Improvisation klingt immer gleich

Manchmal sollte man seine Verluste einstreichen können. Von den letzten zehn Beiträgen hatten zwei mit dem Threadthema zu tun, der Rest war gleichermaßen unnötig losgetretener wie fortgeführter Streit.
Da hat keiner was von.
 
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Hauptsache den Senf dazu abgegeben ......:bad:
Als du das letzte Mal diese Eingabe gemacht hast, hattest du mich mehr oder weniger direkt angesprochen, aber ein Moderator hatte deinen Beitrag gelöscht. Daher kam der Senf halt hier hin.

Insgesamt finde ich, ist es sowieso ein heikles Thema. (Und mehr kann man dazu eigentlich gar nicht schreiben.)

Eine Anmerkung vielleicht noch: Nicht jeder, der Gitarre spielt, ist daran interessiert, Aufnahmen zu machen und sich das entsprechende Equipment und Knowhow zu besorgen.
 
In der Hoffnung das @Piwo hier noch noch nicht vergrault wurde gebe ich als ebenfalls betroffener auch mal meinen Senf dazu ab.
Die Situation das Impros immer irgendwie gleich klingen kenne ich nur zu gut. Ich denke gerade wenn man noch nicht sooo lange spielt fehlen einfach die ganzen kleinen Phrasen und Licks die man "abfeuern" kann.
Das entwickelt sich wohl mit der Zeit.
Was mir bei mir aufgefallen ist, das ich viel zu oft in den Skalen herumkniedel. Und zwar langweilige Achtel, das klingt zwar im Moment des spielens evtl. garnicht so schlecht. Wenn man es sich aber anhört hat es eher den eintönigen Charakter
einer Skalenübung die zufällig über einen Backingtrack gespielt wurde.
Um das abzustellen und aus dem gekniedel sowas wie Musik zu machen soll ich folgendes gezielt üben:
-> einen Takt betont auf den Beat spielen. Dann einen takt mit irgendwas füllen (laufende 8tel ) und dann einen Takt off-Beat
-> bewusst spielen Skalen vs. Akkordbrechung vs. um einen Ton herumspielen
-> Bendings und Slides nutzen -> also statt z.B. mit dem 4. Finger einen Ton zu greifen eben mit dem 3. benden. Das kann ehrlich gesagt recht gruslig klingen, da ich am Anfang noch kein so richtiges Gefühl für hat wie weit man ziehen muss.
->
Lange und kurze Töne einbauen, auch mal "Mut zur Pause"
-> einen gewissen Aufbau im Auge behalten, -> dem "Zuhörer" auch mal eine kleine Entspannung gönnen zwischen einzelnen Phrasen , sowas wie einen Höhepunkt zuspielen.

Ich persönlich finde das alles schon recht gute Übungen/Vorgaben. Aber es dauert eben bis man aus dem "Bauch" heraus sowas anwendet. Ich merke es bei mir ganz deutlich, wenn ich garnicht darüber nachdenke was ich gerade spiele bzw. es hinterher nicht
so genau weiß was ich da jetzt genau gespielt habe das sind dann die Sachen wo mein Lehrer sagt "Das klang gut, Timing hat gepasst usw.". Sind leider noch recht seltene Momente weil es eben seine Zeit braucht bis es sitzt.
Was auch hilfreich ist, sind kleine Rhythmusübungen. z.B. 2 taktige Phrasen oder so, die man dann innerhalb der Skalen (z.B.) anwenden kann. Da reichen meist schon ein paar Töne.
Evtl. hilft es dem TS ja ein wenig weiter.

Nachtrag: Für meine Übungen bekomme ich im Regelfall einfache Akkordfolgen/Rhythmen von meinem Lehrer. Alternativ denke ich mir manchmal auch selber einfach was aus. Den Backingtrack würde ich nicht zu komplex gestalten,zum reinen üben würde es auch reichen wenn du einfach zwischen 2 Akkorden aller 4 Takte wechselst.Klingt erstmal langweilig,aber lieber einfach und überschaubar und über Betonung Rhythmik deutliche Orientierungspunkte schaffen. Das hilft mir zumindest. Und nicht zu schnell, ein Takt ist nicht lang und da müssen auch nicht 80 Töne rein. Schaffe dir auch selber kleine Verschnaufpausen beim improvisieren (Pause, oder einfach mal einen Ton über einen Takt klingen lassen, dabei leichtes Vibrato doer so)
Versuche mal in den einzelnen Skalen zu schauen was dir liegt, was sich gut greifen lässt und wechsel zwischen den Skalen. Was ich als recht angenehm empfinde (auch als Zuhörer) bestimmte kleine Licks zwischendurch mal wieder aufgreifen und evtl. nur leicht abwandeln,oder ne Oktave höher spielen oder alles einfach je einen Ton tiefer/höher.

Gruß Marcus
 
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Wenn die Soli sich immer gleich anhören, dann gehst Du nicht genug auf den Song ein.
Ich nehme an, jeder der Songs hat etwas eigenes/erkennbares, das ihn von den anderen unterscheidet?
Wenn Du das aufgreifst und Dich in Deiner Impro davon inspirieren lässt, dann sollte sie sich auch für jeden Song anders anhören.
Andernfalls wäre das Solo vom Song völlig losgelöst und man könnte sich fragen, wozu es dann überhaupt in dem Song gut ist.
Nicht jeder Song braucht ein Solo.
Den Zusammenhang herstellen kannst Du z.B., indem Du die Melodie eines Teils umspielst oder indem Du Dich an Call-/Response versuchst
(sprich so Frage-Antwort-Muster, einfach Elemente aus der Melodie aufgreifen und durch eine Phrase "beantworten").
Nicht jedes Solo muss auch zwingend improvisiert sein.
Beim Improvisieren besteht eher die Gefahr, dass man immer nur dieselben motorischen Muster abgreift.
Man lernt vielleicht mehr, wenn man in Ruhe für sich erst einmal viele Ideen durchprobiert und daraus ein zum Zuhören interessantes Solo zusammenbaut.
 
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Wenn die Soli sich immer gleich anhören, dann gehst Du nicht genug auf den Song ein.
Ich nehme an, jeder der Songs hat etwas eigenes/erkennbares, das ihn von den anderen unterscheidet?
Da ist natürlich was wahres dran. Ich Brauch auch immer ne Weile bis ich eine Idee habe bzw. bis ich eine Vorstellung habe was passen könnte. Bei manchen Übungen im Rahmen des Unterrichts springt auch kein Funke über. Keine Ahnung warum,vermutlich spricht mich da der Backingtrack nicht an. Das ist dann auch eher so ein "erzwungenes" Gedudel.
 
Mich begleiten, was das Solospiel angeht, immer noch zwei "Tipps" , die mal ein Jazzer auf nem Workshop gegeben hat.

- spiel einfach, was du hören willst! Leicht gesagt, bringt einen aber dazu, der Musik, zu der man solieren will/soll, genauer zuzuhören und schult die Vorstellungskraft.

- Kenne den Text! Auch wenn man nicht singt. So kann man versuchen die Artikulation der Sprache auf sein Instrument zu übertragen

das ist zwar ein bisschen abstrakt, wenn ich versuche mir ein Solo zurechtzulegen hilft mir das aber jedesmal weiter und das schon seit etwa 25 Jahren. Und es sind sicher keine Tipps mit Sofortwirkung und ersetzen auch keine Übung
 
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Hi,
Zustimmung.
Hier tauchen eigentlich leider immer die gleichen Fragen nach Theorie, den Skalen und "Boxen" auf.
Ist für mich von der Kreativität her sehr nahe bei "Malen nach Zahlen".
 
G
  • Gelöscht von C_Lenny
  • Grund: "Botschaft"
Luckie
  • Gelöscht von C_Lenny
  • Grund: Obsolet - Bezug gelöscht
Ich habe zur Zeit GENAU das Problem.
Ich spiele zu Backingtracks auf YT oder mache mir meine eigenen mit einem Looper.

Ich erwische mich immer wieder dabei die gleichen Muster zu spielen, klingt toll, macht auch Spaß aber.....auf Dauer langweilig.

Ich habe mir z.B. ein Songbook gekauft: B.B.King Live at the Regal. Was B.B. da abfeuert ist total krass. Die Kombination aus Akkorden und Tonfolgen ist unglaublich und wenn man bedenkt, dass er NIE, NIE, NIE ein Lick gleich gespielt hat.... :eek:
Deswegen war der Kauf dieses Buches zunächst sehr ernüchternd. Aber wenn ich mal mehr Zeit habe, werde ich mir mal die Parts, die mir besonders gut gefallen genauer anschauen.

Ich habe mal ein Lehr-Video gesehen, wo gesagt wurde, dass B.B. immer auf den Grundton aufgelöst hat. Das ist auch so eine Sache, die ich noch nicht 100% kapier.
Es ist noch ein langer Weg :great:
 
1. Nimm dir mal die Kirchentonleitern vor und spiele die unterschiedlichen Skalen (dorisch-mixolydisch-phrygisch etc.)
2. Schau auf den Quintenzirkel und spiele z.B. bei einem Blues auf A die Soli in Am und C Dur usw.
3. spiele mal deinhe gleichen Muster auf verschiedenen Positionen des Griffbretts um wahrzunehmen wie unterschiedlich schon alleine das klngen kann
4. nimm einen einfachen 4/4 Takt und wechssle im anschlagf die Betonung (z.B. 1-2-3-4, 1-2-3-4 usw.)

Alleine das erweitert schon dein Spektrum enorm weil du u.a. aus dem üblichen Pentatonik Schema herauskommst.
Am meisten hilft natürlich wenn du dir die Stile der unterschiedlichsten Gitarristen anhörst und verstehen lernst was sie da gerade machen.
 


das nächste habe ich selbst nicht angeschaut, aber der youtuber macht normalerweise guten Content. Und ich bin auch der Meinung, dass man sich von Skalen lösen sollte.
 
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Sing oder pfeif Dir Sachen vor, die zu einem Lied passen könnten, und versuch sie dann auf der Gitarre nachzuspielen. Dein Gehirn ist nicht so an die physikalischen Eigenschaften des Instruments gekettetwie Deine Finger.
+1
zumindest für einen einigermaßen kreativen Weg halte ich das auch für eine gute Idee. Ganz nebenbei hält das von reinem Gefussel ab :D

Ein durchaus eher am Fingergedächtnis orientierter Ansatz ist das Lick-Sammeln, Clapton war ein begnadeter Sammler und Zusammensetzer (der hat vermutlich alles abgegrast, was black&blue war vor ihm), Bonamassa ist auch so ein begnadeter Sammler mit einem sehr umfangreichen Wortschatz, klingt aber (moderner? keine Ahnung, ich mag's nicht wirklich) serieller in seinen "Geschichten", die er daraus baut. Ist aber letztlich leichter zu verstehen, weil seine Sätze kürzer sind :D
 
ach, und das habe ich schon wieder vergessen, aber es ist eine großartige Lektion von Paul Gilbert. Ich mochte ihn als den jungen Shredder gar nicht mal. Aber inzwischen gehört er zu einem meiner Lieblingsgitarristen. Er spielt inzwischen sehr melodisch und hat einen tollen Sound, den ich mag.

 
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Zu dem "Stop about thinking about Scales"
Da hat aber einer bei Tom Hess gelernt, das System 1:1 übernommen und noch den selben Bart
 
Zu dem "Stop about thinking about Scales"
Da hat aber einer bei Tom Hess gelernt, das System 1:1 übernommen und noch den selben Bart

Ja, Komisches Video.
Einerseits ganz richtig was da auf die Tafeln geschrieben wird, fing also gut an... aber wieso nochmal lässt man ne blutige Anfängerin auf der Bühne plus Publikum
nach paar passenden Tönen suchen? Dazu noch in Bb wo wirklich "keine" Leersaite dazu passt?
Zum vorführen und sich richtig toll fühlen wie gewaltig besser man doch alles beherrscht?
Ich weiss nicht..

aber zum Thema des Threaderstellers.. hier wurde ja schon einiges gepostet als Rat, von kompletten Griffbrettskalen und anderweitig das man besser die Finger davon lassen sollte...
keiner weiss aber, wie du wirklich spielen willst.

Da unterscheiden sich natürlich die nötigen Mittel erheblich.

Also John Lee Hooker benötigte sicher keine Kenntnisse und Fähigkeiten sich des lydischen über alle Lagen zu bedienen, RIP Mr. Hooker..
Joe Satriani allerdings mit ziemlicher Sicherheit.

Mein Ratschlag für Piwo.

Basis sind die Akkorde auf die du jammst. Orientiere Dich daran.
Sagen wir 3 Akkorde. Sei imstande diese über die ganze Oktave des Griffbretts abzurufen und damit verbindend zu spielen.
Und plötzlich hast du deine Töne die du brauchst, eine Art Skala, genug zu tun.
Akkorde, Skalen oder Tonleitern, alles eins.

Übrigens, es gibt einen Unterschied zwischen üben und spielen. ;)
 
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4 Seiten, etliche Geplänkel... Wahnsinn.

Improvisation klingt gleich? Das habe ich immer, wenn ich mich mehr mit der Tonleiter beschäftigen muss als mit dem Backing Track. Oder wenn ich den Backing Track einfach „nicht fühle“.
Mehr Licks zu lernen hat die Abwechslung auch deutlich erhöht. Für den Zuhörer ist es dann abwechslungsreicher, für mich als Gitarristen jedoch gefühlt „das ist mein Standard-Lick in A, das ist es in C, ...“.
Mehr Freiheit bringt mir nur, die Noten besser zu kennen und dann die entsprechende Tonleiter anzuwenden.
Mehr „Feeling“ bringt mir ein Backing Track, den ich tatsächlich fühle.
 
Die einfachste Methode, einfack Likcs lernen, das hat vor 50 jahren funktioniert udn funktioniert auch heute noch ....

1. Original Lick lernen (auch "Branchenfremden")
2. einfach in die Improvisation einbauen

Ergebnis: Neue Inspiration

Aufwand: In 3 Minuten erledigt
 
Im Prinzip richtig,bzw. einer der möglichen Wege.
Mir geht es allerdings auch ähnlich wie @steka, es gibt manchmal Backingtracks (auch vom Lehrer vorgeschlagene Sachen) da finde ich einfach keinen Zugang. Da ist es so als würde mir einer ein weißes Blatt Papier hinlegen und sagen "Zeichne mal was schönes":nix:
Bei anderen Sachen hab ich da recht schnell einen Einstige gefunden auf den ich dann Stück für Stück aufbauen kann.
Wer jetzt nicht so der "nachspieltyp" ist (so wie ich). Kann auch erstmal schauen was er für Möglichkeiten hat.
Einige verdammen ja die Skalen, ich bin ein großer Fan davon. Weil ich als Anfänger da erstmal einen Grundrahmen habe an dem ich ich langhangeln kann. Und selbst die "normalen" Skalen geben in Kombination von Rhythmus,Slide,Bending, Betonung, lange und Kurze Noten, schon sehr viel her.
Manchmal einfach drauf losspielen, da entstehen teilweise unbewusst und durch Zufall interessante Sachen. Dann mal kurz pausieren und schauen was man da gerade gespielt hat, das nochmal spielen oder abändern erweitern.
Zumindest daheim im stillen Kämmerlein tut es keinem weh wenn man 30min zu den selben 4 Akkorden immer und immer wieder was dazukniedelt, leicht abändert. Pausen anders setzt oder eben mal versucht sowas wie ein Grundgerüst aufzubauen.
Für Spass und mal etwas Abwechslung gibt es ja auch noch zahlreiche Effekte die natürlich auch Einfluss auf das Spiel haben. WahWah, oder mal was kurzes mit dem Flanger oder oder oder.

Ich persönliche bin sogar der Ansicht das "klingt immer gleich" garnicht so extrem von den spielerischen Fähigkeiten abhängt. Auch ein langjähriger und eigentlich guter Spieler kann langweilig und immer gleich klingen. Wobei natürlich logisch ist das der langjährige Spieler ein großeres Portfolio an kleinen Licks und Spielerein haben wird. Wenn die aber stilistisch alle sehr ähnlich sind hilft das halt auch nur bedingt.

Dann sollte man sich evtl. auch mal vor Augen führen das Improvisationen ja in der Praxis nicht ewig dauern. Also ich glaub kaum das da jemand 5 Minuten frei spielen muss/darf.
Auch bei Jams doch eher nicht. Meist sind es doch 1 oder 2 Durchläufe der Akkordfolge oder des Turnaround und dann ist ein anderer dran oder es geht normal weiter im Song.
 



Das ist phänomenal. Danke für diesen Input! Im Moment bin ich noch auf dem Level, einfach die richtigen Töne zum Backing Track zu finden. Manchmal kommt dabei ein Lick raus, das für mich irgendein Gefühl ausdrückt. Hier jedoch wirklich in TEXT zu denken, einen Satz in Noten auszudrücken... das bringt mir eine völlig andere Perspektive. Natürlich hat man das schon oft gehört. Aber als Anfänger ist man erstmal mit der Theorie beschäftigt.
Bei diesem Video - besonders bei den ersten 5 Minuten - hat es jedoch "Klick" gemacht. Das richtige Video zur richtigen Zeit...
 
Hier jedoch wirklich in TEXT zu denken, einen Satz in Noten auszudrücken... das bringt mir eine völlig andere Perspektive. Natürlich hat man das schon oft gehört. Aber als Anfänger ist man erstmal mit der Theorie beschäftigt.
Das finde ich auch immer schwer. Manchmal hat man da eine Melodie im Kopf aber man bekommt sie einfach nicht so auf die Gitarre gezaubert wie man es gern hätte.
Ist dann wie bei Fremdsprachen, man weiß eigentlich was man sagen will. Aber es fehlen einem schlicht das nötige Vokabular.
 

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