gerne mit dem zufrieden was er erreicht hat. Neues zu schaffen bedeutet für ihn Arbeit.
Und die sparen sich die Synapsen am liebsten. Aber wenn man das erstmal fünf Minuten in Gang gebracht hat,
fliest es meistens.

Besser wird das Ergebnis meist auch erst mit der Erfahrung. Du kennst das ja vom üben.
Hundert Tage lang immer mal gespielt - man hat fast gar nicht gemerkt, dass man auf einmal Songs spielen konnte,
die am Anfang schrecklich dilletantisch klangen.
Auch deswegen: einfach machen! Nur wenn du etwas machst, dir dazu Notizen machst, was aufschreibst,
aufnimmst, ablegst und sortierst, kommt am Ende auch was dabei raus.

Ob das dann Kacke ist, kannst du später noch entscheiden.

Wenn ich mit einem Song oder einem literarischen Text fertig bin, und denke, das ist erstmal gut so,
lass ich ihn erstmal ein paar Tage liegen. Unter Autoren sagt man "Der erste Entwurf ist immer Müll."

Man lässt es liegen, kramt es nach einigen Tagen wieder raus und schaut es sich an.
Dann fängt man an das ganze zu überarbeiten, bis es besser und besser wird.
Dabei muss man sich allerdings ein Ziel setzen. Nach dem vierten, fünften mal würde ich es dann sein lassen
und rausgeben. Autoren haben für sowas Lektoren. Ich weiß gar nicht, ob Musiker sowas auch machen.
Zumindest habe ich noch nie von Musiker-Lektoren gehört - wobei das wohl echt ne gute Sache wäre.

Lektoren sind Leute, die sich sehr gut mit Literatur auskennen und gerne lesen.
Die schauen sich das an, und kommentieren vor allem erstmal inhaltlich daran herum,
weisen auf Schwächen hin, finden Fehler und Ungereimtheiten.
Dabei ist es nicht selten, dass ein guter Lektor dreiviertel des Textes rot anstreicht.
Das ist ganz normal.

Es hat sich übrigens gerade sehr gelohnt, dass ich mich extra angemeldet habe und das hier geschrieben habe.
Ich bin gerade von selbst darauf gekommen, wie ich die Qualität meiner musikalischen Arbeit verbessern kann.
Ich werde wohl mal zur Musik-Schule oder so gehen, und fragen, ob ein Musiklehrer sowas wie ein Lektorat machen kann. :D

Viel Erfolg! Und jetz mach einfach mal und lass uns wissen was bei rauskommt!
 
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Hi Christoph,
es gäbe viel zu sagen, aber am besten lässt Du Deine Musik sprechen.

Vorschlag:
Lade 2 oder 3 songs hier hoch (es gibt den Bereich Hörproben jeweils bei Instrumenten als auch bei Genres) und hol Dir hier Feedback.
Du kannst ja einen song nehmen, von dem Du überzeugt bist, einen, wo Du nicht recht weißt und einen dritten, wo Du vielleicht irgendeine konkrete Frage hast.

Generell würde ich schauen, ob es Dir eher darum geht, das im Bekanntenkreis zu streuen oder ob Du veröffentlichen willst.
Im ersten Fall wirst Du um eine Schamgrenze nicht drum rum kommen - im zweiten Fall kannst Du ja alles anonym halten.

In jedem Fall finde ich Deine Motivation interessant: Geht es Dir darum, es allen Zweiflern zu zeigen, geht es um eine Art Alterswerk, um ein erneutes oder erstes coming out, um die songs, die nicht einfach so vergammeln wollen oder oder oder ...

Setz hier die links rein zu Deinen Hörproben - dann findet man sie einfacher.

Herzliche Grüße
 
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Denn seit einer gut einer Woche weigert sich etwas in meiner verkorksten Ü-50-Seele, den Kram fertigzustellen. Da kommen sie plötzlich wieder mal, alle Arten von Ausreden. "Die Songs sind nicht gut genug, solche Texte kannst Du in Deinem Alter nicht mehr bringen, zu viel Romantik, zu viel Emo, zu viel Weltverbessererscheiße, das klingt alles nicht gut genug, Deine Stimme ist einfach Scheiße..." naja, eben die volle Breitseite.
Perfektion? Bringe es so raus oder optimiere daran rum bis an dein Lebensende, je nachdem was dir mehr Freude bereitet. Wenn du es rausbringst, tue es ohne ein Wort zu sagen, entschuldige dich nicht dafür für das was dann deiner Meinung nach nicht perfekt ist. Lass es los und nimm offen entgegen, wie es auf andere wirkt.

Sollte es allerdings daran liegen, dass du sehr kreativ bist in der Ideenfindung und dem Einspielen aber der letzte Schliff (Arrangement und Mastering am PC) einfach nicht so dein Ding ist, arbeite mit jemandem zusammen der das gut kann und gerne macht.
 
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Vielen Dank an Euch für die Antworten. Habe leider an diesem WE nicht viel Zeit, meine Tochter hat morgen Geburtstag (und es gibt dann ja doch manchmal wichtigere Dinge).

Ein paar kleine Punkte möchte ich gern schnell mal beantworten bzw. kommentieren.


Nur mal zu diesem Stichwort. Ja, schuldig im Sinne der Anklage.

Und nur mal etwas zum Lächeln: beruflich bin ich im Projekt-Management tätig. Ich kenne alle Tricks, um große Projekte in kleine Einheiten zu zerlegen, damit es flutscht. Hier allerdings geht es um ein persönliches Projekt und siehe da: all mein Wissen und meine Erfahrung laufen ins Leere. Ist wohl ein wenig wie Liebeskummer. Von außen ganz simple Lösungen, innen totales Chaos.


In jedem Fall finde ich Deine Motivation interessant: Geht es Dir darum, es allen Zweiflern zu zeigen, geht es um eine Art Alterswerk, um ein erneutes oder erstes coming out, um die songs, die nicht einfach so vergammeln wollen oder oder oder ...

Das ist eine gute Frage aber eigentlich ganz einfach erklärt. Ich möchte *mir* zeigen, dass ich es kann. Eine Reihe schlüssiger Songs, die ich - im Rahmen meiner Möglichkeiten - wirklich gut einspiele und produziere. "Schlüssig" ist hier das Zauberwort. Musik, Stimme, Text etc. passen einfach zusammen und geben ein komplettes Bild ab. So muss das sein. Und solche Musik will ja schliesslich gehört werden.

Vor ca. 15 Jahren habe ich so ein Projekt schon einmal im Alleingang durchgezogen. Es geht also...naja, zumindest ging es damals.

Und ok, gegen meinen inneren Widerstand hier mal ein Song, der allerdings voraussichtlich aus dem Raster fallen wird. Neulich Abend in nur vier Stunden aufgenommen, am nächsten Morgen schnell mal die Beta-Version vom Text geschrieben und eingesungen. Seitdem liegt das Ding auf Eis. Allerdings ist dieses Ding schon sortierter als die meisten anderen Songs. Und ha, passt irgendwie zu diesem Thread.... :)

https://soundcloud.com/christofma/dein-signal


Sollte es allerdings daran liegen, dass du sehr kreativ bist in der Ideenfindung und dem Einspielen aber der letzte Schliff (Arrangement und Mastering am PC) einfach nicht so dein Ding ist, arbeite mit jemandem zusammen der das gut kann und gerne macht.

Auch interessant. Tatsächlich ist es ja so, dass kreatives "Spielen und Finden" mir derzeit extrem leicht fällt. Ich setze mich an den Rechner und schon kommen neue Ideen. Und ganz ehrlich ist mir dies in dieser Intensität noch nie passiert. Ist super. Das Arrangieren empfinde ich auch als kreatives Knobeln, das (naja) vorläufige Mastern ist ja nun auch kein Hexenwerk, wenn man die Messlatte nicht zu hoch anlegt.

Danach kommt dann aber leider die echte Arbeit, an welcher tatsächlich derzeit scheitere. Das Thema des Songs als "ok" abzuhaken, den Text dann wirklich finalisieren, die Gesangslinie an meine Stimmlage anpassen, den Song transponieren bzw. teilweise neu einspielen. Und , ganz wichtig: Frieden mit dem Song zu schliessen. Fertig, erledigt, next! Das kriege ich gerade einfach nicht übers Herz.


Danke nochmal für die aufmunternden Worte! Keep em coming....:)
 
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Hi Christoph,
habe Dein Signal nun gehört - ist doch extremst vorzeigbar ...

Deine Zweifel sind komplett unbegründet.
Dass Du dennnoch Zweifel hast, liegt dann entweder daran, dass Du Dir aus irgendwelchen Gründen selbst mißtraust oder dem Prozess des Lebens oder dem Scheitern oder dem Erfolg. Vielleicht auch irgendetwas, dass Dein jetziges Leben durcheinander bringt. Vielleicht liegen da Ängste und Sehnsüchte gar nicht weit auseinander?

Da Du aber schon mal so ein Projekt durchgezogen hast (mit gutem Erfolg, vermute ich), selbst Projektleiter bist, geht es ja nicht unbedingt um das 1x1 des Projektmanagements.
Vielleicht aber schon darum, dass Du nicht weiter im eigenen Saft schmoren willst, nicht gleichzeitig Antreiber, Umsetzer, Planer und Künstler sein willst?
(Oder im Geheimen vielleicht doch genau das - auch um den Preis, dass daraus nichts wird?)

Und auf jeden Fall geht es darum, was eigentlich für Dich der Ergebnis sein soll.
Ich sach mal so: Wenn es Dir darum geht, eher die Idee für einen song bzw. einen song zu verkaufen, den eh andere umsetzen - dann würde ich mal sagen, reicht das mit Signal. Vielleicht noch ein bißchen Feinarbeit, noch mal an dem songtext schrauben (gibt es hier übrigens auch einen Bereich für, findest Du im Bereich vocals) etc.
Wenn es Dir darum geht, das selbst radiotauglich und finanziell erfolgreich vermarktbar zu machen, ist noch einiges zu tun. Du musst ja auch das Zeug unter die Leute bringen etc.
Wenn Du alles online und selbst vermarkten willst, ohne große finanzielle Ambitionen, machst Du einfach ein Ding nach dem anderen fertig und streust es unter die Leute.

Höre übrigens grade die anderen Sachen von Dir auf soundcloud - das hört sich sehr gut runter, um es mal so zu sagen.
Brauchst da Deinen Scheffel nicht unters Licht zu stellen.

x-Riff
 
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Hallo :hat:
Vielleicht doch auch eine Frage des "Workflows"? Zumindest mir geht es so: Wenn ich eine Idee halbwegs gescheit aufgenommen habe, vergeht mir idR jedes weitere Interesse, daran weiterzumachen.
Daher mache ich das mittlerweile nicht mehr (oder nur bei Sachen von denen ich weiß, dass daraus sowieso nix weiteres wird - eher dann im Sinne von für die irgendwann mal konservieren).
Also sich selbst mit etwas Abstand dabei beobachten, was wirklich nach vorne drängt und gemacht werden will. Diese Ideen dann erst festhalten und dann ... loslassen.
 
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Hast Du keinen Vertrauten der sich in dem Bereich auch gut auskennt?
Der Dir dann eine Kompetente und ehrliche Meinung zu Deinen Kompositionen gibt.

Dann hast Du den Blick von außen und weist wie es wirkt. Das ist gut zur Orientierung und zur Motivation.
 
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Hallo @x-Riff , @mjmueller und @Fish ,

vielen Dank für Euren Input.

Ich habe das jetzt mal ein paar Tage sacken lassen, mich mit anderen Dingen beschäftigt und - äääh- viel nachgedacht. Ich werde einen größeren Umweg benötigen, um mein Projekt auf eben das Level zu bringen, was ich mir derzeit so vorstelle.

Vorläufige To-Do Liste:
- regelmäßiger singen üben, damit es bei den finalen Aufnahmen dann auch einigermaßen flutscht
- wieder Klavier üben, damit auch dieser Part besser wird (bzw. überhaupt wieder richtig ins Rollen kommt)
- mich weiter in die Funktionen von Logic Pro (meine DAW) vertiefen, damit die Ergebnisse technisch/klanglich insgesamt besser werden.
- weiterhin täglich das Texten üben, Ideen sammeln
- weiterhin musikalische Ideen sammeln
- mir so viel Zeit geben, wie ich für den nächsten Schritt bzw. die nächsten Schritte brauche
- und ganz wichtig: mir zu 100% darüber im Klaren werden, was ich eigentlich will und worin *genau* meine Motivation liegt.

Ich melde mich in ein paar Monaten dazu zurück - hoffentlich! ;)
 
Hi:hat:

Ich find den Song toll, sowohl die Komposition, Performance und auch deine Stimme.
Ich weiss ja nicht genau was dich an deiner eigenen Stimme stört, aber ich denk, das geht vielen so, wenn sie sich selbst hören.
Was mir an der Stimme etwas auffällt: sie fügt sich als einziges Element nicht so richtig im Mix ein, alle anderen Elemente arbeiten super zusammen. Das liegt aber absolut nicht an deinen musikalischen Fähigkeiten, wohl eher an den EQ Einstellungen oder dem Mikrofon. Das sag ich jetzt nicht um dich runterzuziehen, vielmehr dass du sehr nah am Ziel bist. Das sind ja keine unlösbaren Probleme, eher Kleinigkeiten.

Da ich finde, die eigene Stimme ist sehr schwer zu beurteilen, ein kleiner Tip: Im Recording Unterforum gibts viele hilfbereite Leute die dir dabei helfen können. Bei der eigenen Stimme ist man sowas von vorbelastet was Vorurteile angeht, da können paar fremde Ohren nie schaden wenns um die Beurteilung geht, wie die Stimme bearbeitet werden soll. Es ist absolut keine Schande sich eine zweite Meinung vor der Veröffentlichung einzuholen.
 
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Hi:hat:

Ich find den Song toll, sowohl die Komposition, Performance und auch deine Stimme.
Ich weiss ja nicht genau was dich an deiner eigenen Stimme stört, aber ich denk, das geht vielen so, wenn sie sich selbst hören.
Was mir an der Stimme etwas auffällt: sie fügt sich als einziges Element nicht so richtig im Mix ein, alle anderen Elemente arbeiten super zusammen. Das liegt aber absolut nicht an deinen musikalischen Fähigkeiten, wohl eher an den EQ Einstellungen oder dem Mikrofon. Das sag ich jetzt nicht um dich runterzuziehen, vielmehr dass du sehr nah am Ziel bist. Das sind ja keine unlösbaren Probleme, eher Kleinigkeiten.

Da ich finde, die eigene Stimme ist sehr schwer zu beurteilen, ein kleiner Tip: Im Recording Unterforum gibts viele hilfbereite Leute die dir dabei helfen können. Bei der eigenen Stimme ist man sowas von vorbelastet was Vorurteile angeht, da können paar fremde Ohren nie schaden wenns um die Beurteilung geht, wie die Stimme bearbeitet werden soll. Es ist absolut keine Schande sich eine zweite Meinung vor der Veröffentlichung einzuholen.

Vielen Dank für Deinen Input. Freut mich!

Tja, die Stimme, die Stimme...... diese obige Aufnahme habe ich in unserer Abstellkammer der Wohnung gemacht. Ins eingebaute Mikro eines Apogee One gebölkt. Und ja, zuhause habe ich leider den berühmten Stock im Allerwertesten, hier traue ich mich einfach nicht. Zwei gnadenlose Mitbewohner von 7 und 11 Jahren, meine Frau, die Nachbarn. So Leute eben.:D

Dazu kommt noch, dass ich viele Jahre nicht aufgenommen/eingesungen habe und vieles wieder neu lernen muss. Z.B. Atmen und Stützen obwohl der Aufnahmevorgang läuft. "Atmen hilft doch enorm" ist mein absolut genialer und sicher einzigartige Erkenntnisgewinn beim derzeitigen Einsingen. ;)

Wie gesagt, der Alte muss wieder ein wenig mehr üben....
 
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Der Wiedereinstieg braucht natürlich immer etwas Eingewöhnungszeit, das ist normal. Ich vermute mal, du benutzt heute auch andere Soft-/Hardware als früher. Da muss man sich halt überall erstmal einarbeiten. Das Gespür dazu hast du auf jeden Fall. Mit deiner Musik brauchst du dich in keiner Hinsicht zu verstecken. Mich würds freuen, mehr von dir zu hören:)
 
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Denn seit einer gut einer Woche weigert sich etwas in meiner verkorksten Ü-50-Seele, den Kram fertigzustellen.
Tja, das kann ja alles Mögliche sein, wie etwa:
  • ein ernstzunehmendes Warnsignal vom "Bauchgefühl"
  • mangelnder Mut
  • Unverarbeitetes aus dem eigenen Leben
  • ein Signal
  • Unlust
  • usw.
Also im Grunde wäre das etwas für einen qualifizierten Gesprächspartner unter 4 Augen: Das kann Wunder wirken.

Falls Du so einen Weg (wieder ?) gehst, wirst Du wohl etwas erleben, was wir alle vom aufräumen her kennen:
  • Kuddelmuddel am Anfang
  • dann erste Ordnung ...
  • ... so dass andere Baustellen erstmals wieder sichtbar werden ...
  • ... Ordnung, Verständnis und Klärung wachsen ...
  • ...
  • es dauert seine Zeit, und ist ein Abenteuer seiner eigenen Art.
Und das wird sich dann auch wieder in Deiner Musik zeigen.
 
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hier mal ein Song
Den finde ich ziemlich cool. Die Stimme klingt gut und passt auch zum Song - ABER: Man hört halt, das zwischen Schreiben und Aufnehmen nicht allzu viel Zeit verstrichen ist. Es ist richtig gesungen aber vom Ausdruck ist noch Luft nach oben. Sing den Song noch öfter nur zum Backintrack, dann nehm' ihn nochmal auf.

BTW: 2 Stunden Musik - komponieren, texten, arrangieren und aufnehmen finde ich den Hammer! Ich habe für eine vergleichbare Menge (01h45m) 3,5 Jahre gebraucht.

LG Robert
 
BTW: 2 Stunden Musik - komponieren, texten, arrangieren und aufnehmen finde ich den Hammer! Ich habe für eine vergleichbare Menge (01h45m) 3,5 Jahre gebraucht.

LG Robert

Hi Robert, danke für Deinen Input.

Naja, die "zwei Stunden Musik" sind ja erst Demos/Skizzen. Ich muss das (fast) alles musikalisch wie auch textlich komplett überarbeiten und da hakt es gerade mächtig. Ich vermute, ich werde ein paar mehr Monate benötigen, um aus guten Ideen eine Handvoll wirklich guter Songs zu machen. Was auch immer "gut" am Ende bedeutet und auch nur gesetzt den Fall, dass es mir überhaupt gelingt......
 
Was auch immer "gut" am Ende bedeutet und auch nur gesetzt den Fall, dass es mir überhaupt gelingt......
Bleib dran! Falls du von der schieren Masse erschlagen bist, solltest du dir zunächst ein Subset von 3-5 Songs aussuchen an denen du aktiv bis zur Fertigstellung arbeitest, so als Teilergebnis / Teilerfolg. Dann die nächsten 3-5 Songs und so weiter. Schritt für Schritt, Song für Song, Text für Text, Arrangement für Arrangement. Ich habe in mein Projekt über 2000 Arbeitsstunden investiert - ohne eine gewisse Hartnäckigkeit geht das nicht.
 
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Manchmal schätzt unser Bauchgefühl eine Situation zutreffender ein, als beispielsweise unsere Vernunft.

Falls das hier der Fall sein sollte, was ich weder wissen noch beurteilen kann, wäre es sinnvoll, dem nachzugehen und diese Botschaft zu verstehen.

Beispiel: Für fühlen uns in der Gegenwart eines bestimmten Menschen nicht wohl - später lernen wir ihn besser kennen und verstehen in der Rückschau diese Warnung. Hätten wir in besagter Situation dieses Bauch-Warn-Signal wahrnehmen und trauen können, hätten wir vielleicht angemessener gehandelt.

Das meinte ich damit, als eine von vielen Möglichkeiten.


Damit gilt nach wie vor mein Hinweis:
Also im Grunde wäre das etwas für einen qualifizierten Gesprächspartner unter 4 Augen: Das kann Wunder wirken.
 

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