Dokumentierter Fortschritt eines einjährigen, autodidaktischen Selbstlernprozess

  • Ersteller KurzKurz
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Hallo Claus,
das Stolpern ist Tagesform abhängig. An manchen Tagen klappt es sehr gut und ich sauge die Stücke auf wie ein Schwamm, da merke ich richtig wie es vorwärts geht und es macht unglaublich viel Spaß. An anderen Tagen fehlt die Konzentration und ich klappe den Klavierdeckel nach 1Std wieder zu, weil es nichts bringt, außer Fehler über Fehler zu produzieren. Etwas überrascht war ich davon, dass du den Heumann empfiehlst. Ich dachte bislang dieser sei bei Klavierlehrern eher schlecht angesehen? Auch mein Klavierlehrer sagte mir damals ich solle den weglegen, wir gehen den Burkard durch. Ich weiß nicht was stimmt oder wo die Gründe liegen. Mein Plan ist es aber eh gewesen, mehrgleisig zu fahren. Sprich Burkard, Heumann und verschiedene andere Stücke, welche sich mMn auf ähnlichem Level bewegen. Allerdings nicht mehr querbeet, sprich nicht mehr hin und her wechseln, bevor ein bestimmtes Stück wirklich sitzt.

Hallo Backstein,
natürlich bleibe ich am Ball. Am Klavier finde ich nichts schöner als sich ein Stück zu erarbeiten und nach einer gewissen Zeit fehlerfrei umzusetzen. Das der Start sehr holprig und ernüchternd ist, liegt leider in der Natur der Sache. Aber wie ich bereits schrieb, ich hab nichts anderes erwartet, und lasse mich davon nicht abhalten.

Und was den Burkhard betrifft, genau jetzt fehlt dir der Lehrer.

Wieso meinst du das? Ich weiß wie das Stück sich anhören sollte, und ich weiß wie die Lagenwechsel umgesetzt werden sollen. Ich kann das Stück bei voller Konzentration fehlerfrei runterspielen. Es geht eben nur nicht so locker flockig von der Hand wie von einem Profi, und ich muss bei Wiederholungen immer wieder mal überlegen welche Note als nächstes kommt, oder wie ich meine Hand jetzt zu halten habe. Die gleichen Probleme hätte ich ebenso, wenn ein Lehrer neben mir stehen würde. Oder würdest du das anders sehen? Am Ende muss ich es selbst ganz allein im Kopf auf die Reihe kriegen, alles miteinander zu synchronisieren. Ist das erstmal geschafft, würde ich sagen ist die erste kleine Hürde genommen. Der Schlüssel um das zu erreichen heißt Routine, oder umgesetzt üben, üben, üben.

Gruß,
Tobias
 
... den Heumann empfiehlst. Ich dachte bislang dieser sei bei Klavierlehrern eher schlecht angesehen? Auch mein Klavierlehrer sagte mir damals ich solle den weglegen, wir gehen den Burkard durch.
Es geht halt auch ein bisschen darum..... Warum willst du zb die Elise zwei mal lernen, wenn du sie nur einmal spielen willst?
Heumann "versimplifiziert" (wenn es das Wort nicht gibt, würde ich gerne das copyright beantragen) alles aufs brutalste, so dass jeder Quasi sofort die größten Werke spielen kann, dann aber enttäuscht ist, weil es nicht so klingt wie "bei den Profis".
Und dann sitzt du mal im Klavier Laden und hörst einen Stümper wie mich am Klavier, der deine Elise genauso spielt "wie die Profis" und du fragst dich was du falsch machst...
Ja, ist halt so wenn man jegliche Finesse entfernt und dann in irgendeine Tonart setzt, nur damit schwarze Tasten (oder schwere Figuren auf ihnen) vermieden werden.
Und dann lernst du das Stück noch einmal..... :rolleyes:

Noch dazu beraubst du dich selbst, vieler unglaublich schönen Stücke die du niemals kennen lernen wirst, nur um schnell die Elise richtig falsch zu spielen:redface:

Dein Plan mehrgleisig zu fahren ist sehr gut:great:
1 Stunden gezielt und konzentriert an einem Stück üben, ist sehr schwer.
Und das nicht nur für dich und mich, da haben noch ganz andere ihre Probleme mit.
Schau dir da ruhig mal den czerny an für die Technik, und als "Musik" den Burgmüller an.

KurzKurz schrieb:
Backstein123 schrieb:
Jetzt müsste ich mich hier selbst zitieren.
War es früher nicht mal so, daß bei den zitieren eines Beitrag mit Zitat, das Ursprungs Zitat erhalten geblieben ist? :gruebel:
Es geht eben nur nicht so locker flockig von der Hand wie von einem Profi, und ich muss bei Wiederholungen immer wieder mal überlegen welche Note als nächstes kommt, oder wie ich meine Hand jetzt zu halten habe.
Ja, da lag ich falsch bzw hab vergessen das du nicht "voll Anfänger" bist.

Übrigens, nutz bei genau den Stellen das Metronom.
Nichts ins unschöner als wenn die denkpausen hörbar den Rhythmus zerschiesst.

Was dagegen auch hilft; gar nicht erst lange "Hand für Hand" üben und immer warten bis jede Hand sicher ist sondern : Zack!
Schau dir 2 Takte an, mit jeder Hand versuchen bis du mal getroffen hast, dann direkt zur anderen Hand wechseln.
Hast du da auch so 1 bis 2 mal getroffen direkt die Hände zusammen.
Wieder ein paar mal getroffen?
Herzlichen Glückwunsch! Metronom an!
Sitzt auch das, an die nächsten 2 Takte.
Klappen die, spiel alle 4 take.. Usw... Usw.


Ziel soll halt sein, dass du nicht lange Zeit damit verbringst irgendwelche Krücken zu spielen und irgendwo eben lange denkpausen zu haben, sondern das du schnellstens richtig spielst um auch direkt richtig zu üben.

Du musst dafür nicht unbedingt schnell spielen, aber du musst schneller denken als du spielst:m_piano2:
 
Ich dachte bislang dieser sei bei Klavierlehrern eher schlecht angesehen?
Und wenn das so wäre, welche sind das denn und aus welchen Gründen?
Die wesentliche Frage ist für mich folgende: was kann man aus einem Lehrwerk autodidaktisch besser als aus anderen lernen?
Wenn Du Stücke bis zum Rachmaninoff nach Gehör spielen lernen kannst brauchst Du überhaupt keine Literatur, sondern nur Hörbeispiele - auch solche Klavierspieler gibt es.

Hier im Thread hab' ich schon mehr als Heumann empfohlen und kann da auch locker in Details zu Rupp, Bradley, Nikolajew oder Emonts gehen - nur ist das nicht alles für Autodidakten gleich gut zugänglich.

Den aktuellen Hinweis zu Heumann fand ich sinnvoll, weil mir deine Schwierigkeiten klar sind und ich bei Heumann für dich eine naheliegende Lösung sehe, ist natürlich nur ein Vorschlag.

Allgemein finde ich es gut, in die Breite zu spielen und nicht nur "fortschreitend" mit fixem Blick auf möglichst schwierige Stücke.
Ich bin überzeugt, dass sich der scheinbar langsame Anfang für das Erlernen fundierter Grundtechniken und einfachster Spielstücke sehr auszahlt und dass sich dementsprechend Fehler am Anfang besonders hartnäckig rächen, manchmal bis zum späteren Steckenbleiben.
Steile Lernkurven (=Anforderungen) sind nach meiner Meinung also äußerst fehlerfördernd.

Ich halte es für ausgemacht, das Autodidakten bereits frühzeitig meistens an mangelnder Methodik und an ihrer Ungeduld scheitern. Hauptgründe sind, dass bei Grundlagentechniken gerne geschludert und genauso gerne Einiges übersprungen wird.

Du zeigst das mit deinem Beispielvideo. Ein guter Unterricht vermittelt die Grundlagen natürlich nebst Freude am Spielen selbst einfachster Stücke, weil diese technisch korrekt und gut klingend vorgespielt werden und deine Ausführung das nachahmen soll.

Das häufigste Problem bei Benutzern von Heumann ist ganz bestimmt nicht dessen Notenmaterial oder Methodik.
Es ist das Fehlverständnis von Autodidakten, die sie sich nicht die Mühe machen, die Erklärungen des Autors zu beherzigen und statt dessen das Lehrmaterial möglichst schnell durchspielen statt möglichst gut (imaginärem Publikum) vorspielen spielen wollen.

Zu den grundlegenden Anforderungen gehören neben der Körper- und Handhaltung sowie Hand/Armbewegung grundsätzlich die Gleichmäßigkeit von Rhythmus und Ton (erlernbar durch Metronombenutzung), das Legatospiel, Beginn der schon erwähnten Unabhängigkeit der Hände durch Gegen-, Seit- und Parallelbewegung, einfache Phrasierung durch Dynamik und Artikulation wie Staccato, Melodie in beiden Händen, gebrochener und geschlossener Akkord, Unter-/Übersatz und Tonleiterspiel.

Um konkret bei den ersten Schritten zu bleiben: wenn Du selbst sicherstellen kannst, dass Du sicher und entspannt auch die Noten im Bass-Schlüssel wenigstens bis zum E, besser Kontra-C lesen kannst und wenn Du im Fünftonraum verschiedene Lagenwechsel fehlerfrei ausführen kannst, bevor Du eine komplette C-Durtonleiter mit Unter-/Übersatz spielen lernst, dann ist ja alles gut. Ansonsten würde ich eventuelle Lücken umgehend bearbeiten und dafür mit Übungen auch erneut weiter vorne ansetzen.
Mit den ersten Übungen hast Du schon einige Bausteine zur Unabhängigkeit der Hände kennengelernt, dazu verschiedene Bewegungsarten und verschiedene Artikulationen, bald darauf kommen noch die Synkopen und erste Versetzungszeichen dazu.

Ich wiederhole meinen besten Rat gerne: gehe immer erst dann ein Stück weiter, wenn Du das aktuelle zurest flüssig lesen und dann sicher, fehlerfrei und mit musikalischem Ausdruck spielen gelernt hast (singender Ton).

Besonders der gerne unterbelichtete Bassschlüssel braucht anfangs u.U. zwei- oder dreimal so häufige Übung wie ein gewohnter Violinschlüssel. Die vielleicht 5 Minuten Mehraufwand für das Notenlesen pro Stück zahlen sich dann schon nach wenigen Wochen durch wesentlich leichteres Lernen aus.

Gruß Claus
 
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Es gibt gute und schlechte Tage am Klavier. Gestern war ein super Tag. Ich konnte alle Stücke fehlerfrei und flüssig spielen, auch mehrmals hintereinander. Ich hab den Schwung gleich mitgenommen und weitere Stücke zumindest angespielt. Ich hoffe die Phase hält noch ein paar Tage an, dann mach ich diese Woche richtig Meter.

…nebst Freude am Spielen selbst einfachster Stücke, weil diese technisch korrekt und gut klingend vorgespielt werden...
Hast du dafür eventuell Beispiele? Ich habe bei YT gesucht, und zumindest für die ganz einfachen Stücke bin ich nicht fündig geworden.

Ansonsten, bis hierhin vielen Dank für Eure Hinweise und Ratschläge. Vielen davon stimme ich zu, bei anderen muss ich die Erfahrung anscheinend selber machen.

Grüße
:m_piano2:
 
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Gestern war ein super Tag... Hast du dafür eventuell Beispiele?
Gute Nachrichten, das freut mich für dich. :great:
Natürlich klappt es bei uns Allen mal besser und mal schlechter, genau wie die Motivation nicht immer gleich hoch sein kann.

Beispiele für Stücke bestimmter Schwierigkeitsgrade bieten z.B. die englischen Musikschulprüfungen (ABRSM Examinations), die "normalen" Hobbymusikergrade gehen von 1-6, was auch ungefähr den Ausbildungsjahren entspricht.
Im folgenden Beispiel wird am Beispiel der TRINITY Lehrplans Wesentliches zu einem Anfängerstück namens Tundra erklärt und vorgespielt.
youtube.com/watch?v=MzNoftDWYB0
Natürlich sollten zu allererst die Noten sicher (vor-)gelesen werden können und dann die Hände einzeln geübt werden.
Wenn schließlich der Ablauf des Stücks zweihändig ziemlich langsam, aber gleichmäßig gespielt werden kann, sollte es wie die meisten Stücke unbedingt mit Metronom weitergeübt werden, bis man (mindestens) das vorgesehene Tempo Viertel=108 erreicht hat.
Pseziell bei diesem Stück hilft das Metronom auch dabei, die Noten und Pausen ab Takt 4 richtig erklingen zu lassen.

Einen guten Anhaltspunkt für Vorspielqualität finde ich bei sehr leichten Stücken das hier aus dem aktuellen ABRSM Lehrplan: youtube.com/watch?v=hc0eNdAAmqY
https://www.alle-noten.de/Klavier-O...iano-Exam-Pieces-2019-2020-ABRSM-Grade-1.html
bzw. mit CD: https://www.alle-noten.de/Klavier-O...m-Pieces-2019-2020-ABRSM-Grade-1-with-CD.html

Youtube Videos haben oft das Problem der Qualität und Interpretation, nach welchem willst du dich da richten?
youtube.com/watch?v=NmAtYPIcrls
youtube.com/watch?v=49YS1P_i2XE
youtube.com/watch?v=Qx2HPwrD86Q
youtube.com/watch?v=q3XggBRM8zg
youtube.com/watch?v=2RQeUebyafM
youtube.com/watch?v=Zbt4FhzhEh4
usw...

Einfachste Stücke in guter Einspielung bieten die Begleit-CDs von Nikolajew, Die Russische Klavierschule Band 1.
https://www.alle-noten.de/Klavier-Orgel-Akkordeon/Klavier/Die-Russische-Klavierschule-1-CD-Set.html

Als Sammlungen klassischer Stücke und passender Übungen zur Festigung und Erweiterung der Fähigkeiten von sehr leicht bis fortgeschritten möchte ich aber erneut Dorothy Bradley ans Herz legen.
Beispielaufnahmen müsste man je nach Stück des Komponisten suchen, das habe ich nie gemacht.
Wenn es nicht ganz so orthodox klassisch sein muss ist Jens Rupp (u.a. Meine erste... Klavierschule) ein Einstieg:
youtube.com/watch?v=Ta1q66YKH0k


Ich bin von den Bradleys Bänden in Bezug auf Etüden und Spielstücke der klassischen Musik bis zum mittleren Fortgeschrittenengrad begeistert. Es sind nun einmal bewährt-gute Übungen (von ihr und den einschlägig bekannten Autoren) und Stücke der großen Komponisten, die klavierpädagogisch sinnvoll zusammengestellt wurden.

Ich verlinke jeweils nur ersten Band der beiden Reihen.
Zunächst die Etüden in 4 Bänden, die deutsche Ausgabe heißt "Von Stufe zu Stufe" (wenn erhältlich), die genau gleiche Ausgabe heißt im Original "Tuneful Graded Studies".
Bradley benennt genau, welche Spieltechnik mit der jeweiligen Etüde angesprochen wird, die Aufgaben sind knapp, aber genau formuliert.
https://www.alle-noten.de/Klavier-Orgel-Akkordeon/Klavier/Tuneful-Graded-Studies-1.html
Die ersten Übungen von Band 1 sind natürlich trivial, aber ich schätze ab S. 16 (von 40 Seiten) wird es für dich schon spannender.
Außerdem geht es wie gesagt darum, die jeweilige Spieltechnik tatsächlich anwenden zu können und das übt sich zunächst bessser mit sehr eichten Stücken, bevor man das bei Chopin oder Debussy probiert.
Mit der Beherrschung von Anschlagarten und Dynamik und der Beachtung von Notenwerten wird das Musizieren schon eher zum Klavierspiel und ist nicht nur ein Noten in die Tasten drücken.

Spielstücke in 5 Bänden, als deutsche Ausgabe "Stunden mit den Meistern" bzw. im Original "Hours with the Masters" mit Musik der üblichen Verdächtigen Bach, Mozart, Diabelli, Schumann, Beethoven usw.
Den Stücken ist eine kurze klaviertechnische Erläuterung vorangestellt.
https://www.alle-noten.de/Klavier-Orgel-Akkordeon/Klavier/Stunden-mit-den-Meistern-Vorstufe-1.html

Klassiker wie die Zusammmenstellung Bach, Kleine Präludien kann man nach dem 2. Jahr (bzw. nach Heumann Bd.2, Rupp Bd.3 oder Nikolajew Bd.2 ) mit der Zeit einbinden, sie sind im Schwierigkeitsgrad von bis noch leicht.
https://en.wikipedia.org/wiki/Twelve_Little_Preludes
Grade 3 #1, #2, Grade 4 #3, #7, #8, #10, Grade 5 #5, #6, #11, #12, Grade 6 #4, #9.

Nach dem Stoff des ersten Jahres finde ich Nikolajew, Die Russische Klavierschule Band 2 sehr gut und danach den sog. Spielband, der eine Fortsetzung darstellt. Ich empfehle sehr die Ausgabe mit den guten Begleit-CDs.

Wenn man unbedingt gezielt Czerny-Etüden spielen will, dann finde ich die Originalausgaben Op... m.E. weniger ideal als die folgende progressiv geordnete Zusammenstellung von Etüden aus dem Gesamtwerk, die sich dank sinnvoller Auswahl leichter mit anderer Ausbildungsliteratur kombinieren lässt.
Carl Czerny, Der praktische Czerny (5 Bände), herausgegeben von Moritz Mayer-Mahr und Adolph Stark
https://www.alle-noten.de/index.php?cl=search&searchparam=der+praktische+czerny

Gruß Claus
 
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Mein Plan ist es jetzt, alle 7-10 Tage ein neues Video zu veröffentlichen, um den Fortschritt zu dokumentieren, und das Logbuch zu füttern.

...

Ich bin selber gespannt wo das ganze endet. Und jetzt viel Spaß.

War es das jetzt schon das Ende? Alles nur heiße Luft?
 
Naja, es sind gerade mal 2 Wochen "Funkstille" und das Üben sowie das wirkliche Leben brauchen halt auch ihre Zeit. :)

Gruß Claus
 
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mache auch Fortschritte, aber für ein neues Video in meinem versprochenen 7-10 Tage Rhythmus reicht es noch nicht. Die Routine fehlt. Mir gelingt es nicht ein Stück zu üben und das dann oft hintereinander fehlerfrei zu spielen. Da muss ich einfach noch länger üben bis das Stück verinnerlicht ist.
ich fände es interessanter, wenn du ein Stück nicht erst dann aufnimmst, wenn du es "kannst" - nach dem Motto, "Woche x - ich spiele Stück Y". Viel aussagekräftiger wäre die Entwicklung eines Stücks. Z.B. "Woche n - ich habe mit Stück z angefangen, bin noch am Töne suchen." "Woche n+1 - Töne finde ich inzwischen, aber an Phrasierung und Dynamik fehlt es noch" "Woche n+2 - geht doch schon ganz ordentlich, oder?" "Woche n+3 - Stück z läuft ganz gut, habe jetzt noch Stück q angefangen" ...
 
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Damit willst Du aber etwas anderes als der User. Ich denke, dass dieser bisher gut diskutierte Thread dann schnell langweilig würde.
Das Thema heißt "dokumentierter Fortschritt" und einige wesentliche Baustellen aus dem ersten Video wurden benannt.

Das nächste Video sollte daher etwas aus der gewählten Ausbildungsliteratur zeigen, womit der User sein systematisches Üben in der Zwischenzeit dokumentieren kann.
Was soweit geklappt hat und was nicht werden wir dann schon sehen und hören.

Gruß Claus
 
Hallo :hat:

Ich bin natürlich weiterhin aktiv dabei, auch wenn ich jetzt etwas länger nichts gepostet habe. Die Sache mit den Videos muss ich überdenken. Der genannte 7-10 Tage-Rhythmus ist einfach zu eng. Was lernt man in einer Woche spannendes neues? Nichts bis wenig, ich glaub ein Video darüber bringt niemanden was. Es wird darauf hinauslaufen, dass ich ein Video veröffentliche, wenn ich der Meinung bin, dass ist es wert, zu zeigen. Wann das sein wird, ich schätze so alle 1,5-2 Monate.

Verbal kann ich gerne Updates geben:
Was ist in der Zwischenzeit passiert? Ich bleibe primär eisern beim Burkard, und hab mich da festgebissen. Band 1 will ich bis Jahresende durch haben. Parallel gehe ich mit dem Heumann pro Woche weiter vorwärts. Angefixt von der Motivation, hab ich noch andere Hefte gekauft. Unter anderem auch leider einen Fehlgriff. „Aller Anfang ist leicht – 30 bekannte Weihnachtslieder“ von Susanne Holmes, waren dann tatsächlich bereits zu „leicht“. Ich spiele sie aber immer wieder mal, um Routine und flüssiger im Spiel zu werden. Nebenbei, und ich hoffe ihr haut jetzt nicht auf mich drauf, übe ich auch das was ich eigentlich spielen will, klassische Musik. Also „50 Greats for the Piano“ aufgeschlagen und voll drauf los. Erschreckend einfach, sofern ich das sagen darf, fand ich den ersten Teil von „Für Elise“ von Beethoven. Am Mittelteil knabbere ich gerade dran rum. „Träumerei“ von Schumann hab ich angefangen, dass käme als nächstes nach der „Elise“. Wenn ich das, was ich eben geschrieben habe, bis Weihnachten drauf habe, dann bin ich für die ersten 2,5 Monate mehr als zufrieden. Es ist etwas paradox, auf der einen Seite breche ich mir stellenweise die Finger, um einfachste Stücke fehlerfrei aufs Klavier zu kriegen, auf der anderen Seite, fallen mir, aus Laiensicht, schwierigere Stücke deutlich einfacher. Keine Ahnung woran das liegt, bei den Stücken gehe ich absolut gleich vor: Blattspiel & Takt für Takt. „Ihr Kinderlein kommet“ aus dem Burkard ist mittlerweile aufgesaugt. Das spiele ich, und frage mich, warum mir das am Anfang so schwer fiel. Es ist eben alles eine reine Übungssache.

Übrigens: Es kristallisiert sich so langsam ein persönliches Lern-System heraus. Jeden Tag zu üben halte ich für einen Fehler. Ich habe mir Lernphasen definiert, und freie Tage, an denen ich ohne Heft einfach nur vor dem Klavier sitze, und versuche, selber irgendwas aus dem Gedächtnis, oder frei nach Laune, zu spielen. Setze ich dann, nach 3 Tagen, an einem Stück wieder an, fällt mir das deutlich leichter. In diesen Phasen versuche ich dann, so viel Stoff aufzunehmen, wie es geht. Je nachdem, wie lange diese Phase anhält, geht´s am nächsten Tag weiter, oder es folgt eben der „relaxte“ Teil.

Und das, was Claus sagt, ist natürlich auch vollkommen richtig. Das „normale“ Leben läuft ebenfalls weiter. Das ist auch ein riesengroßer Unterschied zu dem Video auf Seite 1, wo der junge Mann in 700 Std seinen Fortschritt dokumentiert. Er schreibt zwar „Adult Beginner Piano Progress“, aber fairerweise muss man sagen, das einzige, was bei dem Status „Beginner“ hat, ist das Wort „Adult“ :rolleyes:

In dem Sinne,
bis demnächst,
Tobias
 
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„Ihr Kinderlein kommet“ aus dem Burkard ist mittlerweile aufgesaugt. Das spiele ich, und frage mich, warum mir das am Anfang so schwer fiel.
...weil sich die Synapsen im Hirn erst bilden müssen, die eine feine Steuerung der Hände und Finger aufgrund des Notenlesens erlauben.
Auf deinem Spielstand nach 1/3 Burkard ist Für Elise oder die Träumerei noch deutlich zu schwer.

Gruß Claus
 
Auf deinem Spielstand nach 1/3 Burkard ist Für Elise oder die Träumerei noch deutlich zu schwer.
Von der Träumerei gibt es verschieden stark "abgerüstete" Versionen. Für die Originalnoten gehe ich absolut mit Deiner Aussage mit. Ich habe eine etwas vereinfachte Version, bei der ich manchmal Zweifel habe ob das meinem Level entspricht, aber die Klavierlehrerin meint, dass ich durchaus angemessen schnelle Fortschritte mache. [1]
Vielleicht hat Tobias eine ähnliche Variante.

Ciao
Jan
[1]Man ist als Erwachsener vermutlich einfach zu ungeduldig, wenn man denkt die Sache prinzipiell verstanden zu haben aber immer wieder mit der realen Umsetzung zu kämpfen hat. :) Ich wollte das Stück einfach aus persönlichen Gründen spielen und werde im Anschluss erstmal wieder mehr an den Basics arbeiten, auch wenn das "langweiligere" Sachen sind.
 
Der Kollege hatte die Quelle genannt: 50 Greats for the Piano von Yamaha, das Heft gibt es (ursprünglich) beim Kauf von Yamaha Digitalpianos.
Die enthaltenen Noten sind thematisch populäre Klassik von leicht (z.B. Für Elise) bis fortgeschritten (z.B. Clair de Lune). Insgesamt sind die 50 Greats eine großartige Sammlung für klassisches Klavierspiel, aber nichts für den Stand von KurzKurz.

Selbstverständlich kann er aber spielen, was er will.
Nützlich unter dem Gesichtspunkt "Klavierspielen" wäre es allerdings, systematisch vorzugehen.
Das bedeutet, erst einmal den Burkard (beide Bände) und weiteres Repertoire dieses Bereichs zu spielen, z.B. die Literatur der ersten beiden ABRSM Grades und während Heumann Band II die ersten Hefte der erwähnten Dorothy Bradley usw.


Gruß Claus
 
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ich fände es interessanter, wenn du ein Stück nicht erst dann aufnimmst, wenn du es "kannst" - nach dem Motto, "Woche x - ich spiele Stück Y". Viel aussagekräftiger wäre die Entwicklung eines Stücks. Z.B. "Woche n - ich habe mit Stück z angefangen, bin noch am Töne suchen."
Genau das hab ich zu Anfang auch angeregt :great:

Viel interessanter als "guck mal, jetzt spiele ich Stück X" und in 3 Wochen dann "hier ist nun Stück Y".

Ich bin echt am überlegen, so mal mein nächstes Übungsstück aufzunehmen :gruebel:

Quasi jeden tag 2-3 min video und das am Wochenende zusammen zu schneiden. :gruebel:
 
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Für sich selbst zu Hause macht das häufigere Dokumentieren natürlich Sinn, der Perpektivwechsel beim Abhören ist auf jeden Fall hilfreich.
Außerdem ist der anekdotische Charakter gegeben, wenn man nach Jahren darauf zurückkommt. Ich habe z.B. noch Audio-Cassetten aus den 80/90ern, seit den letzten gut 20 Jahren digitales Material und außerdem Mitschnitte von einigen der öffentlichen Auftritte aus jener Zeit. :D

Für eine (hoffentlich) begleitende Diskussion über einen langen Zeitraum hier im Thread wüsste ich dagegen nicht, was ein derart kleinschrittiges Veröffentlichen dazu beitragen kann.
Wie gesagt, die pianistischen Aufgaben sind schon aus dem ersten Video klar erkennbar, interessant wird es wieder beim nächsten Zwischenergebnis.

N.b, ich habe mir aufgrund eines guten Gebrauchtangebots die beiden Burkard-Heftchen gekauft, sie sollten in den nächsten Tagen kommen.

Gruß Claus
 
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Hier kann man ausnahmsweise einem Profi beim Üben zusehen. Ist leider Englisch, aber dennoch sehr interessant:



Das geht beim durchschnittlichen Spieler natürlich alles 100x langsamer, aber man sieht, dass jeder Mühe mit dem Lernen hat. Mich motiviert das. :)
 
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Oder so:

Das ist, wohlgemerkt, der Erstkontakt mit den Noten des Werks.:igitt::ugly::eek:
Allerdings hatte sie sich die Sachen vorher angehört.

Interessant sind auch ihre Anmerkungen:
Funny, I saw some comments on Livestream claiming I was kinda "faking" it because the playing started OK and it didn't improve much from beginning to the end . Two points for naysayers - important ones!
#1 - even back in school I won ANY sight-reading contest hands-down, on any level. I am a pro in sight-reading ! Sight-reading is a different skill from just trying to get through the sheet music , You grasp the important details , the "skeleton" and find patterns...
#2 Oh, the dreaded photographic memory :))) I avoid using it most of the times - but the piece is easy enough to succumb, so by the time I was finishing my practice , if you look carefully - you see that I am practically not looking at the score at all.

Tja, wer den Unterschied zwischen Profi und Amateur wissen möchte: besser als mit dem Video und diesem Satz: "but the piece is easy enough to succumb, so by the time I was finishing my practice..... I am practically not looking at the score at all." kann man ihn wohl nicht demonstrieren.
 
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So viel es da auch zu bewundern gibt finde ich aus meiner "Lernperspektive" sowohl überschaubare Länge der Darstellung als auch kompetente Erklärungen hilfreich. :)
Nahre Sol gefällt mir in dieser Hinsicht sehr, weil sie auch didaktisch fit ist und mit dem Medium Video umzugehen weiß.

 
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Hi @KurzKurz gehts dir gut?

Lange nix mehr gehört :O
 
Mir geht‘s gut :)

Ich bin noch mit Freude dabei.

:m_piano2:
 

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