Partscaster - Probleme bei Sustain, Klangcharakteristik

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Hi Leute,

ich möchte erstmal direkt zum eigentlichen Thema kommen. Small Talk zum Thema gibts dann hinterher.

Ich habe eine Partscaster zusammengestellt, sie hat folgende Probleme:

  1. Die G-Saite klingt besonders leer gespielt sehr dumpf, es hört sich ungefähr so an als würde man die Saite ganz leicht "muten". Besonders leidig ist das wenn man unter Gain Flageolett Töne (z.B 5. Bund Flageolett) spielen möchte, die sterben nahezu direkt ab. Wenn man Bünde greift klingt die G-Saite ab dem 10. Bund ebenfalls verhältnismäßig dumpf.
  2. Die tiefe E-Saite verliert sofort ihre Stimmung sobald man einmal das Tremolo tiefer nach unten drückt, also eine kleine "divebomb" macht.
  3. Die Gitarre klingt in ihrer Grundcharakteristik schon eher "bassig", was leider meiner Soundvorstellung widerspricht.
  4. Die Gitarre hat meiner Meinung nach ein Erdungsproblem. Beim Berühren von Metallteilen oder der Saiten verschwindet viel vom Hintergrundbrummen.

Ich habe mir bereits einige Gedanken gemacht, besonders zu dem Problem mit der G-Saite, bevor ich euch meine Gedanken vorstelle, eine kurze "Spezifikationenliste" zur Gitarre:

Body: Einteiliger Eschekorpus, Nitrolack
Hals: Temperierter (was ist der passende deutsche Begriff?) Roasted Ahorn Hals, Einteilig, Schaller Klemm Mechaniken (geringer Saitenwinkel zu den Mechaniken), keine Saitenniederhalter im Moment, Stahlbünde
Sattel: Graphtech Tusq
Brücke: Floyd Rose ohne Feinstimmer, 4 Raw Vintage Federn für Leichtgängigkeit, dicker Messing Block
Saiten: Daddario NYXL 10-46, hohe Saitenlage
Elektronik: 1x Kloppmann Humbucker, 2x Zexcoil brummfreie Singlecoils, 1x500K Volume Poti, 2x 500k No-Load Tone Potis (zur Zeit nicht angelötet), Edelstahl Schlagbrett



Zu 1.) Lange Zeit habe ich darüber nachgedacht wo hier der Fehler liegen könnte. Ich dachte zuerst an einen anderen Floyd Rose Block oder an einen anderen, neuen Sattel. Mittlerweile bin ich zu dem Entschluss gekommen das es vielleicht daran liegt das die Saite zu wenig Winkel hat wenn die Saite vom Sattel zur Mechanik verläuft. Da die Gitarre bisher sehr, sehr stimmstabil (bis auf die tiefe E-Saite) ist, selbst bei härterem Floyd Rose Einsatz, bin ich eher abgeneigt einen weiteren Reibungspunkt, sprich Saitenniederhalter, zu installieren. Ich habe leider nur 2 Hände und weiß jetzt auch nicht was man als kurzen, temporären String Tree benutzen könnte ohne ein Loch zu bohren, doch ich habe gemerkt wenn ich die G-Saite mit der einen Hand auch nur leicht auf der Kopfplatte nach unten drücke und mit der anderen Hand leer anspiele, das sie viel "gesünder" klingt. Leider kann ich auf diese Art und Weise keine Flageolett Töne spielen / ausprobieren.

Gibt es vielleicht einen anderen Lösungsweg den ich gehen könnte? In einigen Forum konnte ich nachlesen das ich vielleicht (unter anderem) die Sattelkerbe optimieren muss...

Das andere Problem mit der Saite ist das sie auch gegriffen, wie bereits erwähnt ab dem 10. Bund ungefähr, auch irgendwie "dumpf" klingt. Das Problem hier sehe ich eher im Floyd Rose Block (nicht der Sustainblock auf der Unterseite, ich meine den Block wo die Saite reingeklemmt wird) denn anfangs hatte ich ein heftiges klirren, ich konnte ausmachen das es vom Block kommt. das Klirren ist mittlerweile verschwunden, aber ich denke das mit dem Block noch mehr nicht stimmt. Ich denke ich werde ihn ersetzen.

Zu 2.) Ja, einmal eine kleine Divebomb, und die tiefe E-Saite ist sofort nen viertelton zu hoch. Greife ich die Saite im 3. Bund und bende mal kurz heftig ist alles wieder im Lot. Ich schätze der Sattel wurde hier nicht gut genug ausgefeilt. Ich schätze ich muss hier vorsichtig nachfeilen, sprich die Sattekerbe etwas breiter machen?

Zu 3.) Thema Klangcharakteristik. Ich schätze, viele werden mir zustimmen das jede Gitarre anders klingt und eben wie gesagt, eine Art "Eigene Klangcharakteristik" hat, die man nicht verändern kann, bzw. höchstens ein bisschen. Wie würdet ihr vorgehen wenn euch eine Gitarre, die ihr an sich ziemlich mögt, zu "dick,fett, suppig, bassig" klingt? Wie kann man einen E-Gitarrensound etwas "ausdünnen"? Seltsame Frage ich weiß... die meisten wollen einen fetten Ton ...

Ich habe die Gitarre kennengelernt direkt mit dem dicken Messing Floyd Rose Block. Ich werde testweise den normalen dünnen Stahlblock einbauen, der kommt die Tage an.

Viele werden wahrscheinlich die Stirn runzeln wenn sie lesen das ich brummfreie Singlecoils verwende. Ich habe die gleichen Tonabnehmer in einer anderen Strat verbaut, wo sie (um genau zu sein der Hals Singlecoil) echt gut klingen. Also weiß ich das mir die Tonabnehmer/Firma gefällt. am Hals kommt ein Overwound Singlecoil zum Einsatz, ich habe nun die "normale", outputschwächere Variante dieses Tonabnehmers bestellt. Ich erhoffe mir dadurch einen etwas klareren, nicht ganz so fetten Ton. Die andere Strat ist von sich aus nicht so dick, sie verträgt den Overwound pickup gut.

Mich erreicht in paar Tagen noch ein Schlagbrett von einer 1992er Floyd Rose Classic Strat, 1x Dimarzio PAF Pro und 2x American standard singlecoils, werde ich mal einbauen und ne "Testfahrt" machen, werde berichten inwieweit sich der Ton verändert.
Der mittlere Singlecoil klingt übrigens top und genauso wie ich mir das vorstelle!


ZU 4.) Habe ich mich ehrlich gesagt noch nicht großartig selbst informiert. Ich bin mit der Verlötungsarbeit meines örtlichen Technikers ziemlich unzufrieden, das Volumepoti knackt unter anderem. Ich habs leider mit Schaltungsplan Lesen und Löten nicht so drauf, deswegen werde ich mir im Internet einen gutes lötfreies Kit (z.B Mad Hatter Terminator System) suchen, dann kann ich auch schneller mal Pickups wechseln. Ich habe zwar ein EdelstahlSchlagbrett, werde dennoch die Gitarre noch zusätzlich mit Kupferfolie auskleiden. Schaden kann ich denke ich nicht.




Doch was möchte ich nun von euch?

Ich bitte euch höflichst darum eure Gedanken zu meinen Problematiken zu teilen, vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps für mich.

Was hab ich noch vergessen?

Gitarre ist gut intoniert, ich weiß das Partscaster oft in die Hose gehen und das floyd roses gern mal richtig ton saugen...

Nein im Ernst, das liest sich jetzt vielleicht so als wäre die Gitarre eine Katastrophe, dem ist aber nicht so.

Ich spiele sie sehr, sehr gerne, Sie ist von der Bespielbarkeit (und das ist mir faaast wichtig als der Ton an sich) einer der besten Gitarren die ich jemals hatte. Es ist nicht so das ich während ich sie spiele denke "Oh mein Gott, was für ein Wrack!" sondern es ist eher "Ja, Soundtechnisch geht da noch was und sie hat 1-2 problemchen, aber das wird!":D

Es würde mich freuen von euch zu hören, und sorry falls ich essenzielle Infos vergessen habe
 
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Zu 1.) Lange Zeit habe ich darüber nachgedacht wo hier der Fehler liegen könnte. Ich dachte zuerst an einen anderen Floyd Rose Block oder an einen anderen, neuen Sattel. Mittlerweile bin ich zu dem Entschluss gekommen das es vielleicht daran liegt das die Saite zu wenig Winkel hat wenn die Saite vom Sattel zur Mechanik verläuft. Da die Gitarre bisher sehr, sehr stimmstabil (bis auf die tiefe E-Saite) ist, selbst bei härterem Floyd Rose Einsatz, bin ich eher abgeneigt einen weiteren Reibungspunkt, sprich Saitenniederhalter, zu installieren. Ich habe leider nur 2 Hände und weiß jetzt auch nicht was man als kurzen, temporären String Tree benutzen könnte ohne ein Loch zu bohren, doch ich habe gemerkt wenn ich die G-Saite mit der einen Hand auch nur leicht auf der Kopfplatte nach unten drücke und mit der anderen Hand leer anspiele, das sie viel "gesünder" klingt.

Der zu flache Winkel könnte das Problem sein.
Es ist doch aber sehr einfach einen temporären Saitenniederhalter ohne Beschädigung zu installieren.
einfach mit einen Kabelbinder die Saite näher zum Hals ziehen, oder einen Zahnstocher unter 2. und 4. Saite schieben.....
 
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Hi, hast du mit der Gitarre auch die Probleme ohne Amp? Denke aber auch es ist/ sind Saitenniederhalter, und
der Sattel, schau dir die Saiten an ob sie sich reiben oder einklemmen, bevor du feilst geh in die Sattelkerben
mit einem feinen Bleistift.

Grüße
 
Moin mein Bester.
Da hast du dir ja nur vom Feinsten die Parts zusammengestellt. Herzlichen Glückwunsch!
Sonne Gitarre sollte irgend wann ja mal perfekt sein. Aber eine Strat, vor allem mit Floyd Rose , so richtig einzustellen
braucht Zeit und viel Liebe.
Also:
Die E Saite braucht größere Sattelkerben. Du solltest sowieso alle Kerben polieren.
Z.B. mit einem Drehmel. Stahlkerben mit Stahlbürste, Sattel mit Kunststoffbürste.
Was auch super klappt ist mit alten Saiiten die Kerben auspolieren
Pflicht, wenn du viel tremolierst.
Die G Saite macht wegen ihrer physikalischen Eigenschaften immer die meisten Probleme.
So eine dicke nicht umwickelte Stahlseite verzeiht keine fehlerhafte Montage.
Kerben, Saitenreiter, Halskrümmung. Alles muss stimmen.
Obwohl ich da an das Trem ansich denke. Ich hasse Floyd Rose Teile .
Das dumpfe könnte auch vom Tremolo kommen. Denk mal an die Les Paul. Da gibt es ja eine Wissenschaft
Über Brücken und Stoptails aller Materialien.
Oder, und jetzt kommt es, die Elektronik ist von Arsch.
Dein Brummen ist mangelnde Erdung. Der lasche Sound kann auch von schlechter Lötarbeit herrühren.
Z.B. kalte lötstellen, kriechströme etc.
Und du kannst mit Kondensator Werten spielen.
Kauf dir bitte kein Stecksystem! Dann rede ich kein Wort mehr mit dir.
Lerne Löten..Das wäre am besten.
Greetings
 
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Hi Leute, danke für eure Gedanken/ Tipps soweit! :)

Warum bin ich nicht auf die Idee mit dem Kabelbinder gekommen, wie hat mein Ausbilder damals gesagt? " Die zweitbeste Erfindung der Welt ist der Kabelbinder, die beste Erfindung hat er noch nicht gefunden...":D

@Buddy King Ja...die Elektronik ist glaube ich mehr oder minder für den Arsch... Ich werde mich bald mal damit genau befassen wenn das nächste mal ein Saitenwechsel ansteht... Ich bin davon überzeugt das der Floyd Sattel der G Saite fehlerhaft ist und der Messing Block in meiner Konstelllation nicht funktioniert...
 
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Es gibt das Floyd Rose ja in allen Preisklassen. Ich habe schon grottenschlechte Teile ausgebaut
und ein neues rein und es war wunderbar!
Ich glaube das Ding kostete aber bummelig 300 €.
Ach, und löten kann viel Spaß machen!
MfG
 
So, ich habe nun mal den "Trick" mit dem Kabelbinder ausprobiert, ich hätte es wirklich nicht gedacht, aber die G Saite klingt jetzt viel besser und die flageolett Töne klingen gut, fast sehr gut sogar!

Zur Info: Ich habe den Hals schon etwas länger, deswegen sieht er etwas abgerockt aus. Der " Dreck" bei der tiefen e saite sind nut sauce reste... muss irgendwann mal alles ordentlich sauber machen...

88Txj8K.jpg
 
Vielleicht hat Leo die Saitenniederhalter doch nicht nur aus optischen Gründen verbaut :rolleyes:
 
Ich hab hier ein ganz ähnliches Stück, auch mit einteiligem geröstetem Ahornhals und keine derartigen Probleme. Wenn ich das auf dem Bild richtig sehe, sind die Tuner ja 3/3 gestaggert (haben also 2 verschiedene Höhen), oder? Hab ich hier auch (Schaller M6L). Interessant, wie groß dann doch die Unterschiede zwischen - mehr oder weniger - gleich gebauten Gitarren ausfallen. Ist dein Hals original 7ender oder ist da nur ein entspr. Aufkleber drauf?
 
Ist die Kupferfolie leitend mit Masse verbunden?
Wenn das 60Hz-Brummen bei einer Gitarre arg lauter wird wenn man die Saiten losläßt, ist grundsätzlich alles mit der Erdung richtig. So verhält sich eine E-Gitarre, die ohne zusätzliche Abschirmung ausgerüstet ist. Die Altforderen haben die Metallhardware mit Masse verbunden um genau das zu erreichen: Der Körper des Gitarristen wird als Abschirmung genutzt und so das Brummen reduziert, wenn er die Metallteilen berührt.
Ein Metallpickguard und eine Auskleidung mit Kupferfolie ist da der richtige Weg. Wie bei einem Koaxial Kabel wird die signalführende Elektronik komplett eingekapselt und Einstreuungen werden abgeschirmt. Allerdings nur, wenn die Abschirmung das auch am Maße ableiten kann. D.h. Auskleben reicht nicht. Jedes Kupferteil muss leitenden Kontakt haben und der ganze Halbkäfig dann mit Masse verbunden sein. Dann sollte Ruhe sein.


...eine Anmerkung noch, mir scheint, dass Du momentan auch vielleicht mit der Lupe nach Problemen suchst. Ich kenn das von mir auch, insbesondere nach Umbauten. Einfach auch mal nur 3 Wochen so spielen. So manches Problem löst sich dann in Luft auf....
 
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Jawoll! und Moin erstmal.
Wenn du z.B. dein Metallschlagbrett nicht anständig erdest, baust du dir eine Antenne!
Also das Gegenteil von dem was du erreichen willst.
MfG.
 
Hey Leute,

mal ne kleine Setup Frage zwischendurch.

Sollte man ein Floyd Rose so einstellen das es eben mit der Korpusdecke ist oder sollte das Floyd Rose "eben" mit dem Hals sein? Weil ich hab eine gewinkelte Halstasche, der Hals verläuft also nicht gerade bei mir ... Im Moment habe ich es eben zum Halswinkel eingestellt ...

Habe gelernt das es eben mit der Korpusdecke sein soll, aber da war niemals die Rede ob der Hals gewinkelt ist oder nicht...
 
Sollte man ein Floyd Rose so einstellen das es eben mit der Korpusdecke ist oder sollte das Floyd Rose "eben" mit dem Hals sein? Weil ich hab eine gewinkelte Halstasche, der Hals verläuft also nicht gerade bei mir ...

Wieviel Grad hat denn der Halswinkel? Hast du vielleicht ein paar Bilder vom Floyd und dem aktuellen Setup?
Bei zunehmendem Halswinkel müssen die Lagerbolzen entsprechend weiter rausgeschraubt werden.
Also ich würde die Ruheposition vom Floyd Rose grundsätzlich parallel zur Decke einstellen.
Aber habe auch noch keine Gitarre mit größerem Halswinkel UND Floyd Rose in der Hand gehabt.
 

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