Ein Übetagebuch führen...?

Bernnt
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Mir hat jemand gesagt, dass er ein Übetagebuch führt. Da kommt dann rein, was er spielen will, was er gerade spielt und welche technischen Herausforderungen er gerade angeht. Ich bin kein Tagebuchschreiber. Was haltet ihr von der Idee? Habt ihr so etwas?
 
Eigenschaft
 
Ich halte das für einen sehr wertvollen Tipp. Statt "Tagebuch" kann man es auch "schriftliches Denken" nennen.

Ja, ich habe so etwas. Es ist immer aufschlussreich, rückblickend Dinge zu erkennen, in Erinnerung zu bringen oder wiederzufinden.

Und ich rate zu Stift und Papier: Das stellt schlicht eine andere Verbindung her.
 
@MS-SPO, was schreibst du da rein?
 
Was haltet ihr von der Idee? Habt ihr so etwas?

das hängt davon ab, welchen Zweck das Ding erfüllen soll!

Wenn auf spezielle Events hin geübt wird dann macht das Schon Sinn, sich eine Struktur anzulegen und auch Nachkontrolle durchzuführen, damit man effektiv und zielgerichtet voran kommt. Da ist ein Tagebuch, oder zumindest ein Aufschrieb über die Zeiten und was dabei gemacht wurde sinnvoll.

Wenns nur ums private Spielen geht, halte ich persönlich nichts davon.

Für mich ist Musikmachen eine ganz persönliche und private Angelegenheit und auch bezüglich den Fortschritten ist das rein privat - da bin ich niemand Rechenschaft schuldig. Da hängt auch sehr viel von äußeren Umständen ab - wie war die Arbeitswoche, der Arbeitstag - stressig, aufreibend entspannt angenehm... Wenn´s von der Arbeit her ne Sch*** Woche war und entsprechend auch beim Musikmachen nix ging, dann brauch ich das nicht notieren - das weiß ich auch so. Und für das was geklappt hat oder nicht geklappt hat, egal ob viel oder wenig geübt - das spiel ich nur für mich und bin hier niemand Rechenschaft schuldig, wo ich nachweisen müsste wieviel ich probiert habe.

Besondere, schöne Momente an die erinnere ich mich auch so - die kann man eh nicht richtig aufschreiben, die kann man auch niemandem so mitteilen, dass das nachfühlbar würde - die behalte ich auch lieber in angenehmer Erinnerung im Kopf.


Und was die Stücke angeht, die ich üben will, so hab ichs hier einfach:

Ich habe einen Tisch wo ich all die Sachen einfach liegen lassen kann - und somit sind die dann für den nächsten Tag auch schon präsent. Die stechen wesentlich deutlicher ins Auge als ne Notiz im Übetagebuch!

Mein Übetisch:

Uebungstisch.jpg

... alle "Merker" liegen schon offen rum...
 
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@MS-SPO, was schreibst du da rein?

Da kommt dann rein, was er spielen will, was er gerade spielt und welche technischen Herausforderungen er gerade angeht.

Zu meinem damals neuen Instrument, Schlagzeug, waren das beispielsweise:
  • erste Kaufentscheidung (in Frage kommende Modelle, E-Drums)
  • Kurznotizen zu ersten Pattern, die mir gelangen
  • einige Pattern festgehalten, die mir spontan in den Sinn kamen

  • technische Aspekte: Verkabelungen, Zubehör, Einstellversuche
  • technische Probleme, wie "ausgeblendeter Schlag bei zu großer Koinzidenz
  • (mehrere) Modellwechsel

  • Neues + Aufgaben aus dem begonnenen Unterricht
  • Tipps, Tricks, Buch-/Videoempfehlungen meiner Lehrer
  • Übetaktiken

  • Haltungs- und Aufbaufragen
  • usw.
Spieltechnische Herausforderungen habe ich für mich nicht explizit festgehlaten, denn die ergaben sich aus dem Kontext:
  • neues Pattern, neuer Ansatz
  • klar, musste ich üben
  • und klar: hab's gemeistert
  • insofern reichte mir eine thematische Notiz
  • sowie die Bindungen der Kopien aus dem Unterricht

Für mich ist Musikmachen eine ganz persönliche und private Angelegenheit und auch bezüglich den Fortschritten ist das rein privat - da bin ich niemand Rechenschaft schuldig.
Das sind natürlich berechtigte Einwände. Auch meine Notizen waren und sind für genau eine Person: Mich. Und weil's mir eine Gedankenstütze war, kann ich es hier auch mitteilen :D


@Bernnt: Wenn Du für Dich da keinen Sinn drin erkennen kannst, und es auch nicht für eine Weile ausprobieren willst, dann kannst Du den Vorschlag ja immer noch entsorgen :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
waren das beispielsweise:
Das ist in meinen Augen aber kein "Übetagebuch" im Sinne von "heute habe ich dies geübt und jene Schwierigkeiten gemeistert (oder nicht)", sonder ein "Instrument-lern-Tagebuch", in dem du allgemein deine Entwicklung festhältst. "Übetagebuch" hatte ich so verstanden, dass - mehr oder weniger akribisch - das regelmäßige Üben dokiumentiert wird. Nicht, dass ich das täte (bin kein Tagebuchschreiber), aber so hatte ich die Ausgangsfrage halt verstanden. Für mich wäre es nichts - ich hatte mal versucht, ein "normales" Tagebuch zu schreiben und dann auch mal den Auftrag, ein Kopfschmerztagebuch zu führen ... nach jeweil ca. 5 Einträgen war das dann fertig und vergessen ...
 
Das ist in meinen Augen aber kein "Übetagebuch" im Sinne von "heute habe ich dies geübt und jene Schwierigkeiten gemeistert (oder nicht)", sonder ein "Instrument-lern-Tagebuch", in dem du allgemein deine Entwicklung festhältst.
Tja, dann hast Du meinen Beitrag vielleicht mehr überflogen als gelesen?

Für mich gibt es wenigstens an meinem Instrument eine starke Wechselwirkung zwischen den technisch-mechanischen Gegebenheiten, dem Einübern von Pattern und dem musikalischen Ergebnis. Eine buchstabentreue Trennung macht für mich da keinen Sinn. Das mag für Andere anders sein, und daher wird die konkrete Ausführung für Jede/n anders aussehen.


ch hatte mal versucht, ein "normales" Tagebuch zu schreiben und dann auch mal den Auftrag, ein Kopfschmerztagebuch zu führen ... nach jeweil ca. 5 Einträgen war das dann fertig und vergessen ...
Damit bringst Du ja das Entscheidungsproblem des TO auf den Punkt: Ist etwas verordnet, ist es ganz oft auch ziemlich tot.

Wie macht man's also lebendig und für Einen selbst nutzbringend?

Nun, man gibt so einer Schriftform (s)eine persönliche Bedeutung. Wie das für mich aussah, beschrieb ich. "Namen sind Schall und Rauch" ... die Bedeutung macht den Unterschied.

Und das scheint mir der springende Punkt zu sein: Warum auch immer, der TO konnte sich bisher weder zu einem JA, noch zu einem NEIN durchringen. Ein VIELLEICHT wird ihm nichts nützen.

Deshalb hier einige Vorschläge zur Entscheidungsfindung, alternativ oder in Kombination:
  • der inneren Stimme folgen (oft sind Entscheidungen längst gefallen, aber ...)
  • Münze werfen
  • testweise ausprobieren, entdecken, ausarbeiten, abschließend beurteilen
  • Thema abhaken und vergessen
  • und Viele andere.
 
Hallo allerseits, hallo Bernnt,

das mit dem Akko Tagebuch habe ich mir unlängst auch überlegt. Ich spiele noch nicht so lange und manchmal frage ich mich, wann habe ich eigentlich begonnen dieses Lied einzuüben. Z.B. spiel ich Wien bleibt Wien und ich meine da hänge ich bestimmt schon ein halbes Jahr lang dran. Das Lied kann man eh gut in drei Teile aufteilen und so habe ich es eingeübt. Bis es perfekt läuft gehen bestimmt nochmal 6 Monate ins Land.

Oder man notiert sich was man speziell einüben möchte, oft verliere ich mich ins Lieder spielen, anstatt zu üben.

Grüsse Alexander
 
oft verliere ich mich ins Lieder spielen, anstatt zu üben
Den Eindruck habe ich bei mir auch. Manchmal scheine ich vor gewissen Herausforderungen davonzulaufen. Vielleicht könnte man dem mit einem Übetagebuch-Eintrag begegnen: "Heute 20min gespielt. Der Übung xy ausgewichen. Warum? Grund unklar." Vielleicht reift dann ein Gedanke, wie man das Übeziel über einen Umweg erreicht...
 
Manchmal scheine ich vor gewissen Herausforderungen davonzulaufen.
Nein das ist es bei mir eigntlich nicht. Ich nehme mir vor zu üben, das läuft dann auch, dann brauche ich wieder zum auflockern ein anderes Stück, das ich kann und finde dann oft zum Üben nicht zurück. Oder es wird gar nix mit lernen und üben dann lass ich das dannn auch. Dann ist es wieder so das es so gut läuft und ich in ein " Übenirwana" verfalle und ich
mich ziemlich lange damit beschäftigen kann und komme dann dabei auch gut voran.
Das schriftliche Festhalten und die Notizen würden mir helfen, weil ich dann genau weiss wie lange und wann ich an was
"gearbeitet" habe. Das wäre interessant zu wissen. Da ja demnächst Advent und Weihnachten ist, spiele / übe ich momentan Weihnachtslieder. Es sind mit die vom letzten Jahr. Diese sind mir nicht mehr so geläufig und zwei neue Lieder sind auch dabei. Ich wechsel dann zwischen 1 x Weihnachtslied üben und 1 x Lied, das ich schon spielen kann, hin und her.
Das macht mir zwar Spass aber Du verlierst dabei viel Zeit.
 
Übungstagebuch macht sehr Sinn - vor allem fällt dann das Reflektieren über einen längeren Zeitraum (was habe ich eigentlcih das letzte halbe Jahr gemacht) viel leichter.
Aber man muss da wirklich konsequent sein - ich war das letzte halbe Jahr nicht, Fehler :)
 
Als ich noch regelmäßig gespielt habe, fand ich es nützlich, mir in die Noten zu schreiben, wann ich mit diesem Musikstück angefangen habe, dann konnte ich später besser einschätzen, wie lange ich für welchen Fortschritt brauche.
Und so ein Übetisch ist megapraktisch.
 

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