Akkorde richtig greifen für Anfänger: Reihenfolge der Finger

  • Ersteller brennbaer
  • Erstellt am
B
brennbaer
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
17.04.24
Registriert
18.06.14
Beiträge
776
Kekse
3.941
Hallo zusammen,
ich hab hier mal eine Frage, wie man die Finger in der richtigen Reihenfolge auf die Saiten legt, damit ich mir nichts Falsches angewöhne.
Bei meinen bisherigen ersten Versuchen ist mir aufgefallen, dass ich die Akkorde von den unteren Saiten her aufbaue.
Bsp: beim C-Dur zuerst Zeigefinger auf die h-Saite, dann Mittelfinger auf D-Saite und zum Schluss Ringfinger auf A-Saite.
Oder beim G-Dur: zuerst Ringfinger auf die hohe e-Saite, dann kommen Zeige- und Mittelfinger auf ihre betreffenden Saiten.
Generell sieht des so aus, dass ich die (von mir aus gesehen) unterste Saite immer als erstes greife und mich dann zu den oberen vorarbeite.
Wobei es bei den oberen Saiten nicht immer ganz so eindeutig ist.
Beim G-Dur bspw. kommt dann manchmal auch die tiefe E-Saite zuerst.

Jetzt versuche ich, mir anzugewöhnen, zuerst die tieferen Saiten zu drücken, mit dem mittelfristigen Ziel, beim Akkordwechsel alle Saiten gleichzeitig zu greifen.

Zu welcher Vorgehensweise würdet Ihr raten?
 
Eigenschaft
 
Um ein Greifmuster zu etablieren, kann man zu Beginn die Finger mal nacheinander auf das Griffbrett bringen. Ansonsten ist das gleichzeitige Drücken das Ziel.

Wenn Du das übst, nimm' mal einen Akkord, den Du schon kannst und wechsele dann auf den "neuen" Akkord. Bei Übung dieses Wechsels (hin und her) trainierst Du die Motorik und das Hirn. Wenn das auf Sicht gut gelingt, übe den Wechsel ohne hinzusehen. Nach einer Weile geht das dann wie von selbst.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
danke für die schnelle Antwort.:)
Das gleichzeitige Drücken scheint sich in meine "Festplatte leichter einzubrennen", wenn ich die oberen (tieferen) Saiten zuerst drücke.

Macht es zum Etablieren der Greifmuster denn generell einen Unterschied, in welcher Reihenfolge man die Saiten drückt?

Wie sieht es hier eigentlich im Unterricht aus?
Wird hier darauf geachtet, dass die Schüler von Anfang an alle Saiten gleichzeitig drücken?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
- ich hab hier mal eine Frage, wie man die Finger in der richtigen Reihenfolge auf die Saiten legt, damit ich mir nichts Falsches angewöhne.
Es gibt keine richtige Reihenfolge, außer alle auf einmal ;)

Bei meinen bisherigen ersten Versuchen ist mir aufgefallen, dass ich die Akkorde von den unteren Saiten her aufbaue.
- Das macht jeder Anfänger anders und ist auch beim Lernprozess egal, wie Du da vorgehst

Wie mit den meisten Sachen im Leben: Üben, üben, üben und irgendwann greifst Du die Akkorde zeitgleich im Blindflug ......
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
bei Lernen nicht, bei Spielen ja
klar, ich meinte beim Lernen.
Beim Spielen idealerweise keine Reihenfolge, weil mam gleichzeitig drücken sollte.

ich hoffe es , dass ein Lehrer darauf achtet
daraus nehme ich für mich mit, dass man dann wohl beim Lernen nicht zu Gunsten eines (vermeintlich) schnelleren Erfolgserlebnisses die Finger nacheinander drücken sollte, sondern direkt versuchen, alle synchron zu drücken.
Auch wenn dies erstmal schwieriger ist.
 
daraus nehme ich für mich mit, dass man dann wohl beim Lernen nicht zu Gunsten eines (vermeintlich) schnelleren Erfolgserlebnisses die Finger nacheinander drücken sollte, sondern direkt versuchen, alle synchron zu drücken.
die Motorik muss erstmal trainiert werden, dann geht es von alleine
Als Anfänger solltest du auf die Saitenstärke achten, 9-er oder 10-er Saiten wären zum Über ideal, meine ich
Alles was dünner ist ist schlecht zum Üben das verstimmen sich die Saiten beim Drücken, brauch viel Übung
bei allen was dicker ist vergeht schnell die Lust, da die Finger schmerzen
Viel Erfolg :great:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ob so rum oder so rum ist egal -

Wie die Kollegen schon ausgeführt haben ist das ja nur der Vorbau zum "normalen" alle Saiten gleichzeitig greifen. Aber irgendwie muss man die Finger nunmal aufs Griffbrett bekommen, damit sie sich irgendwie anfangen können zu merken, wo sie genau hinsollen^^.
Das geht ja noch wesentlich weiter, schlussendlich greift man einen Akkord quasi in dem Moment, wo man ihn anschlägt - sonst wäre es ja unmöglich, innerhalb eines Schlagrhythmus von einem Akkord auf den anderen zu greifen. Aber von daher muss man sich wegen falscher Technik angewöhnen keine Sorgen machen, auf Klavier bezogen (was ja offenbar dein Heimatmetier ist) ist es vielleicht besser zu veranschaulichen:

Wenn ein kompletter Klavieranfänger rechts einen engen C-Dur Dreiklang greift (also einfach C-E-G mit je einer Taste Abstand dazwischen) und da es auf einen Hub noch nicht geht zuerst den Daumen auf C, dann Zeigefinger auf E und dann Ringfinger auf G legt und dann fragt, ob er beim Üben besser so herum oder doch besser beim G anfangen soll die Finger aufzusetzen, was würdest du ihm sagen? Vermutlich ziemlich dasselbe wie wir dir gerade im Bezug auf die eigentlich 1:1 deckungsgleiche Frage ;)

Grüße
 
Eine gute Übung zum "gleichzeitigen Greifen", das hier angesprochen wurde: Versuche, den Griff einmal mit den Fingern zu bilden BEVOR du die Finger aufs Griffbrett setzt. Das kann man gut in seinen Übungsablauf integrieren. Einfach 5 Min pro Session. Wichtig: Gaaanz langsam und lieber exakt. Erst einmal zwischen zwei, dann zwischen verschiedenen Akkorden durchwechseln. Am Anfang wird es sich anfühlen, als wollten die Finger überhaupt nicht, aber mach das mal ein paar Tage. Wird sich auf jeden Fall bessern.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wenn ein kompletter Klavieranfänger rechts einen engen C-Dur Dreiklang greift (also einfach C-E-G mit je einer Taste Abstand dazwischen) und da es auf einen Hub noch nicht geht zuerst den Daumen auf C, dann Zeigefinger auf E und dann Ringfinger auf G legt und dann fragt, ob er beim Üben besser so herum oder doch besser beim G anfangen soll die Finger aufzusetzen, was würdest du ihm sagen? Vermutlich ziemlich dasselbe wie wir dir gerade im Bezug auf die eigentlich 1:1 deckungsgleiche Frage ;)
wobei ich finde, dass das synchrone Niederdrücken von Tasten rein von der Komplexität des Bewegungsablaufs einfacher ist.
Vereinfacht angeschaut, fehlt hier ja eine Dimension, die bei der Gitarre dazu kommt.
Beim Klavier habe ich zum einen die Spreizung der Hand, zum anderen das Senken der für den Akkord benötigten Finger, während die anderen Finger "aus dem Weg geschafft" werden.
Bei der Gitarre kommt zusätzlich das "Verkürzen und Verlängern" durch mehr oder weniger starke Krümmung und Streckung der Finger dazu.
Sowie die doch eher unnatürliche Haltung der Hand mit dem abgeknickten Handgelenk.

Beim Klavier hat man ja hier doch eher eine "natürlichere" Handhaltung.

Aber klar, ohne Übung wirds bei beidem nix.
 
Was du fragst, kann man nicht mal so schnell beantworten.

Zum einen muss das Greifen als solches unter die Lupe genommen werden.

Dann sollte man jeden Griffwechsel einzeln lernen.

Merke:
Lerne keine Griffe,
lerne Griffwechsel.

DGA_animiert.gif


'Alle Finger gleichzeitig' ist nichts, was ich einem Anfänger zuerst beibringen würde.
Wichtiger halte ich einfache Schlagmuster bei denen man zwischen Bass- und Melodiesaiten unterscheidet.
Da ist es immer von Vorteil, wenn man sich zuerst um die Finger der Basssaiten kümmert. Praktisch gesehen sind das bei korrektem Fingersatz fast immer Ring- und Mittelfinger bei den ersten einfachen Griffen. Der Ring- und kleiner Finger können also noch einen winzigen Tick warten, bis der Abschlag bei den Melodiesaiten dran kommt. Später beim Zupfen wird auch meist der Bass zuerst gezupft, und die anderen Finger haben einen Tick länger Zeit.

Griffwechsel_Zusammenfassung_animiert.gif

Dass man alle Finger gleichzeitig wechseln kann, kommt mit der Zeit. (Nach etwa 2-3 Monaten hat das bei meinen Schülern automatisch angefangen). Die Finger sortieren sich dann schon in der Luft so, wie man es vorher langsam nacheinander aud dem Griffbrett geübt hat.

Wenn man etwas Klassik gelernt hat, der lernt auch wie man die Finger richtig nacheinander aufsetzt, und wann es sinnvoll ist die Finger gleichzeitig aufzusetzen. Eine Fähigkeit, die sich später beim Fingerstyle auszahlen wird. Nur und unter allen Umständen immer alles gleichzeitig zu wechseln ist einfach unökonomisch und bei völligen Anfänger methodisch kontraproduktiv. Warum eine Hürde am anfang so hoch machen, die man etwas später mit weniger Mühen nehmen kann?


Ich kann dir das Lagerfeuerdiplom nebst Folkdiplom auf den Wikibooks sehr ans Herz legen, denn da werden alle Themen in Sachen Fingersatz und Griffwechsel ausführlich besprochen, was hier im Forum einfach zu weit führen würde.​

Solltest du schon ein Lehrbuch haben wie beispielsweise Garantiert (E-)Gitarre Lernen, schaden die Wikibooks nicht zum gegenlesen, insbesondere wo die Themen in den Büchern notgedrungen zu knapp ausgefallen sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Zu welcher Vorgehensweise würdet Ihr raten?
Ich stimme @mjchael zu. Anfängern wird oft geraten, den oder die Finger zuerst aufzusetzen, die zuerst gebraucht werden, um ein flüssiges Weiterspielen zu ermöglichen. Und das sind meist die Finger auf den Basssaiten, je nach Schlag- bzw. Zupfmuster.

Lernt man als fortgeschrittener Gitarrist "neue" Akkorde, sind es oft welche, die ohne Barrè auskommen und alle vier Finger benötigen. Bei diesen Gelegenheiten ist es oft sinnvoll, die 4 Finger in 2 Gruppen aufzuteilen und jeweils 2 Finger zuerst und die beiden anderen einen Sekundenbruchteil (so kurz wie möglich) später aufzusetzen. Man kann in aller Ruhe ein wenig experimentieren, auf welche Art es einem am leichtesten fällt, z.B. Zeige- und Mittelfinger zuerst, Ring- und Kleiner Finger zuerst oder Mittel- und Kleiner Finger zuerst. Die Zeit zwischen den beiden Fingergruppen kann so weit verkürzt werden, dass es am Ende einem gleichzeitigen Aufsetzen gleichkommt. Trotzdem kann diese 2-Fingergruppen-Denkweise einem (auch später noch) das Spielen und vor allem das Erlernen mancher Akkorde erleichtern.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Klar, man kann aus allem eine Wissenschaft machen.

Eins was immer funktioniert, solange es Menschen gibt:
Üben, üben, üben - Griffe in sämtlichen verschiedenen Reihenfolgen greifen und irgendwann gehst ......

Da gibt es weder eine Formel oder sonst noch was ......
 
Klar, man kann aus allem eine Wissenschaft machen.
Klingt wie eine Kritik. Ich verstehe aber weder Anlass noch Inhalt.

Es ist doch völlig normal, dass man komplexe Handlungen in einfache, nachvollziehbare Elemente herunterbricht.

:redface: Hey, ich möchte Gitarre spielen. Wie mach' ich das?
:rolleyes: Ganz einfach, mit den Fingern der einen Hand drückst du die Saiten runter, mit der anderen zupfst du sie. Dann nur noch üben, üben üben.
:redface: Ahso.. ja. Und... wie spiele ich jetzt Scuttle Buttin'?
:rolleyes: Ganz einfach, du drückst und zupfst schneller.


Eins was immer funktioniert, solange es Menschen gibt:
Üben, üben, üben - Griffe in sämtlichen verschiedenen Reihenfolgen greifen und irgendwann gehst ......

Da gibt es weder eine Formel oder sonst noch was ......
Eher eine Frage der Perspektive als eine Tatsache.

 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Man kann nicht nur aus Gitarrenspielen eine Wissenschaft machen, man hat daraus eine Wissenschaft gemacht, und Studenten können das an Musikhochschulen studieren.

Viele der Grundlagen wurden schon in klassischen Gitarrenschulen von Carcassi, Aguado, Sor, Carulli und wie sie alle heißen, beschrieben, und haben sich im Wesentlichen kaum verändert.

Ich habe zwar keine Gitarre studiert, aber es gibt wirklich reichliche Lehrbücher zu diesem Thema, so dass es doch einige bewährte Methoden gibt.

Wenn man die Wahl hat, ob man den C-Dur-Akkord zuerst vom Zeigefinger her aufzubauen oder vom Ringfinger, oder ob man den G mit oder ohne kleinen Finger spielen sollte, dann ist "Üben" ausnahmsweise mal die falsche Antwort.

Alle Finger gleichzeitig ist zumindest ein richtiges Ziel, aber wie man das erreicht bzw. wie man das vermittelt, da sind Methoden gefragt. Mitunter gibt es mehrere Wege, die zum Ziel führen, aber diese "Formeln" sind vermittelbar. Viele von denen sind gar nicht mal so schwer.
Und erst ab dann kommt das "Üben" .
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben